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26 A ⭒ Beruhigungstrank

⟁ CW: Verletzungen, Selbstverletzung, Suizid, Substanzmissbrauch ⟁

23.12.1980

⏵Now playing: A Pearl - Mitski

"You're growing tired of me

you love me so much and I still can't sleep

You're growing tired of me

and all the things I don't talk about"

Er konnte das Blut nicht völlig abwaschen.

Sirius hatte Stunden über dem Waschbecken der Potters gestanden und seine Hände geschrubbt, James hatte ihm Klamotten aus seinem eigenen Schrank geliehen, Lily hatte vorsichtig das Blut, das Remus' Hände auf seinem Gesicht hinterlassen hatten, abgewaschen. Das Blut auf dem Küchenboden und Spuren überall im Haus auf dem Weg zur Küche, die er vorher gar nicht gesehen hatte, waren entfernt.

Und es war trotzdem immer noch überall, lauerte in den Ecken seines Sichtfelds auf den Moment, in dem er nur kurz versuchen würde, die Spannung in seinen Schultern aufzulösen, daran zu denken, dass Remus jetzt sicher war. Dann rann es wieder über seine Hände, klebte an seiner Haut, ließ den ganzen Raum erstickend nach Kupfer riechen.

Vor sich sah er Remus, regungslos im Schnee, einen Wolf, der über ihm kauerte. Dann hob die Bestie den Kopf, starrte direkt in seine Augen. Sie verzog das Gesicht zu einem Grinsen, das Reihen von spitzen, gelben Zähnen zeigte, von denen Blut über ihr Gesicht herabrann.

Also fand er die simpelste Lösung: Er würde seiner Müdigkeit einfach nicht nachgeben können, auch wenn nun der Morgen des 23. Dezembers war und er seit länger als 24 Stunden kein bisschen Schlaf mehr bekommen hatte.

Auch Remus plagten Albträume, fand er erst auf diese Weise heraus, denn im Gegensatz zu Sirius wachte er nicht schreiend oder um sich schlagend und nach Luft schnappend auf. Es war eher, als versuchte er, sich tot zu stellen, sein Atem wurde flach und schnell wie der eines verängstigten Tieres. Wenn er ihn vorsichtig wachrüttelte, konnte er es in Remus' Augen sehen:

Sie würden ihn für einen Moment nicht erkennen.

"Da war ein Wartezimmer," murmelte Remus nach einem weiteren seiner Albträume plötzlich, als Sirius nahezu sicher war, dass er schon längst wieder eingeschlafen war. Dann setzte er sich auf und rieb sich abwesend über den linken Arm, sah sich in dem Gästezimmer um, als würde er etwas suchen.

Sirius blinzelte hektisch, bis die bunten Flecken in seinem Sichtfeld verschwanden und legte die eigene Hand über seinen Arm, während er sich nach Dorcas' Schmerzsalbe umsah. Irgendwo hatte er dieses blöde kleine Tiegelchen doch hingelegt...

"Nein, nein, keine Schmerzen," stellte Remus klar und hob beschwichtigend leicht die linke Hand. "Alles gut."

"...Sicher?"

Er nickte und Sirius stellte erleichtert fest, dass sich ein mattes Lächeln über sein Gesicht zog, während er wieder in seine Kissen zurücksank.

"Du hast von einem Wartezimmer geträumt?", hakte er schließlich nach.

"Nein, nein, nicht geträumt. Es war da. Ich war da. Ein großes Zimmer, so lang, dass man das Ende nicht sehen konnte. Mum war dort. Und Euphemia und Fleamont. Als hätten sie auf etwas gewartet. Und... Regulus. Regulus war bei Mum," fügte er nach einem Moment Stille an.

Sirius hielt in seiner Bewegung, seine Decke zurechtzuzupfen, inne.

"Vielleicht passt Mum jetzt auf ihn auf," murmelte Remus noch, bevor er wieder einschlief.

Remus hatte das Schlafen nach einem weiteren Albtraum ebenso aufgegeben, also saß Sirius an seiner Bettseite und las ihm seit Stunden aus dem langweiligsten Buch, das er je gelesen und James irgendwo aus den Untiefen seines Bücherregals gekramt hatte, vor.

Walburga hatte ihn nie in Regulus' Krankenzimmer gelassen, doch er hatte sie durch die Tür das gleiche tun hören. Wenn sein Bruder unter ihrer Sorge sogar die Drachenpocken überlebt hatte, dann musste sie immerhin eine Sache in ihrem elendigen Leben richtig gemacht haben.

Von Zeit zu Zeit wurde Remus ruhelos und nervös, doch bevor Sirius darauf reagieren konnte, hatte er schon nach dem Fläschchen Beruhigungstrank auf seinem Nachttisch gelangt und einen weiteren Tropfen in seinem Tee gelöst.

Bei seinem fünften Tropfen, einer über der von Dorcas festgelegten maximalen Tagesdosis, ließ er sein Buch sinken. "....Moony. Mir kannst du es doch anvertrauen. Was ist passiert?"

Remus warf ihm einen Seitenblick zu und zog die Hand unter seiner weg. "Du weißt genau, dass ich es dir nicht sagen werde."

"Du kannst nicht für immer nur Flaschen an Beruhigungstrank schlucken und dann ist alles gut. Bitte sprich mit mir."

"Du unterschätzt mich, " seufzte Remus und kippte das Fläschchen über seinem Tee, als würde er nur seinen üblichen Zucker beimischen. "Ich kann. Und ich werde. "

Er nahm ihm die Flasche aus der Hand. Ohne nennenswerte Schwierigkeiten, Remus hielt sie nicht sonderlich fest. Er war sich nicht sicher, ob er es nicht konnte oder nicht wollte.

"Etwas Schlimmes ist passiert, das weiß ich. Schlimm genug, dass der halbe Orden hier aufgekreuzt ist und du, wenn ich dich daran erinnern darf, in meinen Armen fast verdammt nochmal gestorben bist! Und es frisst dich auf, so sehr, dass ich dich überhaupt nicht wiedererkenne. "

"Auffressen, so kann man es auch sagen... ", murmelte Remus trocken und sah zu seinem Brustkorb, um den Sirius vor nicht länger als zwei Stunden erst frische Verbände gewickelt hatte, durch die jedoch schon wieder Blut hindurch schien.

Remus von vor zwei Stunden hatte nichts mehr mit Remus jetzt zu tun. Vor zwei Stunden noch, seit er wieder aufgewacht war, hatte er zwischen untröstlichem Schluchzen nur Entschuldigungen an Merlin-wusste-wen vor sich hingemurmelt.

Sirius hatte durch die Tränen in den eigenen Augen beinahe nicht gesehen, was er tat. Er hatte den Verband gewechselt und Remus für eine Weile nur in seinen Armen gehalten.

Irgendwann in den Stunden, in denen er sich auf der verzweifelten Suche nach einem klaren Kopf im Waschbecken beinahe in kaltem Wasser ertränkt und Lily und James bei den Vorbereitungen für ihre kleine Weihnachtsfeier geholfen hatte, war Remus dazu geworden, wie er jetzt war.

Bitter.

Teilnahmslos.

Normalerweise fand er Remus' trockenen Sarkasmus ungesund witzig, doch jetzt lag kein Humor in dem, was er sagte. Es musste an diesem verdammten Beruhigungstrank liegen. Sirius vermutete beinahe, dass Dorcas ihm, aus welchem Grund auch immer, Veritaserum untergemischt hatte. Von manchen Dingen, die Remus sagte, wusste er, dass er sich unter normalen Umständen lieber die Zunge abbeißen würde, statt sie auszusprechen.

"...Du willst wissen, was passiert ist?"

"Nein, Moony, ich frage, weil es mich nicht im geringsten interessiert, wie es dir geht. Natürlich würde ich gern wissen, was passiert ist, vor Allem, wenn es dich fast dein Leben gekostet hätte!"

"Schön. Ich habe einen Fehler gemacht. Einen riesigen, dummen Fehler. Ich hatte eine einzige Mission, eine ganz konkrete Aufgabe, die Möglichkeit, mich einmal in meinem Leben nützlich zu machen, und ich habe katastrophal versagt! Mit Glück habe ich nur das Todesurteil von zwei Menschen, von zwei Kindern unterschrieben, wahrscheinlich das von Hunderten, von Tausenden, wenn wir deswegen den Krieg verlieren. Damit muss ich den ganzen Rest meines elendigen Lebens weiterleben! Reicht dir das?"

"Remus, was. Ist. Passiert?! Bitte, erzähl es mir einfach nur und ich bin mir sicher, wir alle werden alles dafür tun, um dir zu helfen."

Remus seufzte und lehnte sich zurück, spielte mit dem Ende eines Verbands um seinen Arm. "Dafür ist es zu spät. ...Der Trank hat nur Vorteile, Sirius. Ich weiß nicht, was dein Problem damit ist... Als ich-", er schluckte, "-als ich dachte, dass ich dich und Snape- Ich hatte geplant, vom Astronomieturm zu springen, irgendwelche von Pomfreys Tränken zu mischen oder meinen Zauberstab zu nehmen und... Mit dem Trank wollte ich das natürlich immer noch, aber nicht Mal dafür konnte ich die Energie auftreiben. Oder als meine Mum gestorben ist. Aber ich bin hier, nicht? Ich kann hier sitzen und mehr Beruhigungstrank trinken und warten, dass es erträglicher wird und ich ihn nicht mehr brauche."

Entsetzt stellte er die Flasche außerhalb von Remus' Reichweite und konnte ihn nur sprachlos anstarren. "Du- Du wolltest-"

Remus lächelte ohne den Glanz in seinen Augen und sah Sirius ungläubig an. "Ich dachte, ich hätte dich und Snape in Werwölfe verwandelt, was ich nicht mal meinem schlimmsten Feind wünschen würde. Meine Mutter wurde brutal ermordet. Natürlich wollte ich mich umbringen. "

Er haderte um Worte und war beinahe froh, als es in diesem Moment an der Tür klopfte und Lily ihren Kopf durch den Spalt steckte.

"Remus, Dumbledore ist hier. Er würde dich gern sprechen." Sie musterte die beiden und versuchte sich an einem aufmunternden Lächeln. "Nur, wenn es dir gut genug dafür geht."

Remus nickte und stand langsam von dem Bett auf, richtete seine Haare und Klamotten im Spiegel und beugte sich mit nicht mehr als einem minimalem schmerzerfüllten Zucken seiner Augenbraue nach unten, um nach der Flasche zu greifen.

"Wag es bloß nicht, dir wieder die Schuld daran zu geben. Es gibt nichts, das du tun könntest."

Er löste einen weiteren Tropfen Beruhigungstrank in seinem Tee und trank ihn anschließend aus, bevor er Lily hinkend aus dem Raum folgte.

Sirius starrte sprachlos auf die Flasche herab.

Seit sie sich kannten, hatten ihn die Rumtreiber den "Remus-Flüsterer" getauft. Er hatte großen Stolz darauf gelegt, immer ziemlich genau zu wissen, was gerade in Remus vorging, seine Laune am kleinsten Zucken seiner Mundwinkel oder der Richtung seines Blickes ablesen zu können, seine Gedanken praktisch in seinen Augen zu sehen.

Plötzlich war er sich nicht mehr sicher, ob er jemals wirklich auch nur einen kleinen Teil gewusst hatte.

James hatte Dumbledore ein leeres Zimmer zur Verfügung gestellt und sich mit Sirius und Peter im Nebenraum positioniert. Remus war nach dem Professor eingetreten, dann hatte Moody sich auf dem Flur umgesehen und die Tür hinter sich geschlossen.

Für einen Moment hörten sie nur Rauschen, vermutlich hatte Dumbledore einen eigenen Schutzzauber errichtet, doch mit einem weiteren Zauberspruch von James waren zwischen dem Rauschen einzelne Worte zu verstehen.

Nach einem unverständlichen Satz von Dumbledore meldete sich Moody zu Wort.

"... ich es nicht besser, würde ich denken, du hast Dumbledore mit Absicht verraten."

"Dann ist es wohl gut, dass du es besser weißt," gab Remus schnippisch zurück.

"Waren wir uns nicht einig darüber, dass die Mission vor jegliches Heldengespiele geht?!"

"Es sind Kinder!", zischte Remus. Er schien etwas zu erklären, doch es ging in dem Rauschen beinahe vollständig unter. "...Vollmond... lang geplant... einzige Chance, die Kinder weg zu bringen... "

"...solltest dich besser setzen," sagte Dumbledore ruhig. "... Anschluss an das Netz der Werwölfe verloren, für Kinder... nicht in direkter Lebensgefahr... nicht einmal gelungen... ist kein guter Tausch, Remus... sehr enttäuscht, dass... so einen törichten Plan..."

James, der Sirius gegenüber saß und dem Gespräch lauschte, sah ihn an und schien ebenso überrascht.

Moodys Beinprothese kam in schweren Schritten auf dem Boden auf, Kleidung raschelte gegeneinander. "... dich, Junge."

"... Hätte geschwächt sein sollen," erwiderte Remus nach einigen Sekunden Stille und klang außer Atem. Sirius hoffte, Moody hatte ihn gezwungen, sich zu setzen.

"Offensichtlich... Sonst würdest du nicht mehr vor uns sitzen," antwortete Moody. "Fenrir Greyback bei voller Stärke überlebt auch... du nicht zwei Mal."

Sirius tauchte das Gesicht in eiskaltes Wasser, doch der Gedanke hörte nicht auf, in seinem Kopf zu kreisen. Greyback... Greyback hatte ihn -wieder- angegriffen.

Es schien, als hätte Remus bemerkt, dass sie sie belauschten, denn kurz nach Moodys letztem Satz hatte er sich in einer weiteren Erklärung abrupt abgeschnitten und danach hatten sie nur noch Rauschen gehört, doch er war beinahe dankbar dafür. Er wusste nicht, wie viel er noch hätte hören können, bevor er sich übergeben hätte.

Auf den Seiten des Waschbeckens stützte er seine Unterarme auf und hob den Blick, sah sich im Spiegel in die eigenen, geröteten Augen. Die Augen eines verdammten Lügners.

Wie oft hatte er schon auf Remus eingeredet, dass Greyback ihm nie wieder etwas anhaben könnte? Und dann hatte er seine Hilferufe nicht hören wollen, dieses Biest war auf ihn losgegangen und hatte ihn zerfleischt und-

Das Blut saß noch immer in den tiefen Rillen seiner Haut. Er schrubbte sich die Hände, bis das Wasser aus dem Hahn kalt wurde und orange-rot in den Abfluss lief.

"Mein Vater hat ihn beleidigt, als ich vier Jahre alt war," erklärte Remus gerade, als er leise die Tür zum Gästezimmer hinter sich schloß.

Er sah noch erschöpfter aus, als er geklungen hatte. Dorcas saß an seiner Bettseite und reinigte konzentriert die tiefen Schnitte über seinem Brustkorb.

Auf dem Nachttisch stand der Beruhigungstrank, die Flasche war beinahe leer. Er war sich nicht sicher, ob Remus sparsamer damit umgehen würde, wenn er wüsste, dass Sirius Dorcas gebeten hatte, ihm danach keinen weiteren mehr zu geben.

Still setzte er sich zu ihnen und gestikulierte Remus, er solle weitersprechen, hielt seine brennenden Hände dann weiter hinter seinem Rücken versteckt.

"Sie hatten Greyback und ein ganzes Werwolfpack mit ihm verhaftet, weil zwei Muggelkinder tot aufgefunden worden waren. Das Register des Ministeriums war und ist in einem fürchterlichen Zustand, also wusste niemand, dass er ein Werwolf ist. Fast alle haben es ihm abgekauft, nur ein dummer Muggel zu sein.

Mein Vater wollte ihn bis zum nächsten Tag, bis Vollmond, festhalten, doch sie haben sich alle über ihn lustig gemacht. Er hat die Geduld verloren, er war nie ein geduldiger Mensch, und sie angeschrien. Was genau er gesagt hat, hat er sich immer geweigert, mir zu erzählen, aber im Tagespropheten stand, er habe Werwölfe seelenlose Monster genannt, die nichts als den Tod verdienen.

Greyback ist entkommen, bevor man sein Gedächtnis löschen konnte, man ging schließlich immer noch davon aus, dass er ein zu Unrecht verhörter Muggel war. Am nächsten Abend hat er seine Rache genommen und mich angegriffen.

Mein Vater hat nie aufgehört, sich die Schuld daran zu geben, glaube ich. Nach Vollmond konnte er mir nie in die Augen sehen. Manchmal kann er es auch so nicht."

Dorcas warf Sirius einen betroffenen Blick zu, bevor sie wieder zu Remus sah. "Das tut mir so fürchterlich leid, Remus."

Remus zuckte mit den Schultern und legte sich hin. "Wenigstens kann nicht jeder von sich behaupten, Dumbledore wäre in sein Haus eingebrochen und hätte Koboldstein mit ihm gespielt, um ihn nach Hogwarts einzuladen." Er drehte den Kopf zu Sirius. "Dumbledore hat mir die Möglichkeit gegeben, Hogwarts zu besuchen. Das Geringste, das ich im Gegenzug tun kann, ist, ihm und dem Orden so gut ich kann zu helfen."

Er war eingeschlafen, bevor Sirius etwas erwidern konnte.

"Du musst wirklich keine Angst vor ihm haben," murmelte er, als Dorcas leise hinter ihnen die Tür zu dem Gästezimmer schloss. Sie hatte seine Hände verbunden und sie hatten sich entschieden, dass es zu zweit deutlich zu seltsam war, Remus beim Schlafen zuzusehen.

"Ich weiß," sagte sie und sortierte ihre Utensilien nebenbei sorgfältig zurück in ihren Koffer.

"Du... Weißt? ...Du wusstest es schon, oder?"

Sie seufzte und inspizierte eine Packung von Verbänden. "Okay, ich habe es geahnt. Es ist natürlich fürchterlich unverdächtig, wenn Remus jeden Monat unerklärt krank wird, ganz zufällig um Vollmond. Oder, wenn er derjenige von uns beiden ist, der im Prinzip im Krankenflügel ein Bett mit seinem Namen darauf hat, weil er öfter da ist als ich." Kopfschüttelnd drückte sie ihm einen seltsamen kleinen Karton in die Hand. "die sind leer, ich werde so einiges nachkaufen müssen- Und ich spiele seit der zweiten Klasse Quidditch und bin seit der dritten Marlenes Versuchskaninchen zum Duellieren! Eure allergischen Reaktionen auf alles, das nur ansatzweise mit Werwölfen, Vollmond oder Remus' Narben zu tun hat, haben auch nicht unbedingt geholfen."

Sirius schwieg für einen Moment. Waren sie wirklich so schlecht darin gewesen, es zu vertuschen? "...Warum hast du ihn nie danach gefragt?"

Dorcas sah ihn etwas übertrieben entgeistert an und boxte ihn in den Arm. "Bei Merlin, Sirius. Man fragt Leute nicht einfach, ob sie ein Werwolf sind!"

Er hatte Lily und Peter als Verstärkung gebraucht, um Remus zu überreden, so dass er an Heiligabend doch im Wohnzimmer der Potters saß.

Die Wunde über sein Gesicht, um die er besorgt war, dass sie Harry erschrecken würde, erntete eher verwunderte und neugierige Blicke von dem Kleinkind, das so lang gequengelt hatte, bis es auf seinen Schoß durfte.

Remus hatte das Kind seitdem mindestens genau so verwundert beobachtet- zumindest, bis er eingeschlafen war.

Auch die unvorsichtigen Kinderhände, die schneller, als Sirius, der neben ihm auf dem Sofa saß, sie stoppen konnte, die Narben und Wunden auf seinem Gesicht berührten und erkundeten, schienen ihn dabei nicht zu stören, oder er ließ es sich nicht anmerken.

Lily beobachtete sie mit einem matten Lächeln und lehnte sich gegen den Türrahmen. "Er sollte etwas essen."

"Lass ihm noch etwas Zeit. Er hat keinen Appetit, aber Hunger wird er noch früh genug kriegen," erklärte Sirius.

James, auf Remus' anderer Seite, räusperte sich und hielt den Blick von Remus abgewandt. "Pads, wegen dem mit..." Er sprach den Namen nicht aus.

Sirius war ihm aus genau diesem Grund aus dem Weg gegangen. Er hatte befürchtet, dass er darüber sprechen wollen würde, was sie gehört hatten. "Er will mir noch immer nichts darüber erzählen," sagte er, auch wenn er bereits ahnte, dass James sich damit nicht zufrieden geben würde.

"Offensichtlich hat er sich da in etwas verstrickt, aus dem wir ihm nicht helfen können, wenn er nicht mit uns redet."

"Du kennst ihn. Wir können ihm nicht einfach nicht helfen, nur, weil er zu stur ist und nicht darüber reden wird," gab Sirius zurück und versuchte vergeblich, auszublenden, wie sehr ihn das alles an Regulus erinnerte.

"Ich kann ihm Veritaserum untermischen, wenn es euch wirklich wichtig ist. Normalerweise würde ich das nicht tun, aber ich mache eine Ausnahme, weil Remus mehr Geheimnisse hat, als ihm gut tut. Und dieses hätte ihn um ein Haar umgebracht," bot Dorcas an und stibitzte einen weiteren Yorkshire Pudding von dem Teller, der auf dem Wohnzimmertisch stand.

Marlene war über die Feiertage zu ihren Eltern gereist. Sie und Dorcas waren sich jedoch einig, dass sie nicht lange als nur beste Freundinnen schauspielern konnten und negative Reaktionen ihrer Familie nicht riskieren wollten. Also hatte Lily darauf bestanden, dass sie Weihnachten bei ihnen verbrachte.

"Nein," sagte Sirius resolut. "Er wird es uns selbst sagen. ...Lasst uns an Weihnachten einfach nicht über so etwas reden." Dann richtete seine Aufmerksamkeit sich wieder auf Harry. "Harry! Hey, Harry... Wir streicheln Onkel Moony. Streicheln, nicht pieksen."

Harry sah skeptisch zu, während James und Sirius eilig auf Remus' linken Arm demonstrierten, wie man jemanden streichelte, dann ahmte er die Bewegung zögerlich nach.

"Onkel Moony," wiederholte James lächelnd. Dann senkte er die Stimme. "Wie geht es ihm?"

Erst jetzt fiel Sirius auf, dass er James als einzigen von ihnen kein einziges Mal bei Remus gesehen hatte. Stattdessen hatte er sich beinahe fluchtartig für sämtliche andere Aufgaben gemeldet, nur so war es Sirius wahrscheinlich überhaupt möglich gewesen, ihm in seinem eigenen Haus einen ganzen Tag aus dem Weg zu gehen.

"Onkel Moony bedankt sich für die Streicheleinheiten," murmelte Remus, bevor Sirius überlegen konnte, wie viel er James erzählen sollte.

James grinste und zerzauste Harry und Remus die Haare. "Das freut mich. Lass mich raten, Moony. Dir geht es bestens, du bist ja nicht aus Zucker?"

Langsam schüttelte Remus den Kopf. "Ich habe Pads versprochen, das nie wieder vor dir zu sagen."

"Besser so. Sonst bringst du mich mit einem Herzinfarkt ins frühe Grab. Erklär das mal meinem Sohn: Onkel Moony hat deinen Dad umgebracht, weil er leidenschaftlich sein eigenes Wohlergehen ignoriert."

Remus lächelte und legte eine Hand auf Harrys Kopf. "Ich habe doch kein Geschenk für ihn."

"Hast du," entgegnete Sirius.

Dann drehte er sich nach dem halbeingepackten Mobilé um, das er am Morgen zusammen mit einigen anderen Dingen wie Klamotten und Zahnbürsten (und Suppe von einer mehr als besorgten Mrs Wu) aus ihrer Wohnung mitgebracht hatte.

"Hier, Harry, das ist für dich."

Unter das "Von Padfoot" auf dem Kärtchen hatte er ein eiliges "+ Onkel Moony" gekritzelt.



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PS: kinda heavy chapter, so have this meme:

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