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23. Kapitel

Gegen vier Uhr nachmittags holte Riley mich schließlich zum Nahkampftraining ab, das laut Lilia zusammen mit Ausdauer- sowie Hindernislauf zu der Pflichtausbildung eines jeden Campbewohner zählte.
Des weiteren, so hatte sie erzählt, konnte man natürlich noch zahlreiche weitere Aktivitäten wie Leichtathletik, verschiedene Ballsportarten, Klettern, Schwimmen, Rudern und sogar Bogenschießen belegen, allerdings dienten diese mehr dem Vergnügen als der Pflicht.

Bei Interesse sollte man sich einfach bei der leitenden Person des jeweiligen Angebotes melden, die auf einer Liste an einer Wand des Haupthauses, die als schwarzes Brett genutzt wurde, aufgeführt waren.
Sehr zu empfehlen sei natürlich Lilia zu folge Volleyball, was von einer sehr guten Freundin ihrerseits geleitet wurde.
Ich lehnte vorerst dankend ab.

„Wing Tsun oder Jiu-Jitsu?", fragte mich Riley, als ich einen ihrer Schläge gefährlich nahe meiner Nase aufhielt.
Mit der Wucht, mit der sie dabei ihre Faust auf mein Gesicht hatte zu sausen lassen, hätte sie mir mit Leichtigkeit das Nasenbein brechen können, wenn sie nur gewollt hätte, und ich sprach aus Erfahrung, wenn ich sagte, dass so etwas echt ekelhaft werden konnte.
„Ich schätze von allem ein bisschen", keuchte ich und wich einen Schritt aus der Gefahrenzone, also Rileys näherem Umfeld, zurück. Mit den Fingern wischte ich mir den Schweiß von der Oberlippe, der sich dort angesammelt hatte. „Meine Mum hat mich zur Selbstverteidigung geschickt."

„Deine Mum hat dich zur Selbstverteidigung geschickt?" Ungläubig zog Riley eine Augenbraue in die Höhe.
„Wieso nicht? So etwas kann man immer gut gebrauchen", erwiderte ich und schob den Gedanken, dass Riley offensichtlich über meine Mum Alison, die Venatorin, bescheid wusste, rasch beiseite.
Zumindest konnte ich mir nicht anders ihren überraschten Blick erklären. Wahrscheinlich, da es sie verwunderte, dass geradewegs eine Venatorin das Mädchen, das eigentlich zu ihren natürlichen Feinden zählte, zum Kampfsport schickte, damit es lernte, sich selbst zu verteidigen. Obwohl es ohne Kampfsport doch deutlich einfacher war, mir bei gegebenen Zeitpunkt die Kehle auf zu schlitzen.

Konzentriert kniff ich die Augenbrauen zusammen und versuchte, meinen nächsten Abgriff vorzubereiten, aber ehe es auch nur ansatzweise zu diesem kommen konnte, schnellte Riley vor, packte mich und einen Moment später lag ich auch schon mit dem Rücken im Staub.

„Ich habe auch einmal Selbstverteidigung gemacht", sagte sie und trat einen Schritt zurück. „Allerdings habe ich dort nur gelernt, wie man jemanden so schnell wie möglich in die Kronjuwelen tritt. Nicht mehr und nicht weniger."

„Ist doch immerhin besser als nichts." Ächzend rappelte ich mich wieder auf und rieb mir mein Steißbein. Riley schnaubte nur. „Hilft dir allerdings nicht wirklich gegen Venatoren", sagte sie und für einen Augenblick verfinsterte sich ihr Gesicht und sie sah an mir vorbei in Richtung Wald, der den Trainingsplatz, auf dem wir uns befanden, dunkelgrün umsäumte.

Nachdenklich betrachtete ich sie von der Seite.
Was hatten die Venatoren ihr bloß angetan, dass ihre Stimme immer so vor Abneigung triefte, wenn sie von ihnen sprach?
Es musste etwas ziemlich schlimmes gewesen sein, da war ich mir sicher, denn anders konnte ich mir ihren Hass nicht erklären, der ganz sicher nicht rein auf der Tatsache, dass die Venatoren gewissermaßen unsere Todfeinde waren, aufgebaut war.

Übrigens warum eigentlich? Warum waren die Venatoren so versessen darauf, uns nach dem Leben zu trachten? Warum waren sie unsere Feinde?

Klar, sie waren, wie Sharon bereits gesagt hatte, Schamanen, die vom Weg abgekommen waren, aber war das wirklich der Grund, der sie zu unseren Feinden machte? Da fehlte doch etwas! Etwas, das sie zu ihren Taten und zu ihrem Hass gegenüber den Schamanen antrieb. Etwas, das...

Ich kam nicht mehr dazu, meine Gedanken weiter zu spinnen, denn aus dem Augenwinkel sah ich wieder mal Rileys Faust auf mich zu kommen. Anscheinend hatte sie damit aufgehört, den Wald hinter mir mit bösen Blicken dem Erdboden gleich machen zu wollen.

In letzter Sekunde gelang es mir gerade noch ihr aus zu weichen, allerdings verlor ich dabei das Gleichgewicht und stolperte zurück, kippte beinahe erneut wie ein Käfer auf seinen Rücken in den Staub. Nur, dass es diesmal mein eigener Verdienst gewesen wäre und nicht der meiner Trainingspartnerin.

„Konzentrier dich!", blaffte diese in diesem Moment, ehe sie ein zweites Mal ausholte. „Hör auf zu träumen! Ein Venator wird nicht darauf warten, bis du aus Narnia wieder zurück gekehrt bist!" Ein erneuter Hieb ihrerseits, dem ich nur knapp entkommen konnte.

„Warum tuen wir das eigentlich?", schnaufte ich, als ich unter ihren Armen hinweg tauchte und ihr einen möglichst festen Schlag gegen die rechte Schulter verpasste. „Faustkampf trainieren, meine ich. Was kann man mit Fäusten schon gegen Magie ausrichten?"
„Mehr als du denkst!", knurrte Riley und taumelte zurück, als ich sie mit der anderen Hand erneut an der Schulter erwischte.

Als ich ihr nach folgte, um sie weiter nach hinten ab zu drängen, zog sie mir mit einer kleinen, aber effektiven Bewegung die Beine unter dem Körper weg und ich landete erneut auf meinen vier Buchstaben.
„Du musst mehr auf meinen gesamten Körper achten, nicht nur auf meine Hände!" Riley massierte sich die Stelle, wo ich sie an der Schulter zuletzt getroffen hatte und ich kam nicht um ein triumphierendes Lächeln drum herum.

Zwar hatte ich bei der Selbstverteidigung immer schon recht gut zu dem vorderen Teil meiner Trainingsgruppe gehört, allerdings bewegte Riley sich um einiges schneller und geschickter, als meine ehemaligen Partner. Ihre Angriffe waren viel gezielter uns bewusster und sie hatte auch eine deutlich größere Auswahl an Schlägen und Tritten als ich, als würde sie bereits seitdem sie laufen konnte nichts anderes machen, als zu trainieren. Wahrscheinlich entsprach das auch der Wahrheit, denn sie war echt verdammt gut.

„Du musst aufmerksamer werden", sagte Riley in diesem Moment und warf mir einen Blick zu, woraufhin ich das Grinsen augenblicklich einstellte.
„Dort draußen wird dir keiner Schritt für Schritt erklären, wie er dich gleich angreifen will. Die werden dich versuchen kalt zu machen! Bestenfalls zumindest."

Bestenfalls? Ich runzelte die Stirn. Und was war dann schlimmstenfalls? Ich wollte es mir gar nicht ausmalen.

Riley wischte sich einige wirre Strähnen aus ihrer Stirn, auf der sich ein dünner Schweißfilm gebildet hatte. Dann streckte sie mir die Hand entgegen und zog mich wieder zurück auf die Beine.
„Wir werden noch viel trainieren müssen", stellte sie fest und klopfte sich den Staub des Trainingsplatzes von den Ärmeln, ehe sie wieder in Angriffsposition ging.

***

Als ich zwei Stunden später von Riley mit der Gewissheit, dass ich morgen früh an sämtlichen Stellen meines Körpers Muskelkater oder blaue Flecken verspüren würde, entlassen wurde und mit ihr zurück in Richtung Camp ging, hatte die Sonne sich bereits den dunklen Baumwipfeln des Waldes zugeneigt, als wolle sie diese küssen.
Schon bald würde der Himmel wieder von zahlreichen bunten Farben überschwemmt sein und somit die Nacht einläuten, die ich um ehrlich zu sein kaum erwarten konnte.

Nach meinem weniger erfolgreichen Training mit Lilia und den ständigen, pausenlosen Schlagabtauschen mit Riley fühlte ich mich mehr als erschöpft. Als hätte man meine Knochen durch Blei ersetzt, das meinen Körper langsam aber sicher immer schwerer werden ließ.
Ich würde nur noch zu Abend essen, Vic anrufen und dann so schnell wie möglich unter der Bettdecke verschwinden.

Wahrscheinlich ganz im Gegensatz zu Riley, die nicht im geringsten erschöpft neben mir her lief, als sei das Training mit mir gerade mal eine Art von Verdauungsspaziergang zu ihrem Nachmittagsimbiss gewesen.

Unauffällig betrachtete ich meine Begleitung von der Seite.
Anders als am Flughafen, wo sie von der Tatsache, dass sie meinen Babysitter hatte spielen dürfen, ziemlich genervt gewesen war, schien sie - im Moment zumindest - ziemlich entspannt, wie sie so neben mir her ging.
Zwar schweigend, allerdings dennoch so, als würde sie meine Gesellschaft tolerieren.

Insgesamt erschien mir Riley ohne Lilia an ihrer Seite nicht unbedingt zu den gesprächigsten Menschen dieser Erde zu gehören. Zumindest, wenn es nicht darum ging, mir Anweisungen zu zu rufen, wie ich meine Angriffs- und Verteidigungsstrategien - wenn man diese im Vergleich zu ihrem Können überhaupt als Strategien bezeichnen wollte - möglichst gut verbessern konnte.
Wie einer dieser klassischen Sportlehrer aus diesen noch klassischeren High School-Filmen, die immer mit großer Vorliebe blaue Sportanzüge trugen, Befehle über den Platz brüllten und ihre Schüler leidenschaftlich gerne mit Liegestütze quälten.
Ach ja, die Trillerpfeife um den Hals durfte man natürlich auch nicht vergessen, aber ich bezweifelte, dass Riley so etwas besaß. Wenn ja, dann gnade mir Gott.

Langsam ließ ich meinen Blick an Riley hinab wandern. Von ihrem wild verwuschelten, kastanienbraunen Haar, dass mich in diesem Moment mehr oder weniger an eine Löwenmähne erinnerte, hin bis zu ihren Armen, wo sich ein Muskelstrang nach dem anderen unter der gut gebräunten Haut spannte.
Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Geradewegs perfekt, sodass meine Trainingspartnerin mit ihren noch dazu kommenden tollen Kurven einen wahren Männertraum ergab.

Ganz im Gegensatz zu mir, wo ich mit fünfzehn noch flach wie ein Bügelbrett gewesen war.
Zwar hatte ich zum Glück bezüglich weiblichen Rundungen im letzten Jahr gut aufgeholt, aber bis ich so aussehen würde wie Riley, würde ganz gewiss noch etwas Zeit vergehen.

Innerlich seufzte ich leise auf und zupfte mir einige gelbe Blüten vom Kopf, die sich beim Vorbeigehen an einem Ginsterbusch in meinen Haaren verfangen hatten.
Insgesamt erschien mir das Waldstück, das wir soeben passierten, voll von diesem Gebüsch, das hinauf in den Himmel ragte und sich über unseren Köpfen zu einer Art Tunnel zusammen schloss.

An manchen Stellen tropfte goldenes Sonnenlicht durch die Zweige und Blätter hindurch hinab auf den Waldboden und verwandelte somit unsere Umgebung in einen wahren Traum aus Gelb.
Es fehlten nur noch winzig kleine Feen, die um uns herum durch die Luft schwirrten und ich hätte mich ernsthaft gefragt, ob wir uns noch in Californien befanden oder ob wir uns nicht nach Nimmerland verirrt hatten. Magisch genug dafür sah es zumindest aus.

Als wir uns schließlich nach einer Weile der großen Gasse zu nähern begannen und der Trampelpfad, auf dem wir uns befanden, auch immer breiter wurde, blieb Riley plötzlich stehen.
Wir hatten eine Weggabelung erreicht und Riley deutete auf einen der vielen, kleinen Pfade, die von unserem Weg gleich zahlreichen Armen abzweigten und sich im Dickicht des Waldes verliefen.

„Ich muss jetzt dort entlang", erklärte sie mir. „Den Weg zur Gasse dürftest du eigenhändig finden. Einfach immer dem großen Trampelpfad hier nachfolgen, dann bist du in ungefähr fünf Minuten da."
„Okay." Ich nickte und Riley wandte sich bereits zum gehen um, zögerte dann allerdings.

„Du bist heute so ruhig", stellte sie fest und drehte sich mit gerunzelter Stirn wieder zu mir um. „Am Flughafen hast du mich so mit Fragen gelöchert, ich war kurz davor gewesen, dir einen magischen Maulkorb zu verpassen."

Überrascht zog ich beide Augenbrauen in die Höhe und blinzelte ein paar mal perplex. Wie reizend Riley doch sein konnte.
Aber bevor mir irgendein spitzer Kommentar bezüglich ihrer Bemerkung entgleiten konnte, schluckte ich diesen schnell hinunter und zuckte stattdessen bloß mit den Schultern.
„Jeder Mensch hat wohl seine fünf Minuten."

„Seine fünf Minuten des Redens oder seine fünf Minuten des Schweigens? Denn wenn es letzteres ist, bin ich ganz schnell weg." Ein kleines Grinsen schob sich auf Rileys Gesicht und für einen Moment lang kräuselten sich ihre vollen Lippen zu einem Lächeln, ehe es genauso schnell wieder verschwand, wie es gekommen war.

„Kommt ganz auf deine Perspektive an." Erneut zuckte ich mit den Schultern, lächelte und Riley machte sich wieder daran, auf ihrem Pfad in Richtung Wald zu verschwinden, als ich sie zurück hielt.

„Warte!", sagte ich und sie blieb aufs Neue stehen und sah über ihre Schulter in meine Richtung. „Eine Frage hätte ich da noch." Ich schob mir eine meiner verschwitzten Haarsträhnen hinter das Ohr, die sich aus meinem Pferdeschwanz gelöst hatte.

„Warum eigentlich?", fragte ich dann.
„Warum was?", hakte Riley nach, zog eine Augenbraue in die Höhe und wandte sich mir wieder vollständig zu.

„Warum kämpfen wir eigentlich gegen die Venatoren? Warum sind die so scharf darauf, uns umzubringen?" Die Frage brannte mir bereits auf der Zunge, seitdem sie mir während des Trainings in den Sinn gekommen war und es tat gut, sie endlich ausgesprochen zu haben.

„Was glaubst du, warum?", erwiderte Riley und  wieder einmal verhärteten sich ihre grauen Augen augenblicklich, wenn um das Thema Venatoren ging. Ich zog bloß die Schultern in die Höhe und schüttelte nur nichts wissend den Kopf.
„Sie sind die Bösen, Megan", sagte sie daraufhin. „Sie sind vom Weg abgekommen und haben die Dunkelheit an Stelle des inneren Gleichgewichts vorgezogen."

„Und das ist alles?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust. „Nur, weil sie sich für einen anderen Weg der Magie entschieden haben?"

„Die Dunkelheit ist nicht einfach ein anderer Weg der Magie", erwiderte Riley und schüttelte den Kopf, als verstehe sie nicht, wie ich diese Tatsache, dass die Venatoren ganz einfach unsere Feinde waren, nicht hinnehmen konnte. „Es hat seine Gründe, weshalb sie den gewöhnlichen Schamanen vorenthalten wird." Sie machte eine kurze Pause und sah an mir vorbei in den Wald, ehe sie fort fuhr: „Die Dunkelheit verdirbt sie. Sie vergiftet ihren Geist und auch, wenn man wählen kann, ob man sich ihr hingibt oder nicht, so ist man am Ende nicht mehr als ihr Sklave."

„Mit anderen Worten: Es ist nicht direkt der Wille der Venatoren, uns umbringen zu wollen?"

Riley zuckte mit den Schultern. „Es ist eine Natur von ihnen geworden, diesem Willen nach zu folgen. Eine Natur, die seinen Willen zu ihrem Willen machte."

Seinen Willen?", horchte ich auf und bemerkte, wie sich meine Augen dabei verwirrt weiteten. „Willst du damit andeuten, dass da eine gewisse Person hinter all dem steckt und die Venatoren zu ihren Taten antreibt? Wie ein geheimer Fadenzieher?"

Riley schwieg, als hätte sie bereits zu viel gesagt.
Einen Moment lang sahen wir uns schweigend einander in die Augen, dann hob sie die Hand, als wolle sie winken, sagte: „Wir sehen uns morgen beim Training", und verschwand daraufhin eilig im Wald.

A/ N:

Hey Leute,

Ich hoffe euch hat Megans erste Trainingsstunde zusammen mit Riley gefallen.

Da ich dieses Kapitel kurzfristig gänzlich umgestellt und deswegen einen Großteil am Handy in der U-Bahn getippt habe, würde ich mich echt freuen, wenn ihr mich auf Tipp - oder Autokorrekturfehler, die ich übersehen habe, hinweisen würdet. :)

Lg

Raven

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