Kapitel 33
Louis POV
Die Ansage war deutlich und sah Joey auch noch so süss aus, so devot und harmlos zeigte er nun, dass er durchaus auch eine andere Seite hatte.
Ich sah zu Jakob, der Joey fixierte. "Ich gebe zu, dass ich, wie jeder Mensch ein Vorurteil bilde, wenn ich jemanden sehe. Leider hat Sally sehr viele stereotype Verhaltensweisen eines bestimmten Typs Mensch an den Tag gelegt. Dennoch bin ich immer bereit meinen Eindruck zu korrigieren wenn es notwendig ist. Ich finde es im Übrigen sehr löblich, wie du deinen Dom verteidigst.", er lächelte souverän und hielt den Blickkontakt so lange mit Joey, bis dieser den Blick zuerst senkte.
"Er ist nicht nur mein Dom.", kam es nun wieder etwas versöhnlicher. "Er ist mein Partner, mein Ehemann, mein Ein- und Alles.", er sah die Treppe verträumt nach oben und erneut waren wir wohl alle wieder überrascht. Er hatte uns Joey als seinen Sub vorgestellt und wir waren automatisch davon ausgegangen, so wie er uns am Anfang angesprochen hatte, dass sie einfach nur eine 24/7 Spielvereinbarung hatten, doch scheinbar waren sie genauso wie Jakob und Luca damals, als wir sie kennenlernten.
"Das hat er nicht gesagt.", war es nun Jakob, der Joey aufklären wollte. Er sagte nur, dass du sein 24/7 Sub wärst. Ich bin davon ausgegangen, so wie er versucht hat Luca und Lou zu befehligen, dass du eine Art Sklavenstatus beim ihm hast."
"Sklavenstatus?", Joey biss sich auf die Lippen, bevor er lachte. "Nein. Sicher nicht. Ich liebe es sein Sub zu sein, ich liebe es alles für ihn zu tun, aber ich friste wirklich kein Sklavendasein. Ich sage ja, ihr verkennt meinen Master. So, nun seid mir nicht böse, aber ich bin echt müde. Würdet ihr Sally bitte sagen, dass ich schon ins Bett gegangen bin?"
Wir nickten. "Danke. Schlaft gut. Bis morgen.", verabschiedete er sich nun verschwand in den anderen Hausteil.
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"Ja...", begann Harry als erster, als er Joey ausserhalb der Hörweite vermutete. "Das ist ja alles verrückt. Ich, ich weiß gar nicht mehr was ich denken soll, wenn ich ehrlich bin.", gab er zu und sah ein wenig hilfesuchend wie mir schien zu Jakob.
Doch auch er war ein wenig ratlos nach Joeys Auftritt. "Er wirkte dominant, kurzzeitig.", war es Luca der das ansprach, was wir alle dachten. "Und ist sehr sehr selbstbewusst für einen Sub. Da ist Lou ja noch zurückhaltend dagegen.", er sah zu mir und grinste.
"Es ist aussergewöhnlich das ein so starker Dom auch einen so starken Sub hat.", bekräftige Jakob nun und dehnte sich die Nackenmuskeln, die verspannt schienen.
"Warte.", sagte ich, sprang auf und klettere auf die Sessellehne und begann den Dom vor mir mit geübten Griffen zu massieren.
Sofort stöhnte er genussvoll auf. "Na was geht denn hier ab, darf man mitmachen?", Sally, der sich scheinbar im Bad oben wieder von der Schminkattacke der Mädels befreit hatte, wackelte mit den Augenbrauen.
"Einen kleinen Blowjob zur Entspannung könnte ich jetzt gut vertragen. Wo ist Joey?", fragte er und sah sich um.
"Bereits ins Bett gegangen.", überging Jakob den Kommentar und ich merkte, wie er sich mehr in meine Berührungen lehnte. Es war schön, diesen großen Kerl auch immer mal so weich zu erleben. Früher wäre das gar nicht denkbar gewesen, dass wir ihn so anfassten, doch er hatte was das anging mit uns enorme Fortschritte gemacht.
"Dann könnte ja einer deiner Jungs.", sofort verhärteten die Muskeln unter meinen Fingern und Jakob schoss hoch. Bevor ich blinzeln konnte stand er Sally gegenüber und funkelte ihn an.
"Ich weiß nicht, ob du nicht verstanden hast...", die Stimme war so tief, dunkel, dass es mir eiskalt den Rücken runter lief. "... aber du wirst diese Art von Sprüchen unterlassen, ansonsten könnt ihr direkt wieder eure Koffer packen und verschwinden."
Sallys schnaubte einmal, ehe er lachte. "Meine Güte, ihr seid ja hier empfindlich." Ich sah zu Harry, der seine Hände zu Fäusten geballt hatte und Luca, der besorgt von einem zum anderen blickte.
"Wir haben Prinzipien, die wir einhalten und das erwarten wir auch von unseren Gästen.", stellte Jakob noch einmal klar. "Ich denke wir reden morgen weiter. Joey wartet sicher drüben auf dich.", er deutete zur Tür und es war ein klarer Rauschmiss.
Sally schüttelte noch einmal kurz den Kopf, grinste. "Dann wünsche ich euch allen eine gute Nacht, ihr süßen Mimosen und damit meine ich auch dich, Jakob.", mit dem Wort war er bereits durch die Tür und hätte Harry Jakob nicht gepackt und ihn festgehalten, hätten wir vermutlich eine handfeste Auseinandersetzung gesehen.
Er war auf mehr als 180 und letztlich war ich froh, dass Harry ihn aufgehalten hatte. "Ich werde mir das von ihm nicht bieten lassen.", knurrte Jakob und ließ sich von Harry auf den Sessel zurückdrücken, wo ich direkt wieder zu massieren begann.
"Nein, das werden wir nicht. Ich denke auch, dass er es verstanden hat.", kam es von Luca.
"Da wäre ich mir nicht sicher.", unkte Harry.
"Warten wir es ab, vielleicht hatten wir heute einfach alle einen schlechten Tag, aber wenn er morgen so weiter macht, dann...", ich ließ die Konsequenz offen und widmete mich nun endgültig Jakobs Nacken, der nach der Aktion nur noch verspannter war als vorher.
XXX
Jakob POV
Während die anderen Jungs ruhig schliefen, erreichte mich der Schlaf erst morgens um kurz vor 4 Uhr. Entsprechend müde war ich auch, als der Wecker sich meldete.
"Will nicht.", hörte ich Louis meckern, der sich wie immer die Decke über den Kopf zog.
"Aufstehen.", Harry, der meist der war, der am wenigsten Probleme mit dem Aufstehen hatte, zog seinem Mann die Decke vom nackten Körper.
"Hey. Es ist kalt.", knurrte dieser und legte sein Kopfkissen über seinen Oberkörper, machte sich klein, um möglichst viel der nackten Haut abzudecken.
"Es hilft doch eh nichts, Lou.", Luca, der sich einmal durchstreckte beugte sich zu Lou rüber, küsst ihn auf die Nase, bevor er mit Harry zusammen jeweils eine Kissenecke packte und diese vom Körper zog.
"Ihr seid gemein. So gemein!", schimpfte er und trotz meiner Müdigkeit musste ich lachen. Wie oft hatten wir dieses Ritual so, oder in Abwandlung schon gehabt?
"Ich gehe ins Bad und mache dann Frühstück.", kündigte Harry an und ich seufzte, nickte.
"Ich auch. Seht zu Jungs, seht nach den Mädels und passt auf, dass sie auch ordentlich die Zähne putzen.", wies ich die Männer an, denn wir alle wussten, dass unsere Prinzessinnen gern mal beim Zähne schrubben schlampten.
"Ja, Master.", salutierte Luca, der noch immer auf Knien neben Louis hockte.
"Sehr gut."
XXX
Als wir fertig waren, uns angezogen gingen Harry und ich nach unten.
"Ich habe nicht viel schlafen können.", gab ich zu, gähnte lautstark.
"Wegen gestern?", fragte er und ich nickte.
"Ja, das hat mich beschäftigt. Wie das hier funktionieren soll.", gab ich zu und als wir am Ende der Treppe ankamen, klapperte es bereits in der Küche.
Wir sahen uns einen Moment ungläubig an und schritten dann durch die Tür.
"Wow.", entfuhr es mir, als ich den Tisch sah, der eher einem Büfett in einem 5 Sterne Restaurant ähnlich sah, als unserem Frühstückstisch.
"Ich dachte, wir machen Frühstück.", Joey drehte sich vom Herd zu uns. "Mein Master ist gerade nur einen Pullover für mich holen, mir ist ein wenig kalt.", er rieb sich über die Arme.
"Kalt?", fragte ich, sah auf das Thermometer und sah dort satte 21 Grad. Eigentlich nicht kalt, wenn man sich bewegte und in einer Küche sollte es für meinen Geschmack sowieso nicht so warm sein.
"Ja.", er warf mir einen entschuldigenden Blick zu. Zog die langen Ärmel seines Shirts noch ein wenig weiter nach unten.
"Alles gut. Jeder hat ja eine andere Wohlfühltemperatur.", kam es von Harry und ich nickte.
"Danke. Setzt euch doch. Was möchtet ihr trinken?", er stellte die Pfanne mit den brutzelnden Pancakes bei Seite.
Wir bestellten und in dem Moment trat Sally in den Raum. Wie gestern war seine Ausstrahlung unglaublich. Es war krass, wie viel mehr Autorität er ausstrahlte, als Tom es bereits tat. Und selbst ich wurde ja schon von vielen als extrem dominant eingestuft. Was war dann Sally?
"Ich hoffe euch gefällt das Frühstück. Wir haben uns erlaubt kurz einkaufen zu fahren um entsprechende Lebensmittel einzukaufen. Natürlich haben wir dann auch gleich für Joey seine veganen Produkte mitgebracht.", er lächelte zu seinem Master, nickte und dann passierte wieder etwas, was so gar nicht zu diesem krass dominanten Mann passen wollte.
"Komm her, mein Schatz.", flüsterte er schon fast, faltete den Pullover in seinen Händen auf und zog ihm seinem Sub über. Dann setzte er ihm einen Kuss auf die Stirn. "Hast du deine Tabletten genommen?", fragte er nun leise, vermutlich so, dass wir es nicht hören sollten, doch Harry hörte es natürlich.
"Was denn für Tabletten?", fragte er direkt neugierig und Sallys Kopf schoss herum.
"Ich denke nicht, dass es dich etwas angeht.", fauchte er Harry an.
"Schon gut, Sir.", Joey lächelte zu seinem Partner nach oben, drückte kurz die Stirn gegen dessen Brust, bevor er tief durchatmete.
"Ich hatte vor einem Jahr eine Lebertransplantation und muss jetzt Tabletten nehmen, damit mein Körper diese nicht abstösst.", erklärte er, drehte sich ein wenig und hob sein Shirt an, um uns die große Narbe zu zeigen.
"Ach du meine Güte.", Louis betrat gerade die Küche und sah geschockt auf den anderen Sub, der traurig lächelte.
"Ja, es verschandelt meinen Körper, aber nur durch die Transplantation konnte mein Leben gerettet werden. Ich hatte eine Infektion und meine Leber versagte. Mein Master hier.", er drehte wieder den Kopf zu Sally und sah ihn mit so viel Liebe an, dass es mir fast die Tränen in die Augen trieb. "Hat mir ein Teil seiner Leber gespendet. Es war Schicksal, dass wir überein gepasst haben."
Mir klappte der Mund auf und nun sah ich Sally an, der seine Emotionen sichtbar hinter einer Maske zu verstecken schien.
"Nicht der Rede wert.", sagte er nur und machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Sir.", wollte Joey widersprechen, doch da stürzten schon die Mädels in die Küche und das ernste Thema war erst einmal wie weggewischt.
XXX
"Wir fahren dann gleich in den Club.", verkündete Sally, nachdem er und Joey aufgegessen hatten.
"In Ordnung. Ich denke ich komme nachher auch noch einmal rüber.", bestätigte ich und meine drei Männer sahen mich stirnrunzelnd an.
"Ich habe gestern vergessen die Schlüsselboxen und die Kameraanlage für Separet 3 zu zeigen.", erklärte ich und ihnen schien ein Licht aufzugehen.
"Kommt ihr klar?", fragte ich und nun lachte Sally auf.
"Das sind drei erwachsene Männer. Die werden es wohl mal zwei Stunden ohne dich schaffen, oder?", er schüttelte den Kopf, sah dann zu den Mädchen, die in Jacke ihre Kindergartentaschen schnappten.
"Habt einen schönen Tag ihr Mäuse.", sagte ich, bekam wie die anderen von beiden noch ein Küsschen, bevor Luca sie zur Bushaltestelle brachte.
Nicht mehr lange und sie würden eingeschult. Ich schluckte schwer. Sie waren jetzt fast 6 Jahre alt und es ging so schnell das sie größer wurden, dass es mir Angst machte.
"Danke Dad.", rief April noch einmal laut und als die Tür klappte und meinen Kopf zurückdrehte sah Sally mich auffordernd an.
"Ich denke du kannst auch gleich mit uns fahren. So weit ich weiß kommt heute früh das gesamte Personal zusammen, zur Dienstbesprechung. Es wäre gut, wenn du mich dort vorstellen könntest.", schlug er vor und diese Bitte ergab für mich Sinn.
Dann sah er noch einmal zu Joey und seine Stirn wurde kraus. Seine Hand glitt an die Stirn des Mannes neben ihm und er schüttelte langsam den Kopf.
"Du wirst den Jungs hier Gesellschaft leisten. Es gibt keine Widerworte, sonst wirst du bestraft, verstanden?", die Stimme war scharf und schneidend und anders als meine Männer nickte er nur brav.
"Ich habe verstanden Sir. Ich bleibe auf ihren Wunsch hier.", bestätigte er und spielte mit den Fingern. Es war ihm klar anzusehen, dass ihm die Tatsache nicht gefiel, doch scheinbar wollte er sich keine Strafe einfangen.
"Sehr schön. Jungs.", er sah jetzt meine Männer an. "Bitte habt ein Auge auf ihn. Es geht ihm nicht gut, nur leider ist er nie in der Lage das von sich aus zu kommunizieren. Ich allerdings sehe es ihm an. Keine körperliche Anstrengung und er soll viel trinken."
Louis, der vorhin schon so besorgt ausgesehen hatte nickte. "Ich kümmere mich um ihn, Sally.", gab er zurück und das Gesicht des Doms verdüsterte sich.
"Master Sally.", knurrte er und erntete dafür dann aber einen Schlag in die Seite von Joey.
"Was?", brummte er und schloss kurz die Augen.
"Entschuldigt. Ich bin es so gewohnt. Bei mir herrscht ein straffes und hartes Regiment. Jeder spricht mich mit dieser Respektanrede an. Ihr möchtet das nicht und ich respektiere das. Dennoch wird es mir sicher noch häufiger passieren, dass..."
Ich hob die Hand, lächelte. Fand seine Entschuldigung aller Ehren wert. "Alles gut. Wir wissen ja jetzt Bescheid und solange du uns respektierst, respektieren wir auch dich und Fehler machen wir alle."
Er fixierte mich kurz und dann kam eines der seltenen Lächeln. "Danke, Jakob. Ich denke wir werden uns gut verstehen."
XXX
Hallo Ihr Lieben,
ja also Euren Kommentaren zu urteilen traut Ihr alle Sally nicht über den Weg. Ich musste so schmunzeln, denn genau so und ähnlich habt Ihr alle damals bei Jakob reagiert, als er in Harrys und Lous Leben trat.
Ob Sally nun aber genauso ein toller Kerl wie Jakob ist bleibt abzuwarten.
Was sagt Ihr zu Joey? Wie schätzt ihr diesen ein?
Habt einen schönen Ostersonntag!
Eure Schäfchenbetreuerin
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