Cecile:

Du hast das Schlafzimmer verlassen. Oberkörperfrei. Ich schluckte. Dein T-Shirt lag neben mir auf dem Bett. Ich starrte es an. Ich wollte es so gern nehmen, um...ja um was? Ich wollte es nehmen, um...daran zu riechen. Ich schüttelte den Kopf, während ich die Hände in meinen Haaren vergrub. Was dachte ich denn da? Ich nahm meine Haare zurück und band sie zu einem strengen Knoten an meinem Hinterkopf fest. Was ich brauchte, war ein klarer Kopf. Ich sprang auf, um mir im Badezimmer kaltes Wasser ins Gesicht zu spritzen. Als ich schon fast aus der Tür war, zögerte ich. Dann schaute ich zurück. Mein Blick fiel auf sein T-Shirt. Es war das schwarze T-Shirt, dass ich ihm gestern Nacht über den Kopf gezogen hatte. Es kribbelte in meinem Bauch. Ich schlich langsam zum Bett zurück. Ich stand vor dem T-Shirt und rang mit mir es nicht an mich zu pressen, wie ein kleines Mädchen sein Lieblingskuscheltier. Ich wollte gerade die Hand ausstrecken, mit den Fingerspitzen über den samtigen Stoff fahren, als ich dein Atem an meiner Wange spürte. Ich erschauderte.

Ben:

Sie stand vor meinem Bett und fixierte einen Punkt. Ich hatte keine Ahnung, was sie da machte. Ihre roten Haare waren nach oben gesteckt und gaben ihren langen Hals frei. Vielleicht war sie verunsichert, weil ich sie überrumpelt hatte. Ich kratzte mich am Kinn, während ich dastand und sie anstarrte. Ich näherte mich ihr ganz langsam, aber sie schien mich nicht zu bemerken. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Sie von hinten umarmen? Nein, das machten nur Paare, die schon vertraut miteinander sind. Sie auf den Hals küssen? Ich war mir plötzlich unsicher, ob das gestern Nacht überhaupt eine Bedeutung hatte. Ob ich sie überhaupt wiedersehen würde? Schließlich wollte sie nach New York und ich war hier in Hamburg. Sie trug ihre Bluse offen und ich konnte sie nicht einfach so stehen lassen, ohne sie zu berühren. Ich schlich langsam auf sie zu und wollte sie auf die Wange küssen, ich hatte keine Ahnung, ob das die richtige Stelle war, als sie sich plötzlich umdrehte und an mich schmiegte.