Kapitel 7 - Chris - neue Freunde
Die Eröffnungsveranstaltung war sehr schnell vorbei.
Chris war dem dankbar.
Josie und er saßen am Tisch des Hauses Gryffindor, als eine Vielzahl der Schüler um sie herum sich erhob.
Sie wussten nicht so recht, was sie jetzt tun sollten, also erhoben sie sich und folgten denjenigen, die das gleiche Symbol auf ihren Roben trugen.
Sie würden schon am richtigen Ort ankommen.
Ein rothaariges Mädchen stellte sich plötzlich vor sie.
An ihrer Brust glitzerte ein goldenes Abzeichen, was ihr wohl irgendeine Stellung zuwies.
"Hi, ihr seid neu hier. Mein Name ist Lily Evans und ich bin Schulsprecherin. Wenn ihr also irgendwelche Probleme habt, dann könnt ihr jeder Zeit zu mir kommen. In welchem Jahr fangt ihr denn an?"
Es Josie neben ihm, die antwortete: "Nun wir kommen beide in die siebte Klasse. Ich bin Josie Gambol und das ist mein Bruder Chris."
Bei den letzten beiden Worten wies sie auf ihn.
Lily nickte ihnen freundlich zu: "Nun, wenn das so ist, dann kommt mal mit."
Sie führte sie durch die schier endlosen Gänge des Schlosses.
Zwar hatten sie in der letzten Nacht bereits hier geschlafen, aber da hatte sie ihre Hauslehrerin Professor McGonagall abgeholt und gebracht.
Irgendwie war ihm der Weg nicht so lang vorgekommen, aber vielleicht war das Lilys Absicht, um ihnen ein wenig des Schlosses zu zeigen.
Einschätzen konnte er das jedoch nicht.
Dafür hatte er bis jetzt zu wenig von der Schule gesehen.
Nach einer schier unendlich langen Wanderung, auf der Lily ihnen auch einiges erzählt hatte, wobei er hier nur die Hälfte wirklich verstanden hatte, landeten sie vor dem Portrait der fetten Dame.
Ein seltsamer Name für eine Person.
War das das wichtigste von dieser Frau?
Hatte sie keinen Namen?
Scheinbar schien er der einzige Mensch, der sich gerade diese Frage stellte, denn die anderen sagten einfach nur das Passwort und das Gemälde schwang zu Seite.
Der Blick auf den dahinter liegenden Raum wurde frei.
Er war groß und gemütlich eingerichtet.
Mehrere Sitzgruppen waren aufgestellt, eine von ihnen direkt vor dem leuchtenden Kamin.
Lily zog sie genau dorthin.
Drei Mädchen hatten es sich dort bereits bequem gemacht.
"Lils, wen hast du uns denn da mitgebracht?" das eine Mädchen war aufgesprungen und schaute Lily mit großen Augen an.
Diese lachte: "Das sind Josie und Chris, sie sind neu in unserem Jahrgang. Und das hier, Josie, sind deine neuen Mitbewohnerinnen. Marlene, Emmeline und Mary."
Zuerst deutete sie auf das stehende Mädchen, dann auf die beiden die saßen.
Sie nickten ihnen allen zu.
Gemeinsam setzten sie sich auf das Sofa und Marlene schaute sie sofort mit großen Augen an: "Wer seid ihr, wo kommt ihr her und was macht ihr hier in Hogwarts?" Die Worte sprudelten nur so aus ihrem Mund und Chris überlegte, wie er das ganze auf Englisch ausdrücken sollte.
Die Sprache zu verstehen gelang ihm mittlerweile ziemlich gut, nur das Sprechen bereitete ihm weiter große Probleme.
Darum war er froh, als erneut Josie die Iniziative ergriff: "Nun, wir sind Geschwister und haben uns hier nach Hogwarts geflüchtet, weil wir von einer Gruppen durch den Wald verfolgt wurden und man unseren Bruder verletzte hat."
"Ihr habt noch einen Bruder?" Marlene starrte sie völlig entgeistert an.
Josie fing an zu grinsen: "Wir sind sogar zu viert. Ich habe noch eine Zwillingsschwester."
Marlene schaute sie entgeistert an und schien nicht so wirklich zu wissen, was sie sagen sollte.
"Wo sind die beiden anderen denn?" Mary war es nun, die das Wort ergriff.
Josie lächelte: "Patricia ist in Slytherin und Levin auch, aber der liegt momentan im Krankenflügel."
"Ich würde nicht sagen, dass das etwas ist, worüber man sich freuen sollte," eine männliche Stimme erklang von hinter ihnen.
"Potter!" Lily verdrehte ihre Augen und Chris drehte sich um.
Dort standen drei Jungs.
Der erste hatte zerzaustes schwarzes Haar und an seiner Brust glitzerte das gleiche Abzeichen, wie an Lilys.
Neben ihm stand ein braunhaariger Junge, der etwas müde in die Runde blickte.
Der dritte Junge war kleiner und stand etwas hinten seinen Freunden.
"Was ist gegen das Haus Slytherin einzuwenden?" Josie schaute die drei Jungen fragend an.
Ein unterdrücktes Lachen kam von dem Jungen mit den schwarzen Haare: "Ich hoffe die Frage ist nicht ernstgemeint."
Lily seufzte: "Darf ich vorstellen: Das ist James Potter der größte Idiot von Hogwarts, neben seinem besten Freund Sirius Black. Die beiden dahinter sind Peter und Remus. Ach ja Chris, mit denen wohnst du dann ab jetzt in einem Zimmer."
Chris nickte ihnen zu.
Sie sahen recht nett aus, auch wenn über James Gesichter ein undefinierbarer Gesichtsausdruck huschte.
"Dann komm mal mit, ich zeige dir unser Zimmer," der große braunhaarige lächelte ihm freundlich entgegen und Chris stand auf.
Er verabschiedete sich von Josie und wünscht der Mädchengruppe eine gute Nacht, bevor er den Jungen nach oben in den Schlafsaal folgte.
Dort angekommen, wurde ihm das Bett zugewiesen, dass er bereits in der letzten Nacht benutzt hatte.
Jedoch lies man ihn nicht sofort ins Bett gehen, denn auch diese Jungen wollten wissen, was er und seine Geschwister in diesem Schloss wollten.
Er erzählte ihnen von dem geschehenen Angriff, der Flucht in dieses Schloss und ihr Ziel den Schulabschluss nachzuholen.
Nun ja, zumindest versuchte es Chris, aber immer wieder fehlte ihm das richtige Wort.
Das hier war nicht seine Muttersprache und wirklich gut sprechen konnte er es nicht.
Das nette Lächeln von Remus veranlasste ihn aber dennoch das ganze zu versuchen und die richtigen Worte zu finden.
Am Ende war er sich sicher, dass sie so ungefähr verstanden hatte, was er meinte.
Sie liesen ihn danach in Ruhe, so dass er sich in sein Bett legen konnte.
Die drei hatten sich auf einem Bett nieder gelassen und flüsterten miteinander, aber ihn bezogen sie nicht mit ein.
Irgendwie machte ihn das ein wenig traurig, aber was hatte er auch erwartet?
Sie kannten ihn seit nichtmal einer halben Stunde.
Natürlich bezogen sie ihn dann noch nicht in ihre privaten und freundschaftliche Gespräche mit ein.
Aber diese Gruppe von Jungs war ihm bis jetzt sehr sympathisch, vielleicht konnte er sich mit ihnen anfreunden, wenn er schon mit ihnen zusammen lebte.
Das würde er in Zukunft auf jeden Fall in Angriff nehmen.
Es waren einige Tage vergangen und sein Gefühl hatte ihn nicht enttäuscht.
Zu den drei Jungs war noch ein vierter hinzugestoßen.
Sirius, oder von seinen Freunden auch Tatze genannt, war ihm bis jetzt auch am sympathischsten.
An diesem Morgen saßen sie alle zusammen beim Frühstück, als Levin durch die große Flügeltür hereinkam.
An seiner Seite lief ein Junge, der gewisse Ähnlichkeit zu Sirius aufwies.
Vielleicht waren sie verwandt?
Sollte er nachfragen?
Diese Frage wurde von dem Blick des Gryffindors mehr als nur beantwortet.
Er starrte mit einem Ausdruck in den Augen hinüber zum Slytherin Tisch, den Chris nicht zu hundertprozent deuten konnte, aber er wirkte nicht sonderlich glücklich.
"Also nichts gegen dich Chris, aber du hast einen sehr seltsamen Bruder. Er kennt einfach Leute aus unser Schule, ohne jemals hier gewesen zu sein und scheint sich in Slytherin sehr wohlzufühlen," James blickte in die Runde.
Chris zuckte mit den Schultern: "Ich habe mich auch schnell mit euch angefreundet, oder?"
"Das ist was anderes. Du kanntest uns noch nicht vorher und du bist in keinem Haus voller Nachfolger Todesser gekommen, oder?" Sirius mischte sich in die Unterhaltung ein.
Da hatten diese beiden allerding recht.
Viel gutes über dieses Haus der Schlange hatte er noch nicht gehört.
Und seine Schwester kam ihm auch in manchen Situationen auch eher distanziert vor.
Gleiches galt für Levin.
Chris merkte einfach, dass die sich schon kannten und er später dazu gekommen war und Josie kam als Gryffindor gut mit den beiden aus.
Ihm gelang das nicht.
Mit Patricia hatte er kaum ein richtiges Wort gesprochen und Levin war ihm sowieso eine suspekte Persönlichkeit, wie ihm in den letzten Tagen klar geworden war.
Er verstand diesen Jungen einfach nicht.
Aber gut, sie kannten sich noch nicht lange.
Vermutlich musste man erst lernen mit diesen Launen umzugehen und dann konnte er diesen Jungen wirklich mögen, denn das war es doch irgendwie, was eine wirkliche Familie ausmachte, oder?
Als Blutsverwandte musste man sich verstehen, anders war das doch kaum möglich.
Chris und Sirius liefen gemeinsam durch das Schloss in Richtung ihres nächsten Kurses.
Astronomie stand auf dem Stundenplan.
Deswegen liefen sie nun durch das dunkle Schloss.
Die Fackeln an der Wand beleuchteten die meisten Hauptkorridore, aber die Geheimgänge, die ihm Sirius auf dem Weg zeigte, um schneller zu sein, waren stockfinster.
Dieses Gefühl lies aber eine große Vorfreude in ihm aufflammen.
Auf Durmstrang hatten sie das Fach ebenfalls unterrichtet bekommen, aber lediglich unter dem theoretischen Gesichtspunkt und er hoffte, dass er ihnen hier trotzdem folgen konnte.
Vor der Tür, die auf den Turm hinaufführen musste, standen bereit mehrere Schüler.
Unter ihnen seine beiden Slytherin Geschwister.
Neben ihnen standen zwei Jungs und zwei Mädchen aus dem gleichen Haus.
Etwas abseits hatten sich auch einige Ravenclaws und Hufflepuffs, aber auf die steuerte Sirius nicht zu, er lief direkt auf die sechs Slytherins vor ihm zu, um sich wenige Meter neben ihnen an die Wand zu lehnen.
Genau dort stellte sich jetzt auch Chris zu ihm.
Wirklich wohl fühlte er sich dabei jedoch nicht.
Sein Gefühl bestätigte ihn sehr schnell.
Einer der Slytherins kam auf sie zu und schaute Sirius direkt an: "Black, ich weiß, du hast so die ein oder andere Differenz mit jemandem aus unserem Haus, aber ich glaube wir wissen alle, dass es nicht gut wäre, wenn du dich an dieser Stelle zwischen diese Familie stellst mit deinen Freunden, oder?"
Der Angesprochene antwortete nicht und als der Slytherin gerade zu einem weiteren Kommentar ansetzen wollte, erklang eine Stimme von hinter ihm: "Linus, lass das."
"Na, Avery brauchst du seine Unterstützung, um zu wissen, was du tun sollst?" Ein Lächeln stahl sich auf das Gesicht von Sirius.
Das Gesicht de Slytherins vor ihm nahm eine etwas ungesund rote Farbe an und er kramte in seiner Tasche, vermutlich nach seinem Zauberstab, aber dazu kam er nicht mehr, denn eine laute Stimme erklang hinter ihnen.
"Darf man fragen, was hier los ist?" Chris drehte seinen Kopf und dort stand Lily, zusammen mit Josie.
Ein bebendes Lächeln setzte sich auf das Gesicht Averys: "Ah, die Schlammblut Schulsprecherin."
"Wag es nicht noch einmal sie so zu nennen," plötzlich stand Josie neben ihnen.
Sie musste mit Lily gekommen sein.
Ein anderer Slytherin stellte sich jetzt neben Avery, Chris dachte sich zu erinnern, dass er Mulciber hieß.
Gerade als die letzten Zauberstäbe gezogen wurden, öffnete sich die Tür zum Turm und ein Mann kam heraus.
Seine Haut war extrem blass, diesen Effekt verstärkte seine dunkle Kleidung.
Wer war das?
Aber im Hinblick darauf, wie schnell die Schüler ihre Zauberstäbe senkten, war das vermutlich ihr Lehrer.
Der Mann ließ langsam seinen Blick über die Gruppe schweifen, wobei seine Augen auf Chris und seinen Geschwistern etwas länger verlieben, als auf den übrigen versammelten: "Nun, meine Herrschaften. Ich bitte Sie nach oben zu gehen und sich dort ihre üblichen Plätze zu suchen."
Er ging voran, die Treppe hinauf und die Gruppe folgte ihm.
Oben gingen die anderen wie selbst verständlich auf ihre Teleskope zu, aber die vier Geschwister blieben in der Mitte des Turmes stehen.
Ein solches Gerät hatte ihnen noch keiner in die Hand gedrückt, aber der Lehrer kam nun auf sie zu.
"Sie müssen die Gambols sein. Mein Name ist Professor Yong und ich werde sie bis zu ihrem Abschluss in Astronomie unterrichten. Nehmen sie sich da hinten ein Teleskop und ich werde schauen, wie ihr aktueller Stand im Hinblick auf unseren Lehrplan aussieht."
Eine innere Vorfreude baute sich in Chris auf.
Er war so gespannt, was gleich passieren würde.
Mit dem Fernrohr in der Hand lief er nach vorne an die Brüstung.
Der kühle Nachtwind legte sich in seine Haare und er schloss die Augen, um diesen Moment der Schönheit in sich aufzunehmen.
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