Hochzeit mit Folgen
"Linda du blöde Kuh, Marc du Mistkerl." In meinem Inneren streiten sich zwei Geister, die sich nicht entscheiden können, wer nun eigentlich Schuld an der ganzen Sache hier hat. Wobei Schuld wahrscheinlich noch nichtmal der richtige Begriff ist. Die Gedanken die in meinem Kopf toben können sich noch nicht einmal darauf einigen, ob ich die Situation hier einfach nur furchtbar peinlich finde oder sogar doch etwas erregend. Ach was , wenn ich die Feuchtigkeit meiner Strumpfhose in Betracht ziehe, sogar sehr erregend.
Eigentlich hätte ich es wissen müssen. Ich kenne Marc nun schon so lange und wir sind schon so lange zusammen, und trotzdem überrascht er mich immer wieder aufs neue. Und eigentlich ist es genau das, was ich an ihm mag. Es wird nie langweilig. Aber geht er gerade nicht doch ein wenig zu weit? Ich schaffe es aber auch immer wieder mich in Situationen zu bringen, die ich in dem Moment dann bereue. Marc herauszufordern ist selten eine gute Idee. Er fackelt nicht lange. So auch diesmal.
Klar war mir von vorne herein bewusst, dass die Hochzeitsfeier von Sylvie und Chris nicht die unterhaltsamste werden würde. Wir kannten vorher außer den beiden keinen einzigen anderen Gast, Chris war nicht gerade bekannt dafür ein Feierbiest zu sein und die 300 km Fahrt trugen ihr übriges dazu bei, dass ich schon recht schlecht gelaunt und müde auf der Feier ankam. Aber Sylvie war nunmal meine beste Freundin und ich hätte keine gute Ausrede gefunden der Feier fernzubleiben, selbst wenn ich das mehrmals heimlich in Erwägung gezogen hatte.
Da ich wusste, was Marc von mir erwartete, hatte ich eine enge weiße Bluse, einen kurzen Lederrock, schwarze Nylons und meine roten Heels angezogen, was mir zwar ein paar lüsterne Blicke einiger Männer einbrachte, ansonsten aber auch nicht zu irgendwelchen spannenden Situationen führte. Die meisten Gäste kamen ebenso steif und verklemmt daher wie der Bräutigam. Ich konnte immernoch nicht nachvollziehen, was Sylvie an ihm fand. Aber naja, wo die Liebe hinfällt. Musste sie ja wissen.
Die Feier dauerte schon eine ganze Weile, das Abendessen war schon vorbei und außer ein paar, eher peinlichen, Gruppenspielen, dümpelte alles so vor sich hin, wie es abzusehen gewesen war. Marc sah genauso gelangweilt aus, wie ich mich fühlte. Lautlos formte ich mit meinen Lippen das Wort "Langweilig". Doch Marc nickte nur. Plötzlich tippte er mich unter dem Tisch an und zwinkerte mir verschwörerisch zu. Ich kenne diesen Blick genau. Irgendetwas führte er im Schilde. Mit einem Fingerzeig bedeutete er mir mitzukommen. Ohne zu zögern stand ich auf und folgte ihm zu unserem Auto.
Als Marc den Kofferraum öffnete, staunte ich nicht schlecht. Er hatte "seinen Koffer" mitgenommen, in dem sich all das Spielzeug befand, das er nur zu gerne an mir ausprobierte. Warum hatte er es dabei, was hatte er sich dabei gedacht? Hattet er das etwa alles schon geplant gehabt? Bei dem Gedanken an das, was er schon alles mit mir angestellt hatte und die Vorstellung was kommen könnte, überkam mich ein wohliger Schauer.
Das Anwesen, auf dem die Hochzeitsfeier stattfand, lag direkt am Waldrand und nachdem sich Marc vergewissert hatte, dass keiner der anderen Gäste etwas mitbekam, band er mir kurzerhand eine Augenbinde um, und führte mich dann langsam vom Anwesen weg. Ich hatte keine Ahnung wie lang wir unterwegs waren, aber als ich gewagt hatte zu fragen, wohin wir gehen, hatte ich prompt einen Knebel im Mund stecken. Irgendwann hatte ich völlig das Gefühl für Ort und Zeit verloren. Ich ließ mich einfach von Marc führen. Ein Gefühl, dass sich so demütigend und trotzdem so prickelnd anfühlte. Das Gehen mit den Heels war auf dem steinigen Weg die reinste Qual. Ich spürte jedes einzige Steinchen. Und trotzdem erregte es mich, weil ich wusste, dass Marc solche Situationen liebte und ich es für ihn tat. Nach einer gefühlten Ewigkeit blieben wir stehen. Er nahm meine Hände und fixierte sie hinter einem Baum.
Und nun stehe ich hier. Hilflos. Ausgeliefert. Ich habe keine Ahnung, wo Marc gerade ist, aber ich spüre, er ist da. Mein Herz klopft bis zum Hals. Ich nehme jedes einzelne Geräusch um mich herum wahr. In der Ferne bemerke ich ein leises Quietschen. Plötzlich höre ich Marcs Atem dicht neben meinem Ohr: "Bist du bereit?", flüstert er mir leise zu? Bereit?. Wofür? Doch bevor ich meine Gedanken sortieren kann, spüre ich seine Hände an meiner Brust. Langsam öffnet er meine Bluse. Knopf für Knopf. Mein Gott, was hat er vor? Schließlich schiebt er meinen BH nach unten. Mir stellen sich sämtliche Haare zu Berge. Eine Gänsehaut überzieht meinen ganzen Körper.
Und plötzlich nehme ich das Quietschen wieder wahr. Es kommt näher. Langsam. Immer näher. Dann wird mir schlagartig klar, was das ist.Ein Zug! Ein Zug, der langsam an uns vorbeifährt. An mir, die ich mit nacktem Oberkörper und gefesselten Händen hier stehe. Direkt am Gleis. Den Blicken der Fahrgäste schonungslos ausgeliefert. Könnte ich, würde ich mich sofort bedecken, doch die Tatsache es nicht zu können lässt mich noch feuchter werden, als ich es ohnehin schon bin.
Als der Zug endlich vollständig vorbeigerollt ist, spüre ich Marcs Hände zwischen meinen Beinen. "Das hast du gut gemacht, Kleines", raunt er mir zu. Und belohnt mich dann für alles, was ich soeben ausgehalten habe...
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