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32. Kapitel

Als Linda sich endlich dazu bewegte, ihr Bett zu verlassen, war ihr Zimmer bereits hell erleuchtet. Mit einem gewaltigen Gähnen streckte sie sich zuerst einmal – ein trotz allem müdes Mädchen, stehend in einem sonnendurchflutenten Raum, der nur durch einen im Wind tänzelnden Vorhang vor unerwünschten Blicken geschützt wurde.

Das war eher semioptimal (denn die Gardine war nur durchscheinend weiß), außerdem knurrte ihr Magen und sie sollte sich endlich einmal um ihre Körperhygiene kümmern.

Nach einigen weiteren Minuten konnte sie ihre Augen dauerhaft offenhalten, weshalb sie auf eine sehr verschlafene Art und Weise mit einer Morgenroutine anfing.

Längere Zeit später verließ das Mädchen ihr Schlafgemach. Da sie die gute Stunde im Bad mit Nachdenken über die Valar-Auserwählten-Sache – vielmehr, wie man sie am Besten vor neugierigen Elben verbergen konnte, - verbracht hatte, erschwerte ihr das Gehen ihr Schwert, das unter ihrem Mantel befestigt war.

Wer konnte denn schon sagen, ob es nicht einen Hotel-Service hier gab? (Damit hatte sie auch eine geraume Zeit im Bad verbracht: Zu überlegen, ob es wohl einen elbischen Wäscheservice gab. Und, wann genau die Reise weiterging. Sich genau des Films entsinnend (was ihr immer schwerer mit Fortschreiten der Reise fiel) schloss sie, dass ihr mindestens noch ein Tag zur Verfügung stand.

Hey, ihre erste Diskussion an diesem sicherlich viel zu frühen Morgen! In Gedanken versunken schlurfte Linda den Gang hinab. Wo entlang?

Vielleicht ja auf den Ringratplatz.

Weil das Mädchen heute keinen lieblichen Melodien folgte, verirrte sie sich zweimal, doch schlussendlich betrat sie die Terrasse. Zu ihrem Glück war ein Buffet voller köstlicher Speisen aufgebaut – und niemand war in Sichtweite.

Ihre Mundwinkel zeigten nach oben.

Einen wahren Festschmaus später hätte die Schwarzhaarige sich gleich wieder ins Bett legen können. Ermattet trieb sie sich zu einem Spaziergang durch die Gebäude Bruchtals an.

Oder war es nur ein einziges Haus?

Linda wusste es nicht. Noch nicht. Aber sie begab sich nicht in die Gärten, sie... nein.

Kein Zwerg war ihr bisher begegnet, und wenn sie wirklich das taten, was sie dachte, das sie taten...

Nun, ohne jegliches Ziel schlenderte sie durch die Gänge, wenngleich man die Bibliothek schon als eine Art Ziel bezeichnen konnte. Jedenfalls fand sie diese nicht. Bis zu diesem Zeitpunkt. Die vielen Bücherregale Rivendells waren im Mittelerde-Fandom schon legendär – wie konnte sie sich das entgehen lassen?

Zu Beginn ihres Besichtigungsrundgangs war die Architektur noch relativ gleichbleibend, die Gänge mit Säulen und genauester Symmetrie, obwohl sich die Flure nur in ihren Grundprinzipien glichen.

Der aufmerksame Beobachter bemerkte die feinen – zum Beispiel thematischen – Unterschiede, welche wirklich bewundernswert waren. Komplett in ihre Kunststudien vertieft benötigte die junge Frau einige Zeit mehr zum Durchqueren eines solchen Ganges, als sie es normalerweise tat.

Schließlich aber wurde ihr dieses Spiel langweilig. Linda streifte durch Bruchtal, sowohl ihre Gedanken als auch ihre Blicke rastlos wie ein kleiner Schmetterling. Doch auf einmal stoppte ihr durchgehender Gedankenfluss.

Sie hatte einen Fehler in ihrer bisherigen Vorgehensweise gefunden: Immer war sie davon ausgegangen, dass ihr Weltenwechsel ein ungelöstes Rätsel bleibe, aber warum das nicht einmal mit Logik und Verstand angehen?

Tolkien war – bei allem Respekt – auch nur ein Mensch. Oder, und das war auch schon ein Punkt, der Autor war eben nicht ein Erdenbewohner gewesen.

Eine Theorie: Tolkien war aus Mittelerde gekommen, mit dem Wissen über die drei ersten Zeitalter. Aber das Mädchen befand sich gerade in Arda und veränderte diese Geschichte!

Wie konnte das zusammenhängen? Und wo sollte sie dann die Hobbit-Filme einordnen?

In Lindas Kopf ratterte es. Sie war stehen geblieben, als ihr diese Dinge durch ihre Gedanken zu schießen begannen, dabei starrte sie zusammenhanglos in die Ferne.

Vorbeilaufende hätten sie in diesen wenigen Momenten auch mit einer Statue verwechseln können, doch niemand kam. Logisch, im weitläufigen Bruchtal.

Linda konnte sich ein wenig aus ihrer Fragenwelt herausreißen, sodass sie nun gedankenverloren weitertrottete. Noch immer stellte sie vage Theorien auf und verwarf sie nicht sofort wieder, da sie zu diesem Zeitpunkt überhaupt keinen Anhaltspunkt hatte. Selbst die abstrusesten Szenarien kamen in Frage.

Die junge Frau hatte nicht den geringsten Schimmer, wie und warum sie hierher gelangt war.

Sie unterbrach sich selbst.

Ja, warum? Warum sie?

Obwohl sie gedanklich nicht auf dieser Welt war, schritt sie einen weiteren Gang entlang, an dessen Ende ihre Füße sie wie von selbst zu einer geschützten, uneinsichtlichen, mit einem Kissen ausgestatteten Nische führten.

Ein passender Ort war dieser, um ihre Überlegungen weiterzuführen. Immer noch ungestört kletterte das Mädchen in die fast bodentiefe Ausbuchtung, ihre Größe kam ihr sehr zugute.

Warum sie?

Linda schnaubte verhalten. Weder besaß sie besonders gute körperliche Fähigkeiten, noch war sie so schlau wie Balin. Sie war erst sechszehn.

Sechszehn. Auch wenn sie eigentlich auf der Erde in einigen Tagen siebzehn geworden wäre.

Moment, zurück zu ihrer Weltverhältnis-Sache: Wenn zwischen ihrem Einschlafen auf der Erde und Aufwachen in (mehr oder weniger) Hobbingen keine Zeit vergangen war (das schloss Zeitreisen ausdrücklich nicht aus, fügte sie in Gedenken an das Beamten- und Justizdeutsch hinzu) und wenn die Zeit in Arda nicht anders als auf ihrem Heimatplanten verging, dann hatte sie bald Geburtstag.

Also... in drei Tagen oder so? Die junge Frau runzelte die Stirn.

Andererseits konnte sie ihren Geburtstag auch einfach festlegen. Neu definieren.

Gut, sie hatte in drei Tagen Geburtstag. Ob sie sich das merken konnte, war eine andere Sache.

Zu Hause... Noch länger schweifte sie in Gedanken an ihre Heimat. Da würden jetzt die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen. Sophia würde kichernd durch die Wohnung rennen, versuchend, ein Geheimnis vor ihrer großen Schwester zu verbergen.

Linda würde bestimmte Schränke nicht mehr öffnen dürfen, ihre Eltern würden telefonierend den Raum verlassen, wenn sie anwesend war, denn ihre Großeltern hatten sich bereits Wochen vorher angekündigt. Und Charlotte und Luna, ihre beiden engsten Freundinnen, würden sich gegenseitig mit Vorschlägen für eine Feier übertrumpfen.

Genaugenommen hatten die zwei schon vor Wochen damit angefangen, bald hatten sie kein anderes Thema mehr gekannt. Auch wenn die meisten Vorschläge sinnfreier waren (Linda war garantiert kein Mädchen für solche Events, was die meisten unter „Partys" verstanden), doch eine kleine Feierlichkeit – nun gut, eine etwas größere – fand sie auch ganz angebracht.

Auf ihrem Wunschzettel hatte sie ein neues Handy und viele Bücher geschrieben, sie hatte die Verwandtenbesuche durchgeplant und sich täglich neue Ideen seitens ihrer Familie und Freunde anhören müssen.

Sie seufzte. Hoffentlich, hoffentlich hatten sie alle Linda vergessen.

Denn wenn sich niemand an sie erinnerte, wäre auch niemand traurig über ihren Verlust, oder?

Mehrere Tränen rannen über ihre Wangen. Trotzig schniefte das Mädchen, während sie sich mit ihrer rechten Hand die verräterischen Schlieren wegwischte.

Sie war jetzt hier und konnte nichts mehr ändern. Sie lehnte ihren Kopf an das kühle Holz hinter ihr.

Dann brach es aus ihr heraus.

Von Schluchzern geschüttelt und mit Bächen voller Tränen in den Augen wiegte sie sich in ihrer Ecke hin und her. Ungestört, allein.

„Papa, Mama", wimmerte sie.

War... War es das wirklich wert gewesen?

1118 Wörter, 10.12.2020

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