▪︎ 28 ▪︎
[Jimin]
Seit diesem Vorfall in der Toilette, kann ich nicht aufhören an das ganze zu denken. Es beschäftigte mich durchgehend und lässt mir einfach keine ruhe. Ich muss, so weit Taehyung und Jungkook es zu lassen, mit ihnen reden und das sogar schnellstens. Ich habe Angst, dass ich nun wirklich Hoseok, den ersten besten Freund, den ich jemals hatte, nun wirklich für immer verloren habe.
Ein tiefer bestehender stechender Schmerz durchfuhr mich und lässt mich nicht eine Sekunde ruhe. Nein, das Gegenteil ist der Fall, genau dieser Schmerz verursachte, dass ich nur noch an das denken kann. Der Unterricht, er wurde nur noch eine unwichtige Sache für mich.
,, Jimin, kannst du uns bitte diese Aufgabe an der Tafel lösen?" Erschrocken sehe ich auf, in die Richtung meines Mathelehrers, der mich abwartend ansah. Er hatte er bemerkt, dass ich geistig nicht wirklich anwesend war, aber dennoch nickte ich und lief nach vorne zu meinem Lehrer, der mir den Stift dann in die Hände drückte und mich warnend ansah, so nach dem Motto „Pass auf im Unterricht", aber es wahr mir einfach nicht möglich.
Ohne viel Probleme löste ich diese, für mich einfache Aufgabe und setzte mich wieder auf meinen Platz. Den ratlosen Blick meines Lehrers spürte ich an mir.
Plötzlich fing sich alles an zu drehen, vervielfältigte sich. Sumi, die mich prüfend ansah, wurde auf einmal zu drei Personen und ich kniff kurz die Augen zusammen, schüttelte kurz den Kopf. Ich musste stehen bleiben, auf halbem Weg und mich erst sammeln.
Aber auch als ich meine Augen öffnete, wurde es nicht besser, nein ich konnte fühlen, wie eine Welle an unwohlen Gefühle in mir hochkamen. Ich bekam den Drang, einfach loszulassen, einfach abzuschalten. Ich musste dagegen ankämpfen, aber da spürte ich einen nicht realen Schlag auf den Kopf und mir wurde augenblicklich schwarz vor Augen. Das Licht erlosch und ich sah Yoongis besorgten Blick, als ich zu ihm sah.
,, Jimin?", hörte ich seine Stimme, die sich in meinem Kopf wie ein Echo anhörte, als wäre sie gar nicht wirklich da, als wäre er ganz woanders, in einem anderen Universum. In unserem Universum, in dem wir beide gefangen waren.
Erst dann umschlang mich eine tiefe schwarze Nacht, die ihre Arme um mich herum ausbreitete und mein Körper sich endlich entspannten.
Ein schrei, ich hörte ein schreien. Das Schreien eines Kindes, nein eines Säuglings war zu hören. Das Schreien wurde immer lauter und lauter, bis es dann so laut war, dass es plötzlich einfach verstummte. Ich sah nichts. Überall war diese Dunkelheit, in der ich mich befand. Doch da, plötzlich eine süße Kinderstimme.
,, Willst du mich verlassen Appa? Ich liebe dich Appa, bitte lass sie mich nicht wegbringen, ich will bei dir und Appa bleiben. Ich will nicht weg, bitte sag mir das du und Appa mich wieder holt! Bitte!" Schluchzten, sie wurden immer herzergreifender und nahmen mich ein. Nahmen mir die Möglichkeit zu denken. Die Worte des Kindes, ergriffen mich und ließen mich einen derart großen Verlust spüren, denn ich noch nicht zuvor so zu spüren bekommen hatte.
Mir wurde nun klar, dass mir mein Kind entrissen wurde. Einfach weg genommen und zu einem Ort gebracht wurde, zu dem ich niemals zu tritt, bekommen würde. Ich würde mein eigenes Kind nie wieder sehen.
,, Ich will bei euch bleiben, Appa bitte. Ich will nicht weg! Appa du bist doch ein Alpha, bitte sag sie dürfen das nicht tun. Appa?", diese kleine weinerliche Stimme, eines viel zu jungen Kindes, wurde den Satz über, immer leiser und plötzlich sah ich, da Yoongi neben mir stehen, der einfach nur da stand und in die Richtung eines weißen Lichtes sah, in das die Stimme getragen wurde.
Wieder ertönte eine leise Stimme, doch sie klang erwachsener, mehr nach der Stimme einer Frau. Und da schaffte ich es wach zu werden und meine Augen zu öffnen, nur langsam, aber ich konnte sie öffnen, so weit, bis ich das hübsche Gesicht einer Frau erkannte, die am Anfang noch leicht verschwommen aussah, aber mit der Zeit klarer wurde.
Überrascht über den Wechseln, durch die plötzlichen Farben in der Welt, blinzelte ich, da es einfach auch viel zu hell war. Dieses zu helle Licht an bunten Farben blendete mich und meine Augen mussten sich an das erst wieder gewöhnen. Von der gängigen Dunkelheit kam ich wieder ins Leben.
Langsam setzte ich mich auf, als ich kapiert habe, dass ich wieder in meiner Welt war, dass das ganze nur ein Traum war, aber ein Traum, der mir viel zu sehr Angst machte, als dass ich ruhig bleiben konnte. Mein inneres toppte und fand mal wieder keine wirkliche ruhe. Immer noch hatte ich das ganze mit Hoseok im Kopf und würde mich auch weiterhin so plagen.
,, Jimin, geht es dir jetzt besser?", erklang die bekannten Frauenstimmen. Verwirrt sah ich zur Seite, wo ich unsere Schulärztin auf dem Stuhl sitzen sah. Immer noch verwirrt darüber, was eigentlich passiert war, nickte ich nur und sah dann, wie sich anfing zu lächeln. ,, Jimin ist dir eigentlich, klar, warum du zusammen gebrochen bist?", fragte sie mich und da wurde ich hellhörig. Neugierig, aber auch ängstlich, sah ich sie an.
Ich schüttelte nur den Kopf auf ihre Frage hin und da legte sie ihre Hand sanft auf meine und streichelte mit ihrem Daumen über meinen Handrücken. Ihr warmherziges lächeln, machte es mir etwas leichter auf das kommende zu, zu gehen.
,, War dir vielleicht in letzter Zeit öfter mal morgens oder Abend übel? Leidest du vielleicht etwas an Schlafmangel? Isst du zurzeit zu wenig? Fühlst du dich generell nicht so, als wärst du nicht auf der Höhe, oder einfach zu schlapp?", auf diese ganzen Fragen hin sah ich sie nur überfordert an.
,, Ich weiß, dass du ein Omega bist Jimin und dass so was ausgenutzt werden kann. Mir ist das ganze zwischen dir und Yoongi schon länger aufgefallen und beobachte das auch schon eine Weile. Ich habe es auch deiner Mutter versprochen, auf dich zu achten. Jimin wir kennen uns schon so lange. Was soll das, hm?"
Ich fand eh keinen Ausweg mehr, also beichtete ich einfach alles. Ja ich sie kannte sie schon als kleines Kind, weil sie die beste Freundin meiner Mutter war.
,, Ist dir eigentlich klar, dass Yoongi das erreicht hat, was er wollte?", nun konnte ich nicht anders und weinte drauflos. ,, Meine Güte Jimin, auch wenn, würde das Yoongi eher nicht zu lassen. Das Kind in dir wollte er unbedingt, dann würde es auch nicht so weit kommen lassen, dass euch beiden das Kind weggenommen wird. Aber diese eine Sache musst du mir erklären, wie darauf kommst das Yoongi kein normaler Werwolf ist!"
Abwartend sah sie mich an und wartete darauf, dass ich eine Erklärung hätte. ,, Erst heute Morgen ist mit einer Geschwindigkeit auf mich zugekommen, die für uns Wölfe gar nicht möglich ist und seine Augen eine richtige Schwärze gezeigt haben, aber wirklich alles war für einen Augenschlag schwarz. Ich dachte kurz, er hätte keine Augen mehr und habe mich erschrocken. Kann es sein, dass er wirklich einer von denen ist? Denkst du, er war schon immer einer von den gefährlichen?"
Yong-ah sah so nachdenklich aus. Sie ahnte was und wollte oder konnte es nicht sagen. Plötzlich änderte sich ihr Blick schlagartig und sie sah mich traurig an. ,, Ich glaube wirklich, dass du recht hast, mir ist gerade eingefallen das, letztens wo Yoongi wegen starken Herz schmerzen hier war, eine Blutabnahme verweigert hat. Er wollte es einfach nicht und blieb hartnäckig, hatte nur die Ausrede, dass er keine Nadeln sehen kann. Aber wenn er einer von den Wölfen ist, dann darfst du ihn ja nicht wütend machen Jimin, du hast keine Ahnung wie die ausrasten können"
Ja, das war mir schon klar. ,, Diese Wölfe, können sehr schnell von ihrer Dunkelheit zurückgedrängt werden und handeln dann gar nicht mehr selber, auch wenn du ihn siehst, er ist es so zu sagen gar nicht da und dennoch tut er gewisse Dinge", nun wurde ich hellhörig. Diese Sache heute in der Mittagspause. Es stimmt mit dem überein. Es war als wäre Yoongi nicht wirklich da gewesen. Er hatte mir nur zu gehört und ist er dann Stück für Stück in sein Bewusstsein zurückgelangt.
,, Genau das war heute mit dem Jungen, den er in der Mittagspause geschlagen hat. Der Junge war schon fast leblos und dennoch hat er weiter gemacht, als könnte er nicht aufhören, aber als ich dann gesprochen haben, da war, es, als wäre sein Körper eingefroren. Also muss er einer von denen sein!"
,, Ah ja der Junge, ähm Jimin....bitte behalte das für dich, weil das, was ich dir jetzt sagen werde, könnte dich etwas schockieren", kam es traurig aber auch nervös von ihr. Ich hatte ein gutes Gefühl und es bestätigte sich, als sie ihren Mund zum Reden ansetzte.
,, Der Junge ist tot Jimin. Er ist noch hier bei mir gestorben. Von seinem Gesicht war einfach nichts mehr zu erkennen. Ich konnte ihm nicht mehr helfen, einer von denen wo es gesehen habe, habe nur etwas davon geredet, dass Yoongi ganz Schwarze Auge hatte. Jimin Yoongi ist zu gefährlich, er hat diese Seite einfach nicht unter Kontrolle"
Ich musste nun wirklich Angst um mein eigenes Leben haben, wenn ich bei Yoongi bin, um das Leben meines Kindes, das ich in mir trage? Ich wusste jetzt sicher, dass ich schwanger bin und es machte mir einfach eine große Angst nicht zu wissen, was dieses Gen mit dem Kind in mir machen. ,, Bist du dir ganz, sicher, dass das Kind dieses Gen haben wird?", fragte ich noch mal nach und sie nickte wissend darauf, also gab es da kein, entkommen.
,, Jimin dir muss klar sein, dass man sich in das nicht verwandeln kann, man wird damit geboren. Jemand in seiner Familie muss es selber haben und ich gehe davon aus das es sein Vater selbst hat. Dieser Mann hat so einige dreckige Geheimnisse, da würde es mich nicht wundern. Aber Jimin das wichtigste ist, dass du für ihn eine Art Quelle bist. Wenn du Yoongi jetzt verlässt, sind mehrere Menschen und Wölfe in Gefahr. Du musst bei ihm bleiben, tust du es nicht, gibt es niemand, der ihn zurückholen kann"
Und somit hatte sich mein Leben zu einem reinen Chaos verwandelt. Ein Chaos, das ich nicht mehr wirklich lenken konnte. Aber nun wusste ich, dass Yoongi ein Schattenwolf ist, die es eigentlich gar nicht mehr geben sollte, da sie vor Hundert Jahren alle ausgelöscht wurden. So wie es aussieht, lag ich mit meiner ersten Vermutung, dass er ein Hybrid sein könnte falsch. Hybriden wäre nicht so gefährlich wie das.
Aber mir wurde klar, dass ich Yoongi nicht alleine lassen durfte. Er kann mit der Seite nicht umgehen und das macht ihn zu einer Mörder-Maschine, die alles und jeden tötet. Eine tikkende Zeitbombe. Das war auch der Grund, warum diese Wölfe ausgerottet wurden, weil keiner mehr sicher vor ihnen war. Aber Yoongi war der lebende Beweis, dass manche damals sich wohl doch irgendwo verstecken konnten und es bis heute geschafft haben unentdeckt zu bleiben.
War des auch vielleicht eher der Grund, warum so sehr ein Kind wollte, um seine Art wieder aufleben zu lassen?
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