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[Jimin]
Immer noch versuchte ich Yoongi zu erreichen, der es wieder mal nicht einsah an sein Handy zu gehen, wenn ich ihm etwas Wichtiges zu sagen hatte. Ich rollte mit den Augen und tippte auf dem Auto Display herum um aufzulegen, es war ohne hin schon hoffnungslos.
Ich konnte den Blick meines Sohnes auf mir spüren, aber ich ignorierte das. Was um alles in der Welt ist nun wieder auf seiner Arbeit, dass man nicht ans Handy gehen kann? Wie ich es mir denken konnte, gab es höchstwahrscheinlich wieder ein nicht vereinbartes Meeting, in dem ich wieder nur stören würde. Dass sein jüngster Sohn sich verletzt hatte wegen gewissen Mitschülern, konnte er ja nicht wissen, und dennoch nervte mich das.
,, Appa komm runter. Er wird sich schon melden“, ertönte die Stimme von Junkyu neben mir. Ich hielt den Blick auf die Straße und biss mir auf die Unterlippe. Ich war wieder mal genervt. Um nicht davon zu sprechen, lenke ich ein anderes Thema ein, das ebenso wichtig war. ,, Was hast du heute eigentlich geplant Junkyu? Willst du dein Geburtstag heute immer noch nicht feiern? Sonst hast du dich auch immer so darauf gefreut?“, fragte ich ihn und wagte es dann zu ihm zu schauen.
,, Junkyu hat doch kaum, Freunde, die er einladen kann, Appa!“, dröhnte die Stimme meines jüngsten von hinter vor. Mit einem warnenden Blick schaute ich ihn den Rückspiegel. ,, Hyun-sik, das war nicht gerade schlau von dir. Denk nach bevor du etwas sagst“, kam es von mir, doch ertönte Junkyu wieder. ,, Er hat doch recht Appa. Außerdem ist es nur mein alt werden, warum sollte ich das feiern?“
Ich seufzte auf. Immer wieder wird mir klar, dass in solchen Fällen einfach wie Yoongi ist. Selbst seine kalte Art hat er von ihm geerbt. Als kleines Kind hatte immer ein Lächeln drauf, war eines der lebensfrohen Kinder, aber das änderte sich vor 4 Jahren, als er 10 Jahre wurde, da hatte es angefangen, dass er sich mit den falschen Menschen traf, die gezeigt hatten, wie naiv er doch war. Doch das war er nicht.
,, Wir haben dir schon mal gesagt das du auch die Schule wechseln kannst. Es ist nicht so, dass wir dich zwingen auf der Schule zu bleiben. Hast du dir schon überlegt, auf unsere Oberschule zu gehen? Da hättest du es einfacher, weil es da mehr für Wölfe geeignet ist“
,, Da sind aber trotzdem wieder Menschen, die mich dann verachten, für das, was ich bin. Was bringt mir das, mich an einer neuen Schule wieder zum Deppen zu machen kann? Nein Danke. Lass mich lieber damit in Ruhe!“, kam es wütend und leicht eingeschnappt von ihm. Mein Sohn, die Dramaqueen. Ich gab es auf und wusste schon, dass ich später mit Yoongi darüber reden werde. Wieso verschließt er sich mir gegenüber so?
,, Junkyu du weißt das du mit reden kannst. Wie lange hatte es gebraucht, bis du überhaupt erzählst, dass du ausgeschlossen wirst? Wir wollen beide, dass es dir gut geht und du keine Scheiße durchmachen musst wie wir, versteh das doch“, redete ich auf meinen Sohn ein, doch er verschränkte nur die Arme vor der Brust. Auch wenn er heute 14 Jahre alt wurde, hatte ihn die Menschheit verändert und dadurch musste ich einsehen, dass nicht wir Werwölfe das Monster sind, sondern die Menschen, die uns nur so verachten, weil wir nicht so normal sind wie sie und dadurch durch ihre Angst kam und deswegen so behandeln, wie sie es eben tun. Etwas anderes zu sein, ist ihn ihren Augen nun mal falsch und gehört nicht zu dieser Welt und das wurde mir immer mehr durch meine Söhne klar.
,, Bitte nicht wieder streiten, danke“, kam es wieder von hinten und Junkyu drehte sich um. ,, was willst du denn?“, fragte er ihn. ,, Das du nicht so mit Appa reden sollst, ich hab keine Lust das ihr euch wieder anschreit, sonst flippe ich noch aus. Man kann normal mit Appa reden. Ich sage nur das, was Appa Yoongi sonst sagt, wenn ihr kurz davor seit“, redete der 9-Jährige hinter mir. Ich musste schmunzeln über seine Reaktion. Ja, das hatte er wiederum von mir. Oft sehe ich mich selbst in Hyun-sik wieder.
Endlich zu Hause angekommen parkte ich das Auto vor der Garage und sah noch, wie hastig Junkyu aus dem Auto zu kommen versucht. Hyun-sik ließ sich Zeit und schaute dann zu mir, als er die Tür warf. ,, Er sollte runterfahren Appa. Ich rate dir, ihn alleine zu lassen. Du hast keine Ahnung, was er letztens zu mir gesagt hat, aber ich darf ja nichts weiter erzählen, sonst bin ich wieder die Petze, also bin ich ruhig“, sagte er und ging um das Auto herum zu der offenen Haustür.
Ich atmete überfordert aus und schloss dann das Auto ab, genau da fuhr ein anderes Auto in große Einfahrt hoch und hielt neben mir. Es war kein anderer als Yoongi, der aus dem Auto stieg und mich erst gar nicht ansah, als auf sein Handy zu schauen. Erst als er aufschaut, sah er mich und blieb kurz stehen. Ich musterte ihn.
,, Wo kommst du den so plötzlich her Yoongi?“, fragte ich ihn. Er schaute nur zur Haustür und zog dann seine Brille ab, die er eben noch trug und hängte sie über seinen Pullover. ,, Darf ich nicht früher nach Hause kommen, wenn mein Sohn Geburtstag hat oder ist das jetzt ein Fehler?“, fragte er und kam auf mich zu. Er legte seine Hand um meinen Nacken und zog mich somit näher zu sich her.
Er lächelte, während ich ihn genervt ansah, wegen des Anrufs, den er nicht entgegennehmen konnte. ,, Wenn ihr dich anrufe Herr Min, dann geh auch bitte ran!“, sagte ich zu ihm und schlug ihm mit der flachen Hand gegen die Schulter. Natürlich grinste er nur amüsiert darüber und überbrückte die letzte Distanz, um mich dann in seinen Kuss zu ziehen. Auch nach all den Jahren löste Yoongi jedes Mal ein derartiges Feuerwerk in mir aus.
Nach nicht allzu langer Zeit fanden meine Hände den Weg zu seinem Hosenbund, in den ich meine Finger gleiten ließ und ihn noch mehr daran zu mir herzog, um auch ja keine Luft zwischen uns zu lassen. Noch bevor es irgendwie wilder zwischen uns wurde, ertönte plötzlich eine Stimme. ,, Bekomme ich heute noch was zu essen oder fallt ihr noch über euch her?“, fragte unser ältester, dass wir uns unfreiwillig voneinander lösten und zur Haustür schauten. ,, Ich habe gedacht wir gehen essen in bei Taehyung?“, fragte Yoongi und da verstand ich seinen Plan.
,, Ja klar, warum nicht, aber bitte keine Party“, sagte Junkyu, verschwand wieder, um aber kurz darauf noch mal den Kopf hervorzustrecken. ,, Übrigens hey Appa“, kam es noch von ihm und weg war er. Ich sah überrascht zu Yoongi.
,, du hast das, geplant, gib es zu!“, sagte ich zu ihm. ,, Ich weiß schon, was ich tun muss, um es angenehm für ihn zu machen. Schau uns an, wir werden auch älter, ohne dass wir es aufhalten können“, meinte er und ich nickte nur verstehend. ,, Außerdem wird nur die engst Familie dabei sein“, fügte er noch hinzu.
Und genau so war es auch. Als wir unser Essen mit unserer damaligen Gruppe genossen, mit der alles einen Anfang an. Namjoon und Jin waren erst seit fünf Jahren verheiratet, warum auch immer sie so lange gewartet haben, war erst unklar, aber als man damals Jins Kugel sah, wusste man, warum sie es immer wieder verschoben. Die kleine Prinzessin als beste Freundin von Junkyu zu sehen, war für Yoongi und mich eine Erleichterung. Oft war sie bei uns oder wir wussten, wo Junkyu sich befinden würde, wenn er wegläuft.
Die beiden waren einfach ein Herz uns eine Seele. Miga war nur ein Jahr jünger als er, aber stören tat das niemand. Keine hatte damals damit gerechnet, dass es bei Jin und Namjoon ebenso schnell mit Nachwuchs kommen würde. Dennoch war Miga für uns nicht mehr wegzudenken, egal wie unerwartet sie auch in unser Leben kam.
Der größte war immer noch, dass Junkyu sie brauchte, ohne sie wäre er nichts und das war sowohl mir als auch Yoongi klar.
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