Ab davon!
Meine Mutter hat es gesagt, meine Therapeuten sagen es und als Kind habe ich es selbst gesagt. Heute mache ich es. Mein Traum wird wahr. Aber nicht ohne mich zu verabschieden.
Auch wenn ich ihn hasse, als Kind habe ich ihn geliebt. Mein Vater war mein Idol und immer da wenn ich ihn brauchte. Er war nie ein schlechter Mensch und wollte immer das Beste für uns. Irgendwann ist er aber eben so geworden. Warum weiß ich nicht, aber ich glaube dennoch auch an das Gute in ihm. Also werde ich ihm wenigstens sagen, wenn ich gehe. So setzte ich mich an meinen Schreibtisch, nahm meinen Zettel mit dem Traum raus und noch einen anderen dazu.
Auf den unbemalten schrieb ich, 'Papa, ich weiß du hasst mich und du willst mich nicht mehr. Das ist auch okay und du bist mich von heute an auch los. Aber du magst es ja nicht wenn man dir nicht bescheid sagt, wenn man geht und da Mama es nicht getan hat, mache wenigstens ich es. Also, ja... ich gehe. Aber für immer. Pass auf dich auf und bleibe immer gesund. Bitte trink nicht so viel und sei auch ein bisschen netter zu deinen Kunden. Sie mögen deinen Laden wirklich gerne. Erzähl bitte auch Mama nichts davon. Sie soll denken, ich sei wohl auf und hätte später eine schöne Zukunft. Also leb wohl Papa, ich hab euch lieb.'
Mir kamen schon beim Schreiben die Tränen, aber ich hatte mich entschieden. Es reicht mir. Ich will keine Blutergüsse mehr an meinem Körper, keine Schürfwunden, Prellungen, Brüche, oder Sonstiges. Ich ertrage es nicht Taeyang und Inseong zu sehen, nachdem ich das kaputt gemacht habe. Auch will ich kein Leben mit einer zerstörten Familie und eine Zukunft habe ich sowieso nicht. Ich habe restlos gar nichts zu verlieren...
Erfüllt mit Gedanken, dass ich nichts wert bin und mich sowieso keiner mehr haben will, kamen noch einige mehr dazu. Ich fühlte mich unendlich nutzlos und feige. Einfach dreckig und als würde die ganze Welt viel besser sein, wenn ich erstmal weg wäre. Wahrscheinlich ist sie das auch. Taeyang ist meine Welt und ohne mich, hat er es besser.
So trat ich den Weg zu Inseong an und hoffte Taeyang ein letztes Mal zu sehen. Aber auch meinem besten Freund wollte ich Lebwohl sagen.
Nicht lange dauerte es, da kam ich bei ihm an, obwohl ich nicht mal schnell gegangen war. Die Zeit hatte für mich keine Gewichtigkeit mehr. Ab heute ist sie eh unendlich, oder sie bleibt stehen. Das werde ich ja dann sehen, wenn es soweit ist.
,,Ehm, was machst du hier? I-Ich, also du... Du solltest doch morgen erst kommen." Normalerweise hätte ich mich gefreut ihn zu sehen, aber nicht so. Er geht nie in Jogginghose an die Tür und wenn ich mich nicht irre, besitzt er nicht einmal welche. Mir hat er immer erzählt wie unelegant die doch aussehen und sowas niemals zu seinem Stil passen würde. Auch das T-Shirt was er trug sah mehr so aus, als wäre es flüchtig angezogen.
Als dann noch Taeyang im Hintergrund mit einem Bademantel auftauchte, war mir auch klar, wem die Hose gehört. Es war Taeyangs seine und ich glaube nicht, dass Inseong einfach gerade keine saubere Jeans oder sowas hatte.
Ich wusste es, sie haben was miteinander.
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