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46. Es wird Zeit

Ein helles leuchten von einer Pupillenleuchte. Hin und her. "Joel, sagst du mir jetzt endlich was hier los ist?" Seit etwa einer halben Stunde wurde an mir rum diagnostiziert, ohne Erklärung warum.

"Ok, was ist wirklich das allerletzte, an das du dich erinnern kannst. Streng dich an." Diese Frage musste ich Joel schon einige male beantworten und immer wieder kam das selbe heraus.
"Wie ich es Joel schon hundert mal gesagt habe, nach der Entstellung meiner Haut", zischte ich durch meine Zähne hindurch. Ich bemerkte aus den Augenwinkeln wie er sich anspannte bis kurz danach Michael von mir weg gezerrt wurde und mein Gesicht durch Joels Hand zusammen gequetscht wurde.
"Jetzt hör mir mal genau zu, Schätzchen, das ist keine 'Entstellung', das ist hohe Kunst! Was es ja nicht, mich noch einmal derartig zu beleidigen!" Er drückte noch einmal fest zu, warf meinen Kopf leicht nach hinten und ließ ab.
"Ich werde nicht aufhören, bis ich mein Ziel erreicht habe", nuschelte er unverständlich vor sich hin, aber verständlich genug, dass es sich in mein Hirn hinein gebrannt hatte. Sein Ziel. Stimmt. Menschen genau so aussehen zu lassen wie die Puppen vor ihnen. Misshandelt mit gezielt gesetzten Narben und Wunden. Eine krankhafte Vorstellung von Schönheit. 'Ich bin die nächste, er braucht nur noch mich um sein Kunstwerk zu vervollständigen.' Aber wieso?

"Wahrscheinlich hat sie einige Teile ihres Gedächtnisses unmittelbar vor ihrem Unfall, verloren. Es tut mir leid, aber ich kann die Erinnerung an den Ereignissen nicht zurück holen. Bitte sag mir Bescheid, falls sich etwas ändern oder dir etwas auffallen sollte."
Ich blickte durch das Fester ins Wohnzimmer hinein. Wie sie da so friedlich saß und nachdenklich mit ihren Haaren spielte, fast harmlos. Ich nickte Michael zu und verabschiedete mich bis ich wieder das Haus betrat. Sie hatte also die Feier und den ganzen Vorfall mit Andrew und Aiden vergessen. Doch am meisten schmerzte mich unser Kuss. Sie hatte vergessen, dass sie ihn erwiderte und es ihr gefiel. Schade. Ich hatte mir noch so viel vorgenommen. Ihre Gegenwart war steht abwechslungsreich und amüsant, doch...
"Es wird Zeit", sprach ich und streckte ihr meine Hand entgegen. Widerwillig nahm sie sie entgegen. Gerade jetzt, wo es so gut mit ihr lief musste so etwas passieren. Ich hatte keine Zeit mich um sie und dem Mädchen im Club gleichzeitig zu kümmern. Eine musste ich loswerden. Und da eine von den beiden schwer zu finden war, beschloss ich den einfacheren weg zu gehen. Auch wenn etwas in mir sich dagegen widerstrebte.
Ihre Augen wurden glasig, ihr Blick in sich gekehrt. Wahrscheinlich dachte sie über etwas nach. Über dass, was ihr jetzt widerfahren würde. Sie wusste über ihr Schicksal Bescheid und folgte mir stumm in den Keller. Ich habe gelernt ohne sie zu leben, auf die grausame Art und Weise. Doch jetzt war ich dagegen gewappnet. Während dem weg versuchte ich meine Emotionen zu kontrollieren. Es war erstaunlich wie gut es klappte. Ihre Hand schloss von sich um meine. Es fühlte sich so an, als würde sie mich und meine Gedanken aus der Hand aus lesen.
"Lass mich bitte nur noch einmal Antonie sehen." Ihre Stimme war kaum mehr als ein flüstern. Stumm nickte ich und führte sie zu ihm.

'Gleich ist es so weit', dachte ich und schloss meine Augen während Joel mich an der Hand zu Antonie führte. Jedenfalls hoffte ich, dass er es tat. Er bog mehrmals ab, in Gegenden, die ich bisher noch nie betreten hatte. Aber noch weitere Chancen darauf würden sich mir nicht mehr ergeben. Die Gänge wurden schmaler und das Licht gedämpfter. Es befanden sich nur wenige Türen in diesem Abteil, doch eine erhielt meine komplette Aufmerksamkeit. Die, auf die Joel mich zu steuerte. Sie war klein, kaum einen Meter groß und doch würde locker ein gebückter Mensch hindurch passen.
Er öffnete sie und zog von außen an einem kleinen Hebel. Das Licht schimmerte gelb in den dunklen, sehr tief gelegenen Raum hinein. Nun trat Joel einige Schritte zurück, um mir freien Ausblick ins Innere dieser Konstruktion zu geben. Nach einem unschlüssigen Blick an Joel gewandt, kniete ich mich hin um einen besseren Durchblick zu erhaschen. Der Boden verschwand für einige Meter in dem Raum und übrig blieb nur ein betonierter Kasten. Kaum sechs Quadratmeter groß. Nur von einem spärlichen neon Licht einer nackten Glühbirne beleuchtet, vermittelte dieser Raum etwas unmenschliches. Erst nach genauerem betrachten schlich sich eine armselige, gebückte Gestalt in mein Sichtfeld. Vollkommen getarnt in den ganzen Fäkalien und Abfällen. Der beißende Geruch erreichte mich erst jetzt. Die Gestalt nahm schützend die Hände vor die Augen und lauerte sich in eine Ecke. Vermutlich gab es für ihn eine lange Zeit kein Licht.
"A...Antonie?" Ich versuchte sicher zu klingen, doch leider schlich sich Unschlüssigkeit und Entsetzen in meine Frage. Nun schreckte die Gestalt mit dem Blick nach oben. Zwei leuchtende, unverwechselbare Augen strahlten mir entgegen. Es war Antonie, keine Frage. Und doch war er so anders. Sie strahlten Wut, Hilflosigkeit und Bedauern aus. Woher die Wut? Er kam mir so fremd vor. Er versuchte sich zu strecken, doch Antonie kauerte sich wieder in seine Ecke. Die Bewegungen von ihm kamen mir wie die eines verwilderten Tieres vor.
"Sieh mich nicht an, Verschwinde!" Es war nicht die selbe Stimme, es war nicht die gefühlvolle, liebenswürdige Stimme von Antonie Coleman. Es war die eines gebrochenen Mannes. Zitternd, krächzend, heiser.
"An..." "Verschwinde sagte ich! Hau einfach ab."
Ich schaute zu Joel auf. Emotionslos, wie immer. "Was hast du mit ihm gemacht?", fragte ich heißer. "Das selbe was mir widerfahren ist. Er hat es verdient so behandelt zu..." "Halt die Klappe! Wie kannst du das einem Menschen nur antun! Du hast dich diesmal selbst übertroffen, Joel, du bist... aaargh!" Es war zum Haare raufen. Ich wollte es nicht aussprechen, wollte nicht aussprechen, was für ein Monster und Albtraum er ist.

Woher dieser plötzliche Wandel? Erst wollte er mich, nein, ich war mir sicher, dass er mich immer noch wollte. Kaum sprach ich einige Worte nach meinem erwachen mit ihm und schon wurde mein Schicksal beschlossen und mein letzter Hoffnungsschimmer erloschen. Klar, dieser Teil mich umzubringen war immer ein Hintergedanke seines Plans gewesen. Doch er hatte so viel aufgebaut und dafür gesorgt, dass ich ihn in meinem inneren sympathisch finde. Und nun, jetzt wo ich Antonie so vor mir sah, durch inhumane taten geprägt, schwand all mein glauben an das Gute in Menschen. Ich verstand meine eigenen Gedanken nicht mehr. Alles war so verrückt und Unreal, dass es mich innerlich zerfraß.

Ich verstand es jetzt. Ich verstand ihn jetzt. Alle versteckten Hinweise ergaben plötzlich eine zusammengesetzte Vergangenheit, eine Geschichte. Ich wand mein Blick nicht von Joel ab. Er war so anders als alle anderen Menschen und doch wollte er nur Zuneigung von anderen. Seine Taten und Muster ergaben alle einen Sinn. Man musste sie nur richtig zusammensetzen und schon war das Geheimnis um seine Vergangenheit und sein Denken gelüftet. Ich wusste nicht, wie mich diese plötzliche Erkenntnis traf. Bemerkte ich es erst, als er mir meinen Tod angekündigt hatte, oder wusste ich es schon vorher? Nein. Vorher könnte ich es unmöglich gewusst haben. 'Was hatte er mich vorher gefragt? An was ich mich als letztes erinnere? Anfangs fand ich seine Frage absurd, doch vielleicht ist da etwas dran, dass mir einige Fragen inklusive seine plötzliche Entscheidung beantworten würde?'
Wir boten uns einen Kampf nur durch unseren Blick, nur war es so, dass Joel ihn schon lange bevor er begonnen ausgefochten und gewonnen hatte.
"Wie lange war ich weg?" Ich rechnete nicht mit einer Antwort. Vielleicht ein schnauben, ein Wimpern zucken oder nur eine kleine Geste, die mir weis machte, dass meine ganze Theorie nur eben eine Theorie war, und nichts weiter.
"Um die zwei Monate."
"Was ist passiert?" Er fuhr sich mit einem tiefen Atemzug durch die Haare, als würde ihm dass, was er jetzt sagen würde sichtlich schwer fallen. Doch es kam nichts.
"Joel! Was ist passiert!", ich presste jedes Wort durch meine Zähne hindurch. Es verblüffte mich, woher ich diese plötzliche Stärke hernahm. Mein Körper füllte sich mit Wut. Wut gegen ihn, Wut gegen Antonie und besonders Wut gegen mich. Ich war so schwach, so verletzlich. Ich ließ alles mit mir machen, mir alles gefallen. Ich hätte härter eingreifen müssen. Doch, dass Antonie mich so abwies, ohne mir einen Grund zu nennen, verletzte mich. Die Erschütterung der Enttäuschung drang bis in mein Mark.
Anscheinend bemerkte Joel dies. Er trat hinter mich und legte eine Hand auf meine Schulter.
"Ich kann dir noch einen letzten gefallen tun, ich weiß, dass du es willst und du weißt, was ich meine." Meine Augen suchten Antonies. Als sie ihn trafen, wendete mein Blick sich allerdings nach innen. Mir lief es eiskalt den Rücken hinunter. 'Er meint doch nicht...'

Ein Muster. Ein Ziel. Eine Vergangenheit. Ich schloss meine Augen und dachte nach.
"Du müsstest klein gewesen sein, sonst würde dich das alles nicht so prägen, etwa um die..."
"June, was tust du da?" Er wusste genau wovon ich anfing zu sprechen. Seine Hand drückte mir fast schmerzlich in meine Schulter.
"Acht?"
"Zehn!"
"Du sagtest dies hier sei auch dir widerfahren. Wer hat dich eingesperrt, Joel?" Schweigen.
"Jemand hat dich Monatelang eingesperrt. Ohne Sonnenlicht. Du weißt wie schlimm es dort unten ist. Doch wieso solltest du das bei Antonie tun? Ganz einfach. Dir soll nichts mehr genommen werden, was du geliebt hast oder immer noch liebst. Deshalb auch die ganzen Frauen in deinem Kühllager. Sie werden immer bei dir bleiben. Keine kann dich verletzen oder abhauen. Niemand wird sie dir wegnehmen. Sie sind dein. Wer war es Joel, wer wurde dir genommen?" Meine stimme klang während des ganzen Monolog, den ich hauptsächlich allein führte, monoton.
"June! Das reicht jetzt. Wie gesagt, entweder nimmst du den gefallen an oder ich beende das mit dir jetzt." Er sprach leise, kaum lauter als mein nun ruhiger Atem.
"Deine Schwester." Ich wartete auf eine Reaktion, Abstreitung seiner seits. Er lockerte für einen kurzen Moment seine Hand auf meiner Schulter, nur um dann noch fester zuzudrücken. 'Volltreffer!'
"Wie..."
"Das Familienfoto auf deinem Dachgeschoss. Sie war süß, zerbrechlich, fast so wie eine Porzellanpuppe. Wie hieß sie?" Er nahm seinen Griff komplett von mir und schlenderte einen Schritt zurück. Er stotterte unverständliches vor sich hin. Er wiederholte ihren Namen.
"Isabelle, sie hieß Isabelle."




Ich weiß es kommt spät, aber mir fiel einfach nichts mehr ein:) ich hoffe euch hat es gefallen.
Wie ihr sicherlich schon bemerkt habt, passt der Name Everywhere nicht mehr so gut zu meinem Buch. Der Name war nur provisorisch.
Ich überlege mir einen anderen auszusuchen und wäre euch für eure Unterstützung sehr, sehr, sehr dankbar.

Man sieht sich;) *oder auch nicht*
Raleeha

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