Kapitel 43: Ein neuer Look
NI-KI'S POV:
Ich fühlte mich alles andere als wohl dabei, hier vor einem Friseur zu stehen, aber ich wollte es ja selbst und ich war ja nicht ganz allein. Wenn es wirklich half, dass ich für Sunoo nur noch hübscher aussah, dann werde ich alles dafür tun. Trotzallem machte ich mir noch immer Gedanken wegen diesen einen Kuss am Abend. Es fühlte sich fast wie selbstverständlich an. Es war irgendwie schön und am liebsten wollte ich seine Lippen nochmals auf meine spüren, doch das konnte ich ihn unmöglich direkt sagen. Er wollte mich ja nur ruhig stellen und in diesen Moment fiel ihn wahrscheinlich nichts Besseres mehr ein. Jedenfalls war ich froh, dass er sich so um mich kümmerte, obwohl ich niemanden eine Belastung sein wollte. Ich wüsste echt nicht, was ich noch ohne Sunoo machen würde. Ohne ihn würde ich mich hier gar nicht zurecht finden. Ich kannte mich hier nicht aus. Ich hatte nur noch leichte und verschwommene Erinnerungen an Tokyo. Das war das Letzte was ich gesehen habe, bevor ich wie ein Hund weggesperrt wurde.
"Ni-ki..." Ich sah auf und zu Sunoo neben mir. "Alles okay?" Ich nickte ihn kurz zu, bevor ich vor ihn den Friseursalon betrat. Sunoo war mir gleich gefolgt. Tatsächlich übernahm er das Reden, weil ich einfach kein Wort so wirklich herausbekam. Die nette Frau bat mich nur auf den Stuhl Platz zunehmen. Was Sunoo mit ihr besprochen hatte, hatte ich komplett ausgeblendet. Mir soll es recht sein.
Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber irgendwann wurde ich dann doch mal fertig. Ich erkannte mich selbst kaum wieder. Meine Haare waren jetzt soviel kürzer und frisch schwarz gefärbt. Irgendwie gefiel ich mir so soviel besser.
Ich sah zu Sunoo, der grinsend auf mich zukam. "Gut siehst du aus." Ich lief gleich rot an und nickte ihn schüchtern zu. Ich wusste nicht, wie ich mit solchen Komplimenten umgehen sollte. Ich wusste nur, dass sie bei Sunoo ernst gemeint waren. Das konnte ich irgendwie spüren und es fühlte sich gut an. Zum ersten Mal in meinem Leben fühlte ich mich mal gebraucht und nicht einfach nur weggeschmissen. Es war echt ein tolles Gefühl.
Sunoo bezahlte und kurz danach verließen wir dann den Salon. "Wie lange hatte das jetzt gedauert?" fragte ich ihn, woraufhin er kurz überlegte. "Wahrscheinlich um die zwei Stunden. Dafür siehst du aber richtig gut aus." Musste er mir ständig Komplimente machen? Ich fand es ja niedlich und so, aber ich konnte damit noch nie umgehen. Ich wusste ja, dass sie von Sunoo von Herzen kamen, aber trotzallem machte sich ein ganz komisches Gefühl in meinem Bauch breit.
Ich sah hinter Sunoo und stockte. Die Typen kamen mir doch bekannt vor. Automatisch kam die Erinnerung zurück, wie Sunoo beinahe von ihnen umgebracht wurde. Ich zögerte nicht mehr, nahm Sunoo's Hand und zog ihn hinter das Friseurgebäude. "Was..." Schnell hielt ich Sunoo den Mund zu, während ich mich mit Sunoo weiter am Gebäude entlang ging. Hoffentlich hatten sie uns noch nicht gesehen. Das wäre alles andere als gut. Fliehen könnten wir sowieso nicht mehr. Ich war ziemlich unsportlich, deswegen würde ich uns ziemlich ausbremsen.
Wir hatten Glück, denn sie liefen einfach an uns vorbei, ohne uns weiter zu beachten. Ich stieß angespannt die Luft aus und ließ auch Sunoo los. "Ni-ki, du hast uns gerettet!" Konnte man wirklich schon davon reden? Ich weiß ja nicht. "Lass uns Heeseung und Kai besuchen. Ich brauch Ablenkung." hauchte ich nur leise und gingen einen kleinen Umweg zum Krankenhaus. Aus irgendeinem Grund hatte ich aber das Gefühl, beobachtet und verfolgt zu werden. Ich hoffe nur, dass mich mein Gefühl täuscht.
Gegen Abend waren wir erst im Krankenhaus und gingen zu Heeseung's und Kai's Zimmer, die wir beide auf Kai's Bett ausfindig machen konnten. Sie schienen sich ja prächtig zu unterhalten. "Oh, hey, ihr zwei. Mit euch haben wir ja gar nicht mehr gerechnet." meinte Heeseung und stockte, als er mich sah. Selbst Kai sah mich schockiert an. Leicht schüchtern sank ich den Blick. Es war mir einfach zu peinlich so angesehen zu werden. "Wow, Ni-ki. Das sieht ja wahnsinnig gut aus." konnte ich von Heeseung hören, woraufhin ich wieder rot anlief. "Ja, wir waren kurz vorher noch beim Friseur." sprach Sunoo für mich und hatte einen Arm um meine Schultern gelegt. "Das sieht wirklich gut aus." Selbst aus Kai sprach die Begeisterung.
Irgendwann kamen wir von dem Thema weg, wofür ich ihnen echt dankbar war. "Sagt mal, was ist denn mit den anderen? Man erreicht sie nicht mehr." meinte Heeseung besorgt. Ja, dass war uns auch nicht entgangen und wir hatten keine Ahnung wo sie waren und was sie taten. "Das wissen wir auch nicht. Heute Morgen trafen wir nur auf Jake. Von ihn erfuhren wir, dass heute niemand zur Schule geht." Das war echt komisch. Zudem waren da die seltsamen Typen wieder. Das bereitet mir Sorgen. Ich hatte das Gefühl verfolgt zu werden.
Wir schraken auf, als wir einen Schuss hörten, gefolgt von vielem Geschrei. Wir sahen uns alle geschockt an, als Kai dann auch schon nachsehen ging, was da eigentlich Sache war. Kurz danach schlug er die Tür wieder zu. "Gar nicht gut! Die Typen sind wieder da. Die, die uns so übel mitgespielt haben." Wegen den Typen waren Sunoo, Kai und Heeseung fast gestorben. Wenn wir doch bloß die anderen erreichen könnten, dann hätten wir Hilfe, aber so? Niemand von uns kann sich so wirklich dagegen wehren.
Ich ging zum Fenster und öffnete dieses. Das war zu hoch. Wir würden uns alle Knochen brechen, außer wir bauen uns ein Seil. Wir mussten hier raus. Hier konnten wir nicht bleiben. Aber wenn das schief geht, verletzen wir uns nur. "Ni-ki, hast du eine Idee?" fragte Sunoo, der mit einem Mal neben mir erschienen war. "Ich weiß nicht..." "Alles könnte hilfreich sein!" versuchte Heeseung mir klarzumachen, während Kai die Tür zuhielt. "Wir...müssen uns ein Seil bauen." Alle sahen mich fragend an. "Wie soll das funktionieren?" Wir haben hier mehr als genug Sachen. Die brauchen wir auch." Immerhin hatten Kai und Heeseung Kleidungsstücke hier, die wir einfach zu einem Seil zusammenbinden können. Am besten ist es, wenn die mir das alle überließen. Die Zeit könnte aber knapp werden.
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