7. Das Vorstellungsgespräch
"Guten morgen, Mr Carter." "Morgen", sagte ich mit einem leichten lächeln. Ich fuhr mit dem Fahrstuhl in den obersten Stock, in mein Büro. An dem Spiegel betrachtete ich mich noch einmal, perfekt! Alles sitzt perfekt, jetzt muss ich nur noch mein gespieltes lächeln aufsetzten. Der Fahrstuhl öffnete sich und ich stieg aus. Ich lief den gang entlang an den Büros vorbei bis ich an meiner Tür ankam und mich hinein begebe.
Ich setzte mich auf meinen Chefsessel, als gerade einer meiner Angestellten an die Tür klopfte. Es war Bill mit einem grinsen und meinem morgendlichen Kaffee. "Herein", rief ich. "Bitteschön, schwarz mit viel Zucker", sagte er und reichte mir den Becher. "Danke", ich hatte keine Lust zu reden. "Ehm..., ich wollt sie noch an das Vorstellungsgespräch erinnern heute um 10 Uhr mit einer Miss..." "Blair", viel ich ihm ins Wort. "Ja, genau. Also brauchen sie mich hier noch?", fragte er mich mit zitternder stimme. Ich hatte eine einschüchternde Art die ich sehr an mir mochte, auch wenn ich versuchte es manchmal nicht zu sein. "Nein du kannst gehen", sagte ich gelangweilt. Ich schaute auf meinen Computer und seufzte, 'so viel arbeit'! Ich schaute auf die Uhr, 8:38, dass heißt ich habe noch genug zeit das alles hier abzuarbeiten.
*ring* *ring* *ring*
Müde schaltete ich meinen Wecker aus. 9:00 Uhr. Heute ist ein besonderer Tag, denn heute hab ich mein Vorstellungsgespräch als Journalist bei der New York Times, also ein sehr wichtiger Schritt in meinem Leben.
Mit wackligen Beinen stand ich auf und schleifte mich ins Bad und machte mich fertig. Ich zog mir eine rot-schwarz karierte Bluse und eine dunkle Jeans an. Meine schminke trug ich dezent. Haare zu einem Zopf gebunden. Ich versuchte selbstsicher zu wirken und übte einpaar Grimassen vor dem Spiegel. Ich sah so bescheuert aus.
9:30 Uhr. Ich brauche allein 15 min für den weg. Also hatte ich noch etwas Zeit um was zu frühstücken. Als ich fertig war blieb ich vor der Tür stehen und atmete Tief durch. Er hat jetzt schon seit zweieinhalb Wochen nichts von sich sehen und hören lassen, was mich beruhigte und zugleich verunsicherte. 'Vielleicht hat er mich ja vergessen, aber wenn, wieso hat er dann so einen Aufstand gemacht und menschen getötet'?
Ich parkte das Auto direkt vor dem Gebäude und lief rein. Ich kam in einen großen Saal. Alles in allem sah sehr edel aus. Ich erkundigte mich an der Rezeption. "Nehmen Sie den Fahrstuhl und fahren Sie in die oberste Etage. Dort müssen sie einfach nur geradeaus an den Büros vorbei bis eine gläserne Wand vor ihnen erscheint."
Ich folgte der Wegbeschreibung und stand nun vor der Tür und trat ein. "Oh, neein!! Oh nein! Nein! Nein!"
Erst schaute er verwundert doch langsam spielte sich ein lächeln auf seinen Lippen. "June Blair", sagte er genussvoll und ließ sich dabei Zeit, als ob er sich den Namen auf der Zunge zergehen lässt, "jetzt weiß ich wenigstens deinen Namen." Es war der Typ vom Discounter.
"Stalkst du mich oder was ist hier los?", fragte ich perplex. Mir kam die Begegnung irgendwie komisch vor. "Setzen sie sich bitte, Miss Blair", sagte er als ob wir uns noch nie gesehen hätten und zeigte auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Ich setzte mich. Es war hier sehr ordentlich eingerichtet. Die Wände waren schwarz mit weißen Ornamenten und der Boden bestand aus schwarzem spiegelnden Marmor. In der ecke eine kleine Komode und hinter ihm war eine Wand aus Glas. Der Ausblick war atemberaubend. Und Romantisch. Auf dem Tisch stand ein Bilderrahmen, das Bild darauf konnte ich nicht erkennen.
"Möchten sie einen Kaffee? Sie schulden mir noch einen Nachmittag mit ihnen", riss er mich aus meinen Gedanken. "Wie gesagt ich trinke keinen Kaffee", log ich erneut. Eigentlich war ich ein Kaffee suchti. "Das glaub ich ihnen nicht, ich erkenne Kaffee Trinker. Ich bin selber einer. Also mit Milch?" "Bin ich jetzt nur gekommen um mit dir über Kaffee zu reden?", fragte ich hysterisch. Er lachte nur, was mich ein wenig verstörte. "Deine schuld, wärst du nicht weg gerannt..."
"Ich würde gern hier arbeiten", sprach ich ihm ins Wort. Er zog die Luft scharf ein. "Ich mag es nicht besonders wenn man mich unterbricht." Ich nahm meine Tasche vom Boden und stand auf. "Und ich mag es nicht besonders, wenn man meine Zeit verschwendet", sagte ich genervt, drehte mich um und ging. Er stand auf und kam auf mich zu gelaufen. "Warte!", rief er. "Können wir nicht nochmal von vorne anfangen?" Ich drehte mich um. Er stand nur wenige Zentimeter von mir entfernt, so nah, dass ich meinen Kopf in den Nacken legen musste, damit ich ihm ins Gesicht sehen konnte. Ich seufzte "Nagut, aber jetzt nur wegen dem Job!"
Ich setzte mich wieder auf den Stuhl und beantwortete seine fragen. Er konnte es nicht lassen mir zu persönliche fragen zu stellen, die ich natürlich nicht beantwortete und ihn stattdessen genervt anschaute.
30 min später...
Eigentlich verlief das Vorstellungsgespräch gut, ich bin mir aber nicht sicher ob ich hier noch arbeiten möchte. "Danke das Sie Zeit für mich hatten", sagte ich sarkastisch und reichte ihm die Hand. "Für dich doch immer", entgegnete er grinsend und zwinkerte mir zu. Ich zog wütend meine weg. 'Das wars!' Ohne ihn anzuschauen drehte ich mich um und lief weg.
"Sie haben den Job", brachte ich noch raus. "Nein danke!!", schrie sie und schaute mir nicht einmal in die Augen als sie am Fahrstuhl angekommen ist. Man hat ihr angemerkt das sie wütend ist. "Nein danke?", 'was denkt sie eigentlich wer sie ist, dass sie so ein Angebot ablehnen könnte. Sie hatte noch nicht einmal Geld um ihre Einkäufe letztens zu bezahlen. Im Gespräch mit ihr habe ich mich von meiner besten Seite gezeigt, doch anscheinend hatte es bei ihr keine Wirkung. Ich bin verwirrt. Sonst sind mir die Frauen direkt verfallen, doch bei ihr ist es anders, sie ist anders. Ich muss sie haben. Sie passt perfekt zu meiner Sammlung. Ich muss mich nur gedulden und bald ist sie mein'.
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