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Die Seherin

Jamir lief fröhlich pfeifend am letzten Obststand des Marktes vorbei. Die meisten Händler begannen schon damit die Stände abzubauen. Nachdem Anara weg war hatte er noch zwei Stunden Orid dem Bäcker geholfen, seine Waren zu verkaufen. Dafür hatte er einige Kupferlinge und reichlich an Fladenbroten verdient. Diese trug er zusammengerollt in einem Sack auf dem Rücken. Er blieb stehen und blickte den Händler an.

»He da. Willst du noch etwas zu Geld machen?« Er klimperte mit den Münzen in der Hand. Dann äugte er misstrauisch über den Tisch. »Hmmm. Sieht schon ganz schön Welk aus, was du da noch hast.« Er wiegte den Kopf hin und her. Dann machte er eine abwehrende Geste. »Ach nein ich denke mit meinem Geld kann ich besseres bekommen.«

Schnell unterbrach ihn der Händler. »Aber, aber!« Er fuchtelte mit den Händen. »Bleiben sie doch stehen. ich habe noch einige wirklich gute Stücke, die ich schon eingepackt habe. Obst ist auch noch da. Sie sollten vielleicht noch mal näher treten.«

Jamir blickte missmutig zu Ihm herüber. Er zog die Augenbrauen zusammen. »Ach sicher auch nur noch Reste.«

»Nein, nein!«, versicherte der Händler. »Ich mache Ihnen auch einen besonders guten Preis.«

Genau das war es auf was Jamir gewartet hatte. Es war doch immer zu einfach, am späten Abend noch etwas günstig abzustauben. Er drehte sich zurück zum Händler. »Na Gut! Ich geben dir ... sagen wir 3 Kuperlinge ... für das, das und das.« Er deutete auf verschiedene Dinge, die er gut für eine Suppe nutzen konnte. Darunter waren Zwiebeln und Okraschoten einige Mandarinen und Orangen. Sogar Weintrauben fand er noch am Stand.

Der Händler sah ihn erst missmutig an, doch dann lenkte er schnell ein und legte Ihm die gewünschten Dinge zu einem Haufen auf dem halb leeren Tisch.

Jamir steckte alles so gut es ging in den Sack mit dem Brot und warf Ihn sich wieder über die Schulter. Die Trauben nahm er in die Hand und bezahlte dann den Händler, indem er die Münzen auf den Tisch klimpern ließ. Die Restlichen steckte er in die Tasche. Dann winkte er nochmals zum Gruß und ging weiter.

Genüsslich zupfte er eine Frucht nach der anderen von der Traube und steckte sie sich in den Mund. Er passierte die letzten Stände und schlug die Richtung ein, in der ihre Unterkunft lag. Am Ende des Marktes stand ein Zelt auf der rechten Seite, welches er sicher schon unzählige Male passiert hatte. Es sah heruntergekommen aus und merkwürdigste Gerüche entströmten diesem. Auch an diesem Tag schlenderte er daran vorbei, als plötzlich eine Hand aus dem Eingang erschien und Ihn am Arm festhielt. Knochige dürre Finger umklammerten fest seinen Arm und ließen Ihn stoppen.

»Verdammt was soll das!«, protestierte er.

Aus dem Dunklen des Einganges trat eine hagere alte Frau ins, langsam abnehmende, Sonnenlicht. »Auf dich habe ich gewartet!«, entrann es seidig Ihren fahlen Lippen.

Jamir musterte die Alte von oben bis unten. Sie war in eine schäbige Robe gekleidet, die vielleicht vor vielen Jahren einmal schön verziert gewesen war. Hier und dort waren geflickte Löcher zu sehen. In manchen Bereichen nur noch das Muster zu erahnen. Die Hand, welche Ihn festhielt steckte in weiten Ärmeln. Die Augen der Alten lagen klar und ruhig auf Ihn gerichtet, in Ihren Höhlen. Die grauen Augenbrauen waren vertrauenerweckend hochgezogen. Nichts machte den Anschein, dass eine Gefahr von ihr ausgehen würde. Jamir entspannte sich etwas. »He was soll das, Alte!«, sagte er nun etwas sanfter.

Die Alte legte den Kopf schief. Ihre fast weißgrauen Haare waren zu zotteligen Zöpfen gebunden. Hier und dort waren sie mit Bändern verziert oder zusammengebunden. An manchen Stellen erkannte er Dinge im Haar, die fast wie Knochen aussahen. »Ich habe auf dich gewartet!«, wiederholte sie sanft und seidig. Noch immer hielt sie Jamir fest. Überraschender Weise stellte er fest, dass sie überaus warme Hände hatte.

»Das kann ich mir nicht vorstellen.«, er kannte sie ja nicht einmal. Er wusste, dass sie eine Wahrsagerin sei und seit einigen Monden hier Ihr Zelt zu stehen hatte, doch was sollte sie schon von Ihm wollen.

»Du musst mir vertrauen Jamir!« Ohne den Blick auch nur durch ein Blinzeln zu unterbrechen blickte sie Ihn noch immer an.

Überrascht sah er in Ihre Augen, die trotz des graus darin klar und unendlich tief erschienen. »Woher kennst du meinen Namen?«, presste er leise hervor. ›Okay sie kann Ihn gehört haben‹, revidierte er sofort seine Frage für sich selbst. ›Immerhin ist das ja die Masche von diesen Scharlatanen.‹ Instinktiv legte er seinen Handballen an die Hosentasche. Die Traube hatte er fast komplett vergessen. Einige der Früchte purzelten zu Boden.

»Ich will dein Geld nicht!«, sagte die Alte überraschend. »Ich muss mit dir reden.«

»Mit mir reden?« Jamir zog die Augenbrauen hoch und senkte den Kopf etwas. »Was solltest du mit mir zu besprechen haben?« Er versuchte seinen Arm zu befreien. Doch die Alte schien mehr Kraft in den Fingern zu haben, als er ihr zutraute. Nachdem er es einige Male, Halbherzig, versucht hatte, ließ er den Arm wieder sinken. »Jetzt lass mich schon los. Oder willst du das ich dir weh tue?«

»Du musst auf Anara achten!«, sagte die Alte ruhig und besonnen ohne den Griff zu lockern. »Es wird bald beginnen.«

Jamir begann schief zu lächeln. ›Da hat sich aber jemand vorbereitet‹, dachte er. Langsam stieg ein Gefühl der Neugier in Ihm auf. ›Mal sehen was sie will.‹ Er ließ demonstrativ die Schultern sinken. »Soso!«, begann er mit einem gelangweilten Ausdruck in der Stimme. »Du kennst also auch Anara. Nun gut. Kannst du das auch beweisen?« Ein leichtes triumphieren schwang plötzlich in seiner Stimme mit. ›Auf das Spiel lass ich mich ein.‹

Die Alte blickte Ihn immer noch ungebrochen an. »Wenn du dich besser fühlst. Sie hat ein Muttermal in Form einer Träne an Ihrer Hüfte.« Ohne auf eine Reaktion von Jamir zu warten schob sie noch, »Können wir jetzt reden?«, als Frage hinterher.

Jamir sackte das Kinn herunter. ›Woher weiß sie das?‹ Seine Neugier war nun nicht mehr zu Zügeln. Er nickte die Alte an und überlegte was er darauf Antworten sollte. Doch das war auch nicht mehr nötig, denn die Alte ließ seinen Arm los und drehte sich um. Scheinbar war sie sich sicher genug, das sie Ihr Ziel erreicht hatte, denn sie trat mit den Worten, »Na dann komm rein.«, in ihr Zelt.

Jamir blickte sich kurz nach den Seiten um und folgte Ihr dann ins Halbdunkel des Zeltes. Das Zelt besaß bis auf den Eingang keine weitere Lichtquelle. Zwar schienen hier und dort durch einige Löcher im den Wänden einige Strahlen der Sonne hinein, doch der Rest des Zeltes wurde dadurch nicht wirklich beleuchtet. Einige Kerzen standen auf einem großen Ständer neben einem Tisch aus Holz. Die Alte schritt darauf zu. Dahinter stand ein schwungvoll gearbeiteter Sessel mit hoher Lehne. Mitten auf dem Tisch stand eine große, runde Kugel, die in sanftem Grün schimmerte. Daneben lagen Knochen, Karten und einige Gegenstände, die er im Halbdunkel nicht gut deuten konnte.

Die Alte ging um den Tisch herum und setzte sich mit einem stöhnen auf den Sessel. Jamir blickte sich derweil weiter im Zelt umher. Es war mit einigen Regalen bestückt in denen Gläser standen mit den sonderbarsten Dingen. Er begutachtete die Inhalte in Ruhe ohne etwas zu sagen. Als sein Blick ein Glas streifte aus dem Ihn einige große glitschige Augen anblickten sah er angewidert weg.

»Setz Dich!«, sagte die Alte ruhig.

Jamir blickte zu Ihr und sah, das sie auf einen Hocker vor dem Tisch deutete. Darauf war ein rotes Kissen zu sehen. Er sah eigentlich sehr gemütlich aus, wenn er auch etwas zu niedrig erschien. Jamir trat vorsichtig näher, ohne die Augen von Ihr zu nehmen. Dann ließ er sich auf den Hocker sinken. Schnell stellte er fest, dass er deutlich tiefer saß. Sein Blick auf die Alte wurde nun durch die Glaskugel in der Mitte verdeckt. Er beugte sich etwas nach rechts um daran vorbei zu sehen.

»Und was wird das jetzt?«

Zwei Hände tauchten an den Seiten der Kugel auf und legten sich vorsichtig auf die Oberfläche. Das darin grünlich schimmernde Licht bildete Wolken, die plötzlich in Bewegung gerieten.

›Oh man.‹, dachte Jamir und rollte die Augen. Er zog presste die Lippen, leicht gesäuert, zusammen. Er dachte daran einfach wieder aufzustehen und zu gehen. Er war auf die Masche der Alten hereingefallen und nun zog sie Ihre Show ab. Er fühlte sich einfach zu dumm. Doch da passierte etwas Unerwartetes. Die Alte hob langsam die Kugel hoch und ließ sie vom Tisch verschwinden. Sie legte sie vorsichtig neben sich auf den Boden. Da es kein Geräusch machte, vermutete Jamir, das dort vielleicht etwas Weiches lag.

Als die Alte wieder hoch kam sah sie den vollkommen überraschten Jamir an. Sie setzte ein schiefes Lächeln auf und sagte: »Die ist nur für Kunden!«

Jamir hob die Augenbrauen. »Ach und das bin ich nicht?!«

Ohne auf seine Frage zu reagieren stellte sie eine große, flache Schüssel auf den Tisch. Dann griff sie neben sich und holte eine Flasche nach oben. Ohne weitere Worte zu verlieren goss sie den Inhalt in die Schale. Dann griff sie in die Tasche und holte etwas hervor, was sie ebenfalls in die Schüssel streute. Jamir beobachtete genau, was sie Tat. Es sah wie ein helles Pulver aus. Links auf dem Tisch lag ein Bündel mit getrockneten Kräutern. Was es sein sollte, konnte Jamir nicht deuten. Für Ihn sah es fast wie ein Besen aus. Diesen tauchte sie in die Flüssigkeit und rührte einige Male darin herum. Als sie Ihn heraus zog sah Jamir, das die Flüssigkeit darin um reis trieb und ein leichtes Prickeln auf der Oberfläche zeigte. Langsam bildeten sich darauf auch größere Blasen, die hier und dort zerplatzten.

Die Alte schien genauso konzentriert zu sein, wie Jamir. Sie legte den Bund mit den Kräutern wieder beiseite und griff nach zwei Steinen, die auf der anderen Seite lagen. Sie hielt beide über das Gefäß und schlug diese zusammen. Sofort bildeten sich kleine Funken. Sie reflektierten in Jamirs weit aufgerissenen Augen. Er sah fasziniert zu, wie sich ein leichter nebliger Schleier über die Flüssigkeit legte. Beim dritten Funken, den die Alte erzeugte passierte, das was Jamir nicht erwartet hatte. Ein greller Blitz entstand und ließ Ihn die Augen zusammenkneifen. Ein Zischen ertönte. Beim nächsten Atemzug spürte er ein brennen in seinen Lungen. Sofort begann er zu husten. Das Atmen fiel Ihm schwer. Es war so als wöge die Luft plötzlich viel mehr. Er riss die Augen auf. Aus dem Gefäß waberten grünschimmernde Wolken heraus, die sich im ganzen Zelt ausbreiteten. Jamir bekam Panik und wollte nach hinten wegweichen, als er sah, wie sich in den Wolken Bilder formten. Mit keuchenden Tönen sog Jamir unwillig weiteren Rauch ein. Die Umgebung begann sich zu drehen. Jamir wurde immer schlechter. Doch ein Kloss in seinem Hals hielt das Zurück, was eigentlich nach draußen begehrte. Die Bilder vor seinen Augen wurden langsam immer deutlicher. Seine Arme und Beine wurden weich und er fühlte sich unfähig sich zu bewegen.

»Sieh die Prophezeiung!«, drang wie aus einer endlosen Ferne an sein Ohr.

Aus den Nebelschwaden tauchten zwei Männer auf. Sie hieben mit mächtigen Schwertern aufeinander ein. Hinter Ihnen gab der Nebel weitere Kämpfer frei, die sich ebenfalls beharkten. Zu Ihren Füssen lagen verstümmelte Körper. Die Wolken über ihnen wurden dunkel. Grüne Blitze durchzuckten den Himmel. Aus dem stumm der Bilder in den wabernden Schwaden drang die säuselnde Stimme der Alten, dumpf an sein Ohr. So sehr er auch versuchte zu verstehen was sie sagte es gelang Ihm nicht. Die Szenen änderten sich. Unendlich langsam lichteten sich die Linien der Kämpfer und gaben den Blick frei auf eine Person, die am Ende des Schlachtfeldes auf einem Haufen von Leichen stand. Sie stand mit dem Rücken zu Ihm. Er schien darauf zu zugleiten, denn er kam, obwohl er noch immer auf dem Hocker saß, immer näher. Als sie groß vor Ihm stand drehte sich die Person langsam um. Gebannt sah er zu wie sich eine scheinbar leere Kapuze zu Ihm drehte. Einige Zeit stand die Person einfach vor Ihm. Plötzlich flammten zwei Punkte auf, die sich zu Augen formten, die Ihn starr und böse anblickten. Es kam Bewegung in den Körper der Person. Langsam hob sie den rechten Arm. Er steckte in einem sehr weiten Ärmel. Er schien etwas großes in der Hand zu Halten. Dieses Etwas führte er nach vorne und hielt es Jamir vor die Nase. Jamir riss die Augen auf und hielt den Atem an. Sofort bildete sich Schweiß auf seiner Stirn. Seine Lungen brannten, doch er konnte nicht mehr atmen. Denn das was der Mann mit der Kapuze ihm Entgegen hielt, war der abgetrennte Kopf von Anara. Ihre Augen starrten Ihn leblos an. Getrocknete Tränen standen auf Ihren Wangen.

Jamir schoss angewidert die Augen und begann zu schreien. Doch kein Ton dieses Schreies drang an sein Ohr. Nur das Säuseln der Alten war zu vernehmen. Jamir wedelte mit den Armen vor sich umher. Auch wenn er nicht erwartete, dass das gesehene Bild echt war so wollte er es vertreiben. Dann riss er die Augen wieder auf. Die Person und der Kopf waren verschwunden. Die Wolken waberten wild umher. Sie bildeten Kreise, die Jamir sofort wieder übel werden ließen. Unendlich langsam legten sie sich und zeigten eine neue Szene. Fünf Personen standen mit dem Rücken zu Ihm auf dem Hügel aus Leichen. Zu Ihren Füßen lag die Robe des Mannes von vorher. Die Personen schienen verschiedenen Alters zu sein. Sie waren unterschiedlich Groß und doch schienen sie noch alle sehr jung zu sein. Die Mittlere von Ihnen drehte sich um und blickte zu Ihm. Jamir erkannte das Gesicht von Anara. Sie war älter geworden. Tränen standen in Ihren Augen und liefen über Ihre Wangen. Jamir sah wie sie Ihn anblickte. Sie sah ihn direkt und tief in die Augen. Ihre Lippen formten langsam ein Wort. Auch wenn Jamir es nicht hören konnte, so wusste er genau was sie sagte. Es war »Danke«

Die Bilder verschwanden und Jamir kippte nach hinten. Schmerzhaft schlug er mit dem Kopf auf den Boden des Zeltes. Dann wurde es dunkel.

Jamir erwachte auf dem Boden liegend. Als sein Blick langsam klar wurde erkannte er, dass er im Zelt der Wahrsagerin lag. Er mühte sich auf und hustete schmerzhaft, bellend den Rauch aus den Lungen. Sein Kopf dröhnte, die Augen waren gereizt und es drehte sich noch immer alles. Erst als er einen Moment lang da gesessen hatte war er wieder fähig zu denken.

»Was für eine...«, begann er zu Fluchen. Als Ihm jedoch klar wurde, dass allein war hielt er ein und versuchte ruhiger zu Atmen. Durch den aufgeschlagenen Eingang des Zeltes fiel das Licht der Sonnen hinein. Er drehte sich Ihm zu und sog gierig die frische Luft ein, die durch Ihn herein drang. Seine Hand fühle sich klebrig an. Die Trauben, die er noch in der Hand gehalten hatte lagen zermatscht am Boden. Seine Hose war an einer Seite nass. Es war Ihm jedoch egal. Langsam stand er mit wackeligen Füßen auf und wankte ins Freie. Er blickte sich um. Alles schien so wie immer. Sein Atem beruhigte sich langsam. Er drehte sich zurück und blickte durch den Eingang ins Zelt. Die Kugel lag wieder auf dem Tisch als wäre nichts passiert. Weit und breit war nichts von der Alten zu sehen. Er wollte die Gedanken an das passierte wegwischen, doch es lag etwas fest und eindringlich darin, als ob es sich eingebrannt hätte. Es waren die Worte. »Du musst auf sie aufpassen!«

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