Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

C31 - Reece's

"Ich finde es gut, dass du mit deinem Vater geredet hast", teilt Harry mir mit, nachdem er gut die Hälfte seiner Eiskugel auf einmal heruntergeschlungen hat. 

"Du hast mich ja immerhin dazu gezwungen, was?", seufze ich weniger euphorisch. "Ich hatte nicht wirklich eine Wahl."

"Nachdem ich die letzten Tage nicht wirklich laufen konnte warst du mir etwas schuldig", erwidert er nur schulterzuckend und setzt sich in Bewegung, als der Aufzug zum Stehen kommt. "Sieht tagsüber ganz anders aus hier."

Im Vorbeigehen winke ich Leona, der Dame am Empfang, einen kleinen Gruß zu und folge Harry schließlich durch die Lobby nach draußen, wo uns das Sonnenlicht warm empfängt. Selbst in der Luft vernimmt man schon den süßen Geruch des Frühlings. Es wurde Zeit; das kalte Winterwetter ging mir schon eine Weile auf die Nerven.

"Schon klar", sage ich nun. "Ich habe mich aber trotzdem mindestens 643 Mal entschuldigt."

"Ach komm", seufzt er auf. "Es war gut, dass du wieder normal mit deinem alten Herren geredet hast. Ja es war scheiße, dass er dich zu deiner Psychotante geschickt hat, aber du warst auch nicht unschuldig."

"Du wolltest meinen Vater doch nur wieder sehen", lache ich leicht. "Ich habe gesehen, wie du heimlich ein Foto von ihm geschossen hast."

Er zieht nur unschuldig eine Schnute und schließt seine Augen, streckt seinen Kopf gegen das Sonnenlicht. 

"Was wird das?", frage ich, nachdem ich ihn verwundert beobachtet habe.

"Machst du das nie?", will er überrascht wissen. "Das ist das beste Gefühl der Welt. Wenn du direkt von der Sonne angestrahlt wirst und du spüren kannst wie die warmen Strahlen dich von innen heraus aufwärmen."

"Was?", lache ich nur.

"Na los", murrt er. "Versuch es."

"Aber mein Eis schmilzt schon."

"Tanny, versuche es einfach", wiederholt er und bringt mich dazu seufzend meine Augen zu schließen und in Richtung der Sonne zu gucken. Entgegen meiner Erwartung spüre ich tatsächlich eine wohlige Wärme, die sich in meinem gesamten Körper ausbreitet und mir ein gutes Gefühl verschafft.

"Und? Wie fühlt es sich an?", will er nach einiger Zeit wissen.

"Na ja, wenn man die Tatsache beiseite schiebt, dass wir wie zwei Idioten nebeneinander vor den Türen der Firma meines Vaters stehen und in den Himmel gucken, während unser Eis an unseren Fingern herunterläuft, dann fühlt es sich tatsächlich irgendwie toll an."

"Und ich dachte ich wäre der Spießer", sagt er seufzend. 

Ich öffne meine Augen und will gerade etwas neckendes erwidern, doch werde ich durch einen schrillen Schrei unterbrochen, der mich zum Zusammenzucken bringt. Mein erster Gedanke ist, dass ein Fan uns entdeckt hat und sich auf Harrys Körper schmeißen will, aber als ich in die Richtung gucke erkenne ich, dass zwanzigjährige Restaurantbesitzer wohl nicht die typischen Fangirls seiner Boyband abgeben. Aber er ignoriert Harry regelrecht, denn ich bin diejenige, auf die er es abgesehen hat.

"Tanny!", brüllt er meinen Spitznamen und kommt mit herzhaftem Lachen direkt auf mich zu, schlingt seine Arme um meinen Körper, ohne Rücksicht auf mein Eis zu nehmen, das mir aus der Hand fällt und traurig auf dem Boden landet.

"Reece!", stoße ich aus, nachdem ich mich einigermaßen sammeln konnte und drücke ihn von mir weg, damit ich ihn besser sehen kann, als ich den Verlust meiner geliebten Himbeerkugel verkraftet habe. "Du? Was machst du hier?"

"Reece? Das ist Reece?", höre ich Harry ganz leise vor sich hinflüstert. So leise, dass ich es mir auch nur eingebildet haben könnte. 

"Business-Trip nach London. Ein paar Meetings und all das. Verrate es niemandem, aber ich habe vor eine zweite Filiale in London zu eröffnen. Mehr Kundschaft als in Holmes Chapel, du verstehst."

"Wow, das ist echt klasse! Das freut mich für dich!"

"Und natürlich musste ich sofort an dich denken. Vergessen wir die Tatsache, dass ich etwas sauer war, weil du einfach nicht zurückgesnappt hast und somit all unsere Flammen verschwinden lassen hast, aber gut."

"Ich hatte einen Tag eben schlechtes Internet. Nichts hat geladen. Wenn es dich tröstet - mit Benni habe ich auch alle Flammen verloren."

"Dafür bist du mir etwas schuldig", lacht er nur und blickt das erste Mal erkennend zu Harry, reicht ihm seine Hand, nachdem er mir einen vielsagenden Blick zugeworfen hat. 

"Hey Mann, ich bin Reece. Schicke Haare!"

"Danke ... Mann", erwidert Harry skeptisch. 

"Das ist Harry ... er ist auch aus Holmes Chapel. Vielleicht kennt ihr euch ja?", stelle ich ihn kurz vor, was Reece in seiner Vermutung nur bestätigt.

"Verstehe. Er ist der Grund für deine Kriese gewesen, ja? Man, du weißt gar nicht was du mit der kleinen Afro-Tanny angestellt hast. Ich hatte wirklich Angst, dass, wenn sie so weitermacht, größere Klamotten braucht. Hat meinen halben Laden leergefressen."

"Ich hatte nur drei Burger", verteidige ich mich sofort und versuche die Hitze zu verdrängen, die mir in die Wangen schießt.

"Drei Burger?", fragt Harry mich verwirrt. 

"Ich hatte einen schlechten Tag", murre ich leise.

"Apropos Burger - ich habe Hunger. Hey, lasst uns etwas essen gehen. Tanny spendiert, oder?"

"Oh, danke aber ich habe gerade erst ein Eis gegessen", entgegnet Harry ablehnend, aber Reece versteht es anders. 

"Zuerst Dessert, dann der Hauptgang. Man, du hast meinen Respekt! Also los! Lasst uns etwas die Konkurrenz auschecken!"

Grinsend schlingt er einen Arm um mich, den anderen um Harry und zieht uns mit sich, auf den Weg in die Stadt. Den bösen Blick, den Harry mir zuwirft versuche ich mit einem entschuldigendem Grinsen zu entgegnen. 

xxxx

"Also, fang an zu erzählen. Was in meiner Abwesenheit alles passiert?", fragt Reece gespannt, während er der Bedienung mit seinen Augen folgt. "Du weißt schon, als du mich in meinem Restaurant alleine sitzen gelassen hast und weiter um die Welt gejettet bist."

"Und du sagtest mir, dass ich nicht unauffällig starren kann", pruste ich auf, anstatt auf seine Aussage einzugehen und gebe die Getränkekarte an Harry weiter, der mich verwirrt beobachtet.

"Du musst schon zugeben, dass sie eine Süße ist", lacht er charmant und stupst Harry an der Schulter an, will ihn ebenfalls zum Gucken bringen. "Oder Mann?"

"Äh, ja klar, zuckersüß", murmelt der Lockenkopf weniger begeistert von der Brünetten, die bereits die Bestellung von einem anderen Tisch aufnimmt. 

"Und dieser Hintern. Der Wahnsinn!"

Ich lache belustigt vor mich hin und schüttele meinen Kopf leicht. Er hat sich nicht verändert. Dieselben provozierenden Sprüche, das selbe kecke Grinsen und die charmante Art, mit der er  bestimmt schon eine Menge Püppchen um den Finger gewickelt hat. Bin ich sicher, dass mir nicht mein Cousin gegenüber sitzt? 

"Also Kätzchen", beginnt er, nachdem er einen Schluck von seinem Wasser genommen hat. "Was ist alles passiert? Was habe ich verpasst?"

  "Harry hat beinahe seine Eier verloren, ich wurde dazu gezwungen meine verrückte Tante zu besuchen, Harry wurde beinahe zu Tode geprügelt, wir sind indisch Tanzen gewesen-"

"Geht man nicht normalerweise indisch Essen?", fragt Reece mich. 

"Nein, wir, ähm. Nicht so wichtig. Wir waren auf alle Fälle nicht essen."

"Verstehe", meint er und lehnt sich zwinkernd in seinem Sitz zurück. "Ihr wart also anderweitig miteinander beschäftigt. Wie war es?"

"Wie war was?", frage ich ihn.

"Komm schon Tanny, muss ich es wirklich aussprechen?", lacht er tief. 

"Was willst du denn aussprechen?", verstehe ich nicht, bevor ich ebenfalls einen Schluck von meinem Getränk nehme. 

"Wie war es miteinander zu schlafen?", fragt er mich einige Momente später und trifft mich so unvorbereitet, dass ich mich an meinem Getränk verschlucke. Selbst Harry reagiert nicht annähernd so cool wie ich es mir gewünscht hätte. Mit knallrotem Kopf prustet er auf und greift nach einer Serviette, die er sich auf seinen Mund presst. Der Hustenanfall, der folgt, zeigt nur wie  sehr uns seine Frage aus dem Konzept gebracht hat.

Reece beobachtet uns stumm und verwirrt und lässt uns einige Augenblicke Zeit, um uns wieder sammeln zu können. 

"Was?", stoße ich mit zitternder Stimme aus. 

"Entschuldigt mich einen Augenblick", murmelt Harry nur, ehe er sich vom Tisch entfernt und in Richtung der Toiletten eilt. Nachdem wir beide ihm einige Momente verwirrt nachgeguckt haben, ergreift Reece wieder das Wort.

"Woah", lacht er aus. "Habe ich etwas falsches gesagt?"

"Nein, nein", sage ich und schüttele meinen Kopf. "Na ja, wir sind nur Freunde."

"Nur Freunde?", wiederholt er meine Worte. "Nach nur Freunde klang es aber nicht, als du dich in meinem Restaurant über ihn ausgeheult hast."

"Es ist aber so. Wir sind Freunde."

"Wer hat das gesagt?", fragt er mich mit hochgezogenen Augenbrauen. "Hat er dir das gesagt? Wir wissen doch nämlich beide, das du ihm am liebsten sofort auf den Schoß klettern würdest!"

"Doch nicht so laut!", fahre ich ihn an, indem ich ihn übertöne. "Schrei es doch nicht gleich durch den ganzen Schuppen!"

"Kätzchen! Was tust du hier? Sag mir nicht, dass du dich ernsthaft von ihm in die Friendzone verfrachten lassen hast und nicht einmal versuchst herauszubrechen?!" 

"Er hat sich klar ausgedrückt", sage ich schulterzuckend. "Und ich akzeptiere seine Entscheidung."

"Zur Hölle, das wirst du nicht tun", widerspricht er mir sofort und lehnt sich vor. 

"Werde ich nicht?"

"Nein! Du kannst deine Gefühle doch nicht einfach unterdrücken!", wirft er mir vor.

"Was? Sag mir nicht du hast dieses ganze Gerede von wegen 'Folge deinem Herzen' wirklich drauf. Nein heißt nein."

"Nein heißt nein, wenn es auch wirklich nein heißt", schnauft er nur. "Er meint eigentlich ja."

"Er meint ja?", wiederhole ich seine Worte fragend. "Was redest du da?"

"Wie er dich anguckt, wie er mit dir umgeht, alleine dass er immer noch hier sitzt, nachdem du in sein Haus eingebrochen bist sollte dir eigentlich längst klar gemacht haben, dass er dich genauso sehr will, wie du ihn! Er würde dich am liebsten auf sein Bett schmeißen, dir deine Klamotten vom Körper reißen und dich mit rauer Stimme in-"

"Reece", unterbreche ich ihn angewidert, bevor er weiter ins Detail gehen kann. 

"Sorry, manchmal bin ich einfach drin, ha, that's what she said, richtig?", kichert er auf und räuspert sich anschließend. "Er kann dich ziemlich leiden Tanny, das ist es, was ich dir versuche zu sagen."

"Meinst du?", frage ich, auf einmal etwas schüchtern, nach. Ich meine, alleine die Vorstellung daran kommt mir komisch vor. Immerhin hat er mir mehrere Male klar gesagt, dass er mich nicht auf diese Weise mag und, obwohl ich darüber scherze, habe ich es verstanden. Ich habe mich damit abgefunden und aufgehört mir unnötige Hoffnungen zu machen. Aber was, wenn an dem was Reece ausspricht wirklich etwas dran ist? Wenn er mich mittlerweile sogar mehr leiden kann, als noch vor ein paar Wochen?

Er nickt überzeugt. "Ja, ich denke schon. Von dem Eindruck, den er mir übermittelt hat."

"Und was soll ich jetzt tun?"

"Jetzt Kätzchen ... jetzt locken wir ihn aus der Reserve."

xxxx

"Die Bar in Schottland hat mir deutlich besser gefallen. Da war es wenigstens nicht so stickig", murmelt mir Harry zu und reicht mir meinen bestellten Drink, den ich lächelnd entgegennehme.

"Was?", lache ich leicht. "Vermisst du es wirklich mit deiner Zunge an Eis zu kleben? Oder die Präsenz meiner verrückten Tante und ihrem Teufel?"

"Na gut, diesen Teil vielleicht nicht. Aber auch dort hast du diesen Mist getrunken. Mojito mit Himbeerpüree? Was ist das bitte für eine Vergewaltigung von diesem Getränk?"

"Entschuldigung? Habe ich mich jemals darüber beschwert, dass du jeden Morgen Spinat in deinem Mixer hexelst, mit dir herum schleppst und trinkst?"

"Es hat Proteine", verteidigt er sich und lässt seinen Blick über die Tanzfläche schleifen, auf der bereits ein paar Leute ihre Hüfte schwingen. "Ich muss Muskeln aufbauen."

"Es ist widerlich", meine ich widersprechend. "Scheiß auf die Proteine."

"Irgendwann werde ich dich dazu zwingen das Zeug zu trinken. Vielleicht schaffe ich es sogar, dass du morgens eine Runde mit mir drehst."

"Träum weiter", schnaufe ich auf und lehne mich etwas an den Tisch an. "Ich tue mir das nicht an."

"Was machen wir überhaupt hier?", seufzt Harry neben mir. "Und dann noch mit Reece?"

Bei der Erwähnung seines Namens erblicke ich ihn, inmitten zweier Mädchen, die ihm schöne Augen machen. Was soll ich sagen; man kann nichts gegen sein Talent sagen bei den Mädchen anzukommen. Und wie er bei ihnen ankommt. 

"Er hat es sich gewünscht", antworte ich ihm schulterzuckend. "Außerdem war ich eine Weile schon nicht mehr aus. Was ist schon dabei?"

"Hm", höre ich ihn machen. "Ich muss morgen um vier raus, um meinen Flieger zu bekommen."

"Du fliegst morgen schon? Ich dachte erst in drei Tagen?"

"Nein, wir haben ein paar Interviews hereingeschoben um mehr Promo machen zu können."

"Verstehe", sage ich. "Wir müssen ja nicht allzu lange bleiben."

"Mhm", murmelt er und stellt sein Glas neben meinem auf den Tisch. "Was soll's. Wir sind eh bereits hier. Wir können ja trotzdem versuchen etwas Spaß zu haben?"

"Spaß?", frage ich ihn lachend. 

"Ich kann auch schlafen, wenn ich tot bin, was?", sagt er mir und kippt seinen Alkohol auf einmal herunter. Überrascht von seinem plötzlichen Umschwung starre ich nicht schlecht. 

"Was wird das?", frage ich nervös.

"Na los, trink schon."

"Harry-"

"Komm schon Tanny. Los jetzt! Trink deine Himbeergrütze! Ich gehe schon einmal vor auf die Tanzfläche!"

Ich weiß nicht, was mich mehr schockiert. Die Tatsache, dass er wirkt als wäre er gerade von einer Tarantel gestochen worden oder dass er wirklich denkt ein einziger Cocktail würde mir einen guten Pegel bereichern. Geht er durch eine Krise, von der ich nichts mitbekommen habe? Aber spätestens als auch Reece mich von der Tanzfläche zu sich winkt löse ich meine Bedenken und folge ihnen. 

Ich muss gestehen, dass ich nicht die geborene Tänzerin bin. Zumindest nicht im Club. Ich komme mir komisch vor und was ich mit meinen Armen anstellen soll weiß ich bis heute nicht so richtig. Es ist immer ein unangenehmes herumschwingen und ich bin mir sicher, dass es alles andere als reizend aussehen muss. 

"Hast du dir schon jemanden herausgesucht?", ruft Reece mir über die laute Musik zu, als er in Reichweite steht. Verneinend schüttele ich meinen Kopf. "Macht nichts! Zum Glück habe ich diesen Teil für dich übernommen!"

"Was?", verstehe ich nicht.

"Tanny, das ist Marc!", ruft er mir zu und holt den blonden Sunnyboy an seine Seite, der mir zur Begrüßung seine Hand reicht und mich freudig anlächelt. "Was geht?"

"Wo hast du den her?", frage ich verwundert, doch Reece winkt nur ab. "Er hat sich bereit erklärt etwas mit dir zu flirten, du weißt schon oder? Geht es langsamer an, aber bestimmt. Es soll ja echt wirken."

"Danke für den Ratschlag", erwidere ich weniger überzeugt. 

"Also, dann lasse ich euch mal alleine. Ich behalte den Lockenkopf für dich im Auge."

"Was- Reece!"

Doch zu meinem Pech hat er sich bereits aus dem Staub gemacht und ist unauffindbar. Selbst Harry ist nirgends zu sehen, in der Menge der tanzenden Leute verschwunden, also beschließe ich mich zusammenzureißen und auf Marc einzugehen, der sich wohl genauso unwohl fühlen muss wie ich.

"Also", beginnt er es langsam und kratzt sich am Nacken. "Du bist ziemlich süß."

Ich lache leicht und versuche das Eis zu brechen. "Cooles Tattoo. Was bedeutet es?"

"Oh das. Ich habe es für meine Schwester machen lassen."

"Das ist krass", sage ich ihm. "Willst du was trinken?"

"Klar."

"Geht auf mich. Als Dank, dass du das hier mitmachst."

"Unsinn", winkt er jedoch ab, als wir unsere Bestellung der Bar mitgeteilt haben und darauf warten. "Ich übernehme. Siehst du ihn irgendwo?"

"Nein", teile ich ihm nach kurzem Umgucken mit. "Wahrscheinlich tanzt er gerade."

"Ist es der braune Lockenkopf?", fragt er mich, woraufhin ich nicke und ihn frage, ob er ihn gesehen hat. "Da hinten steht er und redet mit diesem Mädchen."

"Wo?", stoße ich aus und folge seinem Finger, der unauffällig in Harrys Richtung zeigt. Und tatsächlich; Harry und ein Mädchen, das ich zuvor noch nie gesehen habe stehen zusammen und reden miteinander. 

"Was zur Hölle?", stoße ich aus und kneife meine Augen etwas zusammen. 

"Er scheint sich gut zu amüsieren", meint Marc überflüssigerweise.

"Er war derjenige, der auf dem Weg hierhin noch ununterbrochen herumgenörgelt hat, dass er sich lieber eine Serie auf Netflix hereinziehen will!"

"Schätze er hat seine Meinung geändert", sagt er  und reicht mir meinen Shot. Wir stoßen unsere Gläser aneinander trinken zügig aus. "Was für eine Serie?"

"Sag es niemandem, aber gerade steht er ungeheuerlich auf Gossip Girl.

"Nein!", ruft er überrascht aus und grinst mich an. "Wahnsinn."

"Die ist nicht einmal so gut", murre ich nur und kann meine Augen nicht von den beiden lassen. Selbst aus einiger Entfernung kann ich sehen, dass beide sich gut amüsieren. Harry erzählt wohl einige seiner schlechten Klopf-Klopf Witze, die sie tatsächlich zum Lachen bringen. Ich weiß - wer hätte gedacht dass eine Person wirklich darüber lachen würde? 

Marc neben mir räuspert sich. "Ich will dir ja nicht reinpfuschen, oder dich von diesem gruseligen Starren aufhalten, aber du solltest ihm zeigen, dass du auch Spaß haben kannst. Dafür bin ich schließlich da, nicht wahr? Lass uns ihn eifersüchtig machen."

Ich blicke unsicher zu Marc, der mich weiterhin ermutigend anlächelt. Was, wenn Harry wirklich nichts weiter als Freundschaft von mir will? Was, wenn er wirklich kein Interesse hat? Was wenn ich mich hiermit komplett zum Affen machen werde? Aber was, wenn er mich doch mehr mag und ich nichts tue? Was habe ich schon zu verlieren?

"Okay, ja klar. Los", meine ich also durchatmend und greife nach Marcs Hand, ziehe ihn mit mir auf die Tanzfläche. Er lässt sich darauf ein, tritt extra nah und mustert mich genau.

"Sei entspannter. Reece hat gemeint du wärst eine entspannte Person. Also verspanne dich nicht so", sagt er mir und hebt meinen Kopf nach oben. 

"Gib mir noch ein paar Minuten, bis der Alkohol wirkt. Dann entspanne ich mich automatisch. Und wenn ich anfange meinen Hintern zu schwingen, dann pass bitte auf, dass es nicht zu peinlich wird."

Marc lacht warm auf. "Alles klar. Ich gebe mein Bestes."

"Okay", meine ich nickend. "Also los."

Wie auf Stichwort beginnt er mir seine Hände an meine Taille zu legen und mich näher an ihn zu ziehen. Ich beginne zu tanzen, auch wenn ich mich anfangs komisch fühle. Irgendwann zwinge ich mich dazu nach oben zu gucken und zu lachen. Mit der Zeit wird es besser.

Auf einmal lehnt Marc sich nach vorne und kommt mir so nah, dass es mich überrumpelt. Ich verstehe nicht, was er vorhat, bis er etwas erwidert. "Er guckt."

Verstehend flüstere ich ein okay zurück und lege meine Hände um seinen Hals. "Was soll ich tun?"

"Oh Mann", lacht er nur tief. "Ich übernehme diesen Part."

"Was-"

Ich komme nicht weiter, kann meine Frage nicht vervollständigen, denn seine Lippen unterbrechen mich. Ich erstarre an Ort und Stelle, während Marcs Hände zu meinen Wangen wandern und mein Gesicht umfassen. Einige Augenblicke bin ich kurz davor ihn von mir zu pressen und ihn zu verprügeln, aber dann erinnere ich mich daran, warum ich es tue. Harry guckt. Guckt er immer noch? 

Ich beginne damit, ihn zurück zu küssen. Ich lehne mich mehr hinein und schließe meine Augen, ziehe ihn näher an mich und kann nicht verhindern, dass ich wahnsinnig gerne wissen würde, was Harry denkt. 

Marc dreht uns auf der Tanzfläche, verschafft mir so eine Möglichkeit gleich besser zu Harry gucken zu können. Doch bis er sich von mir löst, völlig verschnauft, dauert es noch einige Augenblicke. 

Ich blicke ihn unsicher an, doch als er mir zunickt wage ich einen Blick zur Seite. 

Harry, der mir nickend seinen hochgehobenen Daumen entgegenstreckt und mich motivierend anlächelt, als wäre er eine stolze Mutter, erbringt mir nicht die erhoffte Reaktion. Im Gegenteil, er bestätigt mir nur die traurige Wahrheit. 

"Fuck", murmele ich leise vor mich hin.

"Was ist? Hat es funktioniert? Kommt er her um mir eine reinzuhauen?", will Marc wissen.

"Nein, ich- Ich glaube er drückt mir gerade die Daumen."

"Was?", stößt Marc nur verwirrt aus. "Was tut er?"

"Ich weiß es nicht", stottere ich unsicher. "Ich bin wohl wirklich in die Friendzone verdammt."

xxxxx

Happy #Monday. Ich hoffe dieses Kapitel konnte ihn etwas besser machen. Keine Sorge, bald ist es vorbei. Vielen Dank fürs Lesen!

Wir sehen uns hoffentlich im neuen Kapitel,

ILy,

Alina xx

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro