Kapitel 25: Ein seltsames Gefühl
SUNOO'S POV:
Wir verbrachten den halben Tag bei Heeseung im Zimmer. Da Ni-ki immer noch nicht wieder topfit war, konnte er dementsprechend auch nicht so lange stehen und wir mussten ihn aufs Bett, neben Heeseung setzen. Da hatte ich schon gemerkt, dass er sich mit weitem Abstand von Heeseung weggesetzt hatte, aber wieso? Vielleicht sollte ich Ni-ki da besser mal fragen. So oder so hatte Ni-ki auf mich einen eher schüchternen Eindruck gemacht. Kein Wunder. Er kannte Heeseung nicht richtig und Jay auch nicht wirklich. Vielleicht sollte ich denen mal Zeit geben, sich einander anzunäherrn. Aber Jay war manchmal alles andere als rücksichtsvoll. Er konnte leider sehr grob sein und machte aus allem einen Witz. Der Grund, wieso er nicht so ist, wenn wir da waren, war nur, dass er von uns gleich zurechtgewiesen werden würde.
Die andere Hälfte des Tages, verbrachten wir bei Kai. Beide schliefen noch, was uns große Sorgen bereitete. Jungwon sah ich an, wie große Vorwürfe er sich deswegen zu machen schien. Verständlich. An seiner Stelle würde ich nicht anders fühlen. Kai und Heeseung wurden schlecht zugerichtet und hätten sterben können. Was kommt als Nächstes? Ich hätte in einer ähnlichen Situation landen können, aber dank Ni-ki, kam es nicht soweit. Ich musste mich nochmal richtig bei ihn bedanken, aber wie stellte ich das am besten an? Ich musste mir von Jungwon Rat holen. Er wusste viel mehr, was in so einer Situation angebrachtet war. Sobald wir heute Abend weggingen, werden wir erstmal Essen gehen und dann werde ich ihn aufklären müssen. Ganz ehrlich. Ich vertraute Jungwon mehr, als jeden anderen. Ni-ki mal ausgenommen. Das zwischen uns war etwas vollkommen anderes. Wir hatten eine ganz besondere Freundschaft aufgebaut und das schon innerhalb von fünf Tagen. Natürlich kannten wir ihn seid bereits zwei Wochen, aber richtig kennengelernt hatten wir uns vor fünf Tagen, als er aus seinem Koma erwacht war. Selbst jetzt hatte ich viel Mitleid mit Ni-ki. Das wird wohl nie vergehen. Das was er durchmachen musste, war einfach unverzeihlich. Gegenüber Heeseung war er abweisend, aber jetzt lag er halb auf Kai drauf und hatte die Augen geschlossen. Jungwon sah besorgt zu mir, woraufhin ich ihn nur kurz zunickte, als Bestätigung, dass ich Jungwon in Gedanken zustimmte.
Es wurde immer später und wir brachten Ni-ki in sein Zimmer zurück. Ich kniete mich neben seinem Bett, um mich Ni-ki auf Augenhöhe zu reden. "Ich werde morgen Nachmittag vorbeikommen, okay? Tu mir nur den Gefallen, dass du auch ausreichend essen wirst. Ich weiß, es ist schwer, aber das kannst du schaffen. Ich glaub an dich." Ni-ki sah mich leicht traurig an, während ich ihn mit einem traurigen Lächeln ansah. "Sollte irgendwas sein, dann ruf mich an und ich werde sofort kommen, okay? Du kannst auf mich zählen." Er seufzte aus und nickte schwach. "Ja...und danke." Ich schüttelte nur den Kopf. "Nein, ich sollte dir danken. Dank dir bin ich nicht so geendet wie Heeseung und Kai. Somit kann ich also weiterhin für dich da sein, verstehst du? Ich danke dir wirklich." Er wurde sichtlich rot, weshalb er sich von mir wegdrehte. Mit einem kleinen Lachen stand ich wieder auf. "Ach, Ni-ki. Du bist schon niedlich." meinte ich schwach zwischen meinen Lachern und gab ihn einen Kuss auf die Stirn. "Alles wird gut, Ni-ki. Wir sehen uns morgen." Auch Jungwon und Jay verabschiedeten sich von ihn und wir verließen sein Zimmer. Es war tatsächlich schon Ende der Besuchszeit, aber leider mussten wir morgen wieder in die Schule.
Als wir das Krankenhaus verließen, blieb ich kurz stehen und sah hinauf in den wunderschönen Sternenhimmel. Jungwon und Jay blieben einige Meter vor mir stehen. "Jungwon, ich muss noch mit dir reden. Jay, hast du noch Zeit? Dann könnten wir ja noch Essen gehen." Beide sahen sich kurz an, woraufhin Jungwon gleich mit einem Lächeln zustimmte. "Nein, tut mir leid. Ich muss nach Hause. Ich war schon viel zu lange hier. Wir sehen uns dann morgen." Er war schneller weg, als wir gucken konnten und so begaben wir uns zu zweit zu unserem Lieblingsrestaurant und setzten uns in die hinterste Ecke. In diesen Moment fühlte ich mich alles andere als wohl dabei. Ich muss ständig an Ni-ki denken und kann nachts kaum noch schlafen, weil ich hoffe, Ni-ki würde sich melden und er würde mich brauchen. Natürlich hoffte ich das nicht, aber ich weiß auch nicht. Von Anfang an mochte ich ihn irgendwie.
"Sunoo..." Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch, als Jungwon mich anstupste, weil die Kellnerin bereits da war. Sie nahm schnell unsere Bestellung auf, bevor sie wieder ging. "Alles okay, Sunnie? Du bist irgendwie nicht bei der Sache." Jungwon hatte es erfasst und irgendwie traute ich mich kaum es zuzugeben, obwohl Jungwon mein bester Freund war. "Weißt du...! In Ni-ki's Nähe...fühlte ich mich immer so komisch. Ich find ihn süß, hübsch, will ihn durch seine weichen Haare streicheln und ihn schützend in meinen Armen halten." Ich wurde immer röter und ignorierte Jungwon, der mich breit grinsend von der Seite angesehen hatte. "Zudem will ich...in letzter Zeit...seine wunderschönen...weichen Lippen auf meinen spüren." Den Satz hatte ich nur geflüstert, aber Jungwon schien es dennoch gehört zu haben, der mir jetzt einen Arm um meine Schultern gelegt hatte. "Ach, mein lieber Sunnie...als ob du nicht selbst drauf kommst." Noch immer hatte er dieses verschmitzte Grinsen auf den Lippen, was mein Herz zum schneller schlagen brachte. "Du bist verliebt!" Als Jungwon das so frei heraussprach, lief ich so rot wie eine Tomate an. Ich bin also in Ni-ki verliebt? Wieso hab ich das vorher nur nicht gemerkt?
Der Kellner brachte uns die Bestellung und stellte das Essen vor uns ab. Ich musste immer noch über diese seltsame Erkenntnis klarkommen. "Das hab ich die ganze Zeit schon gemerkt. Und es ist nicht schlimm. Ni-ki fühlt das Selbe, glaub mir das." versuchte er mir Mut zumachen, aber ich war mir da nicht ganz so sicher. "Ich weiß nicht. Er...weißt doch nicht was das ist." Jungwon lachte nur kurz auf. "Dann werde ich mal mit ihn reden. Das sollte kein Problem sein, glaub mir. Wenn ich ihn sage, dass du ihn liebst, könnt ihr zusammenkommen." Ich wusste nicht, ob das so eine gute Idee war, aber ich stimmte Jungwon einfach mal zu. Ich hoffe, er hat recht.
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