Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

4 | von Pannen und Pizza

           

Nachdem ich die letzte Stunde auf dem Klo verbracht hatte, wollte ich ja eigentlich in Physik anwesend sein. Doch wenn einem eine so tolle Ausrede wie ein Termin mit dem Direktor geboten wird, sagt man nicht nein. Also bemühe ich mich nicht mal, zurück zum Physiksaal zu gehen, sondern mache mich auf direktem Weg auf zu den Fahrrädern.

Ich fahre immer Fahrrad, denn den überfüllten Schulbus sollte man sich nicht antun, wenn man es vermeiden kann. Und besonders wenn man Rachel Collins heißt und nicht direkt den besten Ruf hat. Ich bin noch nie Bus gefahren, Jace hatte mich gewarnt. Er ist zwar nicht so verhasst wie ich aber wird wohl immer der große Bruder der Collins-Schlampe bleiben. Tja, Peche für ihn. Soll er sich doch ein Auto klauen.

Als ich bei meinem Rad ankomme, betrachte ich es erstmal kurz. Es ist schon ziemlich alt und hat ein paar Macken. Die Bremsen gehen nicht, die Lichter gehen nicht und die Klingel ist irgendwann abgefallen. Aber ich habe es gekauft. Ich habe es bezahlt, mit echtem Geld. Es gehört rechtmäßig mir und ich bin stolz darauf.

Doch als ich losfahren möchte, habe ich Probleme. Einen Platten. Fuck my life. Entweder einer der besonders witzigen Idioten hat meinen Vorderreifen zerstochen oder ich bin in irgendeine Scheiße reingefahren. Physik wäre die letzte Stunde heute gewesen, also werden jeden Moment Schülermassen auf den Hof stürmen. Und ich habe wirklich keine Lust, mir irgendwelche Beleidigungen anzuhören.

Also mache ich, dass ich wegkomme und schiebe das Schrottteil vor mir her. Ich sträube mich, Jace zu bitten, von anderen Menschen zu klauen. Das ist unmoralisch. Die großen Ladenketten kann ich verkraften und ich kann ihn eh nicht davon abhalten, mein Bruder klaut wie ein Rabe. Aber Privatpersonen bestehlen, das ist so falsch. Was ist, wenn die Person ewig gespart hat, um sich etwas zu kaufen, wenn sie geldtechnisch genauso am Arsch ist wie wir? Es is einfach scheiße.
Vielleicht kann Lucee das reparieren, die hat doch auch ein Fahrrad. Wenn nicht...dann bin ich echt am Arsch. Zu Fuß dauert der normalerweise 15-minütige Weg fast doppelt so lang. Und es ist anstrengend. Och Mann, ich habe echt keinen Bock auf die Scheiße.

Unser Viertel ist nicht das schönste. Es stehen dort eigentlich ausnahmelos hässliche Häuser mit kleinen Wohnungen. Es gibt viele Graffitis und die Menschen hier können noch behinderter als meine High School Kameraden sein. Aber man bemerkt, dass unser Viertel lebt. Ständig hört man sich unterhaltene Stimmen und viele Menschen haben ihre Balkone mit Blumen geschmückt. Ich entdecke sogar eine Wäscheleine zwischen zwei Häusern. Als ich am kleinen Laden vorbeilaufe, winkt mir der Verkäufer, der gerade draußen eine raucht zu und ich winke zurück. 

Bald bin ich an unserem Haus angekommen. Es hat acht Stockwerke und eine abnormal hässliche, braune Farbe. Es sieht aus, als hätte man es mit Scheiße eingerieben. Unsere Wohnung ist im ersten Stock und ich schleppe mein Rad die Treppen nach oben. Eigentlich haben wir einen Fahrstuhl, aber der ist schon seit Jahren kaputt. Und selbst wenn nicht, würde ich damit fahren, seit ich einmal darin stecken geblieben bin.

Der Flur ist ziemlich eng und die Wände innen haben die gleiche Farbe wie außen. Es riecht nach Erbrochenem und ich rümpfe die Nase, widerlich. Unsere Wohnungstür ist nichts Besonderes, es hängt nicht wie bei unseren Nachbarn ein "Welcome"-Schild daran. Hier ist auch niemand willkommen, also passt das ja.

Ich schließe die Tür auf und lasse das Fahrrad auf den Boden fallen. So bleibt es einsam im Flur liegen, während ich die Wohnung betrete. „Hallo?", rufe ich und niemand antwortet. Ich kicke meine abgetragenen Boots beiseite und lasse meinen Rucksack fallen. Als ich meinen Kopf in die Wohnküche strecke, sehe ich meinen Vater mit einer Flasche in der Hand auf dem Sofa pennen. Ich zucke mit den Schultern und steige über eine weitere Flasche hinweg. Im Fernsehen läuft irgendein Müll, aber ich werde ihn nicht ausschalten.

Ich trete in die Küche und will mir gerade etwas aus dem Kühlschrank nehmen, als jemand hervorspringt und mich an den Schultern packt. Ein Ruck geht durch mich. Ich schreie los und mein Herz bleibt mal wieder stehen. „Hallo, kleine Schwester!", flüstert mir plötzlich jemand ins Ohr.

„Fick dich!", schimpfe ich meinen Bruder an und bin versucht ihn zu treten. Mein Vater dreht sich währenddessen auf dem Sofa herum. „Du bist aber nett!", lacht er und ich werfe ein Geschirrhandtuch nach ihm. Dann muss ich auch lachen. „Machst du Essen?", fragt er dann und erinnert mich an einen bettelnden Hund.

„Alter, du bist 18!", sage ich und reiße die Kühlschranktür auf. Ich ziehe eine Fertigpizza heraus und frage: „Pizza?" „Wie du willst, mein Schatz!", erwidert er und ich verdrehe bei seinem Getue die Augen. Als ich die Plastikfolie herunterreiße, frage ich: „Ist Mom da?" „Ne, bei der Arbeit. Oder sie schläft mit irgend 'nem Typen. Kein Plan.", sagt mein Bruder nur und zuckt mit den Schultern auch gut.

„Wie war's in der Schule?", fragt er dann und lehnt sich gegen das Waschbecken. Ich schiebe die Pizza in den Ofen und sage dann: „Ich nehm' jetzt auch Drogen. Meinte zumindest Cotton. Blöd, dass es nur Traubenzucker war." Jace bricht in Gelächter aus und fragt dann verwundert: „Cotton?" „Der Direktor.", erkläre ich ernst, „Der sieht doch aus wie der eine Typ aus Fluch der Karibik!"

„Da ich wegen dir diese Filme mindestens zwanzigmal gesehen habe, stimme ich dir zu.", meint er dann und grinst. „By the way, was hatte Drake denn heute wieder für Probleme?", frage ich dann und setzte mich an den Küchentisch. „Kein Plan. Meinte diesen Logan zerstören zu müssen.", erzählt Jace und hält abwehrend die Hände nach oben, „Seine Wortwahl, nicht meine!" Ich muss beim Gedanken an Drake lächeln, der Typ ist einfach unglaublich. „Und hat er Logan zerstört?", lache ich dann. „Er hat eher mich zerstört, die Hälfte hab ich abbekommen weil ich diesen Logan schützen wollte!", erzählt mein Bruder und ich stoße ein: „Du Held!", hervor.

Die Idylle wird vom Schrillen unserer Klingel gestört und Jace geht fluchend zur Tür. „Tu dein beschissenes Fahrrad da weg!", brüllt eine fremde Stimme und mein Bruder brüllt irgendetwas zurück, dann schlägt er die Haustür zu und schleppt mein Rad in die Küche. „Was stellst du das auch so behindert hin!", murmelt er angenervt. „Es hat mich halt abgefuckt!", rufe ich aus und gestikuliere wild, „Irgend so ein Idiot hat die Reifen aufgeschlitzt!" „Ich besorg dir ein neues.", meint Jace nur und schaut durch das Fenster des Ofens nach der Pizza, „Die ist fertig."

Wir essen größtenteils schweigend am klapprigen Küchentisch. Die Collins-Familie. Mom ist nie zu Hause, Dad pennt besoffen auf der Couch. Aber wir beide sind ja auch nicht besser. Ich bin eine 16-jährige Versagerin mit einem verdammt schlechten Ruf. Jace ist ein Dieb und seine Abhängigkeiten machen mir auch Sorgen.

„Lass die halbe Pizza für heute Abend aufheben, dann müssen wir da nichts kochen.", schlägt mein Bruder vor ich nicke und esse mein letztes Stück. Wenn wir jetzt etwas übriglassen, bleibt am Ende des Monats auch ein bisschen Geld übrig.

Ich stehe auf und lege meinen Teller in die Spüle, soll doch Mom zur Abwechslung den Abwasch machen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro