
Liebe
Ich packe meinen Mantel und reisse die Tür auf. Weinend stapfe ich durch den Schnee. Die Tränen laufen über meine Wangen und fallen dann in den Schnee. Ich halte das nicht mehr aus. Zu oft wurde ich missbraucht. Mein Mann zerstörte mich. Damals als alles noch gut war, liebte ich ihn. Früher war er sanft und nett und nicht brutal und machtgierig wie heute. Ich musste zu schauen wie er seine Opfer quälte. Er genoss es anderen Leuten Leid hinzuzufügen. Ich verstand das nie. Wenn er manchmal nicht seinen Willen bekam wurde ich das Opfer. Ich wurde geschlagen und er brüllte mich an. Er trank dabei Rum und Wein. Das schönste war wenn er dann betrunken auf den Boden fiel und bis am Morgen ruhig blieb. Ich höre in der Ferne die Stimme meines Mannes. Er sucht mich. Ich muss weg. Endlich hatte ich den Mut gefunden zu gehen. Ich war es satt die Marionette meines Mannes zu spielen. Ich laufe im Kreis und laufe in meinen eigenen Fuss Spuren zurück. Auf keinen Fall will ich wieder zurück. Die Kälte nagt an meinen Knochen. Zitternd schlinge ich meinen Mantel enger um meinen Körper. Ich höre ihn wieder schreien. Er hat mich entdeckt. Ich renne weiter und strauchle. Ich stehe auf und ignoriere den Schmerz in meinem Bein. Schnell renne ich weiter und die Tränen verschleiern meinen Blick. Ich spüre gar nicht als ich eine Klippe hinunter falle. Nur der Aufschlag raubt mir den Atem. Ich sehe meinen Mann oben an der Klippe. Er hält eine Weinflasche in der Hand und lacht. Langsam wird alles schwarz. Das ist mein Ende. Ich liege zerschlagen am Boden und erfriere langsam. Das ist mein Schicksal.
Ich wache wieder in einem Haus auf. Ein junger Mann hält eine Rose in der Hand. Nervös läuft er umher und versucht sich zu beruhigen. Ich weiss das es mein Mann ist. Plötzlich geht eine Tür auf und der Mann zuckt zusammen. Er dreht sich um und schaut eine schöne Frau an die aus einer Tür tritt. Das war ich. Ich konnte mich noch gut an diesen Augenblick erinnern. Der Mann läuft auf mich zu. Er versteckt seine Rose hinter dem Rücken.,, Amalia, ich wollte dir etwas sagen." Ich hebe überrascht die Augenbraue.,, Was machst du so spät noch hier? Bert, du weisst das wir morgen nach Wien gehen?" Meine Familie reiste gerne. Vor allem meine Mutter besuchte fast alle Städte auf der Welt. Bert schaut verlegen auf den Boden.,, Weisst du, Amalia... Wenn du für immer weg gehst dann will ich dir sagen..." Er bricht ab und schaut mich an.,, Sag es schon." ermutige ich ihn.,, Ich liebe dich." flüstert er und gibt mir die Rose. Meine Augen glänzen überrascht und ich werfe mich um seinen Hals. Die Erinnerung verblasst und ich höre Wasser. Blinzelnd öffne ich die Augen und finde mich an einem See wieder. Ich stehe auf und betrachte die Wellen die an das Kies schlagen. Ich gehe eine Weile am Ufer entlang und sehe dann in der Ferne meinen Mann Bert. Er kommt auf mich zu. Ich renne weg und falle um. Ich spüre einen starken Schmerz und schlage die Augen auf.,, Es ist alles gut." sagt eine ruhige Stimme. Ich schaue direkt in die blauen Augen eines fremden Mannes. Er hat dunkelbraune Haare und seine Augen leuchten liebevoll.,, Ich werde mich um dich sorgen. Ich habe dich in der Schlucht gefunden. Sahst übel aus." Der Mann legt mir einen nassen Lappen auf die Stirn.,, Wie heisst du?" fragt er mich. Ich öffne meinen Mund und krächze:,, Amalia." Der Mann zuckt zusammen. In seinen Augen ist tiefe Trauer zu sehen.,, Amalia..." Plötzlich weiss ich es. In meiner Jugend gab es in meiner Klasse einen Jungen namens Oskar. Er mochte mich sehr und schenkte mir oft Sachen. Doch ich wählte den Falschen. Als ich Bert geheiratet hatte verschwand Oskar. Ich sah ihn noch einmal und diesen Blick vergass ich nie mehr. Oskar schaute mich mit so tiefem Schmerz an dass es mir die Sprache verschlug. Tränen glitzerten in seinen Augen und der Moment war vorbei. Oskar drehte den Kopf um und lief weiter. Jetzt sah ich ihn wieder. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und von diesem Moment an wusste ich es. Es gab viele Wege im Leben. Ich wählte den Falschen. Jetzt könnte alles wieder gut werden. Ich hatte den richtigen Weg gefunden.
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