Kapitel 26
Jakob POV
Wie sagte man so schön.. "That esclateded quickly". Harry und Tim standen da, pumpten innerlich und sahen Tom mit wütenden Augen an.
Dieser hatte den Blick ebenfalls aufgebracht auf die beiden gerichtet. Sein Atem ging schneller als sonst und seine Aura schien dunkler zu werden.
"Ich soll mich nicht einmischen?", fauchte Harry, stemmte die Hände in den Hüften. "Das hier geht uns wohl alle was an oder nicht, Herr Oberdom!"
Ich hörte Lou neben mir schlucken, sah Luca, der erschrocken versuchte Harry am Saum seines Shirts zu sich nach hinten zu ziehen.
Mein Blick ging zu Tom, aus dessen Augen Blitze schossen. "Wie bitte?", fragte er leise und gefährlich ruhig.
"Harry.", Lou war aufgestanden, legte beschwichtigend eine Hand auf den Arm seines Mannes.
"Er hat es nicht so gemeint.", Lou lächelte Tom unsicher an, der diesem nur einen kurzen Blick zuwarf nach dem Motto, "Hinsetzen, Mund halten."
Tatsächlich hörte Lou auf die unausgesprochene Forderung, setzte sich auf seinen Platz zurück.
"Du möchtest das ich es wiederhole? Sehr gern.", begann Harry und das war der Moment, in dem ich aufstand, seufzte und zu ihm ging.
"Sieh mich bitte mal an.", sagte ich sanft. Es war mir gerade egal, dass Tom mein Verhalten sicher nicht gut heißen würde, es war mir egal, dass das hier gerade sowas von Undomhaft war, was ich tat. Aber der Mann der da wütend stand und drohte unsere Freundschaftsbande zu gefährden, war mehr als mein Sub. Es war einer der Männer die ich liebte. Und ich wollte nicht, dass er sich mit Tom wirklich anlegte, denn ich wusste, Tom war zwar älter, aber Harry hätte nicht den Hauch einer Chance.
Harry knirschte mit den Zähnen, folgte nach einem Moment des Anstarrens von Tom meiner Bitte.
"Hör zu. Das ist es alles nicht wert, dass wir uns zerstreiten, hmh. Komm, lass uns alle einmal durchatmen und dann reden wir ruhig und sachlich miteinander. Ja?", ich sah in die grünen Augen, sah noch kurz Widerstand aufblitzen, doch dann irgendwann nickte er, ließ den Kopf kurz sinken, bevor ich ihm einen Kuss auf die Stirn gab, mich wegdrehte und auf meinen Platz zurückkehrte.
XXX
Zum Glück hatte sich Tom an dem Punkt schon so weit wieder im Griff gehabt, dass er zumindest in der Situation das was davor passiert war nicht weiter thematisierte. Ich wusste, dass er das nicht einfach so bewenden lassen würde, aber nun mussten wir erstmal das Grundproblem lösen, das uns in diese Position gebracht hatte.
Tim dagegen stand noch immer. Sein Blick ging wild im Zimmer umher, als versuche er zu ergründen, was die Einzelnen dachten. Während Lou und Luca den Boden fixierten, hielt ich dem Blick des Polizisten stand, lächelte ihn leicht an, während die Stille sich immer weiter aufschaukelte.
"Gut.", war Tom dann der, der das Wort zuerst ergriff. Wir haben eine Konstellation die nicht einfach ist. Scheinbar ist es schwierig, unsere Präferenzen unter einen Hut zu bekommen und Tim ist nicht so fein damit, wie er hier vorzugeben versucht.", er sah seinen Freund an und dieser schnaubte.
"Vielleicht sollten wir das Thema doch ad acta legen.", er zuckte mit den Schultern, sah zu mir, dann zu Harry, der noch immer die Zähne aufeinander drückte.
"Ich möchte an der Stelle noch einmal einen Schritt zurückgehen.", ich nahm einen Schluck aus meinem Glas, ehe ich Tim ansah. "Magst du dich nicht wieder setzen, ich bekomme ja einen steifen Hals.", ich zwinkerte ihm zu und es dauerte ein paar Sekunden in denen er überlegte und sich dann wieder setzte. "Danke.", ich nickte ihm zu.
"Schwierig wurde es ja eben, als deutlich wurde, dass du Tim nur mitmachen würdest, um uns anderen einen Gefallen zu tun.", fasste ich noch einmal zusammen und er begann mit seinen Fingern zu spielen, fühlte sich sichtbar unwohl. "Du weißt, dass das eine ganz große Problematik darstellt, weil man nie Dinge tun sollte, hinter denen man nicht steht.", erklärte ich ruhig und sah im Augenwinkel, dass Tom mich ganz genau beäugte.
"Ja, ich weiß. Ich kann ja damit leben und könnte unter Umständen auch meinen Spaß daran haben. Der Umgang mit der Situation ist mein Problem.", formulierte er direkt und ich runzelte die Stirn.
"Wie genau meinst du das?", hakte ich nach und er räusperte sich.
"Na ja, wir kommen her, ich denke wird ein gemütlicher Abend. Dann... Wie ein Schlag vor den Kopf. So ein Thema.", er hielt inne, fuhr sich durch die kurzen Haare. "Für euch ist es inzwischen normal wie eine Verabredung zum Sport. Für mich aber nicht. Nicht wenn es andere mit einbezieht, nicht wenn ich meinen Mann teilen muss, nicht wenn wir mit Freunden spielen, denen ich in die Augen schauen will.", wieder stoppte er kurz. "Ich weiß wir haben ja schon miteinander gespielt, mehr oder weniger, aber keiner hat eine Ahnung, wie lange ich wirklich damit gekämpft habe, innerlich. Wie ich mich immer wieder gefragt habe, was mit mir nicht stimmt, dass ich zig Leute bei so etwas intimen dabei haben kann."
Lou seufzte, stand auf, ging auf Tim zu und schob seinen Arm zur Seite, sodass er sich auf sein Bein setzen konnte. Dann legte er einfach die Arme um seinen Nacken und drückte ihn an sich.
Es war totenstill im Raum und diese Geste, wie Lou ihm jetzt durch die Haare strich, wie kurz danach die Spannung in Tim zusammenbrach und wir ihn nur ganz leise und erstickt weinen hörten, war etwas ganz besonderes.
Tom sah erschrocken und auch ein wenig schockiert auf die Zwei. Scheinbar sprach Tim wohl doch nicht so ausführlich mit Tom, denn sonst hätte er nicht diesen Ausdruck im Gesicht. Man sah Schuld, Schock und Traurigkeit.
"Das habe ich auch alles durchgemacht.", hörte ich Louis plötzlich leise auf Tim einreden. "Jeder von uns, mehr oder weniger und ich kann dir nur sagen, es dauert. Es dauert bist man sich selbst so akzeptiert und lernt, dass egal ist, was die Umwelt denkt. Denn niemand muss es wissen, was wir tun, hinter verschlossenen Türen. Es ist unsere Welt und wir tun nur das, was uns Spaß macht und gefällt. Daran ist nichts falsch. Wenn es ist für dich nichts ist, mit mehreren zu Spielen, Tim, dann sag das offen. Niemand, wirklich niemand wäre böse. Wenn du Zeit brauchst, jemanden zum Reden, wir sind alle da.", Lou drückte den Kopf an seine Brust und es war rührend zu sehen, wie der Polizist wirklich die Nähe nicht nur akzeptierte, sondern auch wirklich genösse.
"Gut so, lass es alles raus.", Luca, der inzwischen auch aufgestanden war kuschelte sich von hinten an Tim.
"Wir sind ein Team, Tim. Wir sind füreinander da. Egal was kommt."
XXX
Es dauerte eine gute halbe Stunde, ehe Tim sich von Lou und Luca löste, beiden einen Kuss auf die Wange hauchte, ehe er sich wieder uns zu wandte.
"Es ist ok. Ich bin dabei.", sagte er leise und ich hob die Augenbraue.
"Aber wirklich freiwillig, ohne das Du das wegen uns machst?", fragte Lou sofort.
"Ja, weil, weil ihr mir das Gefühl gebt, es ist wirklich ok.", er lächelte schief zu mir und ich lächelte warm zurück, nickte.
"Das ist es. Jeder darf der Mensch sein, seine Lust und seine Liebe leben, wie er es mag.", bestätigte ich, sah zu Tom, der keine Anstalten machte, Tim zu sich zu rufen, oder selbst zu ihm zu gehen.
"Wie, wie soll das dann laufen?", fragte der Polizist nun proaktiv und ich sah zu Tom, der nur mit den Schultern zuckte, sich sichtbar raushalten wollte.
"Das ist wie gesagt alles eine Frage, was der Einzelne sich vorstellen kann, Tim. Wie würdest du dich denn sehen, in der Konstellation?", Harry sah nun neugierig zu Tim, der scheinbar nach der Antwort auf dem Boden vor ihm zu suchen schien.
"Ich, also...", er warf einen verstohlenen Blick zu Lou, bevor er leicht rot wurde.
"Ich könnte mir vorstellen, als Dom zu agieren, mit...", ich schmunzelte innerlich. Da hatte es der kleine Lou mal wieder in ein Domherz geschafft. Auch wenn er inzwischen älter war, das süsse schalkhafte hatte er nicht abgelegt und auch die Figur und die Größe war einfach für viele Doms überaus attraktiv.
"Meinem Lou?", Harry sah zu Tim und am liebsten hätte ich geschrien. Denn das "meinem Lou" war nicht neutral, sondern vollkommen entrüstet.
"Ich, tut mir leid Harry. Ich wollte nicht...", er hob die Hände und sah hilfesuchend zu mir.
"Alles gut.", Lou schüttelte den Kopf, stand auf und stupste Harry an. "Das war mal wieder ein Eifersuchtsausbruch. Der letzte ist schon lange her, hmh?", er beugte sich zu seinem Mann und küsste ihn lang und innig, bevor er sich wieder aufrichtete.
"Ich kann es mir prinzipiell auch vorstellen, in meinen Grenzen. Allerdings nur, wenn dieser Mann hier zustimmt.", er zwinkerte Tim zu, der Harry gar nicht mehr anschauen konnte. Vermutlich hatte dieser Wunsch schon länger in seinem Kopf Bestand und das jetzt auszusprechen...
"Wir könnten ja auch zusammen mit ihm spielen, Harry.", schlug Tim nun vorsichtig vor und da sah Harry ihn wieder direkt an.
"Zusammen?", fragte er und runzelte die Stirn. "Nun gut. Aber du wirst ihn nicht nehmen. Nur das das schon im Vorfeld klar ist.", setzte er fest und ich sah wie Lou amüsiert ein Grinsen verkneifen musste.
"Nein, nein. Das, ich würde das doch nie fordern.", ruderte Tim gleich noch mehr zurück und es war interessant zu sehen, wie da seine devote Seite immer mehr Platz gewann.
"Dann ist es o.k. für mich.", sagte Harry und dann schaltete sich erstmals Tom wieder ein.
"Gut. Dann spiele ich mit Jakob zusammen mit Luca.", er sah meinen Liebsten an, der zufrieden lächelte. "Und Harry wird von mir noch eine Strafe bekommen, wegen seines ungebührlichen Verhaltens.", fügte er an und ich schluckte, als Harry, der sich gerade nach einer Umarmung von Tim löste, zu Tom umdrehte.
"Ich werde mich dir nicht unterwerfen, Tom.", kam es mit dem größten Maß an Dominanz, dass Harry scheinbar auftreiben konnte.
"Das werden wir dann noch sehen.", der älteste Dom grinste breit, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. "Du wirst mich noch anbetteln, Harry. Auf Knien. Das verspreche ich Dir."
Nicht nur ich sah zwischen Harry und meinem besten Freund hin und her, ehe Harry anfing zu lachen.
"Vergiss es, alter Mann. Ich bin Sub und das nur für Jakob. Du wirst mich nie dazu bekommen.", wiederholte er erneut und dennoch merkte ich, dass sich eine gewisse Unsicherheit in den Körper zu schleichen schien.
"Ich werde dich an Deine Worte erinnern.", feixte Tom und wendete sich dann mir zu. "Wann soll es denn los gehen?"
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