Kapitel 20: Angst um Sunoo
NI-KI'S POV:
Wenn ich ehrlich sein sollte, dann hatte ich schon große Angst um Sunoo gehabt. Schließlich hätte er sterben können, wenn ich Jungwon nicht Bescheid gegeben hatte. Immerhin waren sie rechtzeitig da und sie konnten ihn retten. Dennoch musste er jetzt untersucht werden, da er ja dennoch einiges abbekommen hatte. Wäre ich mutiger oder schneller, hätte ich ihn selbstständig retten können. Doch ich, Feigling, musste mich ja im Bad verstecken und darauf warten, dass er endlich weggehen würde oder das Jungwon kam. Jetzt lag er erstmal bewusstlos in unserem Zimmer und warteten darauf, dass die Polizei ihn festnahm. Die Ärzte hatten ihn nur flüchtig untersucht, doch Jungwon hatte ihn nicht verletzt, obwohl er ihn ja bewusstlos geschlagen hatte. Das war vermutlich auch das Beste was man hätte machen können, in so einer schwierigen Situation.
Als Sunoo dann zur Untersuchung geholt wurde, folgte er den Ärzte aus dem Zimmer, aber nicht, um mir noch einen kurzen Kuss auf die Stirn zu verpassen. Ich war zu überrumpelt davon und konnte mich im ersten Moment gar nicht bewegen. Die Stelle kribbelte immer noch sehr angenehm und ich wusste nicht, wohin mit meinen Gefühlen. Es war ein einzigstes Gefühlschaos, wenn ich bei Sunoo war.
Jungwon setzte sich neben mich und lächelte mich leicht an. "Keine Sorge, Ni-ki. Sunoo wird in Ordnung sein. Dank dir konnte Schlimmeres verhindert werden. Du hast ihn sein Leben gerettet." Als ich das hörte, schlug mein Herz um einiges schneller. Ich soll sein Leben gerettet haben? Das konnte ich fast gar nicht glauben. Wie soll sowas überhaupt möglich sein? Ich verstand gar nichts mehr. Aber ich wusste nur, dass ich irgendwas tun musste. "Ich...hab gar nichts getan. Du hattest ihn gerettet." Jungwon schüttelte bestimmend den Kopf. "Nein, Ni-ki. Du warst das. Ohne deinen Anruf wäre ich nicht so schnell gekommen. Verstehst du? Sunoo wäre ohne dich wahrscheinlich getötet wurden." Ich wollte das nicht glauben und vorstellen schon gar nicht, aber vermutlich hatte Jungwon da recht gehabt.
Ich sah kurz zu den anderen Jungen im Raum. Jungwon bemerkte meinen Blick sofort. "Das ist Jay. Ein guter Freund von uns. Du brauchst vor ihn wirklich keine Angst zu haben. Er wird dir nichts tun." Jay nickte mir vorsichtig und leicht lächelnd zu, der uns gegenüber auf dem Bett saß. "Schön dich kennenzulernen. Jungwon und Sunoo reden echt ununterbrochen von dir." meinte er lachend, woraufhin ich gleich rot anlief und schockiert zu Jungwon sah, der ebenfalls leicht rot anlief. "Jay, sag das doch nicht so!" Er zuckte nur leicht ahnungslos die Schultern, aber ich wollte das jetzt sofort wissen. "Jungwon, stimmt das?" Leicht schockiert sah er zu mir und seufzte geschafft aus. "Naja, schon irgendwie. Aber Sunoo noch mehr als ich. Er bewundert dich ja richtig." Darauf wusste ich im ersten Moment nichts zu sagen. Er soll mich also bewundern? Aber ich hatte wirklich nichts an mir, was man bewundern könnte. Ich bin nicht mal halb so stark wie er. Er war mir bei weitem überlegen. Es gab gar nichts, was mir so spontan einfiel.
Bald kam die Polizei und brachte den bewusstlosen Jungen weg. Natürlich holten sie sich noch von uns einige Aussagen und wollten auch wissen, was hier geschehen war. Sie schrieben sich das alles auf, bevor sie schließlich das Zimmer wieder verließen.
Mir kamen in diesen Moment Sunoo's Worte in den Sinn. Hatte er nicht gesagt, dass es drei Typen waren? Hier war aber nur einer. "Jungwon, sollten es nicht drei gewesen sein?" Jungwon nickte leicht irritiert. "Ja, ich hab aber auch keine Ahnung wo die anderen sein könnten." Das macht mir Sorgen. Sollte Sunoo allein wiederkommen, könnten sie ihn auflauern. "Sunoo könnte wieder in Gefahr sein." versuchte ich, sowohl Jungwon, als auch Jay klarzumachen. Beide sahen mich vollkommen geschockt an. "Du hast recht. Wir müssen Sunoo abholen." Jungwon und Jay wollten schon los, aber ich ließ sie noch nicht gehen. "Nehmt mich mit! Ich bitte euch! Ich will Sunoo doch auch helfen." Jungwon und Jay sahen nicht so aus, als würden sie mich mitnehmen wollen, aber letzendlich hielten sie es dann doch für das Beste, falls das nur eine Ablenkung gewesen wäre und sie es dann stattdessen auf mich abgesehen hätten, also nahmen sie mich mit sich mit.
Wir gingen zu Sunoo's Behandlungsraum, wo er noch immer behandelt wurde. Wir setzten uns davor und warteten, bis er irgendwann fertig war und wieder raus kam. Jungwon fiel ihn gleich freudig in die Arme. Jay ging ebenfalls näher heran, doch ich blieb noch hier sitzen, da ich nicht wusste, wie ich mich jetzt verhalten sollte. Hätte ich früher eingegriffen, hätte Schlimmeres verhindert werden können oder das Schlimmste wäre noch gekommen. So oder so hatte Sunoo jetzt einen Verband um seinen Kopf gewickelt bekommen. Ansonsten konnte man noch einige Blessuren erkennen.
"Ni-ki..." Ich sah schwach auf und sah, wie Sunoo sich neben mich setzte. "Hey, alles ist gut. Deinetwegen konnte Schlimmeres verhindert werden. Ich bin nur froh, dass du im Bad geblieben warst, verstehst du?" Ich schluckte und nickte einmal. "Aber Sunoo...! Ich hätte was unternehmen sollen. Meinetwegen wurdest du verwundet." Wieder mal rollten mir einige Tränen aus den Augen. Oh man. Ich war ja so eine Heulsuse. Das musste Jay doch mittlerweile auch finden. "Nein, Ni-ki. Es hätte nichts daran geändert. Du hättest ebenfalls verletzt werden können und das wollte ich nicht, jetzt, wo du auf den Weg der Besserung bist." Ich schenkte Sunoo keine Beachtung. "Aber...ich hatte Angst um dich." Die letzten Wörter hatte ich nur leise geflüstert, aber Sunoo verstand sie dennoch, denn er zog mich gleich in seine Arme. "Danke, Ni-ki, wirklich." flüsterte er mir leise ins Ohr, während ich ihn leise schluchzen hörte.
Wir waren danach nur noch Kai und einen Freund von ihnen besuchen gegangen. Offenbar konnten sie die beiden gerade noch mit einer Operation retten. Sie hatten zudem sehr viel Blut verloren und inneren Verletzungen erlitten. Sie mussten heute noch auf der Intensivstation bleiben. So oder so waren wir zurück ins Zimmer gegangen. Gegen Abend mussten Jungwon und Jay dann gehen. Sie wollten noch ihre anderen zwei Freunde besuchen, dessen Namen mir schon wieder entfallen waren. Vor Erschöpfung schlief ich einige Zeit, eng an Sunoo gekuschelt, ein. Hoffentlich verstecken sich die anderen Typen nicht auch noch hier, aber das konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro