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22. Kapitel

Welch ein Wunder, sie fand tatsächlich keinen Schlaf. Das Mädchen diskutierte mit sich selbst, ob es an der beunruhigend schwarzen Dunkelheit, den harten Dielen, dem absolut nicht bekannten Raum oder dem verhaltenen Schnarchen ihres Zimmerkameraden lag.

Nein, an letzterem tatsächlich eher nicht. Wobei allein Fílis Anwesenheit... Ja, Linda wusste, dass sie sich für ein Leben hier entscheiden hatte, in jenem Moment bei den Valar. Doch, sollte sie ehrlich sein? Inzwischen... konnte man so etwas eigentlich bereuen?

Oder hatte sie sich alles nur eingebildet, was vor der Schlacht zwischen ihnen beiden gewesen war? Sie bestritt nicht, dass Fíli ein wichtiger Bestandteil der Ich-möchte-bleiben-Liste gewesen ist. Was war überhaupt seine Begründung für dieses abgrundstiefe Verhalten ihr gegenüber – dass das nicht mit seiner Rolle als zukünftiger König zusammenpasste? Was hatte sie bitte falsch gemacht?

Ab diesem Punkt versuchte Linda sich wieder auf andere Dinge zu konzentrieren. Wie der Tatsache, dass ihre Freundin in diesem Augenblick irgendwo durch den Erebor taumelte, endlos betrübt, mit einem lahmen Bein. Und die Person, dem die Elbin das meiste bedeutete, war hemmungslos besoffen.

Sie glaubte fast nicht, dass ein betrunkener Zwerg aufzuhalten wäre. Andererseits schien sich Kíli bei ihrem letzten Gespräch nicht sonderlich um Tauriels Verschwinden zu sorgen. Was sie wiederum zu dem Zwerg in diesem Zimmer brachte. Ihn hatte sie bei der Festivität nicht gesehen, warum auch immer.

Mit einem Mal veränderte sich Fílis Schnarchmuster, bemerkte die Frau. Er drehte sich im Schlaf, atmete unregelmäßig ein und aus. Plötzlich verstummte es ganz. Das Holz knarrte.

Obwohl sie absolut nichts sah, starrte sie in die Richtung, in der sie den Blonden vermutete. Was genau war da gerade los?

„Du kannst nicht schlafen."

Oh, äh, gut. Er anscheinend auch nicht mehr. Das sagte Linda, nachdem sie sich von dem Schrecken, aus dem scheinbaren Nichts angesprochen worden zu sein, erholte.

Fíli antworte nicht.

Sie versuchte, in der Finsternis Schemen zu entdecken, hoffnungslos, da sie bereits zuvor (für gefühlt die letzten vier Stunden) nichts hatte erspähen können.

„Warum genau bist du hier?", erkundigte sich das Mädchen sehr vorsichtig.

„Hab ein wenig Ruhe gebraucht, dann kannte ich den Weg zurück nicht mehr." Nach einer kurzen Pause: „Du?"

„Ich war bei der Feier. Irgendwann, als alle schon sehr viel intus hatten, ist deinem Bruder herausgerutscht, dass Tauriel ein bisschen im Berg herumwandern wollte. Daraufhin hab ich in ihrem Zimmer nachgesehen, sie war wirklich nicht da. Ich wollte sie suchen, bis die Sonne unterging und ich nichts mehr gesehen habe."

Das hieß also, Fíli hatte das Schlafen auch aufgegeben. Schloss sie jetzt einfach mal aus seiner Bemühung, das Gespräch aufrechtzuerhalten (was sie selbstverständlich gar nicht zur Kenntnis nahm). Sie wartete ein wenig, er ergänzte nichts. „Weshalb wolltest du nicht mitfeiern?", ihre Neugierde siegte.

Der Blonde schnaubte, es klang amüsiert. „Tatsächlich, auch wenn das höchst untypisch für uns Zwerge ist, muss ich nicht jeden Erfolg sofort mit Bier begießen. Versteh' mich nicht falsch, oft genug mach ich das wirklich gerne, nur nicht unbedingt heute. Klingt das sinnvoll?"

Linda nickte. Dann fiel ihr auf, dass es nachtschwarz um sie herum war, und fügte ein „Ja" an.

Sie hatte es nicht erwartet – der Prinz lachte leise. „Ich kann dich sehen, du musst mir nicht zweimal antworten. Entschuldige, das war jetzt wirklich ein bisschen lustig", gluckste er.

Oh, ja. Nachtsicht zu haben war sicher wundervoll. Langsam verstummte Fílis sachter Lachanfall.

Ihr Gehirnapparat fing an metaphorisch zu rattern. Sie dachte laut: „Wenn du aber im Dunkeln sehen kannst, willst du nicht ohne mich zurückgehen und Hilfe holen? Ich hab immer noch eine Karte dabei, falls du das noch nicht bemerkt hast."

Der Zwerg wartete kurz mit seiner Erwiderung. „Nun, ich könnte dich doch hier nicht alleine lassen. Obwohl ich zurückfinden würde. Und wie gesagt, ich habe die Abwesenheit der anderen genossen."

Der anderen. Ihr Herz pochte lauter, als es nötig gewesen wäre. Linda konnte sehr gut Dinge in Sätze hereininterpretieren. Meinte er wirklich...? Mit allem letzten aufbringbarem Mut stellte sie fest: „Also ziehst du meine Gesellschaft der einsamen Stille vor." (Shit, hatte sie das gerade wirklich laut ausgesprochen? Der Fakt, dass sie ihn nicht sah, machte sie noch leichtsinnig.)

„Vielleicht."

Verdammt, verdammt, sie konnte nichts aus seinem Tonfall herauslesen, und das hieß, so viel hatte sie in den letzten Monaten herausgefunden, dass er ein nichtssagendes, herausforderndes Grinsen auf dem Gesicht hatte. Und sie mit einem belustigen Seitenblick anschaute. Verdammt.

Linda zog es vor, sich nicht noch weiter zu blamieren und murmelte etwas von Müdigkeit und der Notwendigkeit, sich wegen der Suchaktion um Tauriel auszuruhen. Wenig später glitt sie in einen geruhsamen, albtraumbefreiten Schlummer.

Der nächste Morgen schickte verstaubte Sonnenstrahlen in das Zimmer. Fíli, immer noch erstaunlich frohen Mutes, erklärte der Frau, dass alle anderen jetzt sicherlich nicht wach wären und ihr sowie Tauriels Fehlen sicherlich erst später am Tage bemerken würden. Sie hätten also genügend Zeit, den Weg zurückzufinden.

Er runzelte seine Miene über der alten Karte, die Linda hergeführt hatte. Sie ließ ihn machen, der Orientierungssinn war bei Zwergen unter Tage sehr, sehr gut ausgeprägt, hatte sie bereits gelernt. Ihrer nicht. Der Blonde fuhr mit dem Finger über das Pergament. „Ah, ja. Dieser Weg ist sicher."

Kommentarlos folgte Linda ihm. Sie durchschritten das von Morgenröte geküsste Zwergenreich, das sanfte Licht spielte mit den Ruinen und Glassplittern. Staub überall, und doch, was für eine Pracht! Staunend sah sich die Frau um. Hier hatte die Gemeinschaft noch keinen Fuß hingesetzt, sie waren also die ersten Lebewesen seit langer, langer Zeit, die diese Steine anrührten.

Das sahen sie an den vergilbten, sich ablösenden Tapeten und zerfressenen Wandteppichen. Einige wenige Knochen säumten den Weg, nur eine Handvoll Zwerge hatten hier ihr immerwährendes Grab gefunden. Smaug hatte hier nicht gewütet. Dennoch hatten die Räume eine Renovierung dringend nötig. Nur zur Sicherheit überlegte Linda sich, welche Zimmer und Gassen wohl die schönsten wären, sollte man es theoretisch bald restaurieren. Sie kniff die Augen zusammen.

Fíli ließ sie gewähren, er konnte sich ein kleines Grinsen über sie nicht verkneifen. Verantwortungsbewusst wie er war, achtete er auch auf eventuelle Zeichen, dass die Elbin diesen Weg vor ihnen genommen hatte. Doch die Säle und Straßen waren leer, keine Spuren von Tauriel.

Schneller als Linda es gedacht hätte erreichten sie bekanntes Terrain. Hier beschleunigten sie beide ihren Schritt. „Ich sehe nach, ob Thorin bereits wach ist, und erläutere ihm die Lage. Würdest du noch einmal in Tauriels Zimmer nach Hinweisen sehen und dann vielleicht mehr Karten aus der Bibliothek raussuchen?" Fíli dachte bereits voraus.

„Aye, Sir", kommentierte Linda mit amüsiertem Funkeln in den Augen. Sie linste zur Seite. Doch, auch ihr Begleiter musste ein wenig lächeln. Ha.

Sie waren beinahe bei den Zimmern von Tauriel und Linda angelangt. Fíli wurde langsamer und wollte sich mit einem Winken verabschieden. Aber das Mädchen zögerte kurz. Sie wollte nicht, sie wollte doch, diese besondere Stimmung hier zerstören. Und doch, die beiden hatten so viel und so offen gesprochen wie seit Wochen nicht. Wenn nicht jetzt, wann dann?

„Wartest du noch kurz?", fragte sie unsicher. Fíli nickte, schaute sie mit leicht zur Seite gelegtem Kopf an. Er sah ihr in die Augen. Fuck. Oder „Ja!"? Warum musste das auch so kompliziert sein, Linda bekam hier gleich noch einen Knoten im Kopf.

Halb wendete sie sich wieder ab. „Ich, ach, ist nicht so wichtig-"

„Linda. Was ist los?" Er sah sie an, hatte sie am Arm festgehalten und hatte ihren Namen mit solcher Sorge ausgesprochen, und sie, ach, fuck fuck fuuuck, sie würde sowas von nachgeben. „Bitte?"

Die Frau atmete einmal scharf ein, ihren Blick richtete sie auf den sie umgebenden Felsen statt auf die ernst dreinblickenden blauen Irden. „Ich hab nicht verstanden und tue es immer noch nicht, warum, warum du... ach, so seltsam warst in den letzten Wochen. So abweisend."

„Und dann, heute Nacht, warst du... anders. So, ich weiß nicht", an dieser Stelle schloss sie ihre Augen, auch um die aufkommenden Tränenrinnsale zu unterdrücken, „so wie vorher. Vor der Schlacht. Vor allem hier. Es hatte sich da so verdammt richtig angefühlt. Und das, alles seitdem, so unendlich falsch."

„Wie sehr hasst du mich? Bitte, du musst nie wieder mit mir reden, beantworte mir nur diese Frage. Ich hab dich und deinen Bruder gehört, neulich, als ihr euch gestritten habt. In der Bibliothek. War es etwas, das ich getan habe? Verdiene ich nicht wenigstens eine verdammte Erklärung?" Ihre Augen brannten. „Ich kann das alles nicht mehr, ich-"

Er hatte sie längst losgelassen, doch auf Fíli achtete sie nicht mehr. Sie spürte, wie das Zittern in ihr aufstieg, und tat das einzig Richtige: Linda rannte los.

Sie versteckte sich in Tauriels Zimmer, doch der Zwerg folgte ihr nicht einmal. Schön, dann konnte der da auch bleiben, dieser Oberidiot. Sie weinte, schluchzte, ignorierte alles bis auf ihr pochendes Herz. Tatsächlich tat es gar nicht mehr so weh wie zuvor. Es schien sich zu freuen, alle diese Last endlich losgeworden zu sein. Wenn auch an die Person, die das alles verursacht hatte. Würde er sie auslachen, nie wieder ansehen, genauso weitermachen wie vorher...? Leise wimmernd kauerte sich das Mädchen auf dem Bett ihrer Freundin zusammen.

Auch diese Emotionsausbrüche hatten einmal ein Ende. Linda starrte ins Leere, als keine Tränen mehr kamen. Sie versuchte, ihr Gehirn wieder einzuschalten. Also, sie saß in Tauriels Zimmer, das hieß selbstverständlich, dass sie ihren Herzschmerz hinten anstellen und ihre Freundin suchen sollte.

Sie stemmte sich hoch. Sogar im Tageslicht herrschte hier eine dämmrige Atmosphäre, fiel Linda auf. Doch sie fand nichts von Interesse, kein Abschiedsbrief der Elbin oder ein Hinweis, welche Richtung sie eingeschlagen hatte. Einzig Tauriels Lampe und ihr Gehstock fehlten.


1557 Wörter, 07.08.2024

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