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Kapitel 2

Harper Thompson hatte in dieser Nacht keine einzige Sekunde geschlafen. Sie hatte alte Jahrbücher durchgeblättert. Jahrbücher von der Middle School. Damals war sie noch nicht mit Linnea, Cassidy, Alexis und Elizabeth befreundet gewesen. Sie hatte noch nicht einmal in Cheshampton gelebt. Sie war erst vor drei Jahren hierhergezogen. Sofort hatte sie sich mit Cassidy und Alexis angefreundet. Linnea war erst später dazugestoßen. Mit Liz hatten sie sich erst vor etwas mehr als einem Jahr angefreundet.

Doch als sie noch in Ridgedale gelebt hatte, hatte sie genau eine einzige Freundin gehabt. Sie waren sich sehr nahe gewesen. Mehr als nur nahe. Doch Harper hatte eingesehen, dass das ein Fehler gewesen war. Sie hatte den Kontakt abgebrochen und hatte ihren Vater dazu überredet, dass sie bei ihm statt bei ihrer Mutter leben wollte. Ihre Mutter war in Ridgedale geblieben und sie war zu ihrem Vater nach Cheshampton gezogen, wo sie mit einem Mal den Luxus reich zu sein, erleben durfte.

Doch vor einem Jahr, als sie sich mit Liz angefreundet hatte, hatte dieses eine Mädchen die Schule gewechselt. Seitdem gingen sie auf die selbe Highschool. Harper glaubte ihr, dass es ein Zufall gewesen war, doch sie hasste sie dennoch und ließ sie das jeden einzelnen Tag deutlich spüren. Dabei hasste sie eigentlich viel mehr sich selbst für diesen einen Fehler. Sie war nicht lesbisch. Es war ein Ausrutscher gewesen, doch sie hatte sie damals wirklich gerne gehabt und ihr all ihre Geheimnisse anvertraut. Jeden Tag fürchtete sie, dass sie sie verraten könnte.

Das Klingeln ihres Weckers beendete ihre Gedanken. "Argh!", schrie Harper und warf ein Kissen nach ihm. Sie hatte nicht geschlafen. Er brauchte also nicht zu klingen. Ihr Wurf ging allerdings daneben. Statt dem Wecker traf das Kissen ihre Stehlampe und warf sie von ihrem Nachttisch. Das Möbelstück zerbrach auf dem Boden. Laut fluchend schlug Harper die Bücher zu und legte sie wieder in die Kiste unter ihrem Bett. Da ihr Vater heute Nachtdienst hatte, gab es niemanden, der den Lärm gehört haben könnte.

Sie holte eine Kehrschaufel und einen Handbesen und sammelte die Scherben ein. Nachdem sie alles entsorgt hatte, schlurfte sie die Marmortreppe herunter und in die Küche. Der Boden war eiskalt unter ihren nackten Füßen. Sie nahm sich ein paar Früchte und mixte sich daraus einen Smoothie zusammen. Harper trank einen Schluck von dem Getränk. Sie war zufrieden mit ihrer Leistung und trank es sogleich aus.

Als sie wieder in ihr Zimmer ging, sah sie eine Nachricht auf ihrem Handy aufblinken. Linnea hatte gefragt, ob sie heute trotzdem in das Café gehen würden, obwohl sie Hausverbot erteilt bekommen hatten. Da Harper es war, die sie immer fuhr, war auch sie es, die antwortete. Sie verneinte. Sie hatte absolut keine Lust auf Psycho und ihre Geschichten.

Rachel war kein passender Name für sie. Psycho dagegen war perfekt. Es war Harper gewesen, die die Idee gehabt hatte und seitdem benutzte die ganze Schule diesen Spitznamen. Er war eine Art Trend geworden und sie war die Trendsetterin. Es war nur verständlich, dass Psycho sie hasste und ihr alles heimzahlen wollte. Nur deswegen erzählte sie diese Dinge über Harper. Sie reagierte nur auf ihre Gemeinheiten. Wer austeilte, musste mit einer Gegenreaktion rechnen.

Harper band sich ihre braunen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und zog sich um. Dann schnappte sie sich ihre Tasche, ihr Handy, sowie ihre Autoschlüssel und ging nach draußen. Sie hoffte sehr, dass Psycho heute auch wieder nicht kommen würde, denn ansonsten wäre ihr Tag schon wieder gelaufen. Sie hasste diese Person so unfassbar stark. Es würde niemals zu einer Aussprache zwischen ihnen kommen.

Sie holte wie immer zuerst Linnea, dann Cassidy, Alexis und anschließend Liz ab. Auf der Fahrt wurde kaum ein Wort gesprochen. Besonders als sie an dem Café vorbeifuhren, herrschte eine nachdenkliche Stille. "Was denkt ihr, wie lange unser Hausverbot geht?", fragte Alexis schließlich. "Lange", meinte Liz stumpf. Harper gab nur ein unverständliches Zischen von sich. Sie wusste, dass ihre Freundinnen ihr dafür die Schuld gaben, doch es war allein Psycho gewesen. Sie hätte nicht schlecht über ihre Mutter sprechen dürfen.

"Ich hoffe für sie, dass sie heute nicht da ist, ansonsten kann sie etwas erleben", meinte Harper als sie aus dem Wagen stieg. "Wir sollten ihr endgültig eine Lektion erteilen", sagte Cassidy. "Bisher hat sie ja nie etwas daraus gelernt", warf Linnea ein. "Und genau deswegen müssen wir uns dieses Mal etwas besseres überlegen", erklärte Harper. "Aber zerbrecht euch nicht eure hübschen Köpfe deswegen. Lasst das nur meine Sorge sein."

Dieses Mal mussten sie sich nicht beeilen um nicht zu spät zu kommen. Sie waren sogar eine ganze Viertelstunde zu früh da. Diese Zeit nutzten die Mädchen und gingen zum Sportplatz. Einige Jungs spielten dort Basketball. Als sie die Mädchen bemerkten, strengten sie sich gleich ganz besonders an. Das Spiel interessierte die Fünf nicht. Sie waren nur wegen den Jungen gekommen.

"Das da hinten ist doch Patrick oder?", fragte Linnea Harper. "Halt die Klappe!", zischte diese, doch es war bereits zu spät. Ihre anderen Freundinnen hatten die Worte gehört. "Ohja, er ist es! Er sieht durstig aus, gib ihm doch etwas von deinem Trinken", meinte Cassidy. Linnea war irritiert. "Wieso sollte Harper ihrem Ex etwas zu Trinken geben?" "Ihrem Ex?", wiederholte Liz. Auch Alexis schaute sie nun überrascht an. Harper verpasste Linnea einen Tritt gegen ihr Schienbein. "Aua!", machte diese. Dann dämmerte es ihr. "Sag bloß, du hast ihnen nichts von der Trennung erzählt?" Noch ein Tritt.

"Oh mein Gott! Harper! Warum hast du uns das nicht erzählt, aber dafür Linnea? Wir sind doch auch deine Freundinnen!" Cassidy klang entrüstet. Liz dagegen war viel mehr enttäuscht. "Vertraust du uns denn nicht?", fragte sie. Harper würde Linnea jetzt am liebsten den Hals umdrehen. Sie konnte so dumm sein. "Wir sind noch nicht lange getrennt", winkte sie dann einfach ab. "Mich hast du fünf Minuten später angerufen", erinnerte Linnea sie.

"Halt jetzt endlich die Klappe!", fuhr Harper sie an. Sie machte alles nur noch schlimmer. Die Jungen schauten bereits zu ihnen her. Ganz besonders Patrick. Er hatte die Hoffnung, dass es bei dem Gespräch vielleicht um ihn ging. "Wer hat Schluss gemacht?", fragte Alexis. Sie schien ziemlich ruhig zu sein. Für sie war es keine Überraschung, dass Harper nur Linn etwas erzählt hatte. Sie hatte schon immer den Verdacht gehabt, dass sie heimlich ihr Liebling war.

"Na wer wird wohl Schluss gemacht haben? Ich natürlich!" Harper war sauer, dass Alexis überhaupt in Betracht zog, dass es anders herum gewesen sein könnte. Jeder Junge träumte davon, mit ihr zusammen zu sein. Niemand war so dumm, sie freiwillig zu verlassen. Wobei das durchaus schlauer wäre, denn wer von Harper Thompson einen Korb bekam, der war an der ganzen Schule unten durch. Niemand wollte mit jemandem zusammen sein, der nicht gut genug für Harper Thompson war. Solange man mit ihr zusammen war, war man ganz oben, doch danach war man ganz unten.

Harpers Ausbruch hatte alle zum Schweigen gebracht. Selbst die Jungen hatten mit ihrem Spiel aufgehört. Offenbar schienen auch sie ihre Worte gehört zu haben. "Ich gehe rein. Der Unterricht fängt sowieso gleich an", sagte die Brünette und wandte sich schnell ab, damit niemand sah, dass ihre Wangen sich röteten. Es war ihr unangenehm, dass ihr Ex das gehört hatte. Dabei liebte sie ihn nicht mehr. Das hatte sie nie getan.

Ihre Freundinnen tuschelten noch kurz, folgten ihr dann aber, wenn auch mit ein wenig Abstand. Sie wollten Harper nicht noch wütender machen. Sie brauchten sie und ihre Freundschaft. Ohne sie wären sie nichts. Sie hatte sie zu denen gemacht, die sie heute waren. Ihr hatten sie alles zu verdanken. Harper selbst wusste das am besten und nutzte es bei jeder Gelegenheit aus.

Im Klassenzimmer war der kleine Streit schon wieder vergessen. Psycho war wieder nicht da. Dies erfreute die Mädchen sehr, gleichzeitig waren sie aber auch enttäuscht. Immerhin hatten sie es ihr heimzahlen wollen. Dafür hatten sie jetzt den ganzen Tag Zeit, um sich einen Plan auszudenken. "Also, ich habe da eine Idee, was wir mit Psycho machen", sagte Harper. Gespannt beugten sich ihre Freundinnen zu ihr vor, doch bevor sie noch etwas sagen konnte, kam ihre Lehrerin Mrs. Westerland herein.

Keine von ihnen konnte aufmerksam dem Unterricht zuhören. Zu neugierig waren sie auf den Vorschlag von Harper. Sie waren sich sicher, dass er gut war. Harper hatte immer gute Ideen. Sie war die Einfallsreichste von ihnen allen. Zumindest wenn es um Beleidigungen und das Heruntermachen von anderen ging. Sie war nun einmal ihre Anführerin.

Als es endlich zum Ende der Stunde klingelte, versammelten sie sich vor ihren Spinden. Sie lagen alle direkt nebeneinander. "Also? Was ist jetzt deine Idee?", fragte Alexis. "Ja, jetzt erzähl schon", bat Liz. "Ich konnte mich vor Ungeduld kaum auf den Unterricht konzentrieren", meinte Linnea. Harper schmunzelte. Sie hatte sie alle so sehr in der Hand.

"Wenn sie wieder da ist, folgen wir ihr nach Hause. Wir schicken ihr Nachrichten, Briefe, SMS. Sie wird nicht mehr schlafen können. Sie wird nur noch an uns denken können." "Psychoterror also", fasste Cassidy zusammen. "Ganz genau", sagte Harper. Ihr gefiel dieser Plan sehr gut. Es war ja auch ihrer. Er würde Psycho endgültig zu dem machen, als was sie ohnehin schon bezeichnet wurde. Zu einem Psycho.

"Gefällt mir", meinte Alexis sofort und grinste. Darauf wäre keine von ihnen gekommen. Nur Harper dachte an etwas so Drastisches. Liz fand es etwas zu heftig, doch sie zögerte, es anzusprechen. "Ist das nicht illegal?", fragte sie schließlich vorsichtig. "Ach was", winkte Harper sofort ab. "Sei doch kein Schisser", sagte Linnea genervt und verdrehte ihre Augen. "Wieso sollte das illegal sein?" Darauf antwortete Liz lieber nichts mehr.

Das Klingeln zur nächsten Stunde unterbrach erneut ihr Gespräch, doch das Wichtigste war nun ohnehin gesagt. Arm in Arm liefen sie den Gang entlang und in Richtung ihres Klassenzimmers. Dort angekommen, trennten sie sich wieder und jede von ihnen setzte sich auf ihren Platz. Es waren Einzeltische, was hieß, dass sie während des Unterrichts nicht miteinander sprechen konnten. Einzig und allein durch Zettel konnten sie sich miteinander austauschen, doch das machten sie nur selten.

In ihrer Mittagspause gingen sie wieder alle in die Cafeteria. Dieses Mal saß niemand auf ihrem Platz. Allerdings verhinderte das keineswegs eine weitere Auseinandersetzung. Dass Psycho nicht da war, hieß nicht, dass sie sich langweilen mussten. Es gab genügend Leute, die ihr Opfer sein könnten. Während sie aßen, beobachteten sie die anderen Schüler und überlegten, wer heute an der Reihe war. Letztendlich war es aber doch einzig und allein Harpers Entscheidung.

Mit einem Kopfnicken deutete sie nach rechts. Die Mädchen folgten ihrem Blick. "Eva?", fragte Cassidy. Harper nickte. Eva Mendoza war eigentlich ziemlich hübsch. Alle Jungen würden bei ihr Schlange stehen, wäre da nicht ein Problem. Sie war lesbisch. Dies war der einzige Grund dafür, dass Harper und ihre Clique sie fertigmachten. Eigentlich hatten sie nichts gegen Homosexuelle. Nur Harper hatte ein Problem damit und ihre Freundinnen folgten ihr lediglich so, wie sie es immer taten.

Sie ließen ihre leeren Teller auf ihrem Tisch stehen und gingen zu der Latina hinüber. "Na Lesbo? Wie geht's so?", fragte Harper mit einem gespielt freundlichen, fast schon flirtenden Unterton. Jeder wusste, dass sie kein gerade nettes Naturell hatte und ihr Verhalten daher nichts Gutes heißen konnte. Sie setzte sich zu Eva. Auf den Tisch, nicht an den Tisch. Misstrauisch musterte diese sie, antwortete allerdings nichts.

Nun tat Harper so, als wäre Eva überhaupt nicht hier. "Erinnert ihr euch an diese schwule Latina?", fragte sie ihre Freundinnen. Beinahe hätte Liz sie darauf hingewiesen, dass nur Männer schwul sein konnten, ließ es dann aber bleiben, da sie verstand, dass es Absicht war. "Du meinst diese Ava, Eva oder wie auch immer die heißt? Ja klar, erinnere ich mich an die", sagte Alexis.

"Als wir noch nicht wussten, dass sie lesbisch ist, habe ich mich im Schwimmbad mit ihr in der selben Kabine umgezogen! Stellt euch das vor!", erzählte Harper. "Nein oder? Das hättest du nicht tun sollen! Wer weiß, was für Fantasien die da von dir hatte!", sagte Cassidy entsetzt. "Mich hat sie mal angefasst. Sie hat wohl gedacht, ich merke es nicht", berichtete Linnea.

"Vielleicht wäre es besser, wenn wir in ihrer Anwesenheit nie mehr einen Rock oder ein Kleid tragen. Nur noch solche Pullover und Hosen wie Liz sie hat", meinte Harper. "Was glaubst du, warum ich nur noch so aus dem Haus gehe", sagte Liz und alle Fünf lachten laut auf. Eva jedoch schien das alles andere als witzig zu finden. "Ihr seid so ein Haufen dummer Kühe!", zischte sie, stand auf und rannte aus der Cafeteria.

"Heult sie?", fragte Linnea. "Na hoffentlich", meinte Harper und wieder lachten alle. "Auch ohne Psycho kann es spaßig sein", sagte Cassidy. "Hätte ich nicht gedacht", gab Alexis zu. "Ihr müsst mich nur machen lassen. Ich finde immer eine unterhaltsame Beschäftigung", grinste Harper. Damit hatte sie allerdings recht. Es war fast so, als hätte Harper überhaupt keine andere Beschäftigung, als sich Beleidigungen auszudenken.

Den restlichen Schultag über passierte allerdings nichts spannendes mehr. Darüber waren alle ziemlich enttäuscht. Sie hatten die Hoffnung gehabt, dass Harper sich noch etwas einfallen ließ, doch seltsamerweise schien sie keine Lust darauf zu haben. Deswegen Fragen stellen, tat keine der Vier. Sie wussten, dass sie auf so etwas meist schlecht reagierte.

"Also steht der Plan? Sobald Psycho wieder da ist, machen wir sie fertig?", fragte Cassidy, als sie alle wieder in Harpers Auto saßen. "Aber natürlich", erwiderte diese. Wenn Harper etwas sagte, dann zog sie das auch durch. Halbe Sachen machte sie nie, das musste man ihr lassen. Sie war wohl mutiger, als so manch ein Junge.

Nachdem Harper ihre Freundinnen alle zu Hause abgesetzt hatte, kehrte wieder Ruhe in ihr Leben ein. Sie war wieder alleine. Alleine mit sich selbst und ihren Gedanken. Ihr Vater war noch immer nicht zu Hause. Es war wirklich selten, dass sie ihn mal zu Gesicht bekam. Ihre Mutter sah sie allerdings noch deutlich weniger. Schließlich wohnte sie einige Stunden entfernt. Ihr schien aber auch nicht allzu viel daran zu liegen, sich über das Wochenende einfach mal in ihr Auto zu setzen und hierher zu fahren.

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