Kapitel 6- Der Schulball
Wie immer saß ich schüchtern auf meinem Platz und aß mein Mittagessen. Ich war neu hier in der Schule, um genau zu sein war ich seit genau einer Woche hier. Ich redete kaum mit den Leuten in meiner Klasse, geschweige denn mit Schülern aus den Parallelklassen!! Sie waren alle nett zu mir und halfen mir, mich hier ein bisschen einzuleben, aber ich war einfach viel zu schüchtern, um von alleine ein Gespräch mit ihnen anzufangen!
So saß ich nun auf meinem Stuhl und hörte ihnen wortlos zu.
"Und Law? Mit wem gehst du hin?", fragte Penguin in die Runde, natürlich an seinen schwarzhaarigen besten Freund gerichtet. Dies wurde mir schon ziemlich schnell klar, dass die beiden sich sehr nahe standen.
"Wohin?", fragte dieser desinteressiert.
"Na auf den Schulball! Was ist das denn für eine Frage??", antwortete Penguin.
"Pff, was interessiert mich der? Ich gehe wahrscheinlich nicht hin", meinte der schwarzhaarige Law.
"Was?? Nein, du warst das letzte Jahr schon nicht dort! Vergiss es! Dann kommst du eben ohne Begleitung!", regte sich Penguin auf.
Law verdrehte genervt die Augen und biss von seinem Essen ab, "Wieso sollte ich da hin? Es passiert nichts interessantes und etwas trinken gehen, kann ich so auch!"
Lieb wie Penguin immer zu mir war, wollte er mich nun wohl in das Gespräch einbauen: "Hey und was ist mit dir? Du magst doch sicher Bälle oder?? Sag Law, was daran so toll ist!"
Ich schreckte sofort zurück und lief rot an. "N..naja...ich finde sie ...schon schön...also...aber das...ist ja nicht so wichtig", brabbelte ich vor mich hin und sah Penguin nur mehr erschrocken an.
Dieser sah mich nur komisch an und kratzte sich schließlich am Kopf, ehe er sich wieder zu den anderen drehte. Dabei murmelte er: "Ich glaube, ich hab sie erschreckt."
Schließlich läutete es wieder zur Stunde und alle begaben sich auf ihre Plätze. Immer wieder sah ich während des Unterrichts zu den beiden Jungs. Wieso Law wohl keine Bälle mochte? Ich fand sie eigentlich ziemlich schön, es wurde alles dekoriert, es spielte Musik, die Paare tanzten und so weiter. Unbewusst lächelnd, starrte ich in die Luft, ehe ich Blicke auf mir spürte und zu Law sah, welcher mich wohl beim Tagträumen ertappt hatte. Er grinste mich an und richtete seinen Blick anschließend wieder an die Tafel.
Verzweifelt seufzend versuchte ich mich nun auch wieder auf den Unterricht zu konzentrieren. Meine Sitznachbarin war in der Klasse die einzige, mit der ich reden konnte, ihr Name war Robin und sie kümmerte sich sehr liebevoll um mich.
Als der Unterricht für heute beendet war, verließen wir zusammen die Schule und Robin fragte mich: "Willst du denn auf den Ball gehen? Ich habe auch meistens keine Begleitung und trotzdem gehe ich mit Freundinnen hin. Du kannst uns gern begleiten!", dabei lächelte sie mich warmherzig an. "Ja gern!", antwortete ich glücklich lächelnd. "Das freut mich. Dann kann ich dir auch ein paar meiner Freunde zeigen, du magst sie bestimmt. Bis morgen ja?", meinte sie noch. "Aber warte! Wann ist denn der Ball?", wollte ich wissen. "Am Samstag in drei Wochen", erklärte sie mir.
So gingen wir dann getrennte Wege und ich erzählte meinen Eltern begeistert von dem Ball. Ich war zwar schon verdammte 17 Jahre alt, aber ich war noch nie auf einem Ball.
Zwei weitere Wochen vergingen wie im Flug, mir ging es schon etwas besser in der Klasse, doch ich war nun mal von Natur aus ziemlich schüchter, das würde sich wohl nie ändern.
Ich hatte mir zusammen mit Robin und eine ihrer Freundinnen, ihr Name war Nami, ein Kleid besorgt und nächsten Samstag würde auch schon der Ball stattfinden.
"Hey [Name] aufpassen!!", rief mir eine Klassenkameradin im Turnunterricht entgegen, ehe mich schon etwas am Hinterkopf traf. Schmerzerfüllt stöhnend, hockte ich mich auf die Wiese und hielt mir den Kopf. Meine Klassenkameraden kamen angerannt und Shachi warf sich von hinten um mich. "Oh Gott das tut mir leid!!!", rief er, "Lass mal deinen Kopf sehen!!"
Ich nahm die Hände weg und hörte die beiden Turnlehrer anstampfen. "Shachi, kannst du nicht aufpassen? Das wird doch wohl nicht so schwer sein, den verdammten Fußball innerhalb vom Feld zu behalten!!", brüllte der Lehrer der Jungs.
Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Wir Mädchen befanden uns eigentlich am anderen Ende des Sportplatzes, um Federball zu spielen, und der war bei Gott nicht gerade klein!!
"Tut es stark weh?", fragte Shachi. "Naja schon", antwortete ich und versuchte aufzustehen, aber mir wurde schwindelig. "Ich werde sie zum Schularzt bringen", hörte ich Laws ruhige Stimme. Ich sah zu dem schwarzhaarigen und dann zu den Lehrern. "Ja das ist eine gute Idee. Ihr anderen macht weiter", antwortete meine Lehrerin.
"Danke", murmelte ich und Law kam zu mir. "Schon ok", antwortete der schwarzhaarige und stütze mich. Ich lief rot an und ging schließlich mit ihm zu dem Schularzt. Es war gerade jemand in seinem Büro, also setzten wir uns auf die Stühle davor. "Shachi hat dich ganz schön böse erwischt, aber besser am Hinterkopf, als ins Gesicht", meinte Law und schmunzelte mich an, "ich hole dir schnell mal etwas zu trinken!" Da verschwand er auch schon und kam nach kurzer Zeit wieder mit einer Flasche Wasser in der Hand. "Hier!", er hielt mir diese hin und ich nahm sie, ehe ich merkte, dass ich etwas Blut auf den Händen hatte. Erschrocken wollte ich mir wieder an den Kopf fassen, doch der schwarzhaarige nahm mein Handgelenk und lächelte. "Ist bestimmt nur eine kleine Platzwunde. Fass sie lieber nicht an, der Schularzt kümmert sich gleich darum!"
"Ok", murmelte ich schüchtern und trank schließlich etwas. Law setzte sich wieder neben mich. "Du...kannst ruhig...also gehen. Du musst hier nicht mit mir warten", stammelte ich vor mich hin.
Der schwarzhaarige wich meiner Aussage aus und meinte stattdessen: "Wieso bist du denn immer so schüchtern? Ich tue dir doch nichts." Ich sah ihn verlegen an und antwortete:" Tut mir leid Law."
Dann ging auch schon die Tür zum Büro des Schularztes auf und ich konnte hinein. Dort sah sich der Arzt meinen Kopf an und verarztete diesen, ehe er meinte, dass ich nach Hause sollte und mich nur etwas ausruhen musste. Immerhin hatte ich keine Gehirnerschütterung oder Ähnliches. Alles in Allem verbrachte ich etwa eine Stunde beim Arzt. Als ich nun wieder das Büro verließ, erblickte ich Law, welcher an seinem Handy herum spielend, immer noch auf dem Stuhl saß.
"Du..bist immer noch hier?", fragte ich und er sah zu mir auf, ehe er anfing zu grinsen. "Hätte ich etwa gehen sollen?" "Nein! Natürlich nicht. Aber das wäre schon ok gewesen!"
Der schwarzhaarige stand auf und fragte: "Wie gehts deinem Kopf?" "Schon besser", antwortete ich ihm verlegen lächelnd und wir verließen das Gebäude. Eigentlich hätte Law schon längst nach Hause gehen können, wir hatten vor etwa 40 Minuten Unterrichtsschluss.
"Soll ich dich noch nach Hause bringen?", fragte Law. So gern hätte ich Ja gesagt, doch ich war einfach viel zu schüchtern!! So sah ich ihn einfach nur blöd an und er wartete auf meine Antwort. "Ist das jetzt ein Ja?!", fragte er schließlich grinsend und ich nickte nun. "Du bist echt süß irgendwie!", sagte er und mir lief wohl mein gesamtes Blut, welches sich in meinem Körper befand, ins Gesicht. "Da...dan...ke?", antwortete ich unsicher und er fing an zu lachen.
"Na komm jetzt!", sagte er dann schließlich und wir verließen das Gelände der Schule. Zum Glück wohnte ich nur ein paar Minuten davon entfernt. Bei mir angekommen, holte ich meinen Schlüssel heraus und sah den schwarzhaarigen verlegen an, ehe ich ein "Danke", murmelte.
"Nichts zu danken [Name]", antwortete er trocken und musterte mich. "Sag mal, ich habe vor ein paar Tagen zufällig gehört, wie du mit Robin über den Ball geschwärmt hast",setzte er an und grinste. "Ja?", antwortete ich schüchtern, "sie meinte, dass sie noch keine Begleitung hat."
Law verzog sein Gesicht und meinte: "Ehm...ja und?" "Naja dann...kannst du sie ja fragen, ob sie mit dir hin will", erklärte ich ihm schüchtern. Doch Law beugte sich etwas zu mir herunter und grinste. "Und wieso sollte ich das? Mir gehts hier um dich!", meinte er. "W...Was??", antwortete ich mit glühenden Wangen. "Ich hole dich einfach am Samstag um 8 ja?", meinte er grinsend und drückte mir plötzlich einen flüchtigen Kuss auf die Wange, "ruhe dich aus. Bis Montag!"
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