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1. Kapitel

„Eine Straße. Oder ein Weg? Eher eine Straße", war das Erste, was Linda durch den Kopf schoss, als sie die Augen öffnete. Sie ließ ihren Blick weiter schweifen und erstarrte auf einmal förmlich. „Hobbit. Hobbit. HOBBIT! HOBBIT! HOBBIT!", schrie alles in ihr. Sie wollte sofort losrennen und das knuffige, winzige Geschöpf durchknuddeln. Moment- winzig? Sie runzelte die Stirn. Auf diese Entfernung müsste der Hobbit viel kleiner sein. Doch darüber machte sie sich später Gedanken. HOBBIT!

Er saß im Übrigen auf einer Bank und schien sehr beschäftigt damit, Rauchkringel mit seiner Pfeife zu formen. Zu Lindas Glück, denn sie musste ja erst noch eine innere Fangirlattacke durchstehen, da sie sich, wie sie nun bemerkte, im Auenland befand und einen Hobbit gesehen hatte. Einen echten, wahrhaftigen Halbling aus Mittelerde.

Aufgrund ihrer seltsamen Erscheinung wäre dem Hobbit das Mädchen sofort aufgefallen und das wäre äußerst kontraproduktiv gewesen, was sie in diesem Moment aber noch gar nicht wusste. Und der ahnungslose Hobbygärtner ebenfalls nicht.

Doch weder der Auenlandbewohner noch das Mädchen hatten die große Gestalt bemerkt, welche sich den Weg zum Haus des emsigen Pfeifenrauchers aufwärtsschlich und fast schon die Gartenpforte erreicht hatte. Linda konnte sich erst von dem Halbling losreißen, als dieser sich der Person an seinem Zaun zuwandte und mit jener ein Gespräch anfing, welches die Schwarzhaarige leider nicht verstehen konnte.

Sie blickte zu der großen, überaus grauen Gestalt und konnte sich nur mit allergrößter Selbstdisziplin einen lauten Aufschrei verkneifen. Es fiel ihr wie Schuppen von den Augen: Das waren Bilbo und Gandalf in der ersten Szene des ersten Hobbit-Films!

Während sich Linda also beherrschen musste (und dabei immer noch nicht auf ihre Unauffälligkeit bedacht war), nehmen wir uns die Zeit, Lindas Reaktionen nachzuvollziehen: Sie war schlicht und ergreifend ein Mittelerdefan. Tolkienvergötterin. Hobbitfangirl. Ardafanatikerin. Herr-der-Ringe-Liebhaberin. Oder auch einfach ein 16-jähriges Mädchen, das ihre Freizeit mit Mittelerdefanfictions, allen Büchern Tolkiens und den sechs Filmen der zwei Trilogien verbrachte, sehr zum Leidwesen ihrer Mitmenschen.

Die junge Frau versuchte also, die Kontrolle über sich zu behalten. Glücklicherweise schaltete sich in diesem Moment ihr Verstand wieder ein, der während der Fangirlattacke nicht zum Zug gekommen war. Linda atmete tief ein und zischend aus. Ihr Verstand war hier ihre stärkste Waffe (wie schon immer), also musste sie sich, nein, durfte sie sich nicht mehr ablenken lassen. Sie überlegte. Langsam ging sie Vardas und Aules Worte durch. Sollte sie Thorins Gemeinschaft beitreten oder interpretierte sie dies nur in das Gesagte, weil sie es so gerne wollte?

Linda schloss noch einmal sich konzentrierend die Augen, denn was sie jetzt tat, war ganz und gar nicht ihre übliche Vorgehensweise, komplett ohne Internetrecherche und doppelte Absicherung. Resolut schob sie auch ihre letzten Zweifel beiseite und sagte sich: „Ich werde der Gemeinschaft beitreten. Und deshalb werde ich Gandalf ansprechen, sobald er von Bilbo zurückkommt. Das ist jetzt festgelegt, Linda, du machst keine Rückzieher mehr!" Also gut. Entschieden war es. Wobei...? Nein. Die letzte Stimme des Zweifels ignorierte sie gekonnt.

Dann konzentrierte sich Linda wieder auf die beiden sich Unterhaltenden. Beziehungsweise nur noch auf den grauen Zauberer, der inzwischen mithilfe seines Stabes die Rune an die Tür kratzte. Er blickte noch einmal durch das Fenster - das Mädchen musste beinahe grinsen, als sie sich Bilbos Reaktion darauf vorstellte, doch eigentlich tat er ihr zumindest ein wenig leid. Gandalf drehte sich von dem Haus des Hobbits weg und lief ihr entgegen.

Er war wirklich groß. Entweder hatte Tolkien bei den Größenverhältnissen Quatsch gebaut oder sie war geschrumpft. Der Zauberer schien sie gar nicht wahrzunehmen, denn obwohl sie ihn durchgehend anstarrte, reagierte er nicht.

„G...Gandalf?"

„Hm?" Der Graue Wanderer blieb stehen und blickte nach unten, doch sah er sie nicht an, er schaute eher durch sie hindurch. Ach, warum war sie denn auch so zurückhaltend? Vielleicht, weil er hier und jetzt alles zum Scheitern verurteilen konnte...?

Sie packte all ihre Entschlossenheit in diese drei Worte: „Ich komme mit."

„Bitte was?" Er sah so aus, als hätte sie gesagt, dass Thranduil gemeinsam mit Thorin ein Fest zu Ehren Smaugs geschmissen hatten und auf diesem ihre Verlobung verkündet hatten, worauf der anwesende Melkor stolz verkündet hatte, dass er der Trauzeuge sei. Dass Gandalf einmal keine Ahnung hatte... Linda grinste.

Der Zauberer sah sie forschend an. Das Mädchen versuchte, es ihm langsam und deutlich zu erläutern. „Zu Thorins Gemeinschaft. Reise. Zum Erebor."

Nun schien ihr Gegenüber nicht mehr ganz so freundlich. „Woher wisst Ihr davon?"

„Die Valar schicken mich und-"

„Die Valar?"

Jetzt war Gandalf schier sprachlos, eine Sekunde später wieder misstrauisch. „Beweist es."

Linda knöpfte eilig ihren Mantel auf, weshalb auch immer sie das Schwert unter diesem trug, zog Gebirgsfrost vorsichtig hervor (Mittelerde brauchte Gandalf ja noch an einem Stück) und hielt es dem Maia unter die Nase.

„Gandalf sprachlos machen die Dritte", erstellte sie im Kopf eine Liste. Der graue Zauberer starrte wie gebannt auf die Klinge und murmelte unverständliche Worte. Er hob eine Hand, als wollte er das Schwert ergreifen, um sie dann nur wieder zurückzuziehen, als hätte er sich verbrannt.

„Ich denke, das hat seine Richtigkeit. Aber sagt, wie ist Euer Name?" Gandalf schaute sie nun an, er musterte sie regelrecht, nichts schien seinem Blick verborgen zu bleiben. Die Augen, die schon alles gesehen hatten, hatten dieses Exemplar von Mensch anscheinend noch nie erblickt.

„Linda. Aber bitte, benutzt nicht... diese Höflichkeitsform."

„Du kommst nicht von hier." Er sagte das so beiläufig, als rede er über das Wetter. Woher auch immer er das so schnell wusste.

Auf keinen Fall war dies eine Frage, jedoch hatte Linda das Gefühl, antworten zu müssen. „Das... trifft durchaus zu." Ihre Stimme war belegt.

„Gut. Dann sehen wir uns heute Abend. Geh doch bitte zu diesem Hobbit und warte dort auf mich. Vielleicht schätzt er Damenbesuch mehr als alte Freunde...", grummelte der Hutträger.

Schon wieder völlig in Gedanken versunken wollte der Maia gehen. „Eins noch, Gandalf", meinte Linda zögerlich, während sie ihn am Ärmel am Fortgehen hinderte. „Ich kenne die Zukunft."

„Na, das wird uns sicherlich von Nutzen sein." Anders als die Male zuvor schockierte dies Gandalf also nicht. Vor sich hin murmelnd - und ohne Abschiedsgruß! - ging er weiter in Richtung seines ihr unbekannten Ziels. Kopfschüttelnd wandte sich auch Linda ab und machte sich auf den Weg zu Bilbo Beutlin.

Ihre erste Begegnung mit Gandalf! Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. Und gleich der berühmte Hobbit... Da entsann sie sich des Größenunterschieds zwischen dem Maia und ihr. Hatten die Valar sie geschrumpft? Jetzt wurde ihre Miene finsterer. Sie werden schon ihre Gründe haben, ermahnte sie sich. Hauptsache, sie war hier! In Mittelerde. Sie konnte es immer noch nicht glauben.

Ihr Blick schweifte über Beutelsend. Das altehrwürdige Heim der Beutlins, ein Prachtexemplar der Hobbithöhle, aus dem Hügel lugten nur ein paar Fenster und eine große, grüne Tür hinaus. Mit einer Hand öffnete sie das knarrende Gartentor. Man konnte sagen, was man wollte, Bilbos Garten war gepflegt, außerordentlich... grün und bunt. (Sie hatte kaum Ahnung von diesen Dingen.) Langsam stieg das Fangirl die Treppenstufen empor. Noch zögerlich hob sie ihre Hand und klopfte schnell zweimal an die runde Haustüre.

Was sie aber nicht bemerkte, war, dass Gandalf kurz zuvor stehengeblieben war. Es schien, als hätte er Sauron höchstpersönlich gesehen - und er schaute ihr nach. War das Furcht in seinem Blick?


1190 Wörter, 26.06.2020

überarbeitet

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