Kapitel 9: Ernstes Gespräch
Leise schliesst Lu die Bibliothekstür hinter sich und geht dann mit schnellen Schritten auf die nächstgelegene Treppe zu. Nach dem Abendessen hatte sie sich verabschiedet um sich in der Bibliothek noch ein Buch zu holen; Zauber selbst erfinden und alte Zauber verändern. Die Kunst Zauberformeln selbst zu erfinden hat Lu schon immer fasziniert. Daher will sie es hier in Hogwarts mal ausprobieren. Bei den Muggeln, im Kinderheim hatte sie viele Lateinkurse besucht um später in der Zauberer Welt besser zurecht zu kommen. Und sie muss zugeben: es hat sich gelohnt.
Lu schlendert die Gänge entlang hoch zu Dumbledores Büro. Um neun Uhr soll sie dort sein, also hat sie noch einige Minuten Zeit. Als sie gerade um die Ecke biegt, kracht sie fast mit einem grösseren Schüler zusammen, aber in letzter Sekunde können beide noch ausweichen. Lu sieht hoch und entdeckt einen sehr verlegenen Neville vor sich stehen.
Was machst du denn hier? fragen beide gleichzeitig und fangen an zu lachen. Ich bin auf dem Weg zu Dumbledore um ihn etwas zu fragen. Weil ich mit der zweiten Klasse anfange und so Das ist nur ein bisschen gelogen.
Äh, Neville kratzt sich peinlich berührt am Hinterkopf. Ich hab' mich verlaufen. Lu lächelt nur und klopft ihm aufmunternd auf die Schulter. Ich denke dahinten habe ich den Gesang der fetten Dame gehört. Meine armen Ohren sind fast geplatzt, Der Braunhaarige nickt dankbar und schaut den Gang, auf den Lu eben gezeigt hat, entlang. Bis morgen Neville. Er verabschiedet sich ebenfalls und steigt die Treppen zum Gryffindor Turm hoch. Lu macht sich zum Büro des Schulleiters auf. Als sie den ganzen Tag Revue passieren lässt, ist sie trotz des Vormittags zufrieden. Der Verwandlungs-Unterricht war interessant, aber ziemlich einfach. Das Abendessen ist mit ihren neuen Freunden wie im Flug vergangen.
Als Dumbledore Lu vor einer Woche im Kinderheim besuchte, haben sie dieses Treffen vereinbart um genaueres zu klären. Hagrid, der nette Riese hatte sie dann später mit zur Winkelgasse genomen, um ihre Schulsachen einzukaufen.
So tief in Gedanken versunken bemerkt sie erst, dass sie schon da ist, als jemand neben ihr sich räuspert. Entschuldigung, Professor. Ich bin häufig ein wenig zu tief in meine Gedanken vertieft. Dieser nickt nur freundlich lächelnd. Viele Zitronenbonbons. Bei dem Passwort, welches Dumbledore soeben sagte, schwingt der Wasserspeier auf.
Beide gehen hoch, ins Büro und setzen sich an den grossen Schreibtisch. Schön, dass Sie gekommen sind, Miss Xland. Seine durchdringend blauen Augen blicken sie neugierig an.
Danke Ihnen, dass ich trotz meines Alters das zweite Schuljahr besuchen darf. Lu wird erst in ein paar Wochen zwölf, wollte aber trotzdem in die zweite Klasse. Gern geschehen. Wie ich hörte kommen Sie mit dem Schulstoff gut zurecht? Lu muss lächeln. Dumbledore weiss auch immer alles. Er ist genauso, wie Remus ihn beschrieben hat.
In der Tat. Die Lernerei in den Ferien war nicht umsonst. Er schmunzelte ebenfalls und hält ihr eine Schüssel hin. Zitronenbonbon? fragt er. Lu bedankt sich und nimmt eine der Süssigkeiten aus der Schüssel.
Ich habe mir gedacht, ein eigenes Zimmer würde sich in Anbetracht des besonderen Umstandes als nützlich erweisen. Dumbledore nimmt sich ebenfalls ein Bonbon. Dafür bin ich Ihnen sehr dankbar. Meine Verwandlung vor Zimmermitbewohnern zu verstecken wäre eine echte Herausforderung gewesen. Diese Süssigkeit ist echt lecker. Der Schuleiter nickt und wird ernst. Da wir gerade davon reden: Haben Sie als Nightblood bei der Verwandlung in einen Wolf die komplette Kontrolle? Über Ihr Bewusstsein sowie Ihren Körper?
Ja, Sir. Alle Nightbloods haben bei ihren Verwandlungen die vollständige Kontrolle. Erwidert Lu ebenso ernst.
Gut. Die Krankenschwester, Madame Pomfrey, weiss Bescheid. Jeden Vollmond können Sie bei ihr Blut abholen gehen. Weil Sie zum Glück nur wenig brauchen, reicht das Blut von Spenden an Muggel-Krankenhäusern. Miss Xland, Sie können bei allen Problemen auch zu ihr gehen, sie ist äusserst vertrauenswürdig.
Das Blut wird nicht nötig sein, Professor Dumbledore. Ich würde nie das Blut von jemand anderem trinken. Mein eigenes Blut genügt vollkommen. Und weil ich nur zur Hälfte eine Nightblood bin, ist mein Bedürfnis nach Blut gering. Lu sagt das bestimmt, ihre Stimme duldet keinen Widerspruch.
Egal ob sie die Person kennt oder nicht,
ob Lu sie liebt oder hasst,
egal ob Muggel oder stärkster Magier des Universums,
nie würde Lu das Blut anderer trinken.
Auch wenn dies als Nightblood für gewöhnlich üblich ist, so weigert sich Lu konsequent.
Ein Nightblood, ist ein magisches Wesen. Eine Mischung zwischen Vampir und Werwolf. An Vollmond verwandelt er sich in einen Wolf, doch hat die Kontrolle im Gegensatz zu einem vollwertigen Werwolf. Wegen des Vampirs haben sein Speichel und Blut heilende Kräfte und der Nightblood muss mindestens einmal im Monat Blut trinken.
Die durchdringenden Augen von Albus Dumbledore mustern Lu genaustens. Sie spürt wie er leichte Leglimentik benutzt. Das ist ein Zauber, wodurch man in die Gedanken anderer eindringen kann. Augenblicklich verstärkt sie den mentalen Schutz vor ihren Gefühlen und Gedanken. Wie das geht, hat Lu in einem von Sirius vielen Büchern, aus der riesigen Bibliothek seiner Familie, gelernt. Wahrscheinlich will er nur prüfen ob ihre Aussage der Wahrheit entspricht. Doch könnte er dabei auf einige ihrer Geheimnisse stossen.
Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie dies unterlassen könnten. Meine Aussage entspricht der Wahrheit. Ich muss nur ungefähr einmal im Monat Blut trinken. Das trinken von meinem eigenen schwächt mich tatsächlich ein wenig, aber das gleichen die heilenden Kräfte des Blutes wieder aus.
Der Ausdruck auf seinem Gesicht verändert sich. Er wirkt nun nachdenklich und der Zauber hat, Merlin sei Dank, aufgehört. Das hätte ich nicht erwartet. Es ist Ihre Entscheidung. Er macht eine kurze Pause, scheint nachzudenken. Zurück zum Thema. Ausser Madame Pomfrey, Professor McGonagall und ich, weiss keiner, dass Sie eine Nightblood sind. Alle Lehrer denken Sie seien ein Werwolf. Es ist sicherer für Sie, Miss Xland, wenn so wenige wie möglich davon wissen. Doch sollten Sie nicht überrascht sein, wenn gewisse Lehrer Abneigung Werwölfen und somit Ihnen gegenüber empfinden. Dumbledore blickt Lu nun wieder freundlich an.
Das ist gut. Ich werde lieber verachtet, als dass Schüler in Gefahr geraten. Atranologen; Nightblood-Jäger, machen vor gar nichts halt. Mord, um einen Zweck zu erfüllen, ist eine Selbstverständlichkeit für sie
Sei still Lu! Sonst verrätst du, die Geheimnisse noch selbst. Sam ermahnt Lu streng. Diese fängt an zu lächeln und streicht sanft über Sams Peltz, in ihrer Umhängetasche.
Da gebe ich ihnen Recht, stimmt der Professor ihr nickend zu. Ich würde ihnen empfehlen die Vollmond Nächte auf ihrem Zimmer zu verbringen. So ist es sicher, dass sie nicht entdeckt werden. Lu weiss, dass das ein Befehl ist, aber für sie ist das gar kein Thema, da das auch ihre Idee war. Das halte ich für eine gute Idee. Jetzt wird es für mich aber langsam Zeit fürs Bettchen, meint Lu gähnend. Ist sonst noch was?
Dumbledore blickt neugierig zu ihrer Umhängetasche. Was oder wen haben Sie da gestreichelt, Miss Xland?
Oh nein! Er darf nicht auch noch von Sam wissen. Xeldas, wie er, sind äusserst seltene und auf dem Schwarzmarkt wertvolle magische Tiere. Das ist der wichtigste Grund, warum niemand von Sam wissen darf. Lu beruhig dich. Er wird mir nichts tun. Sam redet beruhigend auf sie ein. Er überzeugt sie, dass es nicht gefährlich ist, wenn Dumbledore von Sam weiss. Lu weiss selbst, dass sie viel zu misstrauisch ist, aber das lässt sich irgendwie nicht ändern.
Lu blickt Dumbledore forschend an und sagt schliesslich zögerlich: Ich streichle Sam, mein 'Haustier'. Dabei betont sie 'Haustier' anders, da Lu ihn als Freund sieht. Ihn so zu nennen ist ungewohnt.
Sam huscht flink wie eh und je auf den Schreibtisch. Er mustert Dumbledore genaustens und setzt sich hin. Ich nehme an, er ist kein gewöhnlicher Iltis? Beide sehen Lu auffordernd an. Diese seufzt ausgiebig und erschöpft. Ich bitte Sie darum Professor, dass er hier in Hogwarts bleiben darf. Auch wenn er keins der vorgeschriebenen Haustiere ist. Sie weicht seiner Frage absichtlich aus.
Er darf bleiben Miss Xland. Solange Sie mir erklären, was er ist. Noch ein auffordernder Blick und wieder ein erschöpftes Seufzen.
Ich kenne Sam schon fast mein ganzes Leben lang und er wird, egal was Sie sagen, auch weiterhin bei mir bleiben. Wie Sie wahrscheinlich schon vermutet haben, ist Sam ein Xelda. Der Direktor blinzelt einige Male überrascht. Ein paar Minuten herrscht Stille.
Das kam unerwartet. Bemerkt Dumbledore. Lu unterdrückt ein Gähnen, mittlerweile ist es schon spät geworden. Das findet Sam ebenfalls, denn er verschwindet wieder in der Manteltasche. Wie ich sehe sind Sie müde. Seine Augen funkeln amüsiert. Ihr 'Haustier' kann bleiben. Ich denke, dass es unnötig ist, ihnen zu sagen, dass seine Existenz geheim bleiben sollte?
Danke. Ich habe nicht vor es jemandem zu erzählen. Erwidert Lu ruhig.
Nachdem sie sich voneinander verabschiedet haben geht Lu in ihr Zimmer und ist froh als sie endlich todmüde in ihr Bett fallen kann. Sam fallen genauso wie ihr schon Sekunden später die Augen zu.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Habt ihr eigentlich Ideen was Lu alles erlebt haben könnte? Warum sie allen gegenüber, selbst bei Dumbledore so misstrauisch ist?
Seit nicht überrascht wenn Lu plötzlich 13 ist und an einem anderen Tag Geburtstag hat. Ich habe mich dazu entschieden dieses Deteil zu verändern, weil es vorher ein wenig unlogisch war. Es wird aber weder etwas an ihrem Charakter verändern noch gross die Geschichte.
Es tut mir leid, dass ich so selten Update. In den letzten Wochen, Monaten war einfach zu viel los. (Zwei Klassenfahrten, sehr viele Presentationen und Prüfungen.) Die nächsten Wochen wird sich das leider auch nicht ändern, da ich bald 7 lange, wichtige Prüfungen schreibe.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro