FÜNFZEHN
Ich lasse mich von Brina weiter ziehen.
Zuhause fällt die Tür kaum ins Schloss als ich schon bei Leian, der mich mit einem einfachen Lächeln begrüßt, auf dem Sofa sitze, Mutter ist nicht da, ich schätze sie ist gerade auf dem Heimweg. Bei Vater hingegen bin ich mir nicht sicher das er mit Absicht nicht hier ist. Ich mache mir Sorgen um ihn. Er und Rouven haben viel Zeit miteinander verbracht, zusammen waren beide am besten Gelaunt und haben sehr viel öfter gelacht.
Maddox sagt im Fernsehen das es eine krasse Wendung ist, wie Eris plötzlich von der Gejagten zur Jägerin geworden ist, dann gibt es einen Kamerawechsel der Eris zeigt, nicht weit von denen aus Eins entfernt. Sie liegt flach auf dem Bauch im Schnee eingegraben. Immer wieder steckt sie sich Schnee in den Mund.
,,Falls Sie sich fragen was sie da macht, sie isst Schnee um sich mit ihren Atemwolken nicht zu verraten", ertönt Maddox' Stimme, ohne das sich das Bild verändert. Ich bin wirklich erstaunt von dem kleinen Mädchen. Woher hat sie diese Erfahrung?
,,Rouven jagt das elfenbleiche Mädchen die so tut als könnte sie niemandem etwas antuen und jetzt ist sie eine erfahrene Jägerin", spricht mein Bruder neben mir seine Gedanken aus, ohne den Blick vom Fernseher zu wenden.
,,Machst du dir Sorgen um ihn?" Ich wende mich ihm zu und blicke wieder zum Fernseher als er mich nicht anschaut. Ehrlich gesagt habe ich Angst vor seiner Antwort, aber sie kommt schneller als gedacht und gewollt.
,,Ja."
Ich auch, antworte ich in Gedanken, ich schaffe es nicht es laut zu sagen.
Der Junge und das Mädchen aus Distrikt 1 haben sich nebeneinander in den Schnee gesetzt. Der Junge hat einen Kräcker in der Hand den er sorgfältig in zwei gleichgroße Stücke zerbricht. Die eine Hälfte steckt er sich in den Mund, die andere reicht er dem Mädchen. Als er aufgegessen hat, legt er den Kopf auf den Rucksack und schließt die Augen, während es sehr schnell dunkel wird.
Jetzt ist Rouven zu sehen, bei ihm ist es noch hell. Auch er liegt auf dem Boden mit einem ähnlichen Grund wie Eris. Der Junge aus Distrikt 12 läuft nicht weit von ihm entfernt durch die kleinen Wellen des Meeres und wäscht sich damit sein Gesicht. anschließend trinkt er mehrere Male hektisch.
Eine Nahaufnahme zeigt Rouvens Gesicht, die Lippen krampfhaft zusammen gepresst, es ist offensichtlich wie viel Mühe es ihn kostet, den Jungen nicht aufzuhalten. Schneller als ihm lieb ist wird er davon erlöst. Als der Junge sich aufsetzt kippt er fast sofort nach vorne über und die Kanone wird für den männlichen Tribut aus Distrikt 12 abgefeuert.
,,Du hattest Recht, Caius. Danke. Woher wusstest du das?" Rouven steht auf und geht mit großen Schritten auf die Leiche zu.
Ein Kamerawechsel zu Caius dem Jungen aus 9 wie er von dem Waldrand aus Rouven beobachtet. ,,Ich weiß", flüstert er kaum hörbar. ,,Danke, dass es nicht dich getroffen hat."
Wieso bedeutet Rouven ihm so viel? Warum verfolgt er ihn? Was steckt dahinter? Ich drehe meinen Kopf zu Leian, aber von ihm ist keine Reaktion zu erwarten.
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