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3. Kapitel

Die Abenteurerin versuchte sich den Weg zu merken, über den der Heiler sie zu Thorins Arbeitskammer geleitete. Ihr Zimmer befand sich in einem recht ruhigen und abgeschiedenen Flügel des Erebors, war dennoch zentral gelegen.

Sie gingen unter den Arkaden eines großen Platzes entlang. Vermutlich einst ein belebter Markt mit Geschäften in Form von einer Zeltstadt in der Mitte und am Rand in einer in den Stein gemeißelten Reihe an Schaufenstern. Die Häuser waren in erstaunlich gutem Zustand.

Besonders das, an dem sie schließlich hielten. Kaum durch den Eingang getreten, gelangte man in die Sichtweite dessen, der gerade am Schreibtisch saß. In diesem Fall war es der König höchstpersönlich, der sich über einige sehr alte und wenige neue Pergamente beugte, die Feder in der Hand.

Die Falten seiner Stirn schoben sich zusammen, als er bemerkte, dass er gestört wurde. Mit verärgertem Blick musterte er die Neuankömmlinge. Seine Hand stoppte über dem Tintenfass.

„Verzeihung", sagte Óin verschämt, „sie wollte nicht auf mich hören, sie ist frisch auf den Beinen und ja..."

Das Mädchen blickte verdutzt auf, hallo, was sollte das? Schließlich hatte der Ältere selbst sein Einverständnis gegeben.

„Das ist nicht dein Problem, Óin, danke dir. Ich habe einige Fragen an Linda." Der Herrscher unter dem Berge blickte sie nachdenklich an.

Linda sah genauso abwartend zurück. Gegen Thorin hatte Óin nichts gehabt, der König ebenso nichts gegen den Heiler gesagt. Es schien eine Sache zwischen den Neffen und dem Alten zu sein, nichts, was ihren Onkel betraf.

Aber halt, deswegen war sie nicht hier. Diese an ihr nagenden Antworten musste sie woanders suchen. Hier hielt sie etwas anderes gefangen.

„Ich ebenfalls", meldete sich das Mädchen zu Wort. Sie erwiderte den Augenkontakt. „Ich habe ebenfalls einige Fragen."

Thorin betrachtete sie nach wie vor ruhig, abschätzend. Óin schenkte ihr noch weniger Beachtung. Linda holte tief Luft.

„Denn ich habe euch alle angelogen. Euch das Wichtigste überhaupt verheimlicht."

Der Heiler kommentierte nicht das, was sie gerade preisgegeben hatte. Linda konnte sein Gesicht nicht deuten. Der König ebenso regungslos, hob allenfalls eine Augenbraue an. Dann nickte der Anführer wissend.

Der Schwerhörige wollte sich schon entfernen, als Thorin ihm Anweisungen gab: „So sehr dieses Gespräch dringend ist, so sehr muss ich mit diesen Dingen hier fertig werden. Óin, richtest du meinen Neffen, Dwalin und Balin, dem Zauberer und Bilbo aus, dass ich sie alle nach dem Essen hier sprechen möchte? Dann muss Linda ihre Geschichte nicht allzu oft erzählen."

Der Grauhaarige neigte sein Haupt.

„Und könntest du...?", fing der König mit Blick auf das Mädchen an.

„Es tut mir leid, wirklich nicht. Meine Anwesenheit wurde schon vor einiger Zeit gebraucht, ich kann die anderen nicht länger warten lassen", erklärte der Zwerg bedauernd.

„Und da, bei all den Verletzten, wäre ich vermutlich auch nur im Weg", mischte sich Linda ein. „Thorin, darf ich einfach ein wenig auf dem Platz vor diesem Haus hier spazieren gehen? Oder mir vielleicht ein Buch nehmen? Ich werde mich schon melden, wenn es mir schlecht geht."

Die beiden Zwerge sahen sich sehr skeptisch an, der Durin seufzte und gab sein Einverständnis. Óin ermahnte sie noch einmal, sich wirklich nicht zu überfordern. Dann eilte er fort und ließ die junge Frau bei dem Monarchen zurück.

„Sieh' mal nach oben, Balin hat hier einige Bücher in gutem Zustand aufgestapelt. Nichts zerstören oder einen anderen Platz bringen", er bedachte sie mit einem durchdringlichem Blick.

Sie nickte.

Dann wandte sich Thorin wieder den Papierkram dazu, der anscheinend überhaupt nichts für Lindas neugierige Augen war. Nun denn. Sie hätte ihm auch geholfen, so war es nicht. Jetzt war sie wieder allein mit ihren Gedanken, wenn auch in beschaulicherer Atmosphäre.

Die Schwarzhaarige erklomm die steinerne Treppe, welche sich links des großen Schreibtisches in die Höhe wandte. Es war eine monumentale Wendeltreppe von beachtlicher Länge, das untere Stockwerk hatte Wände fast so hoch wie ein normales Haus, in Lindas Augen.

Vorsichtig hielt sich die Abenteurerin an brüchigem Geländer fest. Von unten drang weiter das Gekratze von Federn auf Pergament, Thorins unterdrücktes Flüstern vermengte sich mit dem Geruch von frischer Tinte.

Im oberen Raum brannte keine einzige Fackel. Es dauerte ein wenig, bis das Mädchen sich an das spärliche Tageslicht gewöhnt hatte, was von irgendwo durch einen fingerbreiten Spalt hineinfiel. Dieser Bereich erinnerte doch stark an einen Dachboden, nur dass die Wände und Decke aus stabilem Stein bestanden. Verzierungen hatte man wenige angebracht, es blieb schlicht, aber nicht unstilvoll.

Dann wanderte der Blick des Mädchens auf die Bücher. Die Exemplare auf den Regalen, verstaubt, mit Spinnenweben gefangen, vom Rauch geschwärzt, ignorierte sie. Wohl würden diese zu Staub zerfallen, alsbald sie sie berührte.

Der emsige weißhaarige Zwerg hatte einen Berg von bedeutender Größe an Literaturwerken in nur zwei Wochen aufgeschichtet: Von hier bis zum Ende des Bodens reihten sich ein gutes Dutzend stabiler Eichentische aneinander, allesamt bedeckt mit Bücherstapeln.

An einem standen wie unten Papiere und Feder und Tinte, an einem anderen Werkzeug, das zur Reparatur und Restauration benötigt wurde. Doch der Rest war vollgestopft mit Büchern. Der Duft des Pergaments und des Steins des Berges durchstreifte die Luft.

Staunend lief Linda umher und bewunderte die Umschläge. Wie hatte Balin nur so schnell so viele Exemplare gefunden? Und alle hier hochgeschleppt? Es waren zwei Wochen seit der Schlacht, vielleicht drei seit dem Durinstag vergangen.

Niemals einen Zwerg unterschätzen, und schon gar nicht einen alt aussehenden, in Wirklichkeit sehr cleveren, machte die Frau eine gedankliche Notiz. Auf der Suche nach einem Buch, was in ihrer Sprache und ihr bekannten Buchstaben verfasst war, verglich sie Balin mit dem Zwerg, der ihr in den letzten Wochen bekannter geworden war, Óin.

Auch wenn ihr sein Verhalten gegenüber ihrem Freund, gegen Kíli, und indirekt auch gegen Fíli, überhaupt nicht behagte. Es passte nicht in das Bild des freundlichen, fürsorglichen, manchmal ruppigen, doch herzlichen, alten, klugen Zwerges.

Sie beide, Balin und Óin, hatten eine gewisse Weisheit zu eigen, ohne dabei ihren Witz zu verlieren. Und nicht zu vergessen ihre Kampfkünste, oder gar ihre Fähigkeit, in gefährlichen Situationen bedacht zu handeln und sogar Befehle zu erteilen.

Dennoch, und so fair musste sie sein, beide hätten auf den umgekehrten Positionen wenig verloren. Der grauhaarige, schwerhörige Heiler besaß wieder die Feinfühligkeit noch den Willen zur Diplomatie, wobei Balin nicht über so große Wissensgebiete in der Medizin verfügte.

Nun ja. Bei diesem Zwerg würde sie gar nichts mehr überraschen, musste Linda zugeben. Sie lächelte bei dem Gedanken an vergangene Lagerfeuerabende in der Wildnis, irgendwo zwischen dem Nebelgebirge und Düsterwald.

In Gedanken versunken hatte sie trotzdem eine Lektüre gefunden, die sie sogar interessierte: Stammbäume der Menschen von Thal. Denn, ehrlicherweise, warum nicht? Irgendwo musste sie mal anfangen. Und es war interessant, dadurch auch die Historie der benachbarten Menschenstadt zu verfolgen.

Linda machte sich an den Abstieg, darauf bedacht, nicht den brummig-arbeitenden Thorin zu stören. Die Eingangstür knarzte ein wenig. Kurz darauf war sie tief in ihre Studien eingetaucht.

Selbst im Erebor gingen die Lichter einmal aus. Auf eine Weise, die das Mädchen noch nicht durchblickt hatte, wurde die gigantische Halle, in der sie sich befand, von Tageslicht beleuchtet. Als die Sonne wie in Zeitlupe unterging, verschwammen die Buchstaben immer mehr von ihren Augen.

Gedankenverloren schloss sie das Buch und strich über den Einband. Linda hatte in den vergangenen Stunden viel Neues erfahren und noch mehr Namen gelesen, deren Inhaber allesamt tot waren. Doch die Lektüre hatte ihr einen schönen ersten Eindruck der Menschenstadt gegeben, ohne jemals dort gewesen zu sein.

Sorgfältig entfernte die Frau den Staub vom Leder; wenngleich diese unglaublich große Halle bewohnbar beziehungsweise durchquerbar war, lag der Schmutz von Jahrzehnten aufgestapelt unter ihren Füßen. Denn die Reinigung des Bodens hatte im Moment weniger Priorität, angesichts dessen, was die Zwerge noch alles vor sich hatten.

Insgeheim hoffte Linda, beim abendlichen Essen oder dem Gespräch danach neue Details zu erhaschen, über Geplantes und bereits Vollbrachtes. Der Einsame Berg war riesig. Sie hatte so viel zu erforschen.

Das Mädchen klopfte vorsichtig an der Tür zu Thorins Arbeitsstunde. Ein Brummen ließ sie herein. Der König arbeitete immer noch, jetzt bei Kerzenschein. Er blickte nicht einmal auf, als sie eintrat.

„Verzeih die Frage, doch wann genau gibt es Abendessen?", erkundigte sich Linda behutsam.

„Hm?", machte Thorin. Er hob seinen Blick. Endlich.

Sie wiederholte ihr Anliegen.

„Nun, eigentlich sobald die Sonne... Oh, wir müssen los!" Der Schwarzhaarige schob zerstreut die Dokumente zusammen und krallte sich eine Handvoll Pergamente, während er die Kerze auspustete.

Die Abenteurerin verkniff sich einen Kommentar, aber nicht das Lächeln. Sie behielt das Buch in ihren Händen und folgte Thorin, der bereits durch die Tür entschwunden war.

Schweigend liefen die beiden in eine Richtung, die der Zwerg vorgab. Sie durchquerten die imposante Halle. Diese war, wie Linda erst jetzt bemerkte, durch eine wahnsinnig große, leider schwer beschädigte Uhr an der Stirnseite geschmückt. Staunend riss sie die Augen auf. Solch eine Mechanikkunst!

Die Frau hatte kleinere Mühen, mit Thorin mitzuhalten. Als er ihren keuchenden Atem bemerkte, erinnerte er sich ihrer immer noch behindernden Verletzung und ließ sie entschuldigend aufschließen.

Dann aber seufzte er tief. Eichenschild wandte sich dem Mädchen zu. „Es liegt mir auf dem Herzen, die ganze Zeit schon, als du wie tot darlagst."

Überrascht hob Linda eine Augenbraue.

„Ich wollte nicht, dass das" – er gestikulierte wild – „unser letztes Gespräch gewesen wäre."

Und da erinnerte sie sich. Thorin hatte sie angeschrien. Sie niedergemacht. Sie allein aufgesucht und ihr die schlimmsten Beleidigungen an den Kopf geworfen.

„Danke." Sie suchte nach Worten. „Ich, ich weiß, dass du damals nicht du selbst warst. Dass du krank warst." Drachenkrankheit. Eine unstillbare Gier.

Ihr behagte dieses Etwas, zu dem Thorin geworden war, überhaupt nicht. Schauer liefen der Frau über den Rücken.

„Aber dieses Gespräch bleibt unter uns", versprach sie. Es lohnte sich nicht, an diesen nichtssagenden Aussagen von damals festzuhalten.

Jetzt lächelte der Zwergenheld.

Die beiden beließen es bei diesen Worten, bald schon führte Thorin sie durch die letzte der unfassbaren Hallen und er öffnete eine Tür, hinter der eifriges Stühlerücken zu hören war.


1617 Wörter, 21.10.2022


Heute extralang :3

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