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C24 - Die Macht des D's

T a n n y

Ungeduldig werfe ich einen Blick auf mein Handy, während ich darauf warte, dass die Türe, an die ich gefühlt schon hundert Mal geklopft habe, endlich aufgeht. Zwar höre ich schon die schusseligen Schritte und das ein oder andere Stoßen, das wohl durch die Dunkelheit verursacht wird, allerdings haben wir nicht wirklich ein großes Zeitfenster, das es mir erlaubt großartig zu trödeln.

Nach gefühlten Minuten geht die Türe, vor der ich stehe, endlich auf. Mein Anblick wird geschmückt von einem komplett verschlafenem Harry in Hello Kitty Pyjamahosen und verstrubbeltem Haar.

"Rise and Shine, Bitch", haue ich raus und schenke ihm ein Lächeln, was ihn dazu bringt mich nur noch verwirrter anzublicken.

"Was zur Hölle?", höre ich ihn mit tiefer Stimme murmeln, während er sich den Schlafsand aus den Augen reibt. "Wie viel Uhr ist es?"

"Drei Uhr nachts", teile ich ihm mit und dränge mich vorbei an ihm in sein Zimmer. "Zeit für 'nen Burger."

Komplett ratlos höre ich seine Schritte hinter mir, die mir verraten dass er mir folgt. Als ich mich wieder zu ihm umblicke, nachdem ich kurz den Ausblick auf ein schlafendes London genossen habe, steht er da wie bestellt und nicht abgeholt. Es ist eigentlich fast schon echt niedlich.

"Na los", lache ich auf. "Zieh' dich um."

"Was? Wieso?", fragt er und stolpert zurück zu seinem Bett. "Weißt du normalerweise würde ich jetzt echt sauer sein, dass du mich geweckt hast, aber ich bin viel zu müde dafür."

Keinen Moment später deckt er sich schon wieder zu und presst seinen Kopf ins Kopfkissen. Kopfschüttelnd beobachte ich ihn und schalte kurzerhand das Licht ein.

"Zu hell!", demonstriert Harry sofort und schlägt sich die Decke über seinen Kopf.

"Ich mache keine Witze", sage ich ihm. "Wir haben nicht viel Zeit!"

"Nicht viel Zeit für was?", fragt er murrend.

"Ist eine Überraschung von Luna, Benni und mir. Eigentlich nur Luna und mir, weil Benni dich nicht sonderlich leiden kann, aber irgendwie hat er sich dann doch dazu entschlossen."

"Ich mag keine Überraschungen", seufzt er auf, aber schlägt die Decke wieder zurück.

"Komm schon", animiere ich ihn ein weiteres Mal und greife nach seinem Arm, um ihm aus dem Bett zu ziehen.

Ich will nicht lügen - er ist ein ziemlich schweres Paket. Eine Menge Muskeln, die eine Menge wiegen. "Puh, warum bist du so fett?"

"Hey!", beschwert er sich und funkelt mich an. "Für den Kommentar komme ich erst recht nicht mit."

"Los jetzt!", dränge ich weiter und ziehe ihn mit einem groben Ruck aus seinem Bett, sodass er einen Moment später schon den Teppichboden mit seinem Gesicht küsst.

Ein verschlafener Harry ist so verpeilt, dass es schon beinahe wieder niedlich ist. Er erinnert mich an einen kleinen, trotzigen Jungen. Tagsüber ist er sonst einfach nur eine verzogene Diva. Meiner Meinung nach ist diese Version also um einiges angenehmer.

Mit meiner Hilfe kommt Harry wieder auf die Beine und stimmt nach einiger Zeit zu mitzukommen. Allerdings weigert er sich strickt dagegen seine Hosen umzuziehen, weil sie seiner Meinung nach viel zu bequem sind, um sie jemals von seinem Körper zu entfernen. Mir bleibt also nichts anderes übrig als mit einem schlaftrunkenem Harry in pinken Hosen mit Kätzchen durch das Hotel zu laufen. Den Blick des Mannes, der an der Rezeption steht ignorieren wir dementsprechend beide.
Unten angekommen steigen wir schnell in Lunas Wagen. Mit Benni wartet sie bereits gute zwanzig Minuten auf uns.

"Sorry", entschuldige ich mich für die Verspätung. "Mister Styles war zu sehr an sein Bett gefesselt."

"Alles gut", meint Luna freundlich. "Wir liegen noch im Zeitfenster. Sollten rechtzeitig ankommen."

"Machst du Witze?", widerspricht Benni skeptisch. "Wir sind gute fünfzehn Minuten verspätet."

"Nicht, wenn ich Vollgas gebe", entgegnet Luna nur lachend und haut im nächsten Moment schon ihren Fuß auf das Gaspedal. Mit einem Ruck fahren wir zurück auf die Straße und sausen in, viel zu schnellem Tempo, die Straßen Londons entlang. Nachts ist zum Glück selbst hier nicht sonderlich viel los. Ein guter Grund für Luna auf das Doppelte des erlaubten Tempos zu gehen, was uns alle mehr in unsere Sitze presst.

Luna lacht mit, genießt das schnelle Fahren sichtlich, während Benni den DJ spielt und für den passenden Song sorgt. Während ich den Text des Big Time Rush Songs laut mitsinge, ebenso wie Benni und Luna, wirkt Harry etwas überrumelt. Mit großen Augen krallt er sich in den Henkel an der Türe und starrt mich an. Wenigstens ist er jetzt komplett wach.

Ich öffne mein Fenster um frische Luft herein zu lassen. Außerdem liebe ich das Gefühl von kühlen Nachtwind, der dir die Haare erbarmungslos verstrubbelt.

"Ich weiß nicht was mir mehr Angst einjagen sollte. Der Fakt, dass wir viel zu schnell fahren, keine Ampeln beachten oder dass ihr wirklich Halfway There von Big Time Rush angemacht habt", höre ich ihn neben mir reden.

"Entspann dich", lache ich nur. "Du kannst Luna vertrauen. Sie fährt viel besser als Benni."

"Hey!", höre ich von Vorne, aber gehe nicht weiter darauf ein.

"Und die Klassiker aus Kindheitstagen sind immer die Besten", fahre ich fort. "Du wirkst wie die Tante, die immer auf Familienfeiern aufkreuzt obwohl sie niemand leiden kann, weil sie wohl die strengste Trulla auf dem Planeten ist. Und dann klaust du jedem das beste Essen und bringst die Babys deiner Schwester zum Weinen, weil du sie mit deinem Killerblick regelrecht aufspießen willst. Babys sehen das irgendwie."

"Wirklich weiblich bin ich jetzt nicht", murmelt Harry und schmunzelt leicht.

"Als coolen Onkel kann ich dich noch nicht wirklich betiteln. Dafür bist du viel zu verkrampft."

"Sogar wir bemerken die Verkrampftheit", stimmt mir Benni zu.

Harry verdreht nur seine Augen und seufzt auf.

"Versteh mich jetzt nicht falsch", beginne ich. "Was ist seit den X-Factor Tagen passiert, dass der kleine Sonnenschein Harry Styles zum griesgrämigen Grafen Lord Harold Styles geworden ist?"

"Graf?", wiederholt er skeptisch.

"Ja", nicke ich. "Du weißt schon. Diese Typen, die immer mit ihrem Gehstock auf Portraits festgehalten werden, als wären sie die Könige der Welt. Oh mein Gott! Das müssen wir machen! Benni, schreib das auf die Liste!"

"Schon dabei."

"Was für eine Liste?", will Harry wissen.

"Wir schreiben alles auf, was wir machen müssen, bevor wir selbst griesgrämig werden und unsere Knochen weh tun. Damit uns jetzt nicht langweilig wird."

"Und das kommt da drauf?"

"Ja", bestätige ich ihm. "Natürlich kommt es da drauf. Ich kann es kaum erwarten mein eigenes Portrait im Wohnzimmer aufzuhängen und meine Kinder jeden Morgen eine halbe Stunde früher zu wecken, damit sie mich eine Runde anbeten können."

"Die armen Kinder", höre ich ihn leicht lachen.

"Die werden sich dran gewöhnen", winke ich nur ab.

"Nein. Ich meine weil sie dich als Mutter haben werden", lacht er laut auf und grinst mich an.

Er bemüht sich wirklich ein guter Freund zu sein.

Selbst Luna und Benni lachen auf, als sie seinen Insult hören.

"Der war gut", lobt Luna ihn. "Dafür darfst du eine Runde Dippen gehen!"

"Bitte was?", fragt Harry nach.

"Ich zeigs dir!", meine ich und zeige auf das Dach des Autos, das auf Lunas Knopfdruck langsam aufgeht. Die kühle Luft kommt uns von oben entgegen, als ich meinen Gurt löse und aufstehe. "Du musst dich auch abschnallen und dann streckst du deinen Kopf heraus."

"Was?"

"Na los, du Pussy!", winke ich ihn herbei und ziehe ihn regelrecht zu mir nach oben, sodass sein Kopf ebenfalls oben aus dem Auto guckt. Der Fahrtwind ist durch Lunas rasantes Tempo extrem.

Ich höre Harry murmeln, verstehe aber keine präzisen Worte.

"Jetzt stell dich auf den Sitz!", brülle ich ihm zu, während ich tue was ich gesagt habe.

"Noch weiter raus?", höre ich ihn und nicke bestätigend.

"All the way up", zitiere ich die bekannte Songzeile.

"Okay. Ich stehe", sagt er nervös. Und wie nervös er ist. Alleine das kleine Zittern in seiner Stimme oder die Tatsache, dass er sich festkrallt zeigen dies. Ist er wirklich so ein Angsthase? "Was jetzt?"

"Jetzt breite die Arme aus, schließe deine Augen und stell dir vor du fliegst durch die Nacht."

"Was ist das denn für ein Nicholas Sparks Scheiß?", ruft er aus.

"Tu es einfach!", brülle ich zurück.

"Fein! Dann mach ich es eben!", sagt Harry weniger begeistert, macht aber was ich ihm gesagt habe.

Ich beobachte ihn dabei, wie er zuerst zögernd loslässt und die Arme wie ein Vogel von sich streckt. Zwischendurch sehe ich ihm an, wie dämlich er es findet, aber schließlich schließt er seine Augen und atmet tief ein.

"Und?"

"Und jetzt lebe und genieße, mein Freund."

"Das ist dämlich." Mit geöffneten Augen sieht er mich von der Seite an.

"Schön. Ich mache es auch, wenn du dich dann besser fühlst."

"Wieso sollte ich mich dann besser fühlen?"

"Was weiß ich. Seh ich aus wie eine Psychologin? Denk nicht so viel darüber nach sondern mach es einfach."

"Mit dem Motto wärst du auch beinahe von meinem Balkon heruntergefallen", erinnert er mich, doch ich winke ab.

"Bin ich aber nicht. Also los."

Ohne weiter auf ihn zu warten breite ich nun beide Arme zur Seite aus, recke mein Kinn in die Höhe, inhaliere den Duft der Nacht, und das Extra an Abgasen, und schließe meine Augen. Ein paar Momente rätsele ich, ob Harry immer noch zu stolz ist endlich den Dipper zu machen, aber dann ist es mir egal. Stattdessen genieße ich den Moment, atme einfach und fühle, wie meine Klamotten mit dem Wind mitgehen. Es ist fast schon privat, wüsste ich nicht, dass Harry neben mir steht.

"Wow", höre ich Harrys Stimme leise neben mir murmeln. "Das fühlt sich überraschenderweise nicht so an, als würde ich mich zum Affen machen."

"Sondern?", frage ich schmunzelnd.

"Es fühlt sich eigenartig gut an. Ein gutes Blamieren. So als würde man über sich selber lachen."

Ich lache auf und schüttele belustigt meinen Kopf.

"Das ist der Dipper. Spüre seine Macht."

"Die Macht des D?"

"Genau die", sage ich überzeugt. "Staune und genieße."

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"Alles klar", höre ich Luna sagen, als sie das Tempo bereits verringert hat. "Wir sind da."

Sie hat nicht gelogen. Wir haben es wirklich geschafft die verlorene Zeit aufzuholen und rechtzeitig anzukommen. Ich beobachte, wie sie fast schon stolz auf sich selbst auf einem der Parkplätze parkt und den Motor ausschaltet. Benni reicht uns zwei schwarze Masken, ebenso wie er Luna eine reicht.

"Okay", beginnt diese. "Wir haben nicht so viel Zeit, weil um fünf bereits die ersten Arbeiter auf den Parkplatz fahren. Das heißt bis dahin müssen wir auf jeden Fall wieder weg sein und verschwinden. Also haben wir gute einundhalb Stunden."

"Ich habe die Codes", teilt Benni mit, während er sich die schwarzen Handschuhe anzieht und die Autotüre öffnet.

"Würde mir einer mal sagen was ihr überhaupt vorhabt?"

"Wir brechen in Ross&Jones ein", meint Luna grinsend.

Harrys Augen weiten sich alarmiert. "Ihr brecht in eines der gesichertsten Gebäude des United Kingdoms ein? In das Geschäft deines Vaters?"

"Ja", stimme ich ihm zu. "Das einzige Gebäude in das ich einbrechen kann ohne im Gefängis zu landen, wenn wir erwischt werden."

"Oh mein Gott", atmet er aus und blickt orientierungslos herum. Während wir alle den Wagen verlassen und zum Wareneingang des Gebäudes laufen, darauf achtend nicht in das Sichtfeld der Überwachungskameras zu kommen, gebe ich ihm ein paar grundlegende Informationen.

"Zwar wollte ich diesen Plan erst machen, wenn wir zusammen sind oder ich dir nach einiger glücklicher Zeit zusammen gebeichtet habe, wer ich eigentlich bin. Der Polizist ließ mir keine Wahl - jetzt weißt du wer mein Vater ist und was er hat. Deswegen dachte ich, dass wir diesen Mist auch schon früher machen können."

"Aha", sagt er nervös.

"Das Ganze ist eigentlich nicht weiter wild. Benni hat die Codes, die uns die Türen öffnen werden. Also brechen wir eigentlich nicht gewaltsam ein. Wir machen eher einen kleinen Besuch, so kann man es nennen."

"Alles easy", stimmt Benni nickend zu. Durch die Maske klingt seine Stimme etwas gedämpft.

"Und wozu verkleiden wir uns dann wie Verbrecher?"

"Oh ... eigentlich nur für das Gefühl. Den Kick, das Adrenalin. Du weißt schon."

"Stimmt. Adrenalin", murmelt er nickend.

"Mein Vater hat ein paar Sicherheitsmänner engagiert, die das Gelände und die Innenräume bewachen. Wenn du so einen siehst, dann solltest du besser rennen. Und zwar schnell. Diese Typen sehen zwar so aus, als könnten sie ihre Wampen nicht sonderlich gut mit sich tragen, aber das ist reine Imagination. Sie rennen verdammt schnell."

"Wegrennen. Verstanden."

"Achso ... fass' lieber nichts an. Und sei leise und lass auf keinen Fall etwas mitgehen. Beim Rausgehen könnte das Sensoren aktivieren und dann kommt die Polizei und die wollen wir hier eigentlich nicht."

"Wieso hat er überhaupt Security? Habt ihr das schon einmal gemacht?"

"Nun ja ... im letzten Sommer war uns oft langweilig", meint Luna schulterzuckend, während Benni bereits dabei ist den Code einzugeben. Ohne weitere Probleme öffnen sich die Türen und verschaffen uns Eintritt. "Und da wir nie gesagt haben, dass wir diejenigen waren, hat er gedacht es waren unbekannte Einbrecher."

"Ich bin ein guter Junge ... kein Krimineller", höre ich Harry zu sich selbst murmeln.

Während Luna, Benni und ich ziemlich entspannt an die Sache heran gehen, wirkt Harry als würde er sich jeden Moment in die Hose machen.

"Entspann dich", versuche ich ihn zu beruhigen und lege ihm die Hand auf die Schulter. "Der Ausblick ist es wert."

Schleichend bewegen wir uns zu den Aufzügen, die nicht allzu weit weg sind. Insgesamt ist der Weg nach oben ereignislos.

Als wir im Aufzug stehen und sich die Türen schließen kann ich das Grinsen nicht unterdrücken. Der Stopp Knopf, auf den sich meine Augen fixieren, lässt Erinnerungen an etwas hochkommen, das noch nicht einmal so weit zurückliegt. Ich stuppse Harry an und zeige auf den roten Knopf.

"Erinnerst du dich?", frage ich ihn schmunzelnd.

"Die Frage ist ob du dich noch richtig erinnern kannst", erwidert er und seufzt auf. "Gott, du hast mich in dieser Nacht echt einige Nerven gekostet."

"Du hast mich ohnmächtig gedrückt."

"Ja. Und dann musste ich auch noch Babysitter spielen, weil ich Angst hatte du würdest abkratzen."

"So leicht bekommt man mich nicht unter die Erde", teile ich ihm überzeugt mit.

"Mhm", meint er weniger überzeugt und lächelt leicht. Zumindest hoffe ich, dass er es tut. Durch die Maske kann ich nicht wirklich genaue Gesichtszüge erkennen.

Als der Aufzug mit einem kleinen Ruck im höchsten Stock ankommt, lasse ich die lockere Fassade fallen und beobachte aufmerksam die leeren Gänge.

"Wirkt alles frei", meine ich.

"Ist dein Vater also sicher zu Hause?"

"Na ja. Ich denke nicht, dass er mal wieder seinen Tick ausleben muss. Du musst wissen wenn er eine Vision hat dann flitzt er sofort in sein Studio um diesen zu entwerfen und auszuarbeiten. Einmal hat er mich deswegen sogar im Freizeitpark stehen gelassen. Dabei waren wir fast dran mit dieser coolen Achterbahn zu fahren. Das nehme ich ihm immer noch übel."

"Warst du da nicht acht?", fragt Luna nach.

"Ja", sage ich leise.

"Na ja. Jetzt scheint er auf jeden Fall nicht da zu sein", meint Benni und winkt uns weiter. Unser Ziel, das wir einige Augenblicke später erreichen, ist die Metalltüre am Ende des Ganges.

"Die bringt uns aber nicht nach Narnia oder so?", fragt Harry skeptisch nach.

"Die bringt uns an den schönsten Ort der Welt", meine ich und ziehe den Schlüssel aus meiner Tasche, mit dem ich die Türe öffne. "Verdammt, warum ist das Ding so schwer?"

Ich halte den anderen drei die Türe auf und lege einen Stein dagegen, damit wir nicht uns nicht selbst aussperren. Erst dann laufe ich ebenfalls nach draußen - auf die Terasse des Wolkenkratzers der einen wahnsinnigen Ausblick ermöglicht, den man nicht jeden Tag erlebt.

"Oh mein Gott", sehe ich Harry staunen, der mit offenem Mund da steht und das schlafende, glitzernde London erblickt, das unter uns liegt. Zufrieden lächelnd gehe ich an den Rand des Geländers und blicke ebenfalls nach unten. Selbst von hier oben hört man die Themse rauschen und einzelne Autos in der Ferne hupen.

"Das ist der Wahnsinn!", meint er, als er sich neben mich stellt und die Aussicht genießt. "Da hinten ist die Tower Bridge!"

"Ich habe doch gesagt dass es das wert ist."

"Wenn ich du wäre würde ich hier ein Zelt aufschlagen und nie wieder weggehen."

"Rate was ich mit zwölf versucht habe", lache ich leicht. "Ich habe zwei Tage hier oben gechillt, bis mich mein Vater gefunden hat. Er war außer sich vor Wut weil er dachte ich wäre entführt worden."

"Wow", erwidert er schmunzelnd und legt seine Hände auf das Geländer.

Tief durchatmend drehe ich mich etwas zu ihm. "Also. Erzähl mir warum du so ein enormer Schisser bist."

"Was?", lacht er auf.

"Du weißt was ich meine. Los, sag schon."

"Warum sollte ich?"

"Weil Freunde miteinander reden. Sich Ratschläge geben und all das. Und das sind wir immerhin. Freunde."

Ich sehe, wie er aufseufzt und sich unschlüssig an Ort und Stelle dreht. "Keine Ahnung. Ich war nie der Adrenalinjunkie und ich bin auch nicht der Bad Boy der sich nicht um die Meinung anderer Leute kümmert. Es ist mir wichtig, was sie von mir halten. Ich ... habe eben immer mehr das Gefühl, dass ich beobachtet werde. Und jeder falsche Schritt, den ich mache, wird gegen mich verwendet."

"Das ist dämlich", spucke ich aus. "Es sollte dich nicht interessieren, was andere von dir halten."

"Die Wahrheit ist aber, dass es mich interessiert. Und ich bin in einer Position, in der ich nicht einfach rücksichtslos durch die Straßen rennen kann. Es gibt Dinge, die kann ich einfach nicht tun, obwohl ich es gerne machen würde."

"Wie was zum Beispiel?"

"Einem Paparazzi eine reinhauen? Tausende Burger essen ohne auf meinen Körper achten zu müssen? Vielleicht sogar einfach abhauen obwohl ich tausende Verpflichtungen habe."

"Das ist echt traurig", meine ich ehrlich. "Das tut mir auch echt leid für dich."

"Was?", lacht er und legt seinen Kopf schief.

"Ich verstehe dich. Dinge zu machen, die einen unglücklich machen, das klappt auf lange Sicht einfach nicht."

"Vermutlich nicht", stimmt er mir zu.

"Aber dafür hast du ja jetzt mich", rede ich weiter und erhalte einen verwirrten Blick von ihm. "Ich hole dich einfach immer mal wieder aus deinem grauen Alltag heraus. Mit Aktionen wie dieser. Damit du atmen kannst."

"Ich kann atmen."

"Aber du kannst nicht durchatmen, nicht gut atmen. Manchmal braucht man einen tieferen Zug."

"Weißt du was verrückt ist?", fragt er mich dann.

"Nein. Was denn?"

"Deine Personalität variiert immer von Kleinstadtrapper mit einem Hals voller Goldklunkern zu einer Nachkommin von Goethe und dann verwandelst du dich auch noch gegenfalls zu Klitschko mit dem Unterschied, dass du keinen Monsterbizeps hast."

Lachend blicke ich ihn an. "Das ist fair. Gut zusammengefasst."

"Ja nicht wahr? Hat mich etwas Zeit gekostet die richtigen Beispiele zu finden."

"Okay. Ich bin dran. Ich würde sagen du bist eine Mischung aus Mutter Theresa mit Testosteron, ein Hauch von niedlichem Welpen mit Vorliebe für Katzenpyjamas und einer großen Portion Tony Stark."

"Tony Stark?", fragt er nach.

"Sag mir bitte nicht, dass du noch nie Iron Man geguckt hast?"

"Doch ... doch doch. Na klar habe ich The Avengers geguckt."

"Ich kann nicht fassen, dass du das noch nie geschaut hast."

"Ich bin eben beschäftigt."

"Wir müssen das unbedingt gucken. Diese Filme gehören zu meinen Lieblingsfilmen!"

"Also wie ist dieser Tony Stark so?"

"Arrogant, von sich selbst überzeugt und ein egozentrisches Arschloch."

"Wie liebevoll."

"Aber manchmal hat er diese Momente, in denen er echt liebevoll ist."

"Soll es das jetzt besser machen?", lacht er auf.

Ich grinse ihn an. "Man kann an allem arbeiten. Wenn du kein Tony Stark sein willst, sondern ein cooler Onkel, dann arbeite daran."

"Ich bin nicht gut darin aufzutauen."

"Keine Sorge", meine ich lächelnd. "Dafür sind Freunde doch da."

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Puh ... langes Kapitel.

Hoffe es hat euch gefallen! Das nächste Kapitel wird wieder chaotischer. Wir lernen eine neue Person kennen :D

Ily,

Alina xx

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