Kapitel 61: Ankunft in Busan
NI-KI'S POV:
Ich war wieder drauf und dran im Zug einzuschlafen, doch Sunoo weckte mich immer wieder, bevor ich auch wirklich einschlafen konnte. Ich hatte ihn gesagt, dass er mich wecken soll, falls ich wieder drohte einzuschlafen und immerhin tat er dies auch ohne Diskussion. Er hinterfragte es nicht und da war ich ihn auch für dankbar. Generell dankte ich ihn für alles, seid wir uns kennengelernt hatten. Ich wollte ja damals sterben und hab deswegen nichts mehr gegessen. Das ich damit fremden Personen Sorgen machen würde, hatte ich nicht geahnt. Ich wollte sterben, mit Gewissheit, dass mich sowieso niemand vermissen würde. Das mich Jungwon und Sunoo auch noch ins Krankenhaus brachten hatte ich nicht mit gerechnet. Ich war für sie fremd. Sie hätten mich damals auch einfach sterben lassen können. Das hatten sie aber nicht. Als ob jemand wirklich mit mir Mitleid haben müsste. Das war so lächerlich. Ich fand es damals so lächerlich.
Ich musste ins Koma versetzt werden, aber trotzallem waren Sunoo und Jungwon immer da gewesen. Sie hielten mich am Leben und ich hatte mich dazu entschlossen ihnen eine Chance zugeben. Die Chance wurde gut genutzt und durch Sunoo's liebevolle und ruhige Art vertraute ich ihn recht schnell und taute schnell auf. Dafür werde ich ihn mein Lebenlang danken. Ich war ihn definitiv was schuldig. Tja und irgendwann hatten sich die Ereignisse überschlagen. Noch immer musste ich an den ersten Kuss denken. Er war so schön, obwohl der dazu dienen sollte, mich ruhig zustellen und mich von meinen depressiven Gedanken wegzubringen. Es hatte geklappt. Er tat soviel für mich und ich tat im Gegenzug nicht soviel für ihn. Das glaubte ich zumindest.
"Sunoo..." Vom Fenster sah er zu mir. "Was ist denn los?" Ich wurde jetzt mal wieder viel zu nervös. Das geht doch nicht. Immer werden ich nervös, wenn ich ihn nur was sagen will. Die anderen konnten uns nicht hören. Der Zug war voll und deswegen mussten wir uns getrennt Plätze suchen. Jetzt waren wir allein. Wenn nicht, wann dann? "Sunoo, ich...wollte mich bei dir bedanken." Verwirrt sah er mich an. "Du musst dich nicht bedanken, Ni-ki. Das war immerhin selbstverständlich." Ich schüttelte nur stur den Kopf. "Nein, Sunoo! In meinem Fall ist das nicht selbstverständlich. Im Gegensatz zu dir oder Jungwon, würde ich keine fremde Person helfen. Ihr hättet mich auch einfach sterben lassen können, doch ihr tatet es nicht. Du hast es nicht getan. Du hast mein Leben zu etwas Besseres gemacht. Nur dank dir sind wir soweit gekommen, hab durch dich die wahre Liebe kennengelernt. Das wäre sonst nie möglich gewesen. Ich danke dir...von ganzem Herzen." lächelte ich ihn traurig an, woraufhin er mich vollkommen perplex ansah, aber sich dann schnell fing. "Ni-ki, wenn ich ehrlich bin...! Am Anfang wollte ich dich retten, weil du mich an mich selbst erinnert hast. Ich fühlte mich dazu verpflichtet, jeden zu helfen, der so ein Leid widerfahren war. Das hab ich gedacht, bevor wir erfuhren, dass du ins Koma versetzt werden musstest. Ab dem Punkt wusste ich, dass du hättest sterben können. Das musste ich verhindern und irgendwie...hab ich mich damals schon in dich verliebt. Ständig hab ich das Gefühl, dass ich dich beschützen musst und du meine fehlende Hälfte bist, nach der ich jahrelang gesucht hab. Ni-ki, ich liebe dich und ich bereue nicht dich damals geholfen zu haben. Du bist mir gar nichts schuldig. Außerdem hast du mich doch schon mal gerettet. Ohne dich hätte ich schweren Schaden davon getragen." Da hatte er gar nicht mal so unrecht und leicht seufzend lehnte ich mich gegen ihn. "Trotzdem...danke ich dir, von ganzem Herzen."
Ungefähr eine halbe Stunde später kamen wir dann endlich mal in Busan an. Nachdem Gespräch war ich offenbar doch eingeschlafen und gerade hatte mich Sunoo wieder geweckt. Er meinte, dass er mir noch etwas Ruhe geben wollte, bevor wir in Busan ankommen würden. Wir stiegen schnell aus und stießen recht schnell auf unsere Freunde, die auf uns gewartet haben mussten. Jetzt hatten wir endlich Busan erreicht und wir konnten uns auf die Suche nach Kai's Freunden machen. Hoffentlich empfingen sie uns freundlich. Wir wollten nicht auch noch gegen sie kämpfen müssen. Mehr oder weniger, wir mussten erstmal den Bahnhof verlassen.
"Na ihr zwei. Auch mal da!" meinte Sunghoon grinsend, was mich leicht rot ablaufen ließ. Sunoo erging es nicht anders. "Sunghoon, sei still! Lass uns besser erstmal gehen." Sunoo ging vor. Wir anderen folgten ihn schnell und verließen gemeinsam den Bahnhof. Aus irgendeinem Grund kam mir der Bahnhof draußen so bekannt vor, als wäre ich schon mal hier gewesen. Ich konnte mich aber leider nicht daran erinnern, woher er mir bekannt vor kam. Vielleicht war ich mal mit einem meiner Pflegeeltern hier gewesen. Vielleicht nahmen mich Pflegeeltern auf, die auch hier in Busan gewohnt hatten. Das war ein kleines bisschen fragwürdig, aber ich wollte niemanden mehr Sorgen machen, weshalb ich dies einfach ignorierte.
Jungwon blieb kurz stehen und sah zu den Bushaltestellen. "Leute, fahren wir mit einem Bus zum Hafen oder laufen wir bis dahin?" Mit einem Bus wären wir bestimmt in zehn Minuten da. Zu Fuß würden wir noch mehr von der Stadt sehen, aber da brauchten wir eine halbe Stunde länger. "Können wir..." fing ich an und die ganze Aufmerksamkeit richtete sich auf uns. "Können wir zum Hafen laufen? Ich würde gerne noch etwas von der Stadt sehen." Alle sahen sich kurz an, bevor sie sich zunickten. "Alles was unser Maknae will." meinte Jay grinsend und humpelte vorwärts. Leicht wütend sah ich ihn an, aber dann hielt mir Sunoo seine Hand hin. "Komm, gehen wir. Auf zu unserem neuen Zuhause." Da hat er nicht unrecht, weshalb ich ihn lächelnd zu nickte und seine Hand nahm, bevor wir die anderen gemeinsam folgten. Sunoo könnte recht haben. Hier würden wir unser neues Leben aufbauen, aber wir bräuchten Geld und dafür bräuchten wir einen Job. Das wird nicht einfach sein, auch, wenn ich hoffe, dass wir uns hier schnell einleben können. Zuerst mussten wir Kai's Freunde von uns überzeugen. Sobald wir sie fanden, mussten wir nur Kai erwähnen und sie würden uns reinlassen. Hoffentlich können wir bald unser neues Leben beginnen, fernab von allem schrecklichen Ereignissen.
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