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33. Kapitel

Die leichte Röte war noch immer nicht aus ihrem Gesicht verschwunden, als Linda die Tür zu ihrem Schlafgemach öffnete. Elbenfrauen nach einem Bindenersatz fragen, was für eine blöde Idee!

Dieses Mal war ein kleines Knarzen beim Zufallen der Tür zu hören. Die Erdenfrau schenkte dem keine Beachtung. Routiniert und mit schnellen Schritten durchquerte sie den Raum, dann griff eine Hand nach ihrer Umhängetasche.

Ein kurzer Blick hinein – da sollte sie mal eine Bestandsaufnahme machen. Und sich damit besser vorbereitet auf den folgenden Teil ihres Abenteuers fühlen. War das auch etwas typisch Deutsches? Wahrscheinlich.

Das Getrampel in ihrem Nebenzimmer kündetet vom Ankommen der Zwerge. Linda stöhnte auf. Sie hatte so schön geschlafen!

Ja, ihr war nichts Besseres eingefallen, als ein kleines oder auch längeres Nickerchen zu machen. Das Mädchen wusste nicht, ob die Gemeinschaft Bruchtal bereits morgen Früh verließ. Für diesen Fall musste sie vor Sonnenaufgang wach sein, abwartend, ob Thorin die Reisegesellschaft weitermarschieren ließ.

Gleichwohl hatte ihr fein zurechtgemachtes Bett förmlich eine Einladung an sie ausgesprochen, sodass Linda nicht widerstehen hatte können.

Nun denn. Es schien später Nachmittag zu sein, da die Sonne bereits tief stand. Bald würde es Abend werden – nur, es war noch nicht soweit. Das dafür so typische Rot hatte sich noch nicht über die Elbensiedlung gelegt, zur Zeit kitzelten die Strahlen des Feuersterns die an der Fensteröffnung stehende Abenteurerin.

Vielleicht gab es etwas zu essen...

Die junge Frau wollte gern noch einmal glückselig die Köstlichkeiten Bruchtals verspeisen, bevor sie gen Erebor zog. So lief sie durch viele Gänge Rivendells – orientierter als zuvor; auch durch einen Teil der Parkanlage. Schließlich kam sie zu dem Platz, wo gestern das Festmahl serviert worden war.

Doch heute war, was allerdings erwartbar war, nur eine kleine Anzahl an Speisen aufgetischt und ebenfalls aßen nur einige Elben davon. Die kalten Blicke derer streiften sie nur kurz, um darauf wieder zu wichtigeren Dingen zurückzukehren.

Ein wenig zurückhaltend bediente sich das Mädchen an dem Essen, es gab Suppe. Außerdem noch eine Anzahl von frischgebackenen Brötchen, das Ganze abgerundet von filigran anmutenden Desserts.

Linda wollte sich nicht zu den Eldar gesellen (und das wollten diese auch nicht), sodass sie sich an einen separaten, für ihre Größe passenden Tisch setzte. Leise Gespräche waren von ihren Nebentischen zu hören, während sie genießend den Teller cremiger Suppe auslöffelte.

Das war sogar die – selbstverständlicherweise nicht von ihr vernehmbaren – Sticheleien ihrer Gastgeber wert. Die knusprigen Teilchen schmeckten herb auf ihrer Zunge. Voll Wonne aß Linda inmitten Bruchtals, das Kleid der Dämmerung legte sich über den Himmel. Ein wunderschönes Bild.

Nun, fast. Im Wimmelbild der abendlichen Elbensiedlung stach doch eine Szenerie deutlich heraus: Die Zwerge.

Das Mädchen hörte ihr Gelächter und Geschrei selbst hier, wo man nicht den Lichtschein ihres Feuers sehen konnte – welches Linda vermutete.

Also, sie dachte, dass jetzt die Szene kam, in der die Kinder Aules vergnügt an einem Lagerfeuer saßen, während sie sich mit Fleisch und alkoholischen Getränken den Abend versüßten.

Dies würde dann aber auch bedeuten – um zehn Ecken überlegt – dass sie sich jetzt vor einer weiteren, mächtigeren Elda in Acht nehmen musste. Angesichts dessen, dass der Weiße Rat tagen würde.

Und die Gemeinschaft würde Bruchtal verlassen. Falls die Zwerge taten, was die junge Frau dachte, dass sie taten.

Soweit die Theorie. In der Praxis verließ die Abenteuerin gerade den Essenplatz, in Gedanken hoffend, diesen Ort einmal als Ratstreffen Besuchende zu erleben. Gemächlich schlenderte die Maid durch das elbengemachte Idyll.

Der Korridor, den sie entlangwanderte, war mit Statuen gefallener Krieger geschmückt – größtenteils Ahnen Elronds. Das vernahm sie aus dem Gewisper zweier, hochgewachsener Männer, die vermutlich Menschen waren. Vielleicht Dúnedain?

Da war schon wieder ein Hinweis auf die Zukunft. Linda konnte beinahe schon über sich selbst den Kopf schütteln. Sie lebte in der Zukunft, nicht in der Gegenwart, wie sie es eigentlich tun sollte.

Dennoch, die Standbilder waren schön anzusehen: Earendil, der mit den vielen Beinamen, oder auch einfach „der Gesegnete", Beren natürlich, sein Sohn Dior (eine wirklich grausame Geschichte) und noch ganz viele andere aus dem Silmarillion.

Die Elben lebten anscheinend in der Vergangenheit – dagegen Linda, in Gedanken immer in der Zukunft. Ganz tolle Mischung. Ihre Mundwinkel zeigten spöttisch nach oben, doch bald wurde der traurige Ausdruck in ihren Augen deutlicher.

Ein schönes Schlamassel, in das sie sich da hineingeritten hatte. Immer musste sie überlegen, ob sie das und das jetzt tun durfte – mal abgesehen davon, dass sie sich über die Besetzung der Rolle der „Auserwählten" durch sie immer noch wunderte und Zweifel an der Richtigkeit des Ganzen hatte.

Erklären konnte sie das auch keinem. Zum minimalen Glück hatte sie alles heute Vormittag ein bisschen überdenken können, dort allein in ihrer Ecke.

Unwillkürlich war Linda zurück zu ihren Gemächern gegangen. Vorsichtig, sie wollte niemanden durch laute Geräusche aufschrecken, öffnete sie die Türe.

In der Nische heute Morgen hatte sie eigentlich nur Fakten aufgestellt. Sie durfte niemanden erzählen, dass sie die Zukunft kannte. Sie durfte keine Szene verändern. Sie musste alle – Linda eingeschlossen – lebendig zu diesem Berg bringen. Sie durfte auch nicht die Entscheidungen ihrer Kameraden beeinflussen.

Sinnierend setzte sie sich auf ihr großes Bett. Also musste sie quasi Luft für ihre Kameraden werden. Nicht gerade aufmunternde Aussichten – und keineswegs einfach, wenn man sie war – aber unausweichlich. Sie seufzte.

Denn – die Zukunft zu verändern, etwas am Ringkrieg zu verändern – das war ein viel zu großes Risiko.

Wie gut, dass sie seit ihrer Ankunft in Elronds Heim niemandem aus ihrer Gemeinschaft begegnet war. Doch nein, das stimmte nicht: Sie hatte jemanden getroffen. Fíli.

In Erinnerung daran vergrub sie stöhnend ihren Kopf in den Kissen. Was hatte sie da nur wieder angestellt? Einen auf ich-bin-in-einem-Dramafilm zu machen. Das war superpeinlich. Wirklich, wirklich dumm.

Schamesrot tauchte sie wieder aus den Tiefen ihres Bettes auf. Dann würde sie den Durinprinzen komplett ignorieren müssen.

Alles fantastische Aussichten für ihre Weiterreise.

Ihres Gedankenkarussells müde schaute Linda aus dem Fenster. Ein letztes Mal würde sie noch die Schönheit Bruchtals bewundern, ehe es über das Nebelgebirge ging. Alles erschien im Feuerschein, wenngleich nur das Abendrot Rivendell in ungewohnte Farben tauchte. Scharlachrot war der Horizont, blutgetränkt die weichende Sonne.

In Flammen musste sie untergehen, ehe sie des Morgens wieder phönixgleich in neuer Blüte erstehen konnte. So war es lange und würde es länger noch sein.

Angesichts dieser Atmosphäre hob sich die Stimmung der Reisenden ein wenig. Die Nacht würde ihren wallenden Mantel über die Lande ausbreiten. Doch dann würde sich die Sonne wieder ihren Weg bahnen.

Und mit ihr würde eine weitere Etappe dieses Abenteuers anbrechen - vielleicht eine wichtigere, als sie ihr jetzt erschien.

1086 Wörter, 17.12.2020

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