11. Kapitel
"Frühstück und Mittagessen finden innerhalb der Wohngemeinschaften statt, das Abendessen immer größtenteils auf dem Vorplatz des Haupthauses." Das Mädchen, welches eiligen Schrittes voran lief, wies mit einer schnellen Geste über ihre Schulter zu der Veranda des Landhauses hin, wo Lilia geschätzt eine Stunde zuvor noch den schwarzen Pick Up, mit dem wir hier hergekommen waren, geparkt hatte. Ich nickte bloß schweigend, meine Augen stur geradeaus auf ihren Rücken vor mir gerichtet, um den neugierigen Blicken der anderen Teenagern um uns herum auszuweichen, die möglichst unauffällig zu mir herüber sahen. Nunja, mit der Unauffälligkeit war das so eine Sache. Manche warfen mir nur einen raschen, aber prüfenden Seitenblick zu, andere wiederum renkten sich nahezu den Hals nach mir aus. Ich presste die Lippen aufeinander.
Als wäre ich ein Alien oder so ähnlich!
Mit einem leisen Schnauben beschleunigte ich meine Schritte, um mit Dominique, dem Mädchen, dass mich gleich einem Reiseführer in der Großstadt im Camp herumführte, Schritt zu halten.
Schätzen tat ich Dominique auf ungefähr siebzehn, vielleicht achtzehn Jahre. Sie war groß und muskulös gebaut, hatte hüftlange, orangerote Haare und wilde, moosgrüne Augen, wodurch sie mich vom Auftreten her an eine Amazonen aus der griechischen Mythologie erinnerte, mit der man es sich am Besten nicht verscherzen sollte.
"Dein Trainingsprogramm wird dir zugewiesen, sobald dein Totem dich anerkannt und deine Kräfte aktiviert hat", fuhr sie weiter fort, ohne darauf zu achten, ob ich mit ihr Schritt halten konnte oder ihr überhaupt zuhörte. Wahrscheinlich, da sie dieses ganze Herumführen so schnell wie möglich hinter sich bringen und sich anschließend wieder anderen, wichtigeren Dingen zuwenden wollte. Sie war ungeduldig, das merkte ich. Und genervt, da diese Aufgabe bei allem Unglück geradewegs an ihr hängen geblieben war. Um ehrlich zu sein, war auch genau das der Grund, weshalb ich sie als einigermaßen sympathisch empfand, auch, wenn sie sich möglichst viel Mühe gab, es nicht zu sein. Immerhin gehörte sie dadurch nicht offiziell zu den Menschen, die mich ohne Manier angafften, als käme ich vom Mars oder sonst wo her.
Dominique machte kurz eine kleine Pause. Vermutlich, damit ich ihr in Ruhe nun Fragen zu dem bereits Gesagten stellen konnte. Um ehrlich zu sein, interessierte es mich brennend, was genau sie mit dem "Trainingsprogramm" meinte, aber ich war nicht wirklich in der Stimmung dazu, mir großartige Erklärungen anzuhören - und Dominique sicherlich auch nicht, wie ich es von ihrer Miene her ablesen konnte.
Dass es sich - ein Blick auf ihre durchtrainierten Schultern gab mir nochmals Gewissheit - teilweise um eine Art Sporttraining handeln musste, reichte mir vollkommen. Und wieso nicht? Ich mochte Sport. Zumindest Leichtathletik, wo ich einige Jahre zuvor noch in einem Team trainiert hatte, ehe meine Mum auf die großartige Idee gekommen war, mich Anstelle dessen zu einem Selbstverteidigungskurs zu schicken - man wusste schließlich nie, wann man so etwas brauchen würde. Ich biss mir auf die Unterlippe.
Meine Mum, die nicht meine Mum war.
Zum Glück spürte ich nicht mehr die Tränen in meinen Augen brennen, gegen die ich noch knapp eine halbe Stunde zuvor stetig angekämpft hatte, während ich das Bild meiner leiblichen Mutter angestarrt und darüber nachgedacht hatte, was ich mit den zusammengefallenen Resten meines Kartenhauses namens Leben nun anstellen sollte. Die Antwort war für Sharon und mich an sich auffallend einfach gewesen. Okay, für Sharon war sie auffallend einfach gewesen. Ich war ihrer Idee hingegen eher etwas misstrauischer begegnet, auch, wenn ich innerlich zustimmen musste, dass sie Recht hatte. Ich musste hier bleiben. In Cetan Wí.
Ich wollte oder besser gesagt konnte nicht mehr zurück zu meiner Mum und dort unbehelligt weiter leben, als wäre nie etwas derartiges passiert. Nein, das war unmöglich.
Ich seufzte laut auf und lenkte somit ungewollt die Aufmerksamkeit von Dominique, meinem persönlichen Tourguide, auf mich. "Alles in Ordnung?" Sie kniff ihre grünen Augen zusammen und musterte mich skeptisch. "Ja, alles okay", erwiderte ich monoton und nickte, stets im Hinterkopf behaltend, dass Dominique mich vor geschätzt einer Viertelstunde noch mit von Tränen geröteten Augen gesehen hatte. Ein deutliches Anzeichen dafür, dass nicht alles in Ordnung war. Sie wusste, dass ich geweint oder zumindest mit den Tränen gekämpft hatte und das war mir wirklich unangenehm. Ich mochte es nicht, wenn mich andere Menschen weinen sahen.
Dominique zog immer noch auffallend wenig überzeugt eine Augenbraue in die Höhe, hakte allerdings zu meiner Erleichterung nicht mehr weiter nach und steuerte stattdessen auf eines der zahlreichen Häuser zu, die Reihe an Reihe zu einer Linie angeordnet am Rand der Straße standen.
"Die Wohngemeinschaften der Neulinge befinden sich immer in der Gasse vor dem Haupthaus", erklärte sie derweilen und begann ihr langes Haar zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen zu raffen. "Wenn du schon etwas länger hier bist, kannst du dementsprechend in den Wald, oder wo auch immer ein Haus für Ältere frei ist, ziehen. Das steht dir ganz frei zur Wahl."
Sie zerrte sich ein dünnes Haargummi von ihrem Handgelenkt und band den Zopf fest. Als sie ihre Arme wieder sinken ließ, entblößte sie freie Sicht auf eine lange Narbe, die sich von ihrem Haaransatz am Nacken über ihren Hals bis hin auf ihr Schlüsselbein zog. Mein entsetzter Blick beim Anblick der dicken, ineinander verflochtenen Linien, schien sie dabei nicht im geringsten zu stören, im Gegenteil. Ihr schien es vollkommen egal zu sein, wahrscheinlich, da sie sich schon lange damit abgefunden hatte, aufgrund der Narbe von zahlreichen Menschen dumm angestarrt zu werden.
"So, hier sind wir", löste Dominique meine Aufmerksamkeit von ihrem Hals und klatschte in die Hände. "Hausnummer 17, dein neues zu Heim. Nicht schlecht, würde ich sagen. Immerhin habt ihr hier noch einen gewissen Sicherheitsabstand zu Lewis und Robyn in Hausnummer drei. Glaub mir, die beiden willst du nicht auch nur annähernd als Nachbarn haben." Sie grinste für binnen ein paar Sekunden, dann wirkte sie wieder vollkommen gleichgültig.
Hausnummer 17.
Ich kniff die Augen zusammen und sah an der Hausfassade empor, vor der wir stehen geblieben waren. Sie sah genauso aus wie die anderen. Genauso makellos weiß verputzt, als hätte man sie erst wenige Tage zuvor neu renoviert.
Dominique öffnete die mit einem Moskitonetz verbundene Glastür und ließ uns ohne sich großartig anzukünden in das Haus ein.
Drinnen war es kühl und klimatisiert, gleich wie in Sharons Landhaus. Allerdings roch es hier weder nach Kaffee, noch nach Zimt. Viel mehr nach einem dieser Waschbeckenreiniger, die man so gut wie in jedem Haushalt unter der Spüle stehen hatte.
Neugierig sah ich mich um. Gleich wie im Landhaus standen wir in einem Wohnzimmer, bloß deutlich kleiner und anders eingerichtet. Es gab eine dunkelblaue Couchgarnitur mit niedrigem Glastischchen, ein Regal, welches von zwei der großen, abgedunkelten Fenstern flankiert wurde und keinerlei Spuren von zahlreichen bunten Bildern mit abstrakter Kunst, wie sie bei Sharon an den Wänden gehangen hatten.
Das Wohnzimmer ging sogleich in ein Esszimmer inklusive Küche über, alles in schlichten, mattglänzenden Farbtönen gehalten. Recht geschmackvoll, auch, wenn die eher dunkel gewählte Farbgebung auf den ersten Blick hin etwas deprimierendes an sich hatte.
"Ich hoffe, es ist für dich in Ordnung, dass du eine Mitbewohnerin hast." Dominique war auf eine Holztreppe in der Mitte der Räumlichkeiten zugesteuert, welche hinauf in den zweiten Stock führte. "Das Erdgeschoss ist nämlich Gemeinschaftsbereich."
"Alles in Ordnung." Ich lächelte kurz, warf nochmal einen schnellen Blick umher und folgte ihr dann anschließend nach zu der ersten Treppenstufe.
"Gut", Dominique nickte knapp. "Denn Einzelbehausungen gibt es hier nicht, auch, wenn das bei der einen oder anderen Personen hier dringen von Nöten wäre." Sie seufzte leise auf, als würde sie bei dieser Bemerkung geradewegs an einen ganz bestimmten Menschen denken, verdrehte die Augen und machte sich anschließend weiter auf in das folgende Stockwerk.
"Die Anzahl der Bewohner pro Haus ist unterschiedlich", erklärte sie währenddessen. "Die Zahl hier in der Gasse beschränkt sich immer nur auf drei Personen, draußen im Wald geht sie hingegen teilweise hoch bis zu acht oder zehn Bewohner pro Haus, je nachdem."
Sie führte mich einen schmalen Flur entlang und deutete im Vorbeigehen auf eine unauffällige Holztür, gut versteckt in der Wand. "Eure Abstellkammer. Ihr seit für die Sauberkeit in euren Wohngemeinschaften selber zuständig. Putzen kannst du doch, oder?"
Sie warf einen kritischen Blick zu mir über ihre Schulter und ich nickte wie automatisch. Als ob ich nicht in der Lage wäre zu putzen!
"Dann kann deine Mitbewohnerin ja erleichtert sein!" Sie seufzte ein weiteres mal leise auf und öffnete anschließend eine Tür am Ende des Flures, welches wir nun erreicht hatten.
"Dein Zimmer." Dominique ließ mich an ihr vorbei durch den Türrahmen treten, blieb allerdings selber wie angewachsen auf der Schwelle stehen, als habe man ihr verboten, die Räumlichkeit zu betreten. "Alles innerhalb dieser vier Wände gehört dir, also geh bitte auch dementsprechend damit um. Sollte etwas beschädigt werden oder gar kaputt gehen, kommst du selber für den Schaden auf."
Ich nickte wortlos, machte ein paar Schritte in den Raum hinein, blieb in dessen Mitte stehen und drehte mich erst einmal um meine eigene Achse. Der Raum war geschätzt doppelt so groß wie mein Zimmer in London. Gegenüber einem breiten Bett inklusive Kleiderschrank stand ein Schreibtisch mit großer Arbeitsfläche und ein hohes Regal, bereits zum Teil gefüllt mit Schulbüchern, wie ich sie von der St Marcus Academy kannte und bei deren Anblick ich leicht die Stirn runzelte.
"Natürlich wird auch in Cetan Wí auf deine Schulbildung geachtet", erklärte Dominique rasch, die meinen Blick bemerkt hatte. "Du kannst alleine oder in Gruppen lernen. Wenn du bei deinem Lernstoff nicht weiter kommst oder Schwierigkeiten hast, wendest du dich am Besten an bereits ältere Bewohner. Vielleicht können die dir dabei helfen."
"Dann kann ich auch hier quasi meinen Schulabschluss machen?" Ich zog beide Augenbrauen in die Höhe.
"Mehr oder weniger ja", sie nickte. "Die dementsprechenden Prüfungen dazu werden größtenteils in einer Schule in San Francisco abgenommen, was dir somit nach dem Verlassen des Camps ein Leben in der gewöhnlichen Zivilisation ermöglicht."
Okay. Gut zu wissen. Ich nickte erneut und ließ meine Augen von dem Regal fort, weiter zu den beiden großen Fenstern an der Längsseite des Raumes wandern, welche mich hinaus auf dunkelgrüne Baumwipfel und ein in der ferne glitzerndes Meer blicken ließen. Ein sehr schöner Ausblick. Zumindest um einiges schöner, als der meine in London, wo ich aus meinem Zimmerfenster heraus geradewegs auf die schmutzig grauen Wände eines Innenhofes schauen konnte.
"Ich lass dich dann am Besten mal alleine", sagte Dominique in meinem Rücken nach einer Weile des Schweigens, in der ich regungslos den dunkelblauen Wasserstreifen am Horizont angestarrt hatte. "Die letzten Stunden waren sicherlich anstrengend für dich, also ruh dich aus." Sie blieb noch einen kurzen Moment lang auf der Schwelle stehen, als würde sie noch auf eine Antwort meinerseits warten, dann hörte ich, wie sie die Tür mit einem leisen Klack-Geräusch hinter sich schloss und sich ihre Schritte den Flur entlang entfernten.
Ich blieb alleine, wie verloren im Raum stehend zurück, noch immer das Meer hinter den Bäumen nachdenklich betrachtend, ehe ich mich umdrehte und wie benommen auf das Bett zuging, um mich dort rücklings nieder fallen zu lassen. Die Matratze sank angenehm weich unter mir hinweg und ich kam nicht drum herum, für einen Moment lang die Augen zu schließen und in die Stille hineinzuhorchen, welche nicht nur das Zimmer, sondern auch das gesamte Haus auszufüllen schien.
Da war ich also nun. In einem Camp für übernatürliche Menschen, die sich selber als Schamanen bezeichneten. Mit einer Mum, die nicht meine Mum war und dafür einem Elternpaar, meinem biologischen Elternpaar, welches von Sharon knapp eine halbe Stunde zuvor als tot erklärt worden war. Gab es nichts Großartigeres auf dieser Welt?
Ich seufzte laut auf und rieb mir mit beiden Händen über das Gesicht, wie ich es oft tat, wenn ich frustriert war. Nunja, in diesem Moment war ich wohl etwas mehr als einfach nur frustriert. Ob ich wütend war? Traurig? Ich war mir nicht ganz sicher. Um ehrlich zu sein fühlte ich mich einfach nur leer. Vollkommen leer und ausgeschöpft.
Langsam richtete ich mich wieder auf, lehnte mich vor, sodass ich mich mit meinen Ellenbogen auf meinen Knien aufstützen konnte und sah mich erneut in dem Zimmer um, in dem ich mich nun befand.
Die Wände waren genauso wie in Sharons Landhaus in einem schlichten weiß gestrichen, die Möbel aus hellem Holz angefertigt. Mein Blick blieb aufs Neue bei dem Bücherregal hängen und ich stand auf, um eines der zahlreichen, dünnen Hefte hervorzuziehen und zu durchblättern. Nur, damit ich feststellen konnte, dass es sich dabei um exakt das gleiche Lernmaterial handelte, wie ich es in meinem Spind in der Schule aufbewahrte.
Ich legte das Heft wieder beiseite und ging weiter in Richtung Kleiderschrank, der zu meiner Verwunderung mit mir unbekannten Klamotten gefüllt war. Alles sorgfältig aufgehangen und gebügelt, als wäre es extra für mich hier platziert worden. Mit einem Stirnrunzeln nahm ich ein schlichtes, weißes Shirt von einem Stapel gefalteter Hemden, wog es einen Moment lang in den Händen, ehe ich es wieder zurück legte.
Mit einem erneuten Seufzen betrachtete ich einen Haufen bequem aussehender Trainingshosen, gefolgt von ein paar Blusen und Shirts, allesamt nach Farbe und Schnitt geordnet, dann wandte ich mich wieder um und ließ meinen Blick erneut durch das Zimmer schweifen.
Zugegeben, es wirkte alles in allem ganz nett. Auch, wenn ich mich dafür, dass es sich hierbei nun um mein neues zu Hause handeln sollte, im Gegensatz zu dem Wohnzimmer in Sharons Landhaus kein Stück heimisch fühlte.
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und trat langsam auf die Fenster zu, welche hinaus über die Baumwipfel des Waldes hinweg auf die Küste zeigten, die sich dort hinter den hohen Stämmen nahezu vollkommen verbarg. Die Sonne lachte noch immer wie wenige Stunden zuvor unbeschwert und strahlend auf die Landschaft herab, die Greifvögel kreisten nach wie vor in unschätzbarer Höhe über dem Erdboden. Ich biss mir auf die Unterlippe und schloss die Augen. Wie von selber ballte sich meine Hand zur Faust, die ich anhob, um sie auf Kopfhöhe auf dem kühlen Glas zu platzierte, als wollte ich die Fensterscheibe damit jeden Moment zerbrechen.
Nunja, vielleicht hatte ich das unterbewusst auch irgendwie vor, aber ehe es dazu auch nur ansatzweise kommen konnte, ließ mich eine Stimme hinter mir zu sich herum fahren. "Du willst doch nicht die Fensterscheibe einschlagen, oder? Die ist verdammt schwer zu ersetzen!"
In der Tür, die sich unbemerkt in meinem Rücken geöffnet haben musste, stand ein Mädchen. Es war klein und blass und erinnerte mich von ihrer zierlichen Statur her an eine Blumenelfe. Eine Blumenelfe mit knielanger Jeansjacke, klobigen, schwarzen Schnürstiefeln und knallblau gefärbten Haaren. Vollkommen überrumpelt zog ich beide Augenbrauen in die Höhe.
"Dann bist du also meine neue Mitbewohnerin, hm?", stellte das Mädchen gedehnt fest und ließ ihren Blick einmal an mir von oben nach unten und wieder zurück wandern.
"Sieht wohl so aus." Ich nickte und riss nur mit Mühe meinen Blick von ihrem blauen Haarschopf los, der einen Farbverlauf von dunkelblau am Ansatz bis zu türkis in den Spitzen aufwies. "Ich bin Megan."
"Ich weiß wer du bist." Die Blumenelfe nickte und betrachtete mich einen Moment lang skeptisch, ehe sie ohne zu fragen das Zimmer betrat und schnurstracks auf mein neues Bett zusteuerte. Wenig galant ließ sie sich auf die Kante der Matratze plumpsen, überschlug die Beine und stützte dann ihr Gesicht mit Hilfe der Ellenbogen auf ihrer Kniescheibe auf.
"Die Tochter von Raymond Frye. Was für eine Ehre!" Ihre wasserblauen Augen funkelten spöttisch, während sie mich weiterhin abschätzig betrachtete, als wäre ich diejenige von uns beiden, die mit dem Kopf voran in einen Farbtopf gefallen sein musste.
"Und du bist?", erwiderte ich und verschränkte die Arme vor der Brust, um meine plötzlich Unsicherheit, die mich ohne große Vorwarnung überkam, zu überspielen.
"Chloe Fontane." Die Blumenelfe klopfte sich imaginären Staub von den Beinen, ehe sie wieder aufstand und einige Schritte auf mich zukam. "Das Mädchen, mit dem du dich ab heute nun um Küche und Sofa streiten darfst."
Sie pustete sich eine blaue Haarsträhne aus dem Gesicht und streckte mir anschließend die Hand entgegen. "Willkommen in Hausnummer 17. Die bis gerade eben noch mit Abstand kleinste Wohngemeinschaft in ganz Cetan Wí."
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