30. Kapitel
An diesem Nachmittag regnete es. Dicke, bleigraue Wolken hingen schwer über Cetan Wí und warfen einen dunklen Schatten über das Camp, während die Engel dort oben im Himmel fleißig eine Badewanne nach der anderen auskippten, als hätten sie vor eine neue Sintflut zu verursachen. Zumindest hätte es Vic so ausgedrückt und dann gleich daraufhin die Nase gerümpft. Im Gegensatz zu mir mochte sie weder Regen, noch Gewitter. Eine Eigenschaft, die sie übrigens mit Zack zu teilen schien, der sich, kaum, dass es zu tröpfeln begonnen hatte, großzügig selber zu uns nach Hause eingeladen hatte, um nun zusammen mit mir im Wohnzimmer auf der dunkel bezogenen Couch zu lümmeln und fern zu sehen. Zumindest er sah fern. Ich hingegen versuchte zu lernen. Etwas, was in den letzten Wochen deutlich in den Hintergrund gerutscht war.
Während Zack, der sich geschickt die Fernbedienung erobert hatte, also durch ein Programm nach dem anderen schaltete und mal hier einen Kommentar über die aktuell laufende Fernsehshow machte oder mal da den entsprechenden Werbeslogan mitsprach, saß ich schweigend und mit angezogenen Knien neben ihm auf der Couch und konzentrierte mich auf meine Biologieunterlagen. Oder zumindest versuchte ich mich auf diese zu konzentrieren, was nicht sonderlich einfach war auf Grund des ständigen Geplappers neben mir.
Nunja, zumindest konnte ich mich glücklich schätzen, dass nur er und nicht auch noch Chloe anwesend war. Wahrscheinlich wäre ansonsten eine lautstarke Diskussion direkt neben mir ausgebrochen, welchen Sender sie nun schauen sollten, und ich hätte mir meinen Versuch, den Zitronensäurezyklos endlich zu verstehen, endgültig abschminken können.
Allerdings hatte man Chloe für den heutigen Tag für den Küchendienst eingeteilt, weswegen sie vor geschätzt einer Stunde aufgebrochen war, um bei der Zubereitung des Abendessens mit zu helfen. Dieses fand übrigens bei Regen unter einer wasserfesten Plane statt, die zwischen den Häusern der Großen Gasse gleich einem Zelt aufgespannt wurde, sodass man dabei im Trockenen sitzen konnte.
Natürlich war es einem bei Regen und Gewitter frei gestaltet das Abendessen entweder zusammen mit dem Rest des Camps oder alleine in seiner Wohngemeinschaft einzunehmen, da schließlich nicht jedes Haus in der nähe der Großen Gasse lag, allerdings hatten Zack und ich uns dazu entschlossen, rein aus Solidarität zu Chloe, dennoch bei ersterem Teil zu nehmen. Auch, wenn man Zack ansah, dass er am liebsten heute nicht mehr das Haus verlassen wollte. Ginge es nach ihm und der Regen hätte bis zum Abend hin noch nicht nach gelassen, so würde er wahrscheinlich auch direkt hier auf dem Sofa die Nacht verbringen. Zusammen mit der Fernbedienung und der spanischen Seifenopa, die er sich gerade ansah und die er zu meiner Überraschung äußerst gut zu kennen schien. "Meine Grandma guckt die immer täglich", erklärte er mit einem Schulterzucken, als er den Blick bemerkte, mit dem ich ihn über den Rand meines Buches hinweg musterte. "Irgendwann weiß man halt, dass Martíno Lucía ständig mit María betrügt."
"Aber sicher, was für ein Schuft", grinste ich und schüttelte nur den Kopf, wandte mich dann erneut dem mir verhassten Zitronensäurezyklos zu, während sich Zack wieder murrend auf die Telenovela, die über den Bildschirm flackerte, konzentrierte. Und auch, wenn er nun damit aufgehört hatte sämtliche Werbesprüche mit zu zitieren und endlich still schweigend Lucía lauschte, die soeben Martíno eine Szene auf Grund seines Verhältnisses mit María machte, konnte ich mich immer noch nicht konzentrieren.
Immer wieder musste ich an Lilias Theorie mit der Blockade in meinem Kopf und an die von ihr erwähnten Aufzeichnungen denken, die sich derzeit ihres Wissens zu Folge in Sharons Besitz befanden und nach denen ich diese fragen sollte. Nachdenklich zwirbelte ich eine lange Haarsträhne um meinen Zeigefinger. Was für eine Blockade konnte das wohl sein, die verhinderte, dass ich vollen Zugriff auf die Magie des Donnervogels bekam? Wo befand sie sich genau und noch wichtiger, wie konnte ich sie mit Hilfe des Aufzeichnungen lösen?
Einen Moment lang verharrte ich und sah auf die aufgeschlagenen Buchseiten direkt vor mir hinab, die allmählich, je länger ich sie anstarrte, vor meinen Augen zu verschwimmen begannen, ehe ich mit einer energischen Bewegung besagtes Buch zuschlug und vom Sofa aufsprang. "Wohin gehst du?", fragte mich Zack überrascht und löste seinen Blick nur recht widerwillig von einer wild in die Fernsehkamera gestikulierenden Lucía, als ich in Richtung Haustür davon lief und mir im Vorbeigehen den Regenmantel von einem Haken schnappte, den Chloe mir geliehen hatte. Zwar war meine Mitbewohnerin deutlich kleiner und schmaler gebaut als ich, aber da sie stets dazu neigte Oberteile in Übergröße zu kaufen, die ihr dann bis zu den Knien reichten, passte dieser hier mir wie angegossen.
"Zu Sharon", erwiderte ich knapp, während ich mir die schwarze Jacke über streifte und mir schon einmal vorsichtshalber die Kapuze tief in die Stirn zog. "Ich muss sie etwas fragen." "Bezüglich deiner Blockade?" Nun sprang auch Zack auf und sah mich neugierig an, die Telenovela, die im Hintergrund weiter lief, bereits vergessen. "Jap, genau wegen der", bejahte ich und nickte, wandte mich dann wieder in Richtung Tür. "Aber du kannst ruhig hier bleiben. Ich bin so schnell wie möglich wieder da." Ich lächelte ihn über meine Schulter hinweg an, mir dabei durchaus bewusst, dass ihn wahrscheinlich keine zehn Pferde bei einem solchen Wetter über die Türschwelle bekommen könnten.
Zu meiner Überraschung jedoch schien Zack diese Tatsache auf einmal egal zu sein, denn er griff nun ebenfalls nach seiner Jacke, die er zum Trocknen über einen Stuhl gehängt hatte, und schlüpfte in diese hinein. "Ach was", widersprach er kopfschüttelnd und zog den Reißverschluss mit einer schnellen Bewegung nach oben. "Ich komme mit. Kann schließlich nie schaden in die Geheimnisse des Phönix' eingeweiht zu werden." Er grinste mich frech an und zog sich anschließend ebenfalls die Kapuze ins Gesicht, ehe er an mir vorbei ging und schwungvoll die Tür öffnete. "Ladys first", sagte er dann bestimmt und wies an sich vorbei in den Regen, der laut vor unserem Haus auf die nasse Straße prasselte.
~~~
Den Weg bis zu Sharons Landhaus rannten wir so schnell wie wir konnten, was angesichts der Sandstraße, die sich Dank des Regens nun in eine matschige Rutschangelegenheit verwandelt hatte, leichter gesagt als getan war, weswegen ich merklich aufatmete, als wir schließlich unter dem schützenden Dach der Veranda standen und uns die einzelnen Regentropfen, die uns der Wind entgegen geblasen hatte, aus dem Gesicht wischten.
Während ich mir mit einer Hand die Kapuze vom Kopf zog und hinter mir das leise Fluchen meines Begleiters hörte, der sich soeben über das ekelhafte Wetter beschwerte, drückte ich mit der anderen Hand die Klingel neben der Haustür.
Keine Antwort. Auch nach dem zweiten Mal klingeln nicht, was mich überraschte. Normalerweise war Sharon diesbezüglich nämlich sehr zuverlässig und es wäre mir wirklich neu gewesen, wenn man mir jetzt verkündet hätte, dass die Campleiterin sich mal wieder auf Reisen befände.
"Die Tür ist offen", stellte Zack, der neben mich getreten war und ehe ich reagieren konnte einfach die Türklinke heruntergedrückt hatte, nüchtern fest und lies die Tür, die in das Innere des Hauses führte, mit einem leisen Knarzen aufschwingen.
"Mit anderen Worten, du siehst das als Zeichen, dass wir einfach eintreten können?", erwiderte ich und zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe. "Wieso nicht", erwiderte Zack und zuckte mit den Schultern. "Ich wüsste nicht, dass wir uns dadurch strafbar machen könnten. Schließlich steht das Untergeschoss normalerweise auch den gewöhnlichen Campbewohnern offen." Er trat sich seine schlammigen Schuhe auf dem Fußabtreter vor der Türschwelle ab, ehe er das Landhaus betrat. Zögerlich folgte ich ihm nach.
Das Wohnzimmer, in das man mich an meinem ersten Tag in Cetan Wí sogleich geführt hatte, war von dem Licht warmscheinender Lampen, die an Wand und Decke angebracht waren, erleuchtet und wirkte dadurch äußerst gemütlich. Auf einem der Glastische nahe eines dunkelrot bezogenen Sessels stand ein Glas gefüllt mit Rotwein, daneben lag ein aufgeschlagenes Buch. Eines der Jahrbücher des Camps, wie ich es aus der Entfernung erkennen konnte. Eines der älteren Exemplare wohl bemerkt. Ganz so, als hätte jemand gerade eben noch dort gesessen und es sich angeguckt, ehe er aufgestanden und sonst wohin gegangen war.
Ehe Zack mich davon abhalten konnte, machte ich ein paar schnelle Schritte in Richtung besagten Glastischchens und beugte mich darüber. Die Seiten des Buches waren etwas verknittert und wirkten bereits oft durchblättert. Die Bilder der aufgeschlagenen Doppelseite ähnelten denen der anderen Jahrbücher, die ich bereits zusammen mit Zack und Chloe durchgeschaut hatte, waren also nichts besonderes. Campbewohner beim Training, Campbewohner, die miteinander lachten und Spaß zu haben schienen, sowie ein, zwei Fotos von einer mutmaßlichen Clique, die breit in die Kamera grinste. Und dann noch ein Bild von einem jungen Mann in Jeans und T - Shirt, der neben einem kleinen Mädchen im im geblümten Sommerkleid direkt vor dem weißen Landhaus hockte und mit dem er sich gemeinsam an den Händen hielt. Ein etwas untypischeres Bild für eines dieser Jahrbücher, wie ich feststellen musste.
Den jungen Mann auf dem Foto erkannte ich auf den ersten Blick, denn es handelte sich unverkennbar um Raymond Frye, meinen Erzeuger. Das Mädchen neben ihm jedoch konnte ich nicht so einfach identifizieren. Sie kam mir bekannt vor, ja, allerdings konnte ich sie dennoch nicht wirklich zuordnen.
Sie musste gerade mal sechs Jahre alt sein, hatte einen etwas dunkleren Teint und einen kleinen Wuschelkopf, von dem die dunklen Locken nur so in alle möglichen Himmelsrichtungen abstanden. Ihre Finger waren mit denen von Raymond verschränkt und sie grinste breit in die Kamera, als hätte man ihr eine besonders große Packung Süßigkeiten versprochen, wenn sie schön artig das Foto mit machte.
Es war irgendwie seltsam das Mädchen dort neben ihm stehen zu sehen. Unteranderem, da auf einmal das Gefühl in mir aufkam ich hätte dort stehen und seine Hand halten sollen, nicht sie. Ich hätte mit ihm zusammen auf einem solchen Foto abgebildet sein sollen, nicht dieses Mädchen im geblümten Kleid, das mit einer solchen Selbstverständlichkeit neben ihm zu stehen schien, als sei sie seine Toch-
"Meg?" Zacks unerwartet leise Stimme vom anderen Ende des Raumes her ließ mich überrascht vom Fotobuch hochschrecken. "Meg! Komm mal schnell her!" Seine Stimme klang gedämpft, als wolle er nicht unnötigen Lärm verursachen, weswegen ich mit leisen Schritten zu ihm hinüber lief, auch, wenn ich mich nur widerwillig vom Jahrbuch losriss. Zu gerne hätte ich das Bild meines Vaters mit einem fremden Mädchen im geblümten Kleid weiterhin betrachtet.
Und dabei gemerkt, wie eifersüchtig du doch auf dieses Mädchen bist!, zischte die Stimme in meinem Kopf und ich verdrehte meine Augen. Ich war nicht eifersüchtig auf dieses Mädchen, dass dort neben meinem Erzeuger stand. Schließlich hatte ich ihn bis vor wenigen Wochen noch gehasst und hätte ihn auf Grund der Geschichten meiner Mum am liebsten zum Teufel gewünscht! Die falschen Geschichten meiner Mum. Aber nun?
"Hier entlang", flüsterte Zack und zog mich am Ärmel mit sich in den schmalen Gang mit der Tapete hinein, die, wie ich festgestellt hatte, auch meine Nachbarin Mrs Finchley gehabt hatte. Hier waren wir entlang gegangen, als Sharon mich zum Rat gebracht hatte.
Nun allerdings war die Tür, hinter der die Sitzung statt gefunden hatte, verschlossen und eine andere Tür ein bisschen weiter hinten stand stattdessen offen. Oder was hieß schon stand offen? Sie war angelehnt bis auf einen kleinen Spalt breit, durch den man in das Zimmer, welches sich hinter besagter Tür befand, hinein linsen konnte und aus welchem laute Stimmen zu uns heraus drangen. Kein Wunder, dass Sharon nicht das klingeln gehört hatte!
"Ich dachte, du wolltest sie aus all dem dort heraus halten!", war das Erste, was ich vernahm und wieder mal erkannte ich die Stimme, die da vor sich hin wetterte, auf der Stelle. Logan Chevalier persönlich. Mal wieder. "Ich dachte sie sollte dem Konflikt fern bleiben!"
"Das wird sie auch", antwortete eine deutlich ruhigere Stimme beschwichtigend, die ich augenblicklich Sharon zuordnen konnte. "Wir sprechen hier schließlich nicht von dem Einbezug in den Konflikt, sondern von dem Einbezug in den Rat."
"Ist das nicht das Gleiche?", blaffte Logan und ich konnte mir beinahe bildlich vorstellen, wie er in diesem Moment verärgert die Arme vor der Brust verschränkte und wütende Blicke in Richtung der Campleiterin aussandte. Diese wirkte dabei allerdings nicht im geringsten von seiner Schimpferei beeindruckt.
"Sie ist der Träger des Donnervogels, Logan", erwiderte sie behutsam und ich glaubte einen leicht entnervten Unterton in ihrer Stimme mitschwingen zu hören. Ganz so, als erstreckte sich diese Diskussion heute bereits über ein etwas größeres Zeitfenster. "Mag sein, dass ich sie nicht in den Konflikt mit einbinden möchte und diesen Punkt auch nicht in Zukunft gedenke zu ändern, allerdings ist sie nach wie vor Raymond Fryes Nachfolgerin, weswegen ihr die Möglichkeit gegeben sein sollte diese Position einzunehmen."
"Eine Position im Rat ohne in den Konflikt einbezogen zu werden? Die Venatoren aufzuhalten ist ihre Aufgabe, Sharon. Führt sie diese nicht aus, so steht ihr auch kein Platz im Rat zu!"
"Das ist deine Meinung", antwortete die ältere Schamanin mit einem leisen Seufzen, "und ich respektiere sie auch, aber findest du nicht, dass du ein wenig diesbezüglich übertreibst?"
Daraufhin war nur noch ein lautes Schnauben von Logans Seite her zu hören. Dann Stille. Eine Stille, in der Zack mir mit hochgezogener Augenbraue einen fragenden Blick zuwarf und ich bloß mit den Schultern zuckte. Ich wusste auch nich genau, worüber sich Logan in diesem Moment so fürchterlich dort drinnen aufregte. Nur, dass es mal wieder mit mir zu tun hatte. Und mit dem Kampf zwischen Venatoren und Schamanen, aus dem mich Sharon mit all den ihr zu Verfügung stehenden Mitteln versuchte heraus zu halten. Bisher übrigens ziemlich erfolgreich, wohl bemerkt. Ich wusste weder auf welchem Stand die Mission der Jägerclans sich derzeit befand, noch ob es ungewöhnliche Entdeckungen bezüglich Venatoren gab.
Ich, die Venatoren und der Rat, wie ich heraus gehört hatte. Ein Zusammenhang, der unserem geschätzten Logan überhaupt nicht zu gefallen schien.
"Vier Plätze", begann dieser in diesem Moment schließlich wieder aufs Neue und diesmal klang seine Stimme nicht mehr dermaßen erregt, als würde er jeden Moment an die Decke gehen, sondern deutlich gefasster. "In diesem Rat sind vier Plätze vorhanden und du willst geradewegs sie dort hinein setzen? Wen willst du denn dann dafür nach draußen werfen? Cass? Penny? Mich?" Er holte einmal tief Luft und ich konnte seine Anspannung beinahe durch die Tür hindurch spüren. "Sie mag vielleicht Raymonds Nachfolgerin und auch dessen Tochter sein", sagte er dann, "aber das ändert immer noch nichts daran, was sie in Wirklichkeit ist."
"Sie ist ein Träger des Donnervogels", erinnerte ihn Sharon mit einem warnenden Unterton in ihrer Stimme, aber Logan schien das nicht zu kümmern.
"Ein Träger des Donnervogels der noch nicht einmal eine lächerlichen Energiekugel erschaffen kann! Sie ist zu nichts in der Lage!", fuhr er sie an und ich verzog ungefähr zeitgleich hinter der Tür das Gesicht.
Autsch. Das hatte gesessen. "Ich kann sehr wohl einen verdammte Energiekugel erschaffen!", knurrte ich empört und ungeachtet der Tatsache, dass die Personen innerhalb des Raumes nicht wussten, dass ich hinter der Tür stand und lauschte, zurück und hätte mir am liebsten im nächsten Moment auch schon wieder die Zunge abgebissen. Zack neben mir schlug sich nur mit der flachen Hand gegen die Stirn.
Im Raum hinter der Tür wurde es still. So Still, sodass man vermutlich eine Stecknadel hätte zu Boden fallen hören können, wenn man es versucht hätte. Und da ich mich so oder so bereits verraten hatte und es nach meinem unüberlegten Ausrutscher sowieso keinen Weg mehr zurück gab, stieß ich mit einer energischen Bewegung die Tür vor mir auf und stand mit einem Mal Sharon, Logan und Penelope Wilson gegenüber, die mich allesamt verblüfft anstarrten.
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