Drunk Thranduil
Wörter: 1216
Info: Dieser One Shot spielt auf Aragorns Krönung. (Aralas & somehow Elruil)
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>>Denkst du wirklich, wir sollten es ihm sagen?<<, fragte Legolas bestimmt schon das 100. Mal an diesem Tag und blickte den Mann vor sich unsicher an.
>>Spätestens morgen wird er es sowieso erfahren. Also ja, ich bin mir sicher.<<, antwortete Aragorn, >>Er wird es schon verkraften, glaube mir ruhig, Meleth Nín.<<
>>Du kennst ihn nicht so wie ich.<<
>>Aber er ist dein Vater. Er hat ein Recht darauf, es von dir zu erfahren.<< Er gab dem Elben einen kurzen Kuss, was diesen zum Lächeln brachte.
>>Ich weiß…<<, seufzte Legolas und ließ sich von Aragorn den Gang entlang ziehen.
Schließlich blieben sie vor einer Tür stehen und er war sich plötzlich doch nicht mehr so sicher.
>>Ich glaube, es ist doch noch nicht der richtige Zeitpunkt. Wir sollten damit lieber noch warten.<<, fand Legolas und wollte schon wieder gehen, als Aragorn ihn zurückhielt und an seiner statt klopfte.
Thranduil öffnete gut gelaunt und mit einem Glas Wein in der Hand die Tür.
>>Hallo, Ada.<<, grüßte ihn Legolas, während der Mensch eine Verbeugung andeutete.
>>Was führt euch her?<<, fragte Thranduil neugierig und bat die beiden herein.
>>Euer Sohn möchte Euch etwas sagen.<<, meinte Aragorn und zwang seinen Freund somit, endlich mit der Sprache rauszurücken.
Legolas schluckte schwer, als er daran dachte, seinem Vater jetzt die gute Laune verderben zu müssen. Nicht ohne Grund hatte er das nicht mehr getan, seit er ein kleiner Elb war. Daher nahm er ihm das Weinglas aus der Hand und trank es mit einem Mal aus.
>>Ich habe jemanden gefunden, mit dem ich mein Leben verbringen möchte.<<, sagte er schließlich und beobachtete wie Thranduil sich darüber freute. Diese Freude würde leider gleich zerstört werden.
>>Das freut mich, es wurde auch wirklich langsam Zeit.<<, sagte er, >>Wer ist es denn? Und wieso ist der hier?<< Damit meinte er wohl Aragorn.
Legolas atmete tief durch und erklärte dann: >>Er ist derjenige. Wir sind zusammen, Ada.<<
Thranduil reagierte einfach gar nicht. Er sah einfach nur sehr, sehr, sehr überfordert aus.
Aragorn wollte ihm, um die Stimmung ein wenig aufzulockern, auf die Schulter klopfen, aber ein Blick des Elbenkönigs genügte und er überlegte es sich spontan anders.
>>Aber er ist ein Mensch.<<
>>Ja, ich weiß, aber-<<
>>Er ist sterblich, Legolas. Er lebt vielleicht noch 100 Jahre.<<, gab Thranduil zu bedenken und blieb dabei überraschend ruhig. >>100 Jahre sind nur ein Wimpernschlag im Leben eines Elben. Die Zeit mit ihm wird so schnell enden wie sie begonnen hat.<<
>>Er ist ein Nachkomme der Könige von Númenor und gesegnet mit ihrem langen Leben.<<, argumentierte Legolas.
>>Er wird dich dennoch verlassen. Ob ein Jahrhundert früher oder später ist nicht von Belang.<< Das war schon schon eher die Reaktion, die Legolas erwartet hatte.
>>Du kannst sagen, was du willst. Ich liebe ihn und daran wirst du nichts ändern können.<<, stellte er schließlich klar, drehte sich um und stürmte aus dem Raum.
Aragorn überlegte kurz, ob er noch etwas sagen sollte, entschied sich dann aber dagegen und eilte seinem Freund hinterher.
☆☆☆
Bis zum nächsten Tag hatte Legolas es irgendwie geschafft, seine fröhliche Stimmung zurückzuerlangen und saß zufrieden neben Aragorn, während die Besucher die beiden frischgebackenen Könige von Gondor beglückwünschten. Beide sahen mit ihren Kronen absolut fantastisch aus.
In ganz Minas Tirith, ach was in ganz Mittelerde gab es nur drei Personen, die dem Königspaar ihr Glück nicht gönnten. Das waren zum einen Arwen und Eowyn, die sich auf der Stelle gut miteinander verstanden und ihre Wut rausließen, indem sie über Aragorn herzogen.
Und zum anderen war das Thranduil, der leider niemanden zum Lästern fand und seine Wut daher in Alkohol ertränkte. Hauptsächlich in seinem Lieblingswein aus Dorwinion und zwar Unmengen davon. Zum Glück hatte er vorausgeplant und ein paar Wagenladungen davon mitgebracht.
Also saß Thranduil den ganzen Abend auf seinem Platz, der sehr zu Aragorns Leidwesen direkt neben dem von Legolas war und warf dem armen Menschen über den Tisch hinweg giftige Blicke zu. Dabei kippte er eine Weinflasche nach der anderen runter. Sein Sohn ließ sich davon nicht um sein Glück bringen und ignorierte ihn gekonnt. Aragorn hatte allerdings die ganze Zeit über das unangenehme Gefühl, der Elbenkönig würde ihm gleich nicht mehr nur böse Blicke zuwerfen, sondern auch sämtliche spitze Gegenstände, die er in die Finger bekam.
Nach der x-ten Flasche Rotwein kam Thranduil dieser Gedanke auch. Er nahm sein Messer in die Hand, begutachtete es kurz und sah dann von dem Messer zu Aragorn und dann wieder zum Messer. Die Festlichkeiten neigten sich schon dem Ende zu und viele Gäste hatten sich schon auf den Heimweg gemacht. Das bedeutete weniger Zeugen.
Je öfter Thranduil von dem Messer zu Aragorn sah und je breiter sein betrunkenes Grinsen wurde, desto nervöser wurde Aragorn und blickte verzweifelt zu Legolas, der allerdings gerade in ein Gespräch vertieft war.
Zu seiner Rettung kam schließlich Elrond, der seinen panischen Blick bemerkte und sofort handelte. Er erhob sich und verkündete, dass er nun zu Bett gehen würde.
>>Kommt Ihr mit?<<, richtete er sich an Thranduil, der kurz darauf reagierte und seinen Blick von einem äußerst erleichterten Aragorn abwandte.
>>In Euer Bett?<<, fragte er irritiert und stand wenn auch mit einigen Schwierigkeiten auf.
>>Nein<<
>>Oh…<<, machte Thranduil und ließ sich zurück auf seinen Stuhl fallen.
Elrond, der bereits bereute, sich eingemischt zu haben, zog ihn wieder hoch und hielt ihn fest, damit er nicht umfiel wie ein Brett. Ein besonders betrunkenes Brett. Als er ihn Richtung Ausgang drängte, schaffte Thranduil es dennoch, sich die angebrochene Flasche Wein vom Tisch zu schnappen.
Nach ein paar Metern stellte sich heraus, dass der Elbenkönig nicht mehr unbedingt in der Lage dazu war, eigenständig zu laufen. Also legte Elrond sich wohl über übel seinen Arm um die Schulter und brachte ihn zu seinem Zimmer. Obwohl er ihn eher trug als alles andere.
Es muss ein wirklich witziger und vor allem ungewöhnlicher Anblick gewesen sein, wie der Herr von Bruchtal den sonst so stolzen Waldlandkönig durch die Gänge zerrte, während dieser sturzbesoffen über den König Gondors herzog.
Als sie schon fast vor dem Zimmer standen – also Elrond stand und Thranduil hing halb in seinen Armen – erlitt letzterer einen Nervenzusammenbruch.
>>Bin ich wirklich so ein schlechter Vater?<<, wollte er wissen und warf sich ihm dramatisch vor die Füße.
>>Ich bin mir sicher, dass es nichts mit Euch zu tun hat.<<, beruhigte Elrond ihn und hob ihn wieder auf.
>>Was habe ich sonst getan, dass die Valar mich mit… mit…<< Er suchte kurz angestrengt nach der passenden Beleidigung und nippte an seinem Wein. >>mit diesem Menschen bestrafen?<<
>>Glaubt mir, diese Frage habe ich mir auch oft genug gestellt…<<, antwortete Elrond resignierend, >>Ihr müsst es einfach akzeptieren.<<
Thranduil sah ihn an, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. Außerdem war sein Wein leer.
>>Oder Ihr hofft, dass Legolas ihn stehen lässt, sobald er alt wird.<<
Diese Antwort gefiel ihm schon viel besser. >>Du bist so ein guter Freund!<<, brabbelte er und fiel ihm um den Hals, wo ihn dann prompt das Saufkoma ereilte.
Elrond brachte ihn in sein Zimmer, wo er kurz wieder aufwachte.
>>Ich liebe dich, Elrond.<<, sagte Thranduil mit ungewöhnlich klarer Stimme und fiel dann hintenüber auf sein Bett, wo er völlig bewegungslos liegen blieb.
Perplex starrte Elrond ihn an und seine Gedanken setzten kurz aus. Dann sammelte er sich wieder, prüfte Thranduils Puls und verließ dann ziemlich durcheinander dessen Zimmer.
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Ich werde bei den Titeln irgendwie immer unkreativer...
Naja, wie auch immer! Hat's euch gefallen? Es ist ziemlich abgedreht, ich weiß, aber ich habe die Vorstellung von einem betrunkenen Thranduil einfach nicht mehr aus meinem Kopf bekommen.
Eure LivielFinarfiniel ☆
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