
▪︎ 25 ▪︎
[Jimin]
Ohne wirklich zu verstehen, warum sich mein Untergrund bewegte, schlug ich meine Augen auf und sah mich im Zimmer um. Etwas war hier anders. Da drehte ich mich auch schon in die Richtung des Bettes und entdeckte einen halbnackten, friedlich schlafenden Yoongi in meinem Bett. Er war jetzt nicht wirklich die ganze Nacht bei mir geblieben?
Ich presste meine Lippen aufeinander, bei dem Anblick, der sich mir bot, wurde ich schon ganz heiß in den Wangen, ich konnte es mal deutlich spüren wie mir die Hitze hochstieg als ich in ihn so ansah, wie er so unschuldig hier schlief und das in meinem Bett. Ich dachte wirklich, dass das gestern nur als Ausrede dienen würde, um nicht zu seinem Vater zu müssen, aber nein er blieb hier und das gab mir zu denken.
Ich richtete mich auf und setzte mich hin, rieb mir die Augen, bis ich auf meine Handyuhr sah. So früh, ich hätte schon noch etwas länger liegen bleiben können, bis ich für die Schule aufstehen musste. Aber wenn ich schon wach bin, so habe wenigstens noch Zeit etwas Richtiges zu essen und nicht was Kleines wie sonst immer.
Also stand ich leise auf, um Yoongi nicht zu wecken. Als ich meine Hose anzog, die durch die Bewegungen, den Gürtel zum Klimpern brachte, regte sich der Mann in meinem Bett zur Seite, wo ich nun nicht mehr lag. Seine Hand tastete sich auf dem Bett herum.
Na ganz toll, ich war wohl nicht leise genug.
Ich biss die Zähne zusammen und da ertönte die noch tiefere raue Stimme von ihm. ,, Jiminie, komm her!", murmelte er und klopfte auf die leere Seite bei sich im Bett. Ich rang mit meinen Gedanken wieder zu ihm ins Bett zu gehen oder lieber nach unten, weil sich wieder so ein komisches Gefühl in meinem Magen breit machte und deswegen dringend etwas zu essen brauchte.
,, Ich wollte eben runter und etwas essen Yoongi", sagte ich deshalb, in der Hoffnung er würde mir meine tägliche Nahrung nicht verwehren. Da zog ich mir gerade die Hose hoch, da saß er plötzlich im Bett und starrte mich verloren und mit zerzaustem Haar an. Seine mintgrünen Haare standen in alle Richtungen. Dieser Anblick, wie er so vor mir saß, noch halb verschlafen, die Haare und wie er seine Wangen aufblies war einfach so goldig. Man könnte gar nicht denken, dass er so schlimm ist, wie er sich sonst immer gab.
,, Ja, mir auch recht. Ich komme gleich!", antwortete er mir und stand auf. Ich zog mir schnell ein neues Oberteil an, nahm mein Handy mit und ging nach unten, um für uns etwas zu essen zu machen. Ja, seit neustem versorgten Yoongi und sein Vater mich mit Nahrung. Ich war ihnen dafür wirklich dankbar, aber ich verlangte das so gar nicht.
Auch wenn ich Sechzehn Jahre alt war, war das nicht so das ich nicht alleine damit fertig werden würde. Ja, ich hatte keine Eltern mehr, aber das würde mich jetzt auch nicht so komplett runterziehen, weil sie mich beide schon auf den Moment hin gezogen haben, in denen ich alleine sein werde. Sie haben mir seit dem Rauswurf aus dem Rudel, immer wider ins Hirn gesetzt, dass ich früher oder später alleine sein werde, weil sie wussten, dieser Augenblick würde kommen und das war nun auch der Fall.
Ich wusste in diesem Sinne schon, was ich eigentlich zu tun hatte. Wie hatte es meine Mutter mir immer gesagt?
,, Versuche immer irgendwie zu überleben, egal wie hart es ist, du musst immer weiter machen Jimin und nie aufhören für das zu Kämpfen wofür du stehst. Du musst dir immer selbst treu bleiben"
Das Essen war fertig, verteilte es auf zwei Teller und drehte mich gerade zur Kücheninsel um, als plötzlich Yoongi eine Meter vor mir stand und ich mich erschreckte, dabei sogar einen Teller fallen ließ, doch das Zerspringen von einem Teller war nicht zu hören und ein Yoongi konnte ich auch nicht mehr vor mir sehen, stattdessen war er inzwischen neben mir und hielt den Teller in seinen Händen, zum Glück noch mit dem ganzen Inhalt.
Wie zur Hölle konnte er diesen kurzen Sekunden nur so schnell neben mir stehen? Mir kam auf diese Frage nur eine Antwort und jetzt bekam ich richtig Angst vor ihm.
Mit einem ängstlichen Blick und fassungslosem Blick sah ich ihn an. Yoongi richtete sich auf und stellte den Teller ab und kam dann auf mich zu, um mir den anderen Teller abzunehmen, ich aber bewusst einen Schritt zurückging.
Yoongi wusste genau, was mein Gedanke war. Er wusste es ganz genau, das sah man in seinem Blick und wie er schon so vorsichtig auf mich reagierte. Ihm war klar, wenn ich es weiß, würde ich das ganze gar nicht mehr mitmachen und ihm das mögliche Kind gar nicht erst aushändigen. Er war sich seiner Lage genauestens bewusst.
,, Jimin, lass es mich erklären!", fing er schon an, aber nein, nicht mit mir Min Yoongi. Mir konnte er doch nicht ernsthaft so etwas Wichtiges verschwiegen haben? Warum hatte er es mir nicht vorher gesagt?
Ich schüttelte auf seinen Versuch hin nur den Kopf. Übelkeit überkam mich plötzlich und ließ mich innehalten als ich einen weiteren Schritt nach hinten machen wollte, versuchte aber mir nichts anmerken zu lassen. Fehlanzeige als ich dachte, ich könnte es vor Yoongi verstecken, dass da schon etwas sein könnte, denn schnell kam mir alles die Galle hoch.
Ich stellte den Teller ab und lief schnell in das kleine Gäste-WC, das direkt neben der Küche lag, um mich dort zu übergeben. Es fühlte sich einfach so scheiße an, aber es gab mir nur immer mehr zu verstehen, dass ich wirklich ein Test machen sollte, um mir sicher zu sein.
Ich hätte mir ja denken können, dass Yoongi mir nach geht, aber dass er sich so um mich kümmert, hätte ich auch nicht erwartet. Yoongi ist seit dem er mich bei sich zu Hause markiert hat ganz anders zu mir. Ich kann nur noch nicht so ganz begreifen, in welche Richtung das gehen wird.
Yoongi ging neben mir in die Hocke und hatte mir etwas beruhigend über den Rücke gestrichen. Es tat irgendwie gut zu wissen, dass ich nicht so alleine durch das ganze ging, Yoongi würde bei mir sein, das glaubte ich mal zumindest, aber wenn ich an das von vorher denke, hatte ich immer noch etwas Angst vor ihm.
,, Geht es wieder?", fragte er vorsichtig nach. Ich nickte nur, als er mir meine Haare aus dem Gesicht strich. ,, Willst du mir vielleicht etwas sagen Jiminie?", hackte er nun mit etwas mehr härte nach, weshalb ich nun von der Toilette weg ging und ihn dabei misstrauisch ansah, dabei aber dennoch den Kopf leicht schüttelte, was kaum merklich zu erkennen war.
,, Nein, ich habe dir nichts zu sagen, selbst wenn hätte ich es dir gesagt", kam es nur von mir. Ich wusste nicht, was ich hätte sonst sagen sollen, also ließ ich es dabei.
Yoongi sah mich mit einem Blick an, denn ich nicht wirklich deuten konnte, aber ich hatte so ein Gefühl, dass er meinen Worten keinen Glauben schenkte. Aber er ließ es so dabei beruhen.
Yoongi stand dann einfach auf, zog mich wieder auf die Beine und spülte alles der Toilette runter. Ich spülte mir den Mund mit Wasser aus, um den Geschmack von Erbrochenem loszuwerden und dann brachte mich Yoongi dazu etwas zu essen, weil er es das fehlende Essen bezog und es deshalb dringend brauchte.
Letztendlich brachte mich Yoongi mit seinem Auto zur Schule und ich war einmal etwas früher da, was mich aber gar nicht störte. Auf der Fahrt hatte mir Yoongi die Erlaubnis erteilt, mich mit meinen Freunden zu treffen. Da ich somit die Erlaubnis hatte, durfte ich endlich wieder richtig mit Jungkook reden, ohne dass er Angst haben musste.
Dafür war ich Yoongi wirklich dankbar.
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