Ärztealarm
Ben:
Wir waren beim Frauenarzt und es war alles okay. Dem Baby ging es gut. Du warst glücklich und ich liebte es, dich so zu sehen. Als wir an der Tür standen, bereit zu gehen, bat mich die Ärztin in ihr Sprechzimmer. Allein. Ohne dich. Ich machte mir Sorgen. Auch um meine schlechten Englischkenntnisse. Sie lächelte mir unverbindlich zu. Ich sollte mich nicht sorgen. Sie war jung und ihre blonden Haare waren sorgsam zu einem kleinen Knoten hochgesteckt. Ihre feinen Gesichtszüge ließen keine Vermutung zu und schienen so verschlossen zu sein, wie ihre schmalen Lippen. Sie machte die Tür hinter uns und zeigte auf den Stuhl, der gegenüber von ihrem an einem breiten Schreibtisch stand. Sie sprach langsam und in einfachen, kurzen Sätzen, sodass ich ihr folgen konnte.
„Ihre Freundin, sie nennen Sie Lil, richtig? Sie ist zu dünn" Sie wartete kurz, um zu sehen, ob ich sie verstand.
Ich nickte.
„Eine Schwangerschaft ist deshalb gefährlich für sie und das Kind" Sie sprach leise, aber in ihrem Ton lag eine Bestimmtheit, die mir Angst machte.
„Was kann ich tun?", fragte ich zurück.
Sie lächelte mich höflich an, beugte sich nach rechts und zog eine Schublade auf. Dann legte sie ein schmales Heft mit der Aufschrift „Healthy diet during the pregnancy" vor mir auf den Tisch. Ich nahm es in die Hand und blätterte durch die ersten Seiten.
„Das Heft empfehle ich jeder Frau in der Schwangerschaft, da die Ernährung in dieser Zeit besonders wichtig ist", erklärte sie. „Für Lil ist es unabdingbar, da sie augenscheinlich nur von Obst und Gemüse lebt oder gar nichts isst. Damit keine irreversible Schäden bei dem Kind auftreten oder sie das Kind verliert, braucht sie zusätzlich Eiweiße, Kohlenhydrate und Fett" Ihre Stimme war ein wenig lauter geworden und ich wusste, dass es ernst war.
„Ich schicke Ihnen morgen per Post ein Ernährungsplan für die ersten drei Wochen. Informieren sie mich bitte jede Woche, ob Lil ihn einhält oder nicht. In drei Wochen besprechen wir, wie es weiter geht" Sie lächelte mir ein letztes Mal zu. Diesmal war es ein offenes Lächeln.
„Ermutigen Sie ihre Freundin", sie stand auf, gab mir die Hand und begleitete mich zur Tür.
Cecile:
Ben kam aus dem Sprechzimmer und ich lief schnell auf ihn zu. Was wollte die Ärztin mit ihm allein besprechen? War mit dem Kind doch nicht alles in Ordnung? Ben lächelte mir zu und nahm mich in den Arm.
„Alles wird gut", flüsterte er mir zu.
Ich hob den Kopf von seiner Schulter und blickte in seine erdigen Augen, in denen so viel Leben steckte.
„Wir reden Zuhause", versprach er mir und nahm meine Hand.
In der U-Bahn saß ich auf seinem Schoß, weil es der einzige Platz war, der frei war und ich nicht stehen wollte. Und weil Ben nicht stehen wollte. Und weil wir U-Bahn-Kuscheln machen wollten. Mein Kopf lehnte gegen seine Brust und sein regelmäßiger Atem beruhigte mich. Ben hatte mir versichert, dass es um nichts wirklich Lebensgefährliches gehen würde. Sehr gute Wortwahl. Wirklich nett. Ungemein beruhigend.
Als wir Zuhause waren, berichtete er mir von dem Ernährungsplan und von der Gefährlichkeit des Nichtessens. Im Speziellen und im Allgemeinen. Mir war klar, um was es ging. Und im Grunde war mir auch klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Nicht, wenn ich vorhatte ein Kind zu bekommen. Nicht, wenn ich vorhatte eine glückliche Beziehung mit Ben zu führen. Schließlich sagte ich:
„Das mit dem Ernährungsplan kriege ich hin" Ich saß ihm im Schneidersitz gegenüber und beobachtete seine angespannte Haltung. Der Ansatz eines Lächelns zeigte sich.
„Na komm her", sagte er und nahm mich in den Arm.
Hey dude's,
WILLKOMMEN bei der Lesenacht!!
Ich freue mich schon auf eure Reaktionen und hoffe natürlich, dass ihr Spaß habt!
Im nächsten Kapitel wird es um Mia und Henry gehen, also seid gespannt!✨
Bis in einer Stunde, dude's
xoxo
ihr wisst ich liebe euch.
L.
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