Kapitel 25
Louis POV
Die Idee mit Tim und Tom erneut ein Spiel zu versuchen verursachte mir, nach etwas Überlegung nun doch ein wenig Kopfzerbrechen.
Ich konnte gar nicht recht beschreiben, was mich daran verunsicherte. Tom kannte ich inzwischen nun auch ewig und wenn wir bei der Besprechung Richtlinien festlegten, wäre er der Letzte, der sich nicht daran hielt. Gerade auch nach seiner Vorgeschichte.
Dann war da noch Tim. Inzwischen jemand, mit dem Harry sich eng angefreundet hat. Ein scheinbarer Switcher, den ich jedoch im Gesamtkontext noch nicht richtig einschätzen konnte.
Nicht das ich den Polizisten nicht mochte, nein, er war ein echt lieber Kerl, machte Tom glücklich. Dennoch war da irgendwas was mir Bauchweh machte.
"Grübelst du?", Luca ließ sich zu mir fallen, sah in den Garten, wo die Mädels auf dem Klettergerüst spielten.
"Ja, ein wenig.", gab ich zu, denn Luca würde nicht locker lassen.
"Sagst du mir worüber?", hakte er nach, legte seinen Kopf gegen meine Schulter und lachte, als April vom Prinzessinnenturm, wie sie ihn nannten, rüber winkte.
"Es ist eigentlich nichts wirklich, nur ein Gefühl, dass ich nicht einordnen kann.", ich winkte nun auch unserer kleinen, die nun fast schon zur Schule ging zu und seufzte.
"Inwiefern, komm, erzähl schon."
XXX
Ich hatte versucht meine Gedanken so gut es ging in Worte zu fassen, doch auch Luca war ratlos, wie all das zusammen passte.
"Dann sag doch, dass du nicht mit ihnen spielen willst. Vielleicht ist das der sicherste Weg. Wenn das für Euch ok ist, könnten ja auch Jakob und ich allein mit den beiden eine Session machen.", schlug er vor, doch das wollte ich auf der anderen Seite dann auch wieder nicht.
Ich brummte. "Nein, das ist auch blöd.", er lachte, küsste mich auf die Wange.
"Ich glaube du solltest das nachher bei unseren beiden Männern mal ansprechen. Vielleicht haben die eine Idee, was da bei dir der Auslöser sein könnte und können es dir nehmen.", war nun eine Idee und ich zuckte mit den Schultern.
"Aber ich möchte sie auch nicht beunruhigen, weißt du. Ich... vielleicht ist es auch noch von dieser total aus dem Ruder gelaufenen Session mit Filou und so...", ich sah in die grauen Augen und der Kopf nickte zustimmend.
"Auch durchaus eine Möglichkeit, Lou. Aber wie gesagt, sprich es an und dann gucken wir mal."
In dem Moment kamen die Mädels angerannt. "Spielt ihr mit? Ihr seid die Piraten und wir die Prinzessinnen.", kam es aufgeregt von Grace und sie packte mich bei der Hand.
Ich wechselte einen kurzen Blick mit Luca und kurze Zeit später spielten wir mit unseren Mäusen bereits ausgelassen im Garten.
XXX
Harry POV
"Sie sind süß, oder?", ich stand am Fenster, sah nach draußen. Jakob stand hinter mir und tat es mir gleich.
"Wer genau?", fragte er, drückte sich von hinten an mich und hauchte mir einen Kuss auf den Hals.
"Na unsere Mädchen. Unsere Männer natürlich auch.", ich grinste, drehte mich zu ihm nach hinten und ließ mich in einen Kuss verwickeln, der mir auch nach so langer Zeit immer noch wieder weiche Knie machte.
"Tom und Tim kommen heute Abend vorbei. Ich habe sie angerufen. Dann können wir mal das besprechen, was wir gestern angeschnitten haben.", kam es von ihm, als er mich kurz losließ, dann wieder zum Fenster drehte und sich von hinten an mich schmiegte.
"Hast du eine Idee, wie das ablaufen könnte?", fragte ich Jakob hinter mir und er lachte tief.
"Fantasien habe ich viele. Die Frage ist nur, was ist für uns alle in Ordnung, was erwartet jeder andere. Da müssen wir einen Konsens finden, der jedem gerecht wird und jeder auf seine Kosten kommt.", er strich meine Seite entlang und ich schloss kurz die Augen, erlaubte mir die Zärtlichkeiten zu genießen.
"Was meinte Tom denn, wie Tim reagiert?", hakte ich nach und die Arme wurden nun um mich geschlungen, während sein Kinn auf meiner Schulter zu liegen kam.
"Er meinte er wird sich vermutlich erstmal wieder zieren, weil es ihn verunsichert. Dennoch ist er sicher, dass Tim nicht nein sagen wird. Die Frage ist eben nur, in welcher Rolle er spielen wird."
Ich lächelte ein wenig. Auch wenn ich Anfangs viel Austausch mit Tim bezüglich des BDSM gehabt hatte, hatte sich zuletzt die Freundschaft eher auf allgemeine Themen fokussiert, sodass ich gar nicht wirklich wusste, wo mein Freund der Polizist jetzt aktuell stand mit Tom.
"Na dann schauen wir mal. Und Luca will echt richtig mit Tom spielen. Also sich komplett auf ihn einlassen?", für mich war es immer noch eine komische Vorstellung mit einem reinen Sadisten zu spielen, auch wenn Tom nun wirklich der Meister der Beherrschung war. Dennoch war ich mir persönlich ziemlich sicher, dass ich mich in dem Moment nicht würde fallen lassen können, weil mir immer seine extreme Neigung im Kopf bleiben würde.
"Ja, er wünscht sich das. Natürlich wird es Grenzen geben, in den sich Tom zu bewegen hat. Du kennst Luca. Er ist zwar nicht so empfindlich wie Lou, aber auch kein Timmy. Ich glaube ihn reizt einfach dieses Mächtige, das Tom hat. Ich bin ja schon dominant, aber mein bester Freund ist nun nochmal meine Dominanz potenziert."
Ich grinste, denn das stimmte. Auch wenn er sich uns gegenüber wirklich immer zurückhielt, seinen inneren Dom in Zaum wusste ich aus dem Club auch, was war wenn er sich selbst von der Leine ließ. Da war selbst Jakob kurz davor, den Kopf unterwürfig zu senken, weil er schon fast eine Urgewalt war.
"Sicher spannend zu beobachten. Ich glaube Lou, das wäre so gar nichts.", ich sah zu meinem Mann, der gerade Grace auf seinen Schulter sitzen hatte, die laut zu lachen schien.
"Ich denke schon, dass es mal spannend wäre, auch für ihn. Vor allem würde es ihn wieder ein Stück weiterbringen, in seiner Entwicklung.", ich hob skeptisch die Augenbraue.
"Meiner Meinung nach ist die Entwicklung abgeschlossen. Er weiß was er mag und was er nicht mag und jemand der auch sehr massiv werden kann ist denke ich nicht das was er genießt.", warf ich ein und der Mann hinter mir seufzte.
"Du denkst ist da der richtige Ansatz. Du weißt es nicht, genau wie er es nicht weiß. Hätte er je gedacht, mit 20, dass wir mal so leben würden?", fragte er nun und mir war klar, dass ich dem argumentativ nichts entgegenzusetzen hatte.
"Siehst du.", er lachte tief. "Aber es ist seine Entscheidung. Wenn er es versuchen will, werde ich ihm definitiv den Rücken stärken und sagen, dass ich es gut fände. Wenn nicht, werde ich ihn nicht dazu drängen."
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Die Mädels lagen bereits im Bett, als es an der Tür klingelte und Tim und Tom mit einem Lächeln das Haus betraten.
Der Polizist umarmte mich direkt herzlich und auch Tom zog mich kurz zu einer festen Umarmung zu sich.
Danach folgen Luca und Louis und als wir gemeinsam ins Wohnzimmer gingen suchte ich den Blick von Lou, der sich sofort an meine Seite begab und nach meiner Hand griff.
Mir war schon beim Abendessen aufgefallen, dass er nicht so entspannt schien wie sonst. Irgendwas schien ihn zu beschäftigen, aber da wir nie allein gewesen waren, er dann mit Luca die Mädels bettfertig gemacht hatte, war keine Zeit geblieben, nachzufragen.
Nachdem Luca für alle Getränkte serviert hatte, Jakob die Snacks hinstellte, räusperte sich Tom, der mit Tim uns gegenüber saß.
"Ihr habt uns eingeladen, weil ihr die Idee einer sechser Session hattet.", sein Blick ging zu jedem von uns und Jakob nickte, setzte sich neben Luca, der lächelte.
"Interessant, dass ihr das nach dem Fiasko noch einmal in Betracht zieht.", brachte er einen Gedanken von mir auf den Tisch.
"Na ja, Luca hat nach damals, nach dem kleinen Dankeschön Blowjob immer mal wieder den Wunsch geäussert und da wir länger nichts mehr intensives und neues versucht haben, war das die Idee die wir hatten.", die dunkelblauen Augen sahen seinen Mentor an, bevor er scheinbar Tims Reaktion versuchte zu ergründen, der jedoch eine komplett neutrale Miene aufwies und sich scheinbar nicht in die Karten gucken lassen wollte.
"Mir persönlich gefällt die Idee sehr, damit muss ich sicher nicht hinter dem Berg halten.", Tom grinste, sah zu Luca, dann zu Lou und auch zu mir. "Ich hatte schon immer mal das Bedürfnis, mit den Süssen hier spielen zu dürfen.", er sah Jakob direkt wieder an und da spürte ich Lous Hand, die meine fester drückte, sodass ich ihn kurz besorgt ansah, doch er lächelte nur schief und deutete an, dass ich mich auf die anderen beiden konzentrieren sollte.
"Was sagst denn du dazu, Tim?", fragte Jakob nun direkt und der Polizist schloss kurz die Augen, ehe er in einer leichten Abwehrhaltung die Arme vor der Brust verschränkte und dennoch sagte.
"Ich bin mir nicht sicher, wie ich in das Gefüge passen könnte, aber wenn ihr alle das wollt, werde ich mich nicht querstellen und euch den Spaß verderben.", ich schluckte, denn das war eine Antwort die mir nicht gefiel und scheinbar war ich da nicht der Einzige.
Komischerweise war Luca der, der zuerst reagierte. "Das hört sich aber nur nach einem möglichen Erdulden der Situation an, Tim. Das ist nicht Sinn und Zweck. Wenn es sich für dich falsch anfühlt, nur darüber nachzudenken, lassen wir es! Nichts ist es wert, dass wir unsere Freundschaft aufs Spiel setzen. Ausserdem solltest du inzwischen gelernt haben, dass man seine Bedürfnisse nicht zurückstellen darf, im BDSM. Das man seine Grenzen setzen muss und diese dann entsprechend eingehalten werden. Das ist essentiell, sonst macht es einen kaputt."
Jakob sah Luca stolz an, nickte und küsste ihn auf die Schläfe. "Besser hätten wir es nicht sagen können, oder Tom?", fragte er und der Älteste nickte.
"Ganz genau. Tim. Ich liebe dich und würde nie ein Spiel mit anderen eingehen und auch nicht mit dir, hinter dem du nicht hundertprozentig stehst. Das weißt du und darüber haben wir auch schon diverse Male gesprochen.", die Stimme zeigte zum Schluss deutliches Missfallen und ich sah zwischen den Männern hin und her.
"Ich erdulde es nicht nur.", Tims Stimme wurde nun auch herber und es war komisch die beiden so in dem Gemütszustand zu sehen, weil sie sonst immer die Harmonie in Personalunion waren.
"Du machst aber aktuell den Eindruck.", sprang nun Jakob seinem Freund und Mentor nun zur Seite und ich sah, wie sich Tims Körper mehr und mehr verspannte. Auch Lou neben mir spannte sich an, denn das hier gerade war nicht gut, gar nicht gut.
"Vielleicht sollten wir doch an der Stelle sagen, dass wir es als eine Fantasie belassen und unsere Beziehung untereinander nicht gefährden.", versuchte ich es nun, doch erntete nur einen bitterbösen Blick von Tom und auch Jakob.
"Misch dich da nicht ein!", fauchte dann tatsächlich auch der älteste Dom und ich schluckte, ehe mich gleichzeitig mit Tim der Ärger zu packen schien und wir wütend aufsprangen.
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