Ben:

Alter, dein Steak ist verkohlt. Henry hielt mir ein schwarzes Teil unter die Nase. Ich sah erschrocken zu ihm nach oben. Er grinste. Was tust du da auf dem Boden? Ich habe gedacht wir würden heute noch ein bisschen Spaß haben. Er wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. Ich musste sofort an dich denken. Ich konnte doch keine andere Frau in einer dieser Bars anmachen. Ich schüttelte entschieden den Kopf. Henry sah mich missverständlich an. Wenn du schon nichts isst, dann könntest du doch wenigstens....Ich sprang auf und nahm ihm das verbrannte Steak aus der Hand. Wer hat denn gesagt, dass ich das nicht mehr esse. Ich lachte ihn an und ging zurück zu den anderen auf die Terrasse. Ich wollte heute keinen Spaß haben. Mit niemandem. Außer mit dir.

Cecile:

Ich starrte noch immer auf den Knutschfleck. Es war faszinierend, dass ich ihn dennoch mochte. Nicht Ben, sondern den Knutschfleck. Er erinnerte mich an das, was wir hatten. Er erinnerte mich an deine heißen Lippen, wie sie über meine Haut strichen. Es war, als würde ich zu dir gehören und jeder konnte es sehen und trotzdem wussten sie nichts über uns. Ich versuchte meine Haare jetzt so zu drapieren, dass der blaue Fleck ein wenig versteckt war. Meine Haare waren zwar lang und wild, aber dich verdeckten sie nicht. Ich könnte mir ein Tuch umwickeln. Ich könnte der Agentur sagen, ich hätte Halsschmerzen und dürfte es nicht ablegen. Ich verdrehte die Augen. Schlechter Plan, aber eine andere Möglichkeit blieb mir nicht. Ich wühlte durch meinen Koffer und fand nur einen pinken Wollschall. Ich seufzte. Es war Sommer und ich musste mit einem Wollschal gehen. Ich machte meinen Koffer wieder zu, als mein Handy erneut piepte.

Ich vermisse dich auch, Cecile.

Es war nur dieser eine Satz und ich war ihm wieder komplett verfallen. Nicht, dass ich es davor nicht schon gewesen wäre. Ich lächelte leicht, als eine zweite Nachricht von im eintraf.

Bist du mir noch böse, Kätzchen?

Ich biss mir verlegen auf die Lippe. Vielleicht sollte ich ihn ein wenig zappeln lassen.