Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

13. Kapitel

Die Raubvögel waren bereits vom Himmel verschwunden und hatten zarten, orangeroten Wolken Platz gemacht, als Chloe und ich uns auf in Richtung Abendessen machten. Schon auf dem Weg dorthin wehte uns der laue Abendwind das Stimmengewirr zahlreicher Teenager entgegen, welche, gleich meiner neuen Mitbewohnerin und mir, in kleinen Grüppchen die Straße entlang in Richtung Landhaus gingen. 

Das Plärren des Radios war bereits vor einer halben Stunde verstummt und auch die vielen Plastikstühle, auf denen bei meiner Ankunft ein Großteil der Jugendlichen gesessen und sich unterhalten hatte, waren von der Gasse in den Häusern verschwunden.

Als wir die Veranda des Haupthauses erreichten, erwartete mich dort der Anblick von sorgfältig in Reih und Glied aufgebauten Campingtischen und -bänken, an denen bereits einige Campbewohner Platz genommen hatten und Konversation betrieben.

Beim Näherkommen erkannte ich unter ihnen auch Eywa, das kleine Mädchen von heute Mittag, welches mit einer geschätzt gleichaltrigen Campbewohnerin neben ihr die Köpfe zusammengesteckt hatte und unaufhörlich kicherte, während sie dem Jungen, der ihr schräg gegenüber saß, möglichst unauffällige Blicke zuwarf. Ob es sich bei dem Jungen um ihren heimlichen Schwarm handelte oder er bloß irgendetwas im Gesicht hatte, konnte ich dabei allerdings nicht feststellen, da dieser mir mit dem Rücken zugewandt saß.

Als Eywa schließlich bemerkte, wie wir uns den Tischen näherten, hob sie die Hand und winkte hektisch zu mir herüber, während sie mit der anderen aufgeregt auf den noch leeren Platz neben sich deutete. Aber ehe ich auch nur ansatzweise reagieren und auf ihre Einladung eingehen konnte, packte Chloe mich am Arm und zog mich schnurstracks in die entgegengesetzte Richtung davon, hin zu einem Typen auf der anderen Seite des Platzes.

Über die Schulter hinweg lächelte ich Eywa entschuldigend an, die mir mit leicht enttäuschter Miene nachsah, dann allerdings bloß die Schultern zuckte und sich wieder ihrer Sitznachbarin und dem Jungen ihr schräg gegenüber zuwandte. Rasch konzentrierte ich mich wieder nach vorne, damit ich nicht mit den Knien gegen die nächstbeste Bank stieß.

Der Typ, auf den Chloe mich unbeirrt zu schleifte, saß im Gegensatz zu Eywa etwas außerhalb des Zentrum des Platzes und betrachtete gerade gelangweilt das Glas vor sich auf dem Tisch, über dessen Rand fünf kleine Kugeln aus Wasser schwebten, die er mit trägen Handbewegungen im Kreis herum dirigierte. 

"Zack!", begrüßte Chloe den Jungen überschwänglich, als wolle sie ihn damit aus einem jahrhundertelang andauernden Dornröschenschlaf wecken, und rutschte, meinen Oberarm nach wie vor mit einem eisernen Griff umklammernd, auf die Bank ihm gegenüber. Der Junge sah auf. Seine dunkle Haut war mokkafarben, seine von dichten Wimpern umrahmten Augen beinahe schwarz.

 "Chloe", erwiderte er wenig überrascht und ließ seine Hand sinken, sodass die Wasserkugeln ohne jegliche Bewegung in der Schwebe verharrten, als hätte man sie dort fest gefroren. Soweit man Wasserkugeln in der Luft eben fest frieren konnte. 

"Lässt du dich auch mal wieder blicken, hm?" Er kniff die Augenbrauen zusammen und fuhr mit einer Hand über sein kurzgeschorenes Haar. "Wieso warst du heute nicht beim Training?", fragte er dann vorwurfsvoll. "Andrew hat mich die ganze Zeit über diese verdammte Angriffstaktik vom letzten Mal trainie-", er verstummte abrupt, als sein Blick an Chloe vorbei auf mich fiel. 

"Das ist doch das Frye-Mädchen, oder?", stieß er hervor, nachdem er mich ein paar Sekunden lang wortlos gemustert hatte, und deutete dann mit dem Finger auf mich.

"Jap. Das ist das Frye-Mädchen", erwiderte ich ohne großartig nachzudenken und hätte mir am liebsten im nächsten Moment auch gleich schon wieder auf die Zunge gebissen, da der leicht gereizte Unterton in meiner Stimme nicht zu überhören war. 

Ich hasste es das "Was-weiß-ich-Mädchen" zu sein, was in meinem Universum mindestens genauso schlimm wie "Die Neue" oder "Die Kleine dort hinten" war. Namen, mit denen man einfach nicht gerufen werden wollte.

"Ihr Name ist Megan", stellte mich Chloe, der mein abruptes Schweigen aufgefallen sein musste, rasch vor und strich sich einige blaue Haarsträhnen aus dem Gesicht hinter beide Ohren. "Megan" fuhr sie dann an mich gewandt weiter fort, "das ist Zack. Mein bester Freund hier." "Und auch wohl bemerkt dein einziger", erwiderte der Typ mir gegenüber, Zack, mit leicht stichelndem Unterton an Chloe gewandt.

 "Ach halt doch die Klappe", knurrte diese bloß und verdrehte die Augen. Dann fiel ihr Blick auf das Glas ihres Freundes auf dem Tisch, über welchem immer noch nach wie vor die fünf Wasserkugeln schwebten, als würden sie jeden Moment zerplatzen wollen, und sie runzelte die Stirn. "Hat dir eigentlich je einer mal beigebracht, dass man nicht mit Essen spielt?" Sie schüttelte den Kopf und schnippte mit dem Finger gegen das Glas, sodass die Oberfläche innerhalb des Gefäßes leicht auf und ab schwappte.

 "Wie war das nochmal? Die Kräfte der Totems sind nicht dafür da, um Kindereien mit ihnen zu veranstalten? War es das, was Sharon jedem von uns vor der Aktivierung unserer Kräfte eingetrichtert hat?"

"Immer noch die alte Besserwisserin, hm?" Zack zog provokant beide Augenbrauen in die Höhe, aber als Chloe nicht damit aufhörte, ihn mit einem auffallend strengen Blick in Grund und Boden zu starren, als sei sie eine Mutter und er ihr Sohn, seufzte er ergeben auf. Mit einer Handbewegung, als wolle er eine Fliege verscheuchen, ließ er die Wasserkugeln zerplatzen wie Seifenblasen, wobei einige der Tropfen, die in das Glas zurück plätscherten, über den Tisch spritzten. Grüne Funken tanzten über das Holz, als er diese, mit einer weiteren Bewegung seiner Finger, in kleine Dampfkringelchen auflöste.

Mit großen Augen starrte ich auf die Stellen, wo bis gerade eben noch die kleinen Tröpfchen im immer schwächer werdenden Sonnenlicht geglitzert hatten. "War das gerade Magie?", fragte ich dann mit einer Spur von aufkeimender Bewunderung in meiner Stimme und deutete auf seine Hände. "Ob das Magie war?" Zack lachte leise auf. "Natürlich war das Magie, Frye-Mädch-", er stockte kurz. "Megan", verbesserte er sich dann.  "Was sollte es denn sonst sein?" 

"Keine Ahnung. Vielleicht etwas wissenschaftlich Erklärbares?", erwiderte ich, bemerkte allerdings noch im gleichen Moment selber, wie schwachsinnig das eigentlich klang. Das hier war eindeutig keine Wissenschaft. Das hier war Magie - oder wie auch immer Sharon diese Kraft mit den Leuchtfäden, die ihr zufolge von diesen Totems her stammte, nannte.

 Zack grinste bloß. Gerade öffnete er den Mund, um etwas zu erwidern, aber in diesem Moment glitt sein Blick an mir vorbei und er schnappte bloß nach Luft wie ein Fisch auf dem Trockenen und klappte seinen Kiefer wieder wortlos zu. Überrascht drehte ich mich um.

"Hey, Megan", begrüßte mich zu meiner Verwunderung Lilia, die unbemerkt neben mich auf die Bank gerutscht war und anscheinend dem letzten Teilen unseres Gesprächs zugehört hatte. "Wie geht es dir?"

Sie hatte sich umgezogen. Das war das Erste, was mir an ihr ins Auge fiel. An Stelle ihres Karorocks aus dem Flugzeug trug sie nun ein dunkelblaues, luftig leichtes Sommerkleid, welches hervorragend ihre zierliche Figur betonte. 

"Gut." Ich lächelte und biss mir auf die Innenseite meiner Wange, da ich mir in meinen verschwitzten Klamotten von gestern ziemlich schmutzig neben ihr vorkam, die aussah, als würde sie sich jeden Moment auf den Weg zu einer Gartenparty machen. "Es geht mir gut."

"Oh, das freut mich zu hören!" Sie schenkte mir ein strahlendes Lächeln und nickte, ehe sie hinzufügte: "Es tut mir übrigens leid, dass ich es heute Nachmittag nicht mehr geschafft habe, bei dir vorbei zu kommen. Ich hatte leider, da ich die letzten Tage unterwegs war, noch einiges zu tun."

"Habe ich mir bereits gedacht." Ich erwiderte ihr Lächeln. Wobei, hatte ich mir das eigentlich gedacht? Um ehrlich zu sein, nein. Um ehrlich zu sein, hatte ich die restlichen Stunden des Nachmittags über nur flüchtige Gedanken an sie verschenkt, so sehr hatte Chloe mich in ein Gespräch über vegetarische Ernährung verwickelt - sie war wirklich eine wahre Fanatikerin.

"Na dann..." Lilia nickte und erhob sich, als sei unser Gespräch hiermit bereits wieder beendet. "Ich wollte dir eigentlich anbieten, dich zu uns rüber setzen, aber wenn du gerne hier bleiben willst..." Flüchtig ließ sie ihre Augen über Chloe und Zack wandern, ehe sie wieder zurück zu mir glitten und sie den Satz unvollendet ließ. "Danke für das Angebot", erwiderte ich. "Aber ich denke, dass ich hier schon gut aufgehoben bin." "Alls klar!" Lilia nickte erneut, lächelte wieder und wünschte uns anschließend noch einen schönen Abend. Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und schwebte grazil wie eine Elfe davon, um sich an einen Tisch auf der anderen Seite des Platzes zu setzen, wo ich unteranderem auch Keith erkennen konnte, der uns über das Treiben hinweg beobachtet haben musste.

Als ich mich wieder Chloe und Zack zuwandte, fiel mir auf, das letzterer noch immer wie hypnotisiert auf die Stelle starrte, wo Lilia soeben gesessen hatte. Fragend warf ich meiner Sitznachbarin einen Blick zu, aber diese winkte bloß ab. "Er steht auf sie. Beziehungsweise er hat auf sie gestanden, wie er es immer vor mir beteuert, aber ich glaube ihm kein Wort. Ich meine, schau ihn dir nur an. Wie ein hechelnder Hund, dem gerade sein Lieblingsleckerli davongelaufen ist." Sie lachte auf, dann beugte sie sich vor und klatschte ihre Hände laut vor Zacks Gesicht zusammen, sodass dieser überrumpelt nach hinten schreckte. 

"Glotzen bringt dich auch nicht weiter, mi amigo", murmelte sie, griff nach seinem Wasserglas und nahm einen Schluck daraus. "Hey!", beschwerte Zack sich und zog seine Stirn kraus. "Das war meins!" "Sehr richtig", grinste Chloe. "Es war deins." "Du weißt schon, dass ich bei diesem Wasserglas Magie angewandt habe?" 

"Du weißt schon, dass 'bei diesem Wasserglas Magie angewandt' nicht mit 'aus diesem Wasserglas getrunken' oder 'in dieses Wasserglas rein gespuckt' gleichzusetzen ist?" Sie stellte das Glas wieder zurück auf den Tisch und sah sich um. "Was gibt es heute Abend eigentlich zu essen?" "Wie wäre es mit dem üblichen Abendessen hier im Camp?", antwortete Zack, der sich zur Seite beugte, um sich von seinem Nachbarplatz ein noch unbenutztes Glas zu angeln. Chloe stöhnte leise auf, als hätte sie so einiges darum gegeben, diese Antwort nicht zu hören.

Das übliche Abendessen im Camp bestand aus einem Buffet, was man an dem Geländer der Veranda entlang aufgebaut hatte, inklusive Salattheke, allen möglichen Möglichkeiten an Aufschnitt und etwas, bei dem es sich um eine Art Chili Sin Carne handelte.

"Ich schätze, das ist von Mike", erklärte mir Zack mit vollem Mund, als er bereits bei seiner zweiten Portion davon angelangt war. Er sah kurz in Richtung Chloe."Oder wer von deinen Vegetarier-Freunden hat diese Woche noch Küchendienst?" Chloe verdrehte als Antwort bloß die Augen. Sie schien von den ganzen Sticheleien, mit denen ihr Freund sie durchgehend aufzuziehen schien, mehr als genervt.

"Wirst du es sehr schlimm finden, wenn ich dir verrate, dass er noch lange nicht seine Höchstform erreicht hat?", fragte sie mich leise, während sie lustlos in ihrem Salat herumstocherte. "Ich denke, ich werde es überleben." Ich lächelte matt. Zumindest, solange er sich das: "Das Frye-Mäd - ach nein, ich meinte natürlich Megan", abgewöhnte, wie er mich in den letzten zwanzig Minuten mindestens schon drei mal genannt hatte. Okay, zugegeben, trotz seiner Schwierigkeiten, meinen normalen Namen auch nur für eine Minute richtig in seinem Kopf zu behalten, schien mir Zack ganz nett. Ja, ich fand ihn sogar wirklich sympathisch.

Er machte Witze, hatte mich sogar ein paar mal zum Lachen gebracht und das Wichtigste: er schien mich auf der Stelle ohne jegliche Bedingungen in dieser Gruppe aufgenommen zu haben, ganz gleich, dass wir uns erst geschätzt zwanzig Minuten lang kannten.

Ganz anders, wie ich es zum Beispiel in meinen ersten Wochen im Selbstverteidigungskurs erlebt hatte, wo keiner so wirklich die "Anfängerin" in seiner Gruppe haben wollte.

Nunja, besagte "Anfängerin" war ich zum Glück damals nicht wirklich lange geblieben. Robert Quill hatte mich nach drei Wochen endlich aus dieser Rolle befreit, in dem er meinen Posten als "Frischfleisch" einnahm. Der Arme. Ich glaubte mich noch daran zu erinnern, dass er bereits nach der vierten Trainingsstunde den Kurs gewechselt hatte.

Das Abendessen verlief alles in allem recht entspannt. Nachdem Zack es beim fünften Anlauf schließlich schaffte, mich einfach nur "Megan" zu nennen - der Typ hatte es echt mit meinem Namen - klinkte ich mich auch deutlich mehr in das Gespräch zwischen ihm und meiner Mitbewohnerin ein, der er auch einmal, an Stelle eines einfachen Augenrollen, ein Kichern entlocken konnte.

Auch, was die neugierigen Blicke der restlichen Campbewohner anging, so waren diese so gut wie gar nicht mehr vorzufinden, wenn man in der Gegend umher schaute, was mich sehr erleichterte. Hier, vor dem Haupthaus, schien ich auf einmal auf wundersame Art und Weise einer von ihnen zu sein. Nicht mehr das Alien, das von Lilia und Co heute Vormittag aus dem ach so fernen London hier her gebracht worden war.

Das einzige Mal, bei dem ich mich wieder unangenehm im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sämtlicher Umstehend wiederfand, war, als ein Junge am Buffet mich ziemlich laut fragte, wie das eigentlich so sei, Raymond Fryes Tochter zu sein. Ich hatte ihn bloß wortlos angestarrt und war statt zu antworten die zahlreichen schnippischen oder ausweichenden Antwortmöglichkeiten in meinem Kopf durchgegangen, um so schnell wie möglich diesem Gespräch zu entkommen. Aber ehe ich die richtige finden konnte, war auch schon Chloe neben mir aufgetaucht und hatte den Jungen auf einen Salatsoßen-Fleck auf seinem Shirt  aufmerksam gemacht, was zwar gelogen war, mir allerdings genügend Zeit verschaffte, von ihm weg zu kommen.

Als die Tischgemeinschaften schließlich langsam begannen, sich wieder aufzulösen und auch Zack, Chloe und ich beschlossen, zu gehen, tauchte plötzlich ganz unerwartet Sharon vor mir auf und hielt mich zurück. Ich hatte sie während des Abendessens keine Sekunde lang gesehen, weshalb ich leicht zusammen zuckte, als sie, wie aus dem Boden gewachsen, plötzlich und vollkommen unerwartet vor mir stand.

 "Ich würde gerne mit dir reden", sagte sie leise, während Chloe und Zack, die ein Stückchen voran gegangen waren, stehen blieben und sich neugierig zu uns umdrehten. "Und ich möchte dir etwas zeigen. Alleine, wenn dies vielleicht möglich wäre." "Natürlich." Ich nickte langsam.  Mit einem Handzeichen deutete ich Chloe, die mir einen fragenden Blick zu warf, dass ich später nachkommen würde, dann wandte ich mich wieder der Campleiterin zu. "Also? Was wollen Sie mir zeigen?"

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro