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Kapitel 57

TW: Tod von Eltern, schwere Erkrankung (keine Angst, keiner der Jungs)

Harry POV

Lou und ich sahen uns noch einmal an, ehe wir klopften und dann den Raum betraten, hinter den uns der Löwe in der Höhle erwartete.

"Wir bringen dir dein Essen.", kündigte Lou sanft an, wagte sich vor und ich sah dass Jakob auf dem Bett saß, einfach nur vor sich hin zu starren schien.

Erst als ich mich noch einmal räusperte, das Tablett quasi neben ihn stellte sah er hoch.

"Danke.", er zwang sich ein Lächeln auf, nickte uns zu. "Ihr könnt wieder gehen."

Sofort schüttelte Lou den Kopf. "Nein, wir würden dir gern ein bisschen Gesellschaft leisten, wenn wir dürfen. Wir können auch einfach gemeinsam schweigen."

Ich lächelte, denn mein Mann fand wirklich immer die richtigen Worte, denn eine Geste von Jakob zeigte, dass er unsere Anwesenheit akzeptieren würde und so setzen wir uns zu ihm.

Still zog er sich das Essen heran, begann eher lustlos zu essen, aber immerhin aß er. Das war das Wichtigste für mich in dem Moment.

Tatsächlich blieb es still. Lou und ich wechselten immer mal Blicke, aber keiner traute sich wirklich etwas zu sagen. Auch dann nicht, als Jakob fertig war, das Tablett etwas von sich weg schob und leise seufzte.

Meine Blicke lagen auf ihm und mir war klar, dass er aktuell mit sich rang. Womit genau konnte ich nicht sagen. Vielleicht wollte er uns raus schmeißen, vielleicht was erzählen, vielleicht...

"Es gibt da etwas.", brach er nach gefühlten Ewigkeiten die Stille und ich ruckte mit dem Kopf hoch, den ich zuletzt hatte hängen lassen, immer nur meine Augen seitwärts zu ihm rüber blicken ließ.

Sofort hatte er unser beider Aufmerksamkeit, doch erneut war Stille. Wie ich diese Momente des Wartens hasste und auch Lou begann sichtlich unruhig zu werden. Dennoch war uns beiden mehr als bewusst, dass jedes Drängen, jeder Druck jetzt eine mögliche Bereitschaft zu reden, mit uns, kaputt machen könnte.

"Er hat mir das gegeben, was ich seit meine Eltern nicht mehr da sind, nicht mehr fühlen konnte, dachte nie wieder fühlen zu können.", die Worte kamen ruhig, aber dennoch gepaart mit so viel Schmerz. "Erst wollte ich es nicht zulassen, aus Angst, aus Angst das es mir wieder genommen wird.", er stockte, sah auf seine Finger, die er ineinander verkeilt hatte.

"Dann habe ich es doch getan und jetzt... jetzt weiß ich es war falsch.", er schüttelte den Kopf, seine Stimme klang resigniert, sauer auf sich selbst.

"Meine Eltern sind gegangen, weil sie nicht anders konnten. Mein Dad sagte damals zu mir, er würde mich nie allein lassen...", er schluckte hart und ich sah, dass die Decke vor ihm feucht wurde. Er weinte.

"Aber er konnte dieses Versprechen nicht halten, genau wie meine Mom.", er schluckte hart, seine Hände wurden weiß und er versuchte sich sichtbar zusammenzuhalten.

"Nur sie waren in der Lage mir diesen Schutz, dieses Gefühl zu geben, mich komplett fallen lassen zu können. Auch noch als erwachsener Mann...", sein Kopf schüttelte sich langsam.

"Aber sie wurde mir genommen. Einfach so genommen. In einem Jahr. Ich war so hilflos. Ich habe versprochen zu helfen, doch sie sind mir einfach...", er schluchzte einmal auf. "Unter den Händen weggestorben. Ich hätte alles getan, mein Leben für sie gegeben...", wieder bebte der Mann vor mir und Lou war der Erste, der sich vorsichtig näher wagte, eine Hand auf seine Schulter legte, die er auch nicht abschüttelte.

Ich nickte Lou zu, sah dann wieder auf den Mann, der ansetzte weiterzusprechen. "Ich war wie gelähmt, als meine Mom starb. Das ging alles so schnell. Von Diagnose bis zur letzten Sekunde waren es gerade mal 2 Monate.", ich hielt für einen Moment die Luft an, wusste wie schnell es damals letztlich auch bei Lous Mom ging, wenngleich sie mehr Zeit gehabt hatten.

"Dad war am Boden zerstört, aber ich sagte, wir hätten noch uns und Mom würde nicht wollen, dass wir unser Leben jetzt hinwarfen. Mein Dad berappelte sich, war wieder der Dad, den ich kannte. Der starke Mann, der Mann der mich beschützte und ein Stück Normalität kehrte zurück. Ich riss mich zusammen, er auch.

Dann, er hatte nur eine Routineuntersuchung, zu der ich mit hin gefahren war ins Krankenhaus. Vorsorge, Darmkrebs. Mein Dad lag noch im Aufwachraum von der Narkose nach der Spiegelung, als der Arzt zu mir kam. Er nahm mich mit in sein Arztzimmer. Das Gespräch, ich kann mich nur noch schemenhaft erinnern. Nur das mein Vater Krebs hätte, sicher müsste das noch histologisch bewiesen werden, aber für ihn war es bereits da klar. Und das der Krebs an einer inoperablen Stelle saß, was hieß, dass er nur noch palliativ behandelt werden könnte.", das war der Zeitpunkt, in dem er innehielt, für einen Moment den Tränen freien Lauf ließ, ehe er wieder weiter sprach.

"Sie machten weitere Untersuchungen und stellten fest, dass der Primärtumor gar nicht der Darmkrebs gewesen war, sondern das auch nur eine der zahlreichen Metastasen war, die bereits im Körper verteilt waren. Alle wichtigen Organe waren bereits betroffen, auch die Lunge. Ich erlebte mit meinem Vater diese Tage wie in Trance. Wir hörten die Diagnosen, dass nichts mehr zu machen wäre, sie ihm aber versprechen würden, dass er nicht würde leiden müssen."

Er schüttelte den Kopf. "Es war eine leere Versprechung. Er litt, trotz der stärksten Medikamente und ich saß neben ihm, hielt seine Hand. Versuchte ihm den Halt zu geben, den er mir mein Leben lang gegeben hatte, doch ich war zu schwach und er war es, der mich tröstete. Er der starb tröste mich, hielt mich in seinen Armen, die innerhalb von kürzester Zeit so dünne, so schwach waren...", nun krabbelte auch ich zu ihm, streichelte über seinen Rücken, griff nach seiner Hand, genau wie es Lou tat.

"Er versprach mir, dass ich nie allein sein würde. Er und Mom würden immer über mich wachen. Er würde mich nicht mehr halten können, aber...", und ab dem Moment war es bei ihm vollkommen vorbei. Er rollte sich zusammen, schob uns dabei unbeabsichtigt weg, doch wir rutschten wieder an ihn, hielten ihn, gaben ihm Wärme, die ihm zeigen sollte, dass er nicht allein war, mit den Erinnerungen, die so weh tun mussten. Lou weinte schon lange mit und auch mir liefen still die Tränen die Wangen hinab.

"Und jetzt...", hörten wir ihn nach einiger Zeit wieder sprechen. "war da wieder ein Mensch der mir diese Sicherheit geben konnte. Bei dem ich mich erstmals so fühlte wie bei meinem Dad...", er schluchzte wieder. "Und auch er verlässt mich. Ich wusste das er mich verlassen würde."

Ich seufzte leise, streichelte über seinen Kopf, seinen Nacken. "Er wollte dich nicht ganz verlassen, nur nach Hause. Du hast ihn falsch verstanden.", versuchte ich es jetzt sanft. Hörte Lou neben ihm zustimmend brummen.

"Und als er jetzt gemerkt hat, dass du noch nicht so weit bist, hat er sofort gesagt, dass er bleibt. Jakob. Auch wenn er dann irgendwann nach Hause geht, ist er nicht aus der Welt. Sally und Joey wohnen nur eine Stunde entfernt. Ich verstehe deine Verlustangst, aber sie ist unbegründet.", ich hauchte ihm einen Kuss in den Nacken, schlang meine Arme von hinten um ihn. 

"Harry hat Recht. Sally ist und wird für dich da sein. Er wird nie deine Eltern ersetzten können. Das kann niemand. Auch ich vermisse meine Mom jeden einzelnen Tag. Aber es gibt Menschen, die die Leere füllen können. Die mit ihrer Liebe und Zuneigung das Leben leichter machen. Und du hast uns und du hast Sally, der dich wirklich gern hat. Harry hat vorhin gesagt zu ihm, er ist Familie und ich denke das ist er. Vielleicht ein großer Bruder, den du nie hattest."

Jakob sah jetzt erstmals ein wenig auf, sah zu Lou, dessen blaue Augen zwar auch noch immer in Tränen schwammen, der nun aber ein wenig lächelte. "Sally wollte dir nie wehtun. Er wusste nichts von deiner Verlustangst und er kasteit sich da unten selbst dafür, dass er das nicht vorher registriert hat, Jakob. Gib ihm eine Chance, mach euch das Besondere, was ihr habt, diese besondere Verbindung nicht kaputt."

Ich sah den Kopf vor mir leicht nickten und Erleichterung durchströmte meinen Körper.

"Danke Jakob. Danke!"

XXX

Sally POV

Ich hatte mit meinem Bekannten telefoniert und er war mit mir die einzelnen Puzzlesteine durchgegangen und tatsächlich blieb die Vermutung einer massiven Verlustangst auf Grund des Todes von Jakobs Eltern, den dieser möglicherweise nie wirklich verarbeitet hatte.

So wie ich ihn kennengelernt habe, war er ein Meister im Verdrängen und da ich wusste was das anrichten konnte, auf lange Sicht, war mir auch klar, warum er vermutlich so extrem auf alles was Nähe brachte reagierte.

"Jakob kommt gleich runter.", ich erschrak, als Harry plötzlich am Ende der Treppe erschien. "Du hattest Recht. Es hat mit seinen Eltern zu tun. Er hat sich uns eben geöffnet."

Ich sah mit großen Augen zu dem Dunkelhaarigen hoch und Luca sprang auf, rannte die Treppe hoch. "Kann ich?", fragte er und Harry nickte. "Natürlich. Ich denke er wird gleich nochmal erzählen, was er uns erzählt hat. Du kennst die Geschichte ja schon, nur das er sie dir vermutlich immer mit wenig Emotionen erzählt hat, oder?"

Der Blonde nickte, schob dann die Tür auf und verschwand dahinter, während Harry nach unten kam, sich einmal schnäuzte und die Augen trocken wischte.

"Geht es dir gut?", fragte ich direkt und er schüttelte langsam den Kopf, ehe er nickte und das nahm ich zum Anlass, ihn direkt in die Arme zu schließen, ihm jetzt erstmal ein wenig Halt zu geben, denn scheinbar war das was eben oben passiert war auch für Harry extrem aufwühlend gewesen.

"Alles gut. Es ist toll, dass er gesprochen hat. Dann haben wir wieder eine Basis.", ich schloss für einen Moment die Augen, dankte dem Universum, was Jakob schneller als ich je gedacht hätte, dazu gebracht hatte sich zu öffnen. Vermutlich war es einfach an der Zeit, das musste sich ja bereits über Jahre aufgestaut haben.

"Ist er denn bereit mit mir zu sprechen?", ich schob Harry jetzt von mir, der nickte.

"Ja. Er, er möchte sich auch entschuldigen.", jetzt seufzte ich, lächelte.

"Das ist in Ordnung. Das braucht er nicht. Aber ich bin so froh, dass er nicht wie ich befürchtet hatte komplett dicht macht! Wir bekommen das alles wieder hin, Harry. Ich habe mir eben noch einmal Hilfestellung von einem Bekannten geholt und ich werde Jakob helfen können. Das verspreche ich dir.", ich sah zu ihm runter und die grünen Augen sahen mich dankbar an.

"Danke, Sally.", sagte er gerade, als oben die Tür knarrte, wir nach oben blickten und sahen, wie Jakob langsam, an den Händen von Lou und Luca die Treppe herunterkam.




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