Kapitel 13
Mein Herz wollte nicht anfangen zu schlagen und ich finde keine Worte dafür, wie ich mich gerade fühle. Ich weiß nicht einmal ob ich atme.
Zwischen all dem Chaos, räuspert sich meine Mutter und lächelt. Tommys Augen lösen sich von meinen. "Guten Abend.", sagt er und seine Stimme hallt in meinem Kopf nieder. "Dir auch, Tommy. Ich will dir jemanden vorstellen..Y/n?", sie stupst mich leicht an und ich ordne meine Gedanken, versuche nicht zu überwältigt und hilflos rüberzukommen, wie ich mich in dem Moment eigentlich fühle. "Hi.", ringe ich raus.
Ich könnte schwören, dass Tommys Mundwinkel gezuckt haben. Der Fakt, dass er es so einfach aufnimmt mich genau jetzt, genau hier zu treffen, ist seltsam. Aber dennoch macht es mich sauer das er so gelassen ist und ich verdrehe die Augen, als er mich ebenfalls begrüßt.
Tommy bittet uns rein und sofort schlucke ich den heftigen Schock runter, denn von Innen sieht diese Villa noch hübscher aus als von Außen.
Ich wusste das Moms Liebhaber reich sein würde, aber so reich? Und vorallem hatte sie mir gesagt das der Sohn jünger als ich ist! Und im Gegensatz zu mir, ist Tommy um einige Monate älter.
"Niklas!" Jemand kommt auf uns zu. Ich erkenne ihn von den Bildern die Mom mir gezeigt hatte, und lächle ihn breit an, ehe er sich vorstellt. "Ich bin so froh dich endlich kennenzulernen.", meint er und ich erkenne das Grinsen von Tommy wieder. Noch immer habe ich das ganze nicht richtig wahrgenommen, bis jetzt.
Wir setzen uns an einen großen Tisch und eine Hausfrau bringt uns die Speisen.
Mein Blick huscht zu Tommy rüber, der auf seine Hände starrt. Fuck. Er und sein Vater sehen sich wirklich extremst ähnlich. Die Haare, die Gesichtsform..alles, bis auf die Augen. Ich denke die musste er von seiner Mutter geerbt haben.
Wie als hätte er meinen Blick genau gespürt, sieht er auf und schaut mir direkt in die Augen rein, bohrt sich in diese und hält mich gefangen.
"Du bist doch im Tommys Alter, nicht wahr?" Die Frage kommt so plötzlich, dass ich paar Male blinzeln musste um zu nicken. "Das ist ja toll", fährt Niklas fort. "Dann wird es ja doch nicht mehr so schlimm sein, wie wir befürchtet hatten."
Ich starre ihn an und neige den Kopf. "Wie bitte?", frage ich und höre auf zu essen.
"Schatz..", flüstert Mom.
Ich habe Angst. Angst, vor dem was sie als nächstes sagt.
"Ich wollte es dir erst einmal nicht sagen, da ich fande dass du noch Zeit brauchen würdest..aber mittlerweile denken Niklas und ich, dass es besser wäre wenn wir hierherziehen würden."
Ich muss einen Schluck Wasser nehmen, um zu mir zu kommen. All das ist zu viel für einen Tag und mein Gehirn macht es nicht mit.
Tommy als Stiefbruder zu haben, ist eines der schlimmen Dinge, aber auch noch mit ihm in einem Haus zu wohnen? Die Vorstellung war grausam genug um mir Gänsehaut zu verleihen.
Während ich mich nervös räusper, huschen meine Augen wieder zu Tommy. Er schaut mich an und etwas in seinem Blick, sagt mir, dass er diese verfluchte Lage wohl eher amüsant findet.
"Ich weiß nicht..", sage ich und meine Augen hängen immer noch an seinen. Moms Seufzen dringt trotzdem zu mir rüber. "Alles gut. Du musst ja nicht direkt antworten..", meint Niklas und ich höre die Enttäuschung raus.
Ich weiß nicht was ich sagen soll. Wahrscheinlich sollte ich den Inneren Kampf nicht aufgeben, damit Tommy die Genugtuung bekommt. Ich will nicht mit ihm wohnen. Ich wollte ihm noch nicht einmal begegnen, ihn ansehen, geschweige denn zu reden.
Aber vielleicht..vielleicht gibt es ja noch eine Möglichkeit, Mom und Niklas glücklich zu machen und gleichzeitig Tommy aus dem Weg zu gehen?
Ich bin bereit dieses Risiko einzugehen, also grinse ich ihn an, schaue zu Mom und ihrem Freund. "Ich denke es ist eine gute Entscheidung, zusammen zu ziehen. Dann könnt ihr ja mehr Zeit miteinander verbringen."
Sie umarmt mich so heftig, dass ich beinahe denke sie zerquetscht mich. Ich versuche zu zurück zu umarmen, aber es gelingt nicht ganz.. "Mom- Ich- du erstickst mich gleich.", sage ich und ringe nach Luft. Sofort löst sie sich wieder und entschuldigt sich. Ihre Augen glänzen und mein Inneres versucht sich zu beruhigen.
Ich hoffe sehr, dass das ganze nur ein Alptraum ist und das ich bald wieder aufwache. Denn das hier wird im wahrsten Sinne des Wortes ein Alptraum sein..
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