Gutenachtgeschichte (1k special)
Wörter: 823
Info: Dieser One Shot spielt im Waldlandreich zu einer Zeit, als Legolas noch ein kleiner Elbling ist.
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Es war schon spät am Abend – gerade für einen kleinen Elben – als der junge Prinz noch putzmunter auf seinem Bett herumhüpfte. Sein Vater stand daneben und versuchte vergeblich, den Kleinen zu beruhigen und dazu zu bringen, endlich ins Bett zu gehen. Aber obwohl er den ganzen langen Tag damit verbracht hatte, das Königreich auf den Kopf zu stellen, war er laut eigener Aussage noch nicht müde. Nun half nur noch eines.
>>Wie wäre es denn mit einer Geschichte?<<, griff Thranduil zum Äußersten.
Tatsächlich wurde das Hüpfen augenblicklich eingestellt und leuchtende Kinderaugen sahen ihm begeistert entgegen.
>>Aber dafür musst du dich zumindest richtig ins Bett legen.<<, sagte Thranduil, >>Welche Geschichte möchtest du denn hören?<<
>>Wie du unser Zuhause beschützt hast!<<, antwortete Legolas voller Vorfreude und kroch rasch unter seine Bettdecke.
Sein Vater verdrehte die Augen. >>Aber das erzähle ich doch immer. Hast du nicht mal Lust auf etwas anderes?<<
>>Nein<< Der kleine Elb schüttelte entschlossen den Kopf.
>>In Ordnung. Dann hör‘ gut zu.<<, gab sich der König geschlagen. Er konnte Legolas einfach nichts ausschlagen. >>Wolken bedeckten schon den ganzen Morgen den Himmel über dem Wald und es herrschte eine bedrückte Stimmung überall im Königreich. Ich hatte schon länger ein schlechtes Gefühl und als die Wachen in den Thronsaal kamen, ahnte ich, dass sie keine guten Neuigkeiten für mich hatten. Doch was sie zu sagen hatten, war schlimmer als alles, das ich erwartet hatte. Eine Armee von Orks stand vor unseren Toren.<<
Legolas sah ihn schockiert an, als hörte er die Geschichte gerade zum ersten Mal.
>>Sofort habe ich meine besten Soldaten zu mir gerufen und wir ritten los, um die Orks von unserem Land zu vertreiben.<<, erzählte Thranduil weiter, >>Als die großen Tore sich hinter uns schlossen, drehte ich mich noch einmal um und lächelte euch zu. Deine Mutter war nämlich besorgt um mich, da ich das erste Mal ohne sie in den Kampf zog und sie mich deshalb nicht wie sonst beschützen konnte. Aber du warst noch zu klein und sie blieb hier, um dich zu schützen.<<
>>Wenn Orks es nochmal wagen, uns anzugreifen, kriegen sie es mit uns allen zu tun. Jetzt kann ich kämpfen!<<, verkündete Legolas bestimmt und schlug einen imaginären Feind in die Flucht.
Thranduil musste schmunzeln. >>Da bin ich mir sicher.<<, bestätigte er ihn und versuchte dabei so ernst wie möglich zu klingen, >>Du bekommst deine Chance schon noch früh genug.<<
Dann fuhr er fort: >>Als wir den Schutz der Bäume verließen, standen dort 1.000 Orks vor dem Wald, die uns grimmig anstarrten.<<
>>Das letzte Mal hast du aber gesagt, es waren 800 Orks, Ada.<<, erinnerte Legolas ihn.
>>Was? Das kann nicht sein.<<, tat Thranduil überrascht. Heimlich hatte er jedes Mal, wenn er die Geschichte zum Besten gab, einige Hundert Orks für die Dramatik dazu erfunden. >>Ich weiß nicht, wovon du da redest. Ich bin mir ganz sicher, dass es so viele waren. Darf ich jetzt weitererzählen?<<
Legolas nickte lachend.
>>Gut. Ich sah mich also mindestens 1.000 Orks gegenüber, wenn nicht sogar noch mehr.<<, nahm er den Roten Faden wieder auf, >>Wir waren in der Unterzahl und hoffnungslos unterlegen. Das war zumindest, was die Orks dachten. Aber die waren auch noch nie zuvor den Elben des Waldlandreiches begegnet. In ganz Aman gibt es keine besseren Elbenkrieger als hier.<< Die Augen des jungen Prinzen fingen an, vor Stolz zu leuchten. >>Es war eine lange Schlacht, die sich bis in die Abendstunden zog und wir haben erbittert gegen die erdrückende Übermacht des Feindes gekämpft. Doch als ich schon beinahe die Hoffnung aufgegeben hatte, wurde unsere Tapferkeit belohnt und wir trugen schließlich den glorreichen Sieg davon. Die übrig gebliebenen Orks flohen und wir verfolgten sie noch bis zur Grenze, um sicherzugehen, dass sie sich ja nie wieder blicken lassen würden.<< Er machte eine dramatischen Pause, um seine Heldentaten nachwirken zu lassen. >>Als wir zurückkamen, umarmte ich als erstes deine Mutter und-<<
>>Wo war ich denn?<<, wollte Legolas wissen.
>>Du warst schon lange im Bett und hast tief und fest geschlafen, weil es schon weit nach Mitternacht war. Genau wie heute.<<, antwortete Thranduil. >>Ich nahm sie also in den Arm und wir küssten uns.<<
>>Ihhh!<<, fand der Kleine und Thranduil musste lachen.
>>Dann haben wir tagelang unseren großen Sieg gefeiert und-<<
>>Und so hast du erneut tapfer unser Zuhause gerettet.<<, unterbrach Legolas ihn erneut und beendete damit selber die Geschichte. Er kannte den Satz mittlerweile auswendig, da die Geschichten seines Vaters immer auf diese Art und Weise endeten.
>>Genau.<<, sagte dieser, >>Und jetzt wird geschlafen.<<
Tatsächlich schloss der kleine Elb brav die Augen und machte es sich bequem. >>Gute Nacht, Ada.<<
Thranduil blieb noch kurz bei ihm, bis er eingeschlafen war. Glücklich lächelnd betrachtete er seinen schlafenden Sohn und stand schließlich auf.
In der Tür stand eine blonde Elbin und grinste ihn amüsiert an. >>Jetzt sind es also schon 1.000 Orks?<<, fragte sie erstaunt.
Anstatt ihr zu antworten, gab er ihr einen Kuss und sie verließen Hand in Hand das Zimmer ihres Sohnes.
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So, wie versprochen das 1k special. Wie findet ihr es?
Bei dieser Gelegenheit wollte ich mich noch bei allen bedanken, die meine kleinen Geschichten gelesen, gevotet und kommentiert haben und mich so dazu motiviert haben, immer weiterzuschreiben. Vielen, vielen Dank!
Ich würde mich geehrt fühlen, wenn ihr mich auch weiterhin so fleißig unterstützen würdet ;)
Eure LivielFinarfiniel ☆
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