▪︎51▪︎
[Yoongi]
,, Jimin“, kam es unwirklich über meine Lippen und starrte ihn an, als würde ich nur ein Geist vor mir sehen. War das wirklich Jimin, oder sehe ich wirklich Geister? Was ist hier bitte passiert?
,, Yoongi“ Seine Stimme, ich hörte seine Stimme und dachte schon ich würde einen Engel hören, doch da das Baby in seinen Armen anfing zu quengeln, wurde ich dann doch wieder wach gerüttelt. ,, Ich denke ich lasse euch mal alleine“, kam es von Taehyung, lief dann an mir vorbei in den Flur und ließ mich mit Jimin alleine.
Mein Jiminie lebte und saß vor mir, mit unserem Sohn in den Armen. Ich stand noch immer in der Tür schwelle und sah ihn an. Wollte ich es nicht wahrhaben, oder was war falsch mit mir? In meinem inneren schrie es nur noch nach Jimin.
Da bewegten sich meine Beine, setzten sich endlich in Bewegung und taten ihre Schritte auf Jimin zu, ehe ich dann vor ihm auf die Knie ging. Meine Hände legten sich auf seine Wangen und hielten sein Gesicht fest. ,, du bist wirklich am Leben“, hauchte ich und da fing er an, mich warm anzulächeln. Tränen stiegen mir in die Augen und ich fühlte mich so klein und schwach.
,, Ja ich lebe Yoongi und ich werde nicht wieder sterben. Ich werde leben, nur für dich! Für uns!“, kam es von ihm. Ich spürte, wie eine Träne aus meinem Auge rannte und über meine Wange floss. Ich hatte noch nie wirklich vor Jimin geweint, es war das erste Mal, dass ich mich so vor ihm verhielt und mir wurde bewusst, wie sehr mich Jimin verändert hatte. Er hatte mein Wesen verändert. Er hatte meine Emotionen aus mir heraus geholt.
Wäre ich diesen Schritt damals nicht gegangen, ich wüsste gar nicht, wo ich heute wäre. Ich konnte mir ein Leben ohne Jimin gar nicht mehr vorstellen. Alles, was ich brauchte, war meine kleine Familie, mehr brauchte ich nicht um Glücklich zu sein.
Obwohl wir Mitte November hatten, schien die Sonne mit ihren warmen Strahlen direkt durch die Scheibe und erhellte Jimins Gesicht, das so schön vor mir leuchtete. Ich konnte noch gar nicht wirklich verstehen, dass Jimin endlich wieder am Leben war. ,, Wir brauchen nur uns Jimin. Ich brauche nur dich!“, kam es von mir und legte meine Stirn gegen seine. Ich schloss meine Augen und konnte mich gar nicht mehr von ihm ab wenden.
Warum wurde mir auch erst jetzt so richtig klar, wie sehr er mein dunkles Herz erobert hatte. Wie hatte er es nur geschafft, mich so an sich zu binden? Als das ganze mit Jimin damals anfing, hatte ich nicht wirklich das Interesse daran, mich zu verlieben. Ich wollte nur ein Kind, das ich meinem Onkel geben konnte, damit er mich in Ruhe ließ. Ich wollte nur endlich frei von ihm sein, nutze Jimin dafür aus und das hier war das Endergebnis für meine damalige Entscheidung.
Dass das ganze zu dem hier führte, war mir da gar nicht klar gewesen, und doch stehe ich jetzt hier, an einem Wendepunkt meines Lebens. ,, Yoongi?“, hauchte er mir entgegen und ich entfernte mich etwas, um ihn ansehen zu können. ,, Stimmt es, dass Jungkook sein Vater umgebracht hat?“ Wieso fragte er mich das? Woher wusste er das überhaupt?
,, Wie kommst du darauf? Woher willst du das wissen?“, fragte ich verwirrt nach. Jimin schaute an sich runter, zu Junkyu und dann auf den Boden. ,, Ich habe euch gehört? Ich habe alles gehört. Yoongi ich bin schon viel länger bei Bewusstsein gewesen als du denkst. Ich habe Jungkook heute Nacht gehört als er mit ihm geredet hat. Stimmt es? Er hat es nicht direkt gesagt, aber, ich konnte es raushören“, sagte er.
Ich atmete lange aus. ,, Ja es stimmt. Er hat in getötet, dafür das er dich getötet hat und uns das Kind genommen hat. Aber ich denke, dass mehr anderes der Grund dafür war“, sagte ich und Jimin sah mich nachdenklich an. ,, Und was?“, hackte er gleich nach.
,, Das Leben was sein Vater genommen hat. Mein Onkel war es, der unsere Großeltern getötet hat, aus purer Eifersucht auf meinen Vater, weil er immer das Lieblingskind war, aber dafür war Jungkook immer der Lieblingsenkel. Sie wollten das Jungkook seine Fähigkeiten gezeigt, sodass er das Rudel übernimmt, war für seinen älteren ein tief war, was zu seinem Selbstmord führte. Kurz darauf waren dann meine Großeltern tot. Tae-o hatte immer nur ein Kind und das war sein ältester Sohn, für Jungkook hatte er kein Interesse mehr. Er wollte nur eins, das Rudel an sich reißen und dafür brauchte er einen starken Erben. Aber Jimin, das ist Geschichte. Denk darüber nicht mehr nach. Es ist vorbei, nur das ist wichtiger“
Jimin sah mich an, hörte genau zu. ,, Also hatte Jungkook nie eine wirkliche Bindung zu ihm?“ Ich nickte nur. ,, Tae-o hat es selber vermasselt und das war schlussendlich auch sein Ende. Er hat es verdient für die Leben, die er genommen hat und für das, was er Jungkook damit angetan hat, aber bitte lass uns jetzt nicht mehr darüber reden!“
Jimi schien damit ein verstanden zu sein und so kam es, dass Jungkook dann auftauchte und die beiden oben im Kinderzimmer verschwanden, weil sie ja so viel zu erzählen hatten. Ich blieb mit Taehyung unten im Wohnzimmer zurück. ,, Denkst du das Jungkook es schon verarbeitet hat?“, fragte er mich. Ich schaute zu ihm rüber, als er sich eben neben mich setzte und seine Tasse auf den Tisch stellte. ,, Mach dir darüber keine Sorgen Tae, der Junge ist mehr froh, darüber das er tot ist. Schließlich hat er ihn die ganzen Jahre über gequält, ohne dass du etwas mitbekommst hast. Jungkook wird jetzt richtig im Leben aufgehen, das kannst du mir glauben“, sagte ich zu ihm.
Taehyung nickte nur und sah auf seine Hände. ,, Ich kann es immer noch nicht so wirklich glauben“, sprach er seine Gedanken aus, schaute nicht mal zu mir. ,, Was meinst du?“
,, Das ganze mit Jimin und dir, und dem Kind. Was hast du dir damals bitte erhofft? Hast du überhaupt nach gedacht, dass es so weit kommen kann? Das alles, es wirkt leicht unwirklich auf andere, auf mich, aber man versteht es und sieht wie ihr einander anzieht. Am Anfang dachte ich noch das geht nicht gut aus, was es ja auch zum Teil war, aber dann mit der Zeit hat man gesehen wie Magnetisch ihr seid. Fällt euch das überhaupt auf?“
Wenn ich so über seine Worte nachdachte, finde ich es gar nicht mal dumm. Ja, wir waren zwei Magnete, die sich anzogen und nicht mehr loslassen wollen. Wieso sollte ich diesen Jungen auch wieder gehen lassen? Wer tut so etwas? ,, Rede weiter!“, sagte ich, da ich hören wollte, was er sonst noch zu sagen hatte. ,, Ah ja klar verstehe schon Yoongi. Aber nein. Ich will nur damit sagen, dass diese Entwicklung bei euch beiden etwas ganz anderes ist als bei anderen. Ich habe noch nicht einmal von so eine Liebesgeschichte gehört. Die wäre Film reif man“, sagte er und ich musste lachen.
,, Ah ja sehr witzig. Da sage ich mal was Nettes zu dir und du lachst darüber. Schöner Witz Yoongi“, sagte er eingeschnappt und ich schlug ihm leicht gegen die Schulter, dass er sich nicht so haben soll. ,, Ach komm, seit wann bist du denn so offen mir gegenüber. Ich dachte, du kannst mich nicht leiden. Oder liegt das jetzt auch an der Entwicklung zwischen Jimin und mir? Denkst du etwa, so werden wir Freunde?“, kam es von mir.
Da sah mich Taehyung eingeschüchterte an. ,, Oh Taehyung, du verstehst es immer noch nicht wie das bei uns läuft, oder?“ Mit ängstlichen Augen blickte er mich nun an. ,, du bist mit Jungkook zusammen, dieser ist mein Cousin, einer der einzigen meiner Familie, dem ich immer vertrau. Du bist einer von Jimins besten Freunden und Jimin ist mein fester Freund, also daraus kann man doch wohl schon alles ziehen oder denkst du nicht?“
,, Ah das heißt du tolerierst mich also nur, schönen dank auch“, sagte er und wollte aufstehen, doch da zog ich ihn am Arm zurück auf das Sofa. ,, Nein. Wir sind ein Rudel und ein Rudel bedeutet Familie“, sagte ich und da konnte ich sehen, dass sich etwas in ihm regte. ,, Ich kann es dir gerne noch mal sagen oder dich damit anschreien, wenn du das willst? Ja, du gehörst zur Familie Kim Taehyung!“, kam es von mir und da ging es nur zwei Sekunden und er fiel mir um den Hals. Okay, das wollte ich nicht erzielen, aber dennoch legte ich dann meine Arme um ihn. Ich hatte nie etwas gegen Taehyung und sah ihn schon länger als Teil der Familie an.
,, Ach wie süß ist das denn bitte. Jimin, da haben sich zwei gefunden“, ertönte plötzlich Jungkooks aufgeregte Stimme und da erschien Jimin, mit Junkyu in den Armen. Taehyung und ich ließen voneinander ab und schaute die drei an. ,, Was ist los?“, fragte ich die zwei. ,, Was ist passiert zwischen euch beiden? Los, ich will es wissen!“, befahl Jungkook. Ich und Tae schauten uns an und schüttelte dann gleichzeitig den Kopf. ,, Ich sage nichts!“, sagte wir gleichzeitig und sahen uns dann überrascht an. ,, Ah, seid ihr jetzt etwa Zwillinge oder was?“, sprach nun auch Jimin, dieser kam auf mich, zu und streckte mir Junkyu entgegen.
,, dein Sohn will zu dir, also bitte“, sagte er und nahm ich ihn Jimin ab. Jimin setzte sich neben mich und gab mir ein Kuss auf die Wange, ehe er dann wider ein Gespräch mit Jungkook anfing.
Irgendwie fühlte ich eben so glücklich. So glücklich und zufrieden wie jetzt, war ich wirklich noch nie. Und das wollte nicht wieder verlieren. So wie es jetzt ist, kann es für mich immer bleiben.
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