5. Die Untersuchung
Aus Noris Sicht:
„Ich....naja...", stotterte ich unsicher.
„Vertraust du mir nicht?", fragte er mit kühler Stimme. Ich sah schnell zu ihm auf und antwortet: „Nein, daran liegt es nicht!" Er sah mich vielleicht etwas mitfühlend an und fragte: „Hast du Angst? Ich werde dir schon nichts tun Nori!" Ohne auf eine weitere Antwort meinerseits zu warten, griff er mach meinem Handgelenk und zog mich mit sich zurück in das Behandlungszimmer. Er berührte mich sanft, seine warme Hand umschloss nur ganz leicht mein Handgelenk.
Im Behandlungszimmer angekommen, zog er mich hinter einen Vorhang, hinter welchem sich erneut eine Tür befand. „Ich habe hier einen OP- Saal und drei Behandlungszimmer. Wir gehen in das zweiten, hier schläft immerhin Penguin", erklärte er und ich folgte ihm wortlos.
Im zweiten Zimmer angekommen, blieb er schließlich mit mir vor der Untersuchungsliege stehen und ließ mich los. Ich setzte mich auf diese und er schritt sogleich vor mich. „Wenn das für dich in Ordnung geht, dann nehme ich dir etwas Blut ab und checke dich einmal kurz durch. Eine Grunduntersuchung, wie bei einem normalen Arztbesuch das-" „Ich war noch nie bei einem -normalen Arztbesuch-", unterbrach ich ihn. „Aber du kannst dir sicher ein wenig darunter vorstellen oder?", fragte er und lächelte etwas. Das Lächeln war ziemlich unscheinbar und schwach, doch er schien mir damit Mut machen zu wollen.
Er legte seine warmen Hände auf meine Oberschenkel und meinte: „Wenn dir irgendetwas unangenehm ist, dann höre ich einfach auf." Ich sah erst auf seine Hände und anschließend in sein Gesicht. Die Buchstaben auf seinen Fingern, welche das Wort „Death" formten, waren nicht das angenehmste, was man lesen konnte, auf den Händen eines Arztes, doch seine Augen erweckten Vertrauen. Ja...ich vertraute ihm... hier ging es nicht einfach nur darum, dass er mich hier durchcheckte, hier ging es darum, dass ich ihm vertraute und ab nun mit ihm mein Leben hier am Schiff verbringen würde. Vertrauen war hier der wichtigste Grundsatz, die Voraussetzung für alles hier! Ich schmunzelte schließlich und antwortete: „Dann lass uns anfangen Captain!"
Er grinste mich schief an und drehte sich dann um, um anschließend Handschuhe zu holen. „Gut." Er kam mit einer gewöhnlichen Spritze um mir etwas Blut abzunehmen und einem Venenstauband. „Streck deinen Arm aus!", sagte er mit seiner kühlen und rauen Stimme. So tat ich es und Law machte das Band fest. „Faust", meinte er und ich ballte meine Hand so zu einer Faust. Schließlich rieb er kurz an meinen Venen und stach gezielt hinein. Da ich wusste, dass ich die Faust nun aufmachen musste, tat ich es und er nahm mir schließlich das Blut ab. „Deine Haut ist so blass, beinahe schneeweiß", meinte er und grinste mich an. „Ich hatte doch gesagt, dass ich nicht oft in der Sonne war", antwortete ich ihm schüchtern. „Schon gut", meinte er immer noch grinsend und nahm das Venenstauband von meinem Arm, ehe er die Nadel aus meiner Haut zog und schnell mit einem Tupfer auf das klitzekleine Loch drückte.
Ich nahm den Tupfer und drückte fest darauf, bis es aufhörte zu bluten. Dabei ging Law zu einer Ablage und hantierte mit dem Blut. „Ich erkläre dir irgendwann mal wie das alles hier funktioniert", meinte er und kam wieder grinsend zu mir, „Das Blut zu analysieren dauert etwas." Ich nickte und er gab mir ein Pflaster, welches ich mir auf den Arm klebte und gab ihm den Tupfer, welchen er entsorgte. Jedes Mal, wenn sich unsere Hände berührten, spürte ich ein angenehmes Kribbeln in mir. Dieser Mann hatte etwas anziehendes an sich, er fesselte mich mit seiner Art, vielleicht weil sie meiner sehr ähnlich war?
Durch die Handschuhe konnte ich leider nicht seine Haut spüren, das stimmte mich traurig. Ich hatte das Bedürfnis, seine Nähe zu spüren. Lag es daran, dass er der erste Mensch war, welcher mich so interessierte? „Zieh dich aus Nori!", sagte der schwarzhaarige schließlich."Bis zur Unterwäsche."
Aus Laws Sicht:
Ich entfernte mich zwei Schritte von Nori und wandte mich schließlich von ihr ab als sie sich auszog, um sie nicht zu verunsichern. Währenddessen holte ich die nötigen Utensilien für die Routineuntersuchung und kam anschließend wieder zu ihr.
Ich musterte sie Millimeter für Millimeter, um mir ein Bild von ihrer Körperhaltung zu machen und Nori setzte sich wieder auf die Untersuchungsliege. Ihr Körper machte einen sehr schwachen Eindruck, sie war sehr dünn, ich würde sie nicht als untergewichtig bezeichnen, auf den ersten Blick, doch sie könnte durchaus ein wenig mehr auf den Rippen vertragen. Doch wenn man sie mit den Augen eines normalen Mannes und nicht mit denen eines Arztes ansah, konnte man durchaus sagen, dass sie eine sehr weibliche Figur hatte. Immer wieder kamen mir ihre Worte zurück in die Gedanken, dass sie erst 16 Jahre alt war. Sie machte einen weitaus älteren Eindruck, vor allem, wenn sie halb nackt vor einem stand. Als ich sie noch einmal ansah, umklammerte sie ihren Körper mit ihren Händen. „Ist dir kalt oder fühlst du dich unwohl?", fragte ich sie und kam zu ihr. „Eine Mischung aus beidem", antwortete sie mir und sah zu mir auf. „Es gibt keinen Grund dich unwohl zu fühlen", versicherte ich ihr und sie schmunzelte schließlich.
Ich nahm nun das Stethoskop und legte es ihr an die Brust. Während ich mit dem Metall ihre Haut entlang glitt und meinen Fokus auf ihre weibliche Brust legte, erschrak ich leicht von meinen eigenen Gedanken. So schüttelte ich meinen Kopf und versuchte mich auf ihren Herzschlag zu konzentrieren. „Ist was?", kommentierte sie mein Kopfschütteln. „Nein nein!", antwortete ich ihr schnell und hörte sie schließlich von vorne und hinten ab. Dann nahm ich ein Stäbchen und stellte mich wieder vor sie. „Öffne deinen Mund!" Sie tat es und ich drückte ihre Zunge damit leicht nach unten, um mir ihren Hals- und Rachenbereich anzusehen. „Schöne Zähne hast du", sagte ich ihr grinsend, da ich diese nebenbei sah und sie schmunzelte. Dann sah ich mir noch ihre Ohren und Augen an und sagte ihr schließlich, dass sie aufstehen sollte. Sie tat wie ihr gesagt und ich setzte mich auf einen Hocker. „Stell dich mit dem Rücken zu mir vor mich!" Erneut tat sie, wie beschrieben und ich sah mir ihre Wirbelsäule an. „Bück dich so weit hinunter, wie du kannst!" sagte ich ihr und versuchte bewusst nicht auf ihren Hintern zu sehen. Meine Professionalität ließ heute wirklich zu wünschen übrig, ekelhaft! Was war mit meinen Gedanken los, mein Vater musste sich im Grab umdrehen.
Ich fuhr mit meiner Hand leicht über ihre Wirbelsäule und sah sie mir genauer an. „Wieder aufrichten!", sagte ich konzentriert und stand auf. „Du hast eine leichte Skoliose!", sagte ich ihr und sie sah über ihre Schulter zu mir. „Eine verkrümmte Wirbelsäule?", fragte sie und brachte mich dabei zu grinsen.
Ich war schon gespannt darauf, wie weit ihr Wissen in der Medizin reichte. „Ja richtig. Nicht stark ausgeprägt, ein wenig Training gleicht das aus. Da mach dir keine Sorgen! Du kannst dich wieder anziehen Nori!" Sie nickte und nahm ihren schwarzen Pullover, welcher ihr bis über den Hintern ging und ihre gemusterte Strumpfhose. Als sie sich wieder angezogen hatte, schlüpfte sie noch in ihre Stiefletten und sah mich dann mit geröteten Wangen an. „Danke", murmelte sie verlegen und brachte mich damit wieder zum Lächeln. „Schon gut Nori. Und jetzt iss etwas!" Sie nickte und ging dann aus dem Behandlungszimmer. Ich schmunzelte und kümmerte mich noch um ihr abgenommenes Blut.
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