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39. Kapitel

Schmerzen durchzuckten meinen Körper und ließen mich leise aufschreien, als sich die Peitsche aus blauer, knisternder Magie um mein Handgelenk schlang und meine dortige Haut verbrannte. Ich versuchte mich loszureißen, aber je mehr ich an dem Strang aus nur so vor sich hin zischender Magie zerrte, desto enger wand er sich um meinen Unterarm herum und hinterließ dunkelrote Striemen an den Stellen, wo er mich berührte.

Instinktiv hob ich meine freie Hand, als der mir nur all zu bekannte Strom weißer Energie in meinem Körper in meine Fingerspitzen schoss und diese zu einer Klinge aus Magie verschmelzen ließ, die die Peitsche mit einem scharfen Schnappgeräusch von meinem Handgelenk abtrennte. Augenblicklich lösten sich die blauen Fäden, die begonnen hatten sich von ihrem Strang aus Magie zu lösen und einzelnd meinen Unterarm zu umwickeln, in Nichts auf und hinterließen bloß ein wirres Geflecht aus verbrannter Haut zurück.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht fuhr ich mit den Fingerspitzen meiner unversehrten Hand über die roten Striemen, was die Schmerzen allerdings nur noch umso mehr verstärkte, weswegen ich es besser sein ließ. Stattdessen wich in den Schatten der Bäume zurück, die sich in meinem Rücken befanden und machte mich im geheimen bereits auf einen erneuten Angriff meiner Gegnerin bereit.

Diese stand, in einen blauen Kimono gehüllt, in der Mitte der Lichtung, auf der wir uns befanden und hob soeben auf ein Neues die Hände, um einen erneuten Angriff ihrerseits in die Wege zu leiten. Einen Herzschlag lang später jagten drei zischende Räder bestehend aus blauem Feuer auf mich zu und ich schaffte es gerade noch in letzter Sekunde einen runden Schild vor meinem Körper herauf zu beschwören, ehe sie mich erreicht hatten. Mit einem splitternden Geräusch trafen sie auf der schimmernden Oberfläche des Schildes auf und zerfielen in knisternde Funken aus Magie, die das Gras zu meinen Füßen beinahe bis zu den Wurzeln hinab verbrannten.

Allerdings hatten sie dennoch ihren Zweck erfüllt. Mit einem lauten Knacken zog sich ein Riss nach dem anderen durch meinen Schild, sodass das nun Folgende offensichtlich und eindeutig unvermeidbar war. 

Doch bevor mein Schutz auseinander brechen und sich gleich den Feuerringen zu zischenden Funken aus Magie auflösen konnte, zerbrach ich ihn selber mit einem Tritt gegen seine Innenfläche. Klirrend zerschellte er in mehrere große Scherben mit auffallend spitzen und scharfen Kante, die ich im letzten Moment noch, bevor sie die Erde berührten, mit Hilfe der Magie des Phönix auffing und zurück in die Mitte der Lichtung schickte. Dorthin, wo der erste eigentliche Angriff hergekommen war.

Meine Gegnerin reagierte rasch und kontrolliert, als hätte ich sie nicht mit diesem Trick überrascht. Mit einer ausschweifenden Handbewegung beschwor sie einen Stab bläulicher Energie herauf, den sie in kunstvollen und nahezu mühelosen Bewegungen durch die Luft wirbeln ließ und somit jede einzelne Scherbe dem Erdboden gleich machte, ehe eine von ihnen sie überhaupt auch nur annähernd erreichen konnte. Sie strich sich das lange, schwarze Haar aus der Stirn und grinste breit in meine Richtung.

Noch immer schwang sie den Stab in kreisenden Bewegungen über ihrem Kopf und es dauerte, bis ich den Wirbel blauer Energie bemerkte, den sie dadurch erzeugte. Mit einer raschen Bewegung trat ich einige Schritte zurück, nun endgültig im Wald verschwunden und konnte gerade noch rechtzeitig Zuflucht hinter einem dicken Baumstamm finden, ehe meine Gegnerin die erzeugte Energie frei ließ und diese heiß an meinen beiden Seiten vorbei durch den Wald fegte. Mich verschonte sie zum Glück, auch wenn der Baum dank des Angriffs nun auf einer Seite vollkommen verkohlt sein musste.

Einen Augenblick lang verharrte ich in meiner kauernden Position zwischen dem weiten Wurzelwerk des Baumes, dann rappelte ich mich rasch auf und sprintete anschließend am Rand der Lichtung durch das Unterholz des Waldes davon, beschwor im Laufen eine weiße Energiekugel herauf, die ich, kaum dass ich wieder zwischen den Ästen und Farnen hervorbrach, geradewegs in die Richtung davon schleuderte, wo soeben noch meine Gegnerin gestanden hatte.

Diese duckte sich blitzschnell darunter hinweg, stürzte in wirklich beneidenswerter Geschwindigkeit auf mich zu - jedes Mal einen Hakens schlagend, wenn ich einen meiner Energiebälle nach ihr schleuderte -, ehe sie mich erreicht hatte und mit voller Wucht gegen die Schulter rammte.

Benommen taumelte ich zurück, spürte, wie mich meine Angreiferin zu Boden riss und sich mit ihrem gesamten Gewicht auf meinem Oberkörper nieder ließ. Meine beiden Arme hielt sie mit einer Hand und einem Bein hilflos von mir gestreckt, während sie mit der anderen eine bläulich schimmernde Klinge aus dem Nichts hervorzog und mir gegen die Kehle drückte.

"Du hast verloren."

Keuchend hustete ich ein wenig Staub aus, den ich bei meinem Aufprall auf den Boden in die Lungen bekommen hatte und das Mädchen, das nun über mir hockte, ließ meinen rechten Arm los, sodass ich mir mit diesen vor den Mund halten konnte.

"Wundert dich das denn, Lilia?", krächzte ich anschließend mit einem sarkastischen Unterton in meiner Stimme und meine Gegnerin zuckte geflissentlich mit den Schultern. "Die Idee mit dem Schild war genial", sagte sie dann beschwingt, ließ die blaue Klinge wieder im Ärmel ihres bestickten Kimono verschwinden und stand wieder auf. "Allerdings müsstest du noch die Fluggeschwindigkeit beschleunigen, dann hättest du mich vielleicht noch erwischt."

"Vielleicht noch." Ich gab ein heiseres Lachen von mir und hustete ein letztes Mal, dann nahm ich Lilias nach mir ausgestreckte Hand entgegen und ließ mich von ihr zurück auf die Beine ziehen.

"Aber deine Technik hat sich im Vergleich zu den letzten Malen deutlich gesteigert", kommentierte sie, während ich mir den Staub von meinem Oberteil und meiner Hose klopfte und mir wieder den Pferdeschwanz zurecht rückte, der mir im Eifer des Gefechts immer tiefer in den Nacken gerutscht war. "Die ersten paar Zauber scheinen dir nach wie vor schwer zu fallen, aber wenn du einmal in Fahrt gekommen bist, funktioniert alles schon um einiges flüssiger. Du kannst stolz auf dich sein."

"Danke." Ich lächelte und zupfte wieder das weiße Sporttop zurecht, das ich aus meinem Schrank mit der Campkleidung hatte. Auch wenn ich mich in den vergangenen Monaten an die schlichte Auswahl an Oberteilen und Hosen gewöhnt hatte, die mir das Camp zur Verfügung stellte, da ich offensichtlich nicht wirklich vorbereitet hier her gekommen war, vermisste ich meine eigene Kleidung, die ich in London zurück gelassen hatte, sehr. Und nicht nur meine Kleidung. Auch meine Bücher und meine sonstigen Privatbesitztümer, die vermutlich immer noch seit Monaten unberührt in meinem Zimmer herumstanden und langsam aber sicher einstaubten - wenn Mum diese nicht schon längst entsorgt hatte - fehlten mir sehr.

Ich hatte Vic des Öfteren bereits nach meiner Mutter gefragt und ob sie sie irgendwann nochmal seit dem Tag meiner Abreise gesehen hatte. Allerdings Fehlanzeige. Zwar stand unsere kleine, gemeinsame Wohnung anscheinend noch nach wie vor unter Mietvertrag, wie es ihr unser Hausvermieter gesagt hatte, allerdings hatte sich Alison bereits seit einer längeren Zeit nicht mehr außerhalb blicken lassen. Es hieß sie sei verreist. Wohin genau wusste keiner. Irgendwohin auf den südamerikanischen Kontinent, wie es Mrs Whomnitzer, eine sehr tratschfreudige Dame, die zwei Wohnungen über uns wohnte, meiner Freundin erzählt hatte. Aber das war vermutlich auch nur irgendein Gerücht, dass sich die Gute bei einem Tässchen Tee mit ihrem Ehemann ausgedacht hatte, damit sie sich die Abwesenheit unserer beiden Wenigkeiten erklären und ein neues Gesprächsthema in die Welt setzen konnte. Auch, wenn meine Mum immer schon davon geträumt hatte, eines Tages mal den Süden Amerikas zu erkunden.

"Auf jeden Fall gute Arbeit", hörte ich Lilia sagen und ich löste mich augenblicklich von meinen Gedanken an meine Mum und Mrs Whomnitzer los, um das Grinsen, das mir das asiatische Mädchen in diesem Moment schenkte, zu erwidern. "Ich denke, wir sind hier für heute fertig." Sie lief an mir vorbei zu der Stelle, wo ich mich zuvor hinter dem Baum vor ihrem Zauber geschützt hatte, kniete sich dort am Rand der Lichtung nieder und ließ ihre Hände blau aufflackern.

Ich sah aus der Entfernung dabei zu, wie die Erde unter ihren Fingern in der gleichen Farbe zu leuchten begann, ehe Lilia mit einer fortscheuchenden Handbewegung den blauen Schimmer dann in Richtung des leicht verbrannten Waldstückes davon wehen ließ und ich beobachten konnte, wie die Natur an dieser Stelle wieder in ihrer vollen Pracht aus der Asche heraus erblühte.

Ganz ehrlich, wenn ich diesen Zauber eines Tages mal beherrschen sollte, musste ich ihn mal unbedingt in der Aschewelt anwenden!

Bei dem Gedanken an die verbrannte Welt des Donnervogels merkte ich, wie sich mein Körper augenblicklich ein wenig verspannte. Der Diebstahl der Dokumente war erst einige Tage her, genauso wie mein letzter Besuch dort in der Geisterwelt. Zwar war die Aufruhr im Camp, die dadurch entstanden war, allmählich wieder zurück gegangen und auch ich hatte meine Schuldgefühle und meine Gedanken an die Aufzeichnungen meines Erzeugers vorerst beiseite geschoben, allerdings befiel mich nach wie vor eine gewisse Anspannung, wenn ich an irgendein damit verbundenes Ereignis denken musste.

Auch wenn Sharon mir berichtet hatte, dass die Jägerclans nun Tag und Nacht nach dem möglichen Täter suchen würde und Jonathan in der Geisterwelt mir versichert hatte, direkt zu mir zu kommen, wenn er hilfreiche Informationen gefunden hatte. Bis es irgendwelche Fortschritte bezüglich des Diebstahls geben würde, konnte ich nicht mehr tun als warten und mich gedulden. Egal wie sehr mir das missfiel. Aber was sollte ich schon machen? Die Dokumente waren fort und bis man nicht eine Spur gefunden hatte, konnten weder Sharon noch ich irgendetwas dagegen ausrichten.

~~~

Den Weg zurück zu mir nach Hause bewältigte ich alleine. Lilia war kurzfristig von Easton zu einem der zahlreichen Seen auf dem Campgelände gerufen worden. Irgendein Notfall, wie sie mir hastig mitgeteilt hatte, ehe sie mit flatterndem Kimono an mir vorbei gerauscht und zwischen dem dichten Gestrüpp unter den Bäumen verschwunden war.

Nun suchte ich mir also alleine meinen Weg zwischen wild wachsenden Kräutern und sonstigem Gesträuch hindurch, hin in Richtung des Großen Gasse. Es war bereits später Nachmittag. In wenigen Stunden würde es bereits dunkel werden und das mit Sternen gespickte Firmament über dem Gelände des Camps schimmern. Eines der schönsten Anblicke, die ich vermutlich in meinem bisherigen Leben gesehen hatte. Neben dem nächtlichen London natürlich, wo man von einem der hohen Hausdächer aus die zahlreichen bunten Lichter der Stadt leuchten sehen und den deutlich gedämpfteren Lärm der nächtlichen Großstadt hören konnte.

Vic und ich hatten es immer geliebt auf das nächtliche London hinab zu schauen. All die Menschen, die vergnügt gemeinsam durch die engen Straßen zogen, das laute Hämmern der Bässe von unzähligen Nachtclubs, das laute Gelächter der breiten Masse und ab und zu das Klirren einer Glasflasche, die jemand umgestoßen hatte. Ja, es war schon immer faszinierend für mich gewesen das nächtliche London von den Hausdächern aus zu beobachten. All die schönen und bunten Seiten, die diese Stadt aufweisen konnte. Und daneben ihre Schattenseiten wie unteranderem Überfälle, Missbrauch und die damit verbundenen Gangs, die bei Nacht stärker schienen als bei Tag und vor denen meine Mum mich immer gewarnt hatte.

Hier, in Cetan Wí, gab es zum Glück nicht solche Schattenseiten wie in London. Zumindest nicht in diesem Ausmaße, wie in der Großstadt. Dreist beklaut worden war ich immerhin schon.

Mit einem leisen Seufzen quetschte ich mich an zwei eng aneinander stehenden Bäumen vorbei und sah bereits die erste weiße Wand eines der Ferienhäuser, die etwas verstreut um die Große Gasse herum verteilt lagen, durch das Unterholz hindurch mir entgegen blitzen, als ich Stimmen vernahm. Stimmen und das laute Schlagen von zwei Holzstöcken aufeinander, die mit einem lauten Knallen zwischen den Bäumen des Waldes widerhallten.

Augenblicklich blieb ich stehen und spähte neugierig zwischen den großen Blättern eines hochgewachsenen Strauches hindurch, dessen Frontseite hinaus auf eine Lichtung direkt vor einem der bereits erwähnten Ferienhäuser zeigte.

Auf dem Vorplatz standen sich zwei Schamanen gegenüber, die miteinander zu trainieren schienen. Und dies garantiert nicht auf dem Niveau, mit dem ich es zuvor mit Lilia getan hatte.

Ihre Bewegungen waren geschmeidig und kontrolliert, ihre Hiebe mit den langen Holzstöcken, die sie beide in ihren Händen hielten, gezielt. Kein Schlag schien zufällig oder aus reiner Willkür heraus zu geschehen - Im Gegenteil. Dieses Training hier war um einiges professioneller als das meine und um einige Stufen mehr angehoben. Ein Niveau, dass ich hoffentlich einmal erreicht haben würde, wenn ich das Camp eines Tages verließ.

"Und sie haben noch immer keine Spur gefunden?" Ich erkannte die Größere der beiden am bloßen Anblick ihres Haares. Es war lang und rot und zu einem Zopf geflochten, der gleich einer Peitsche bei jeder ihrer Bewegungen durch die Luft zischte, als wollte sie diesen als eine zweite Waffe nutzen - Was vermutlich auch gut funktioniert hätte. Dominique, das Mädchen, das mich damals an meinem ersten Tag hier in Cetan Wí umhergeführt hatte. Die Amazone, wie sie mir damals vorgekommen war.

"Keine Einzige!" Ihre Gegnerin, die in diesem Moment mit einem lauten Knacken ihres Stabes einen Schlag Dominiques gekonnt abblockte, war mir genauso wenig unbekannt wie das rothaarige Mädchen. "Es ist, als hätten sie sich in Luft aufgelöst. Vermutlich haben die Venatoren sie bereits als Brennmaterial verbraucht." Penelope. Logans Ex-Freundin, wie ich mittlerweile in Erfahrung gebracht hatte. Ihr blonder Haarschopf und ihre helle und klare Stimme waren einfach unverkennbar.

"Wie optimistisch du doch bist!" Aus meinem Versteck hinter dem Strauch heraus konnte ich beobachten, wie Dominique geschmeidig wie eine Katze unter Penelopes durch die Luft wirbelnden Stab hinweg tauchte. "Als würdest du der Kleinen alles Beste auf dieser Welt wünschen." Der Sarkasmus triefte förmlich aus ihrem Mund heraus.

"Wie meinst du das?", schnappte Penelope und ich sah sie verärgert ihr Gesicht verziehen, als sie einen erneuten Schlag Dominiques einstecken musste. Ja, genau, wie meinte sie das? Und vor allem, wen meinte sie mit Kleine?

Ich war ja ganz ehrlich kein großer Freund vom Belauschen der Gespräche anderer - auch wenn da Zacks und meine Aktion vor einigen Wochen im Landhaus für etwas anderes sprach - , allerdings verspürte ich auf einmal den unglaublichen Drang danach, diese Konversation weiter mit zu verfolgen.

"Du redest so gut wie nie schlecht über andere Personen, Penny", erwiderte Dominique und setzte einen erneuten Angriff mit ihrem Stab an. "Ganz im Ernst, du würdest dir lieber selber die Zunge abbeißen als ein schlechtes Wort über jemanden anderes zu verlieren. Warum jetzt also der Frischling?"

Schweigend stimmte ich Dominique in Gedanken zu. Zwar hatte ich den Anfang des Gespräches nicht mitbekommen, allerdings war es wirklich ungewohnt, Penelope schlecht über eine andere Person reden zu hören, denn normalerweise gehörte das Mädchen mit den blonden Haaren und den grünen Augen zu den besonnensten und freundlichsten Geschöpfen innerhalb dieses Camps.

"Ich habe nicht schlecht über sie geredet!", verteidigte sich Penelope augenblicklich und wich einige Schritte weit zurück, um dem Angriff ihrer Freundin zu entgehen. Dabei schob sie sich geradewegs in mein Sichtfeld hinein, dass von einigen der riesigen Blätter vor meinen Augen stark beeinträchtigt war. Ich konnte ihr Profil sehen. Sah, wie sie konzentriert ihre Augenbrauen zusammen zog, um anschließend ihrer Gegnerin einen gezielten Tritt gegen die Rippen zu verpassen. Ich hörte, wie Dominique schmerzerfüllt aufstöhnte und sah, wie sie in die Knie ging. "Und nenn sie bitte nicht Frischling! Megan ist schon lange kein Neuling mehr hier."

"Und trotzdem scheint sie dir Sorgen zu machen", ächzte Dominique, die sich langsam wieder aus ihrer kauernden Position aufrichtete. "Glaubst du wirklich, dass Sharon dich für einen nicht vollwertigen Phönix aus dem Rat schmeißen würde? Schließlich bist du schon seit zwei Jahren ein Mitglied und unsere Phönixträgerin ist noch Meilen entfernt davon, das einmal zu werden, was ihr Vater gewesen ist."

Ich biss mir auf die Unterlippe und unterdrückte somit einen lauten Kommentar, der mir bereits auf der Zunge lag. Darum ging es also. Um mich, um den Diebstahl und um das Mitglied, dass den Rat verlassen würde, wenn ich hinzu kommen würde. Zumindest war Letzteres die Befürchtung von Logan, den es anscheinend zu widerstreben schien, eines der aktuellen Mitglieder einfach so gehen zu lassen. Besonders nicht ein gewisses Mitglied, das ihm nach wie vor sehr nahe zu stehen schien. Nicht, wenn ich an dessen Stelle treten würde.

"Es ist alles eine Frage der Zeit, Nik", antwortete Penelope trocken und brachte sich wieder in Kampfposition, als ihr Gegenüber erneut nach ihrem Holzstab griff. "Jeder trägt etwas zum Rat bei, das habe ich dir doch schon einmal gesagt, nicht wahr? Keith, Logan und Cass. Sie alle sind unentbehrlich für Sharon. Ich allerdings schon."

Ich konnte beobachten, wie sich ein verletzter Gesichtsausdruck auf Penelopes Züge schlich, ehe er durch eine Fassade der Wut und Angst verdrängt wurde. "Was kann ich ihr schließlich schon im Vergleich zu dem jetzigen Phönixträger anbieten? Logan und Keith... Würde Sharon sie an meiner Stelle gehen lassen, hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank."

"Was ist mit Cass?", erwiderte Dominique und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. "Sie wird das Camp Ende dieses Jahres verlassen. Warum machst du dir dann also unnötige Sorgen?" Mit einer langsamen Bewegung begann sie den glänzenden Holzstab in ihren Händen durch die Luft zu wirbeln. "Cass hat die Verbindung zu Clans", erwiderte Penelope und schüttelte mit zusammen gekniffenen Lippen den Kopf. "Sharon wäre eine Närrin, sie mit dem Abschluss ihrer Ausbildung vollständig aus diesem Camp hier weg zu denken. Es ist durchaus vom Vorteil gegenüber den anderen Camps, eine waschechte Black in seinen Reihen zu haben."

"Wow." Ich hörte einen belustigten Unterton in Dominiques Stimme mitschwingen, ehe sie den Stab, den sie unablässig durch die Luft gewirbelt hatte, los und mit einem lauten Zischen geradewegs auf Penelope zujagen ließ. "Du eröffnest mir ja eine ganz neue Seite von dir, Penelope. Wieso ist dir diese Stellung noch einmal so verdammt wichtig, sodass du ein Gesicht ziehst, als würdest du jeden Moment über Leichen gehen?"

Penelopes Miene blieb unbewegt, als sie eine Hand ausstreckte und den Holzstab, kaum, dass er sie erreicht hatte, mit nur einer Bewegung in zahlreiche rosafarbene Funken aus Magie zerschlug. "Wieso, fragst du?" Sie ließ ihre Hand wieder sinken, einen ernsten Gesichtsausdruck auf ihren blassen Zügen. "Weil es das Einzige ist, was ich vorzuweisen habe, Nik. Meine Familie wird mich lynchen, wenn ich diese Stellung verliere. Und das meine ich wortwörtlich."

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