Kapitel 1: Die Adoption
Eines morgens stand Jungwon schon sehr früh auf. Die Sommerferien waren vorbei und für ihn und all den anderen Schülern begann ein erneutes Jahr in seiner Schule.
Er begann sich im Bad erstmal fertig zumachen. Er ging duschen, putzte sich die Zähne und stylte sich die Haare. Er trug sich noch leichtes Make-Up auf, bevor er das Bad dann auch verließ und seine Eltern unten in der Küche antraf.
"Hey, Mum, Dad. Guten Morgen." begrüßte er sie, bevor er sich an den Tisch zu seinen Eltern setzte. Auch sie begrüßten ihn freudig. "Hey, mein Schatz. Wir haben uns für etwas sehr Bestimmtes entschieden." Jungwon wollte sich gerade etwas Kimchi nehmen, aber als seine Mum auch noch todernst zu sprechen angefangen hatte, musste er kurz innehalten. "Und über was habt ihr euch so entschieden?" fragte Jungwon neugierig nach, bevor er sich das restliche Essen auftat. Kurz sahen sich seine Eltern an, bevor sie sich leicht lächelnd zunickten. "Wir möchten vorher deine Meinung darüber wissen, bevor wir es auch umsetzen würden, weißt du? Es betrifft auch dich." versuchte seine Mum ihn ganz langsam alles zu erklären, woraufhin Jungwon dann leicht nickte. Seine Mum sah leicht unauffällig zu seinem Dad und nickte ihn zu, womit er dann auch mit der Erklärung anfing.
Sein Dad räusperte sich kurz, um die Aufmerksamkeit seines Sohnes zu bekommen. "Du weißt ja sicherlich, dass wir keine weiteren Kinder zeugen können, richtig?" Leicht irritiert nickte Jungwon. "Worauf wollt ihr hinaus?" fragte Jungwon gleich, der leicht neugierig geworden war. Sein Dad fuhr dann nach kurzem Überlegen fort. "Wir haben uns nach längerem Hin und Her dazu entschlossen, dass wir ein weiteres Kind adoptieren möchten." Jungwon fiel es wie Schuppen von den Augen. Er hatte mit allem gerechnet, aber doch nicht damit. "Das heißt also...ich bekomme ein Geschwisterchen?" Seine Eltern nickten ihn synchron zu.
Jungwon brauchte eine Weile, um diese Information zu bearbeiten, als seine Mum das Schweigen auch schon brach. "Jungwon, vor einigen Tagen waren wir schon mal ins Heim gefahren." Jungwon wollte was sagen, wurde aber von seinem Dad unterbrochen. "Und da haben wir ein Kind in deinem Alter gesehen. Er war traurig, lebt zurückgezogen. Die Betreuer sagten uns, dass er viel Schlimmes durchgemacht hatte. Er hat keine Freunde, ist immer allein. Zudem sind seine Augen ausdruckslos, kalt und ohne jegliche Emotion. Er ist extrem mager und isst nichts mehr." Als Jungwon das hörte, bekam er aus unerklärlichen Gründen Tränen in den Augen und er starrte auf sein unangerührtes Essen.
Es herrschte erneute Stille, bis Jungwon sie zögerlich brach. "Dann...tut es." Seine Mum sah ihn leicht lächelnd an. "Geht es ihn wirklich so schlecht, dann muss er daraus. Ich werde ihn so gut helfen wie ich kann und ich bin mir sicher, dass meine Freunde ihn ebenfalls aufnehmen werden." Daraufhin freuten sich seine Eltern riesig und nahmen Jungwon glücklich lächelnd in den Arm. Dieser freute sich ebenfalls. Er hatte sich schon immer ein Geschwisterchen gewünscht, egal ob Bruder oder Schwester. Jetzt bekam er jemanden. Zudem hatte ihn die kleine Geschichte seiner Eltern extrem berührt. Sollte er die Möglichkeit haben, dann wird er ihn helfen. Da war er sich ganz sicher.
Er aß schnell auf, verabschiedete sich von seinen Eltern und verschwand schnell aus der Wohnung. Er wäre beinahe zu spät zur Schule gekommen. Seine Eltern haben ihn doch nochmal aufgehalten.
Zum Glück kam er noch pünktlich bei seiner Schule an und atmete sehr schwer, während er sich auf seine Knie abstützte. "Jungwon, hier sind wir!!" hörte er seine Freunde rufen und sah direkt dorthin, wo sie normalerweise immer sind. So auch dieses Mal.
Noch schwer atmend begab er sich zu seinen Freunden und begrüßte die zwei, die er dort antreffen konnte. "Hey, Heeseung, Jay. Sorry, dass ich etwas später kam." Heeseung winkte nur ab. "Ach was. Die anderen fehlen ja auch noch." Jungwon nickte lächelnd, bevor er sich zu den beiden auf die Bank setzte.
Sie schwiegen. Jungwon hang erneut mit seinen Gedanken bei den Jungen, der bald sein Adoptivbruder werden sollte. Nach der Geschichte seiner Eltern machte er sich schon Sorgen um ihn. Dies bekamen nach einer Weile auch seine zwei Freunde mit.
Heeseung stupste Jungwon in die Seite, der auf ihn und Jay aufmerksam wurde. "Ist was passiert? Du bist so ungewöhnlich ruhig." meinte Heeseung, was Jay mit einem Nicken bestätigte. Jungwon seufzte besorgt aus. "Ich musste heute morgen was erfahren. Ich werde es euch sagen, wenn die anderen endlich da sind, okay?"
Einige Minuten später kam nach und nach der Rest, die sich erstmal gegenseitig begrüßten, bevor Jay mit der Tür ins Haus fiel. "Unser lieber Herr Jungwon hat uns was zu erzählen." Sofort verstummten alle und sahen zu Jungwon, der sich unter den vielen Blicken leicht unwohl fühlte, obwohl das seine Freunde sind. "Heute morgen...haben mir meine Eltern gesagt, dass sie ein Kind adoptieren wollen." Daraufhin zog jeder erschrocken die Luft ein. "Ja und...! Vor einigen Tagen waren sie schon mal im Heim. Sie sahen einen Jungen, der...alles andere als gut aussah. Seine Augen waren anscheinend ausdrucklos, kalt und ohne jegliche Emotion. Er ist sehr abgemagert und hat mit niemanden Kontakt. Er ist immer allein und isst nichts. Er zog sich zurück. Ich weiß nicht, was er erlebt hat. Ich mache mir nur Sorgen. Ich muss ihn helfen und da fängt es schon an. Ich weiß einfach nicht wie."
Es herrschte Stille. Diese Information hatte jeden Beteiligten runtergezogen. Sie alle waren total geschockt davon. Dennoch konnten sie alle Jungwon verstehen. Nach solchen Informationen wollten auch sie ihn helfen.
Bald klingelte es und alle trennten sich dann, um zu ihren Klassenraum zugehen. Sie waren nicht alle in einer Klasse, aber haben selbst dann immer noch Kontakt zueinander. Ist der Unterricht langweilig, schreiben sie miteinander und niemand bekam es mit. Manchmal war es den Lehrern auch egal.
"Jungwon, ich will dir helfen." Jungwon stockte und sah zu seinen Freund, der ihn entschlossen ansah. "Ich will dir helfen mit deinen zukünftigen Bruder. Wahrscheinlich könnte ich der Einzigste sein, der ihn helfen kann." Jungwon blinzelte verwirrt seinen Freund an, bis es ihn wie Schuppen von den Augen fiel. "Sunoo, ist das dein Ernst?" Entschlossen nickte sein Freund Jungwon zu. "Ja, du weißt doch, in welcher Situation ich damals war. Ich könnte ihn verstehen und ihn helfen. Nimm mich nach der Schule mit zu dir." Jungwon verstand Sunoo und willigte ein. Obwohl er erst alleine mit ihn sprechen wollte, hielt er es für das Beste, Sunoo einfach nachher mitzunehmen. Jungwon hoffte nur, dass das keine schlechte Entscheidung war.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro