Kapitel 23: Gute Nachrichten
NI-KI'S POV:
Früh am nächsten Morgen fand ich mich in den Armen von Sunoo wieder. Eine Weile verlor ich mich in sein niedlich schlafendes Gesicht, bevor ich mich wieder fing und mich langsam aufsetzte. Ich erinnerte mich allmählich an letzte Nacht. Stimmt ja. Es war wieder so eine Nacht. Ich hatte wieder einen Alptraum, aber dieses Mal war Sunoo da. Ich hatte mich in seinen Armen so beschützt und sicher gefühlt. Ich konnte die restliche Nacht ordentlich durchschlafen. So gut hab ich seid langem nicht mehr geschlafen und ich bereute es nicht. Ich bereute diesen wichtigen Schritt nicht. Ich wollte mich ändern und verbessern. Ich will jemand anderes sein. Jemand, den ich vorher noch nie war oder sein durfte. Obwohl ich jemand anderes sein will, wird mir das niemals gelingen. Die Vergangenheit nagt an mir. Sie zieht an meinem Körper und versucht mich erneut in die endlose Dunkelheit zu reißen. In meinen Träumen sehe ich eben diese Dunkelheit.
Ich stand langsam vom Bett auf und ging rüber zum Fenster. Mit jedem Tag fühlte ich mich ein Stückchen besser und die Wunden schienen allmählich zu heilen, aber wieso machte mich dieser Gedanke so unglücklich? Es sollte doch etwas Gutes sein oder wollte ich Schmerzen spüren, um mich lebendig zu fühlen? Ich wusste es nicht.
Ich zuckte leicht zusammen, als sich zwei Arme von hinten um meinen Bauch schlangen. Leicht drehte ich meinen Kopf nach hinten und wusste, dass es nur Sunoo sein konnte. Dieser stand hinter mir und hatte seinen Kopf auf meiner Schulter abgelegt. Ich entspannte mich leicht, schloss meine Augen und lehnte mich leicht gegen ihn. Es fühlte sich so gut an. Ich fühlte mich gleich wieder soviel sicherer.
"Ist alles okay, Ni-ki?" fragte er flüsternd, woraufhin ich leicht stockte. Er kann doch nichts von meinen Gedanken bemerkt haben, oder irrte ich mich da? "Es ist alles gut." hauchte ich schwach und leicht unbesorgt. Ich versuchte mir nur nichts anmerken zu lassen, doch dies schlug bei Sunoo fehl. "Mach mir doch nichts vor und sei ehrlich zu mir. Dich beschäftigt doch etwas, oder?" Ich wollte gerade zustimmen, als sich die Tür auch schon öffnete. Wir sprangen auseinander und drehten uns stocksteif zu meinen behandelnen Arzt um. "Oh, schön das ihr schon wach seid. Ich bringe euch beide etwas zu Essen. Ni-ki, nachher hast du noch eine Untersuchung. Ich werde dich dann holen. Und sollte die Untersuchung positiv ausfallen, können wir dich dann Ende der Woche entlassen." Somit ging er wieder. Moment mal. Ich kann also endlich entlassen werden?
Anfangs wusste ich nichts mit dieser Nachricht anzufangen, aber im Endeffekt sollte ich wohl froh sein, aus diesem stickigen Krankenhaus rauszukommen. Doch ich wollte nicht ohne Kai gehen. Er lag noch immer auf der Intensivstation und bei ihn wird es vermutlich auch noch länger dauern. Dennoch würde ich ihn jeden Tag besuchen gehen.
Mittlerweile fiel es mir frühs etwas leichter etwas zu Essen. Aber an den anderen Tageszeiten fiel es mir immer noch etwas schwerer. Während dem Essen hangen meine Gedanken bei der Entlassung. Wie wird es draußen wohl aussehen? Ich kannte die Außenwelt nicht mal. Ich werd mich da nie zurecht finden und was war erst mit Sunoo's Schule? Ich werd mich da nie zurecht finden. Ich bin sowas von aufgeschmissen.
"Hey, Ni-ki?" Ich sah schwach auf und zu Sunoo. "Mach dir keine Sorgen. Solltest du entlassen werden, dann bist du nicht allein. Du hast mich und auch Jungwon. Du wärst nicht allein." Sunoo hat recht. Ich bin nicht allein, aber trotzdem hatte ich Angst. Angst, aber wovor nur? Ich konnte es selbst nicht richtig beschreiben. Ich war wohl wirklich ein hoffnungsloser Fall.
Die Tür öffnete sich nach ungefähr einer Stunde erneut und Jungwon kam herein, gefolgt von Jay. Ich wusste noch nicht, was ich von ihn halten sollte, aber er schien auf den ersten Blick nett zu sein. Der Schein kann aber dennoch trügen, also sollte ich besser bei ihn aufpassen. "Hey, Ni-ki wird nächste Woche entlassen." fiel Sunoo gleich mit der Tür ins Haus, woraufhin ich gleich Jungwon's entschuldigenden Blick sah. "Sunoo, ich glaub...Ni-ki kann nicht bei mir wohnen. Meine Eltern sind seid einigen Tagen bei meiner Großmutter. Ich weiß nicht, wann sie wiederkommen. Zudem bin ich noch keine achtzehn. Ich kann mich nicht um ihn kümmern. Deswegen...! Ni-ki, es tut mir leid." Ich verstand ihn und nickte nur leicht nachdenklich. Aus irgendwelchen Gründen auch immer gefiel mir diese Idee. "Na klar. Meine Eltern werden ihn bestimmt lieben und meine Schwester wird auch nichts gegen ihn haben. Da bin ich mir sicher." Sunoo wirkte ja extrem aufgeregt. Das hatte ich ja gar nicht erwartet. "Danke, Sunoo. Ni-ki, was hälst du davon?"
Ich musste erstmal darüber nachdenken und überlegen was ich davon halten sollte, aber meine Antwort war klar. "Nichts dagegen." Sunoo strahlte regelrecht und fiel mir gleich in die Arme. "Yippie, ich freu mich ja so." Ich wurde sichtlich rot, was Jungwon und Jay leicht zum kichern brachte. "Naja, bei ihn bist du in guten Händen. Achja, wir wollten nach Heeseung sehen. Kommt ihr mit?" Sunoo war gleich aufgeregt nach Heeseung zu sehen. Ich wollte hier bleiben, aber Sunoo schaffte es dennoch, mich irgendwie zu überreden. Somit begaben wir uns gemeinsam zur Intensivstation.
Auf den Weg dorthin, drifteten meine Gedanken wieder zu Kai. Er lag ja auch hier und keiner hatte eine Ahnung wie es ihn wirklich ging. Ich musste später nochmal bei ihn vorbeischauen. Ich kann nur hoffen, dass er wach war. Ich wollte unbedingt mit ihn über die Situation reden. Ich werde ihn auf jeden Fall immer besuchen gehen. Er war zu einem guten Freund geworden. Ich glaub auch kaum, dass er mich so einfach hintergeht. Immerhin hat er das selbe durchmachen müssen. Auch er wurde misshandelt, genauso wie ich. Ob mit ihn noch was angestellt wurde, wusste ich nicht. Klar, er wurde auch zur Prostitution gezwungen, aber dennoch. Wir waren Sklaven für Geld. Wir hatten beide nie eine richtige Familie. Ich hatte meine richtige Familie nie kennenlernen dürfen, deswegen hoffe ich, dass jeder andere eine liebevolle Familie hatte. Für Sunoo waren seine Eltern auch nur Pflegeeltern und doch schien er sie sehr gern zu haben. Werde auch ich bald eine richtige Familie bekommen?
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