Kapitel 2
Linas Perspektive
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, steuerte ich sofort mein Badezimmer an und machte mich frisch. Meine Haare trug ich immer nur am Wochenende offen, da sie sonst beim Arbeiten störten. Ich zog mir meine Kleidung an und machte mich schließlich auf den Weg zu Dog 10.
Ich kannte diese Piratenbande, man hörte und las in letzter Zeit oft über ihre Abenteuer. Gegen Piraten hegte ich keinen Groll, Vorurteile hatte ich sowieso nie und diese Leute waren Kunden wie andere auch. Solange sie nichts anstellten, war es mir egal, wessen Schiffe wir reparierten. In diesem Beruf wollte ich immer unparteiisch bleiben. Zumal wollte ich niemanden verwähren, ein Leben auf See zu führen und ich freute mich, nach Jahren wieder einmal ein U-Boot zu Gesicht zu bekommen.
Als ich schließlich ankam, stach mir das Schiff sofort ins Auge, mit dieser Farbe war es nicht zu übersehen! Der Captain der Bande und sein Eisbär warteten bereits am Eingang des Schiffes auf mich.
Als ich auf sie zuging, musterte ich das U-Boot. Es sah von außen zumindest nicht so schlecht aus, es hatte zwar einige Schrammen und Kratzer, doch es war nicht all zu sehr demoliert. "Morgen", sagte ich zu ihnen und Law grinste mich an. "Morgen Meisterin", antwortete er und ich musste ebenfalls grinsen. Dann sah ich zu dem Bären. Schnell wandte er seinen Blick ab, das brachte mich zum Lachen.
"Dein Name ist Bepo oder?", wollte ich wissen. Ich kannte ihn von den Steckbriefen. "Entschuldigung!", sagte er plötzlich "Hmm?", wieso entschuldigte er sich denn jetzt?
"Wollen wir anfangen?", fragte mich dann der schwarzhaarige Captain der Mannschaft. Er lehnte bis dato an der Wand des U-Bootes und stieß sich nun mit etwas Schwung davon ab.
Ich folge ihm schweigend in das U-Boot und sah mich um. "Ihr braucht unbedingt einen neuen Boden!", stellte ich sofort fest. "Das ist das geringste Problem", antwortete der Captain, welcher vor mir her ging. Ich versuchte mir den Grundriss des Bootes einzuprägen, während er mich herum führte.
Schließlich kamen wir bei der Klappe an, welche nach unten zu dem Maschinenraum führte. "Also das Steuer...!", wollte er gerade erzählen, doch ich unterbrach ihn:" Sag mir nicht, was nicht funktioniert. Ich werde es dann schon sehen. Wenn du mich auf Fehler hinweist, übersehe ich vielleicht andere Dinge." Er sah mich etwas verwundert an, ich erwartete keine Antwort, so sprang ich nach unten in den Maschinenraum.
"Die ist echt nicht blöd!", hörte ich den Bären noch zu seinem Captain sagen und quetschte mich grinsend durch die engen Gänge des Maschinenraums. Was ich dort sah, gefiel mir ganz und gar nicht. Viele Teile waren beschädigt und mussten ausgetauscht werden. Zudem mussten viele nachgefüllt und gesäubert werden, was leider alle paar Jahre erledigt werden musste. Als ich mit dem Maschinenraum fertig war, ging ich weiter durch das U-Boot. Ich sah mir die Steuerzentrale an und andere wichtige Bereiche. Als ich fertig war mit meiner Inspektion, sagte ich dem nächst besten Crew Mitglied Bescheid und wartete im Essbereich auf Law. Schmunzelnd sah ich mir den Raum an, er war voller lebhafter Fotos der Jungs und Mädchen, stolz präsentierten sie ihre Steckbriefe, Dekoration von Geburtstagsfeiern hingen an der Wand. Es wirkte wie das Speisezimmer einer großen chaotischen Familie.
Doch nicht nur der Captain kam um mit mir zu reden, sondern die gesamte Crew. "Na? Wie sieht's aus?", fragte mich Law und setzte sich gegenüber von mir an den Tisch. "Da muss einiges gemacht werden. Aber das bekomme ich hin", entgegnete ich ihm und die Leute atmeten erleichtert aus. Offensichtlich lag ihnen das U-Boot sehr am Herzen. "Aber, das wird teuer! Und ich brauche mindestens ein Monat!", sagte ich dann ernst und ihnen kippte die Kinnlade nach unten. "Bitte??", fragte mich ein Mitglied entsetzt, "was dauert da so lange?"
Ich ging nicht auf die Frage ein, da ich merkte, dass Law nun etwas sagen wollte. "Um welche Summe handelt es sich hier?", wollte er wissen und sah mich ernst an. "Zwischen 500 und 600 Millionen, mit meiner Arbeitszeit noch etwa 30 000 dazu", antwortete ich und lehnte mich zurück.
Er tat es mir gleich, sein ernster und nachdenklicher Blick löste sich langsam. "Können wir in dem U-Boot bleiben, während du alles erledigst?", fragte er mich. "Ja, außer vielleicht zwei, drei Tage, da geht es Hauptsächlich um den Boden und um die Reinigung. Dann könnt ihr wieder hier sein. In der Nacht werde ich sowieso nicht viel machen", erklärte ich ihm ruhig. "Und was ist so teuer an der ganzen Sache? Die Arbeitszeit ist hier wohl kaum das Problem", wollte er wissen.
Ich nickte wohl wissend. "Es sind die Ersatzteile, ich bekomme sie nicht leicht. Sie sind selten und die Leute, die sie verticken, wissen, was sie dafür verlangen können", antwortete ich. "Na schön, aber ein Monat will ich hier nicht fest sitzen!", sagte er plötzlich bestimmend. "Was?", antwortete ich genervt, "Was stellst du dir vor? Soll ich hier 24 Stunden arbeiten?" Er fing an zu grinsen und meinte: „Was spricht dagegen?"
"Vergiss es, ich brauche den Monat! Hier gibt es viel zu tun und es ist viel zu eng hier, als dass mehrere Leute hier arbeiten könnten!", ich war genervt von seiner Aussage, dachte eigentlich, dass er intelligenter war und kein trotziges Kind, welches nicht warten konnte.
Doch ich atmete tief durch und beruhigte mich wieder. "Überleg es dir, ich bin jetzt wieder auf der Werft. Wenn du den Auftrag geben willst, melde dich bei Eisberg oder Pauly, mein blonder Kollege von gestern", sagte ich und stand auf.
Law tat dies ebenfalls. „Ist gut", nun grinste er, "bis morgen." Dieser Arsch nervte mich, aber sein noch viel blöderes Grinsen war leider viel zu ansteckend. Ich ging beleidigt aus dem U-Boot und hörte das Lachen der Mannschaft. Irgendwie waren sie mir doch sympathisch, leider.
Laws Perspektive
"Schon niedlich wie sie ihr Lächeln gerade nicht mehr zurück halten konnte", meinte Pinguin und die Jungs lachten. Lina stapfte mit ihren kleinen Füßen aus dem U-Boot und ich konnte nicht aufhören zu grinsen. Mir war gestern gar nicht aufgefallen, wie verdammt klein sie eigentlich war. "Das U–Boot ist in guten Händen!", sagte ich schließlich und meine Mannschaft freuten sich. Am nächsten Tag gingen wir, diesmal nur zu zweit, wieder zur Galley-La und ich unterschrieb den Vertrag. Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir bald wieder um die Meere segeln konnten.
Im Vertrag waren tatsächlich nur 3 Arbeiter eingetragen, Lina über die gesamte Zeit hinweg und zwei Arbeiter zwischen drin, sie schienen für den Boden und das Steuer zu sorgen, damit Lina etwas schneller voran käme. Doch angeblich würden sie damit nur läppische 4 Tage gewinnen, diese würden keinen großen Unterschied bewirken.
"Gut, ich werde Lina ausrichten, dass sie den Auftrag hat", erklärte mir Eisberg und schüttelte mir die Hand. "In Ordnung, eine Frage habe ich jedoch noch, woher bekommt sie die Ersatzteile, wenn sie doch so selten sind?" Der blauhaarige beugte sich etwas zu mir nach vorne und redete leise: „Einem Piraten muss ich wohl nicht erklären, wie der Schwarzmarkt funktioniert. Man nennt sie die Franky Familie, eigentlich haben wir nichts mit ihnen am Hut, aber in diesem Fall muss es sein. Diese Leute zerlegen Schiffe und haben viele Partner aus aller Welt, sie kommen an die Teile, sodass es billiger ist", dann beugte er sich wieder nach hinten und sprach normal weiter, " Lina meint es gut mit euch, normalerweise bestellt sie das Zeug immer über die teuren Händler. Dabei entstehen Lieferzeiten von Monaten."
Sie schien etwas für uns übrig zu haben.
Linas Perspektive
Ich half gerade einem unfähigen Handwerker auf der Werft und versuchte seine gescheiterte Arbeit irgendwie zu retten. "Wie um alles in der Welt hast du das geschafft? Nicht mal absichtlich könnte ich das so dermaßen versemmeln!", meckerte ich regelrecht und drückte mit aller Kraft gegen ein verkeiltes Werkzeug, das in einem 800 Millionen Berry Schiff steckte.
"So eine Scheiße!", regte ich mich auf und trat schließlich dagegen. Plötzlich ertönte eine mir bekannte Stimme. "Room", das Werkzeug schwebte in meine Hand und ich drehte mich verwirrt um. "Law?"
"Bitteschön!", sagte er und grinste breit.
"Na? Was macht ihr denn hier? Hallo Bepo", antwortete ich. "Hallo Lina!", begrüßte mich Bepo verlegen. Wieso war er denn so schüchtern? "Den Vertrag unterschreiben", antwortete Law grinsend. "Ach."
[...]
Law Perspektive
Als wir uns von der Werft entfernten, hörte ich erneut Linas verzweifelte Stimme. Ob der Typ wohl wieder etwas vergeigte? Als ich sie vorhin arbeiten sah, erfreute es mich irgendwie. Ich mochte es, sie zu beobachten, ihr konzentrierter Blick hatte es mir besonders angetan.
"Bepo, warum bist du denn immer so aufgeregt in Linas Gegenwart?", wollte ich wissen, als wir wieder zum Schiff gingen. „Ich weiß nicht. Es ist ihre Art, sie ist so anders. Ich glaube ich hab Angst, dass sie über mich lacht", meinte er.
"Wieso?", fragte ich verwundert. "Sie hat so eine schlagfertige Art, das macht mich nervös", erklärte er und ich grinste in mich hinein. "Sie ist doch ganz nett oder? Sie ist sicher nicht gemein zu dir oder lacht dich aus. Wieso auch?", antwortete ich. Da hat sich der Bär doch tatsächlich ich eine Menschenfrau verschossen. "G-glaubst du sie will mein Fell streicheln?", fragte er, dabei wurde mein Grinsen nur noch breiter. "Bepo, hast du dich verliebt?", fragte ich ihn und er antwortete:" Nein, wie denn in einen Menschen? Nein, ich will nur, dass sie mich mag!" Nun strahlte er von einem Ohr zu anderen und sah in den Himmel, "sie ist doch echt was besonderes!"
Beim Schiff angekommen, ging ich in mein Schlafzimmer um mich auf mein Bett zu legen. Das Geld war kein Problem, ich hatte mit etwas weniger gerechnet, aber wir konnten es uns trotzdem leisten. Die Ersatzteile machten mir nur Sorgen, ich hoffte, dass Lina alles auftreiben konnte.
Hoffe es hat euch gefallen c:
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