Die Suche
Nachts wird Tobi von einem klingelnden Geräusch wach. Als er aus dem Fenster sieht, traut er seinen Augen kaum. Dort fliegen Rentiere, die einen Schlitten ziehen, am Mond vorbei. Er reibt sich die Augen, doch als er sie wieder öffnet ist der Schlitten weg. Kurz schüttelt er den Kopf und legt sich wieder schlafen.
„Ihr glaubt nicht, was ich heute Nacht gesehen habe!“, sagt er aufgeregt, als gegen Mittag einige Mitglieder Akatsukis versammelt sind.
„Fängt das schon wieder an...“, grummelt Kakuzu genervt.
„Da waren Rentiere mit einem Schlitten und die sind geflogen!“ Er streckt die Arme aus und dreht mehrere Runden im Kreis.
„Wer hat Tobi was zu rauchen gegeben?“, fragt Pain und schaut sich in der Runde um. „Hidan?“
„Alter, warum immer ich?!“
„Weil-“
„Ich weiß warum. Das war ‘ne rhetorische Frage, ey!“, keift dieser. „Ich habe ihm nichts gegeben, muss also das Grünzeug gewesen sein.“
„Mich kann man nicht rauchen“, ertönt ruhig die Stimme des schwarzen Zetsu, als er den Kopf aus der Wand steckt.
„Zetsu! Deine Ableger sind doch überall verteilt, die müssen das auch gesehen haben! Sag ihnen, dass ich mir das nicht eingebildet habe!“, ruft Tobi und schaut ihn durch das Loch in der Maske eindringlich an.
„Tut mir Leid, Tobi, aber die spionieren nur wenn sie sollen und dann sehen sie auch nicht in den Himmel“, erwidert die weiße Hälfte. „Es wäre außerdem nicht das erste Mal, dass du dir was einbildest.“
Ein unzufriedenes Schnauben kommt über seine Lippen. „Dann gehe ich die Rentiere eben alleine suchen.“ Im Vorbeigehen nimmt er seinen Mantel.
„Was ist mit Rentieren?“, fragt Deidara, der gerade den Raum betritt.
„Tobi geht Rentiere suchen“, antwortet Sasori seinem Sprössling.
„Echt? Cool!“ Deidaras Augen beginnen zu funkeln.
„Deidara, ermutige ihn nicht noch!“, warnt Pain und sieht diesen ernst an. „Du weißt, dass das nicht gut gehen wird.“
„Rentiere sind voll cool und würden sich gut als eine meiner Lehmfiguren machen. Danna, du könntest eine Puppe in die Richtung machen, mit Geweih und roter Nase oder so. Und dann lassen wir es zusammen knallen!“
„Kunst ist für die Ewigkeit geschaffen, du Banause. Wann wirst du es endlich lernen?“
„Hmpf, glaubst auch nur du. Ich werde mit Tobi die Rentiere ansehen, hn“, erwidert er, wendet sich ab und folgt Tobi nach draußen.
„Wer geht mit den beiden?“, fragt Pain in die Runde. „Ihr wisst, dass wir sie nicht alleine lassen können. Deidara wird Tobi spätestens in zwanzig Minuten in die Luft sprengen wollen, das müssen wir verhindern.“
„Ich gehe“, antwortet Hidan und steht auf.
„Damit Deidara dich sprengt? Du magst unsterblich sein aber du bringst uns auch nichts, wenn deine Einzelteile überall verstreut liegen. Wenn dann muss Kakuzu auch noch mit, damit er dich notfalls wieder zusammenflicken kann.“
„Ich bin doch kein Babysitter“, erwidert Kakuzu genervt. „Vor allem reicht mir Hidan, ich brauche keine drei Kinder, auf die ich aufpassen muss. Das machen selbst meine fünf Herzen nicht mit.“
Hidan ignoriert Kakuzus Worte und wendet sich wieder an Pain. „Du weißt schon, dass der mich einfach irgendwo verstreut liegen lassen und mir nicht helfen würde? Den bekommst du nur hier weg wen es auf dem Weg jemanden gibt, auf den ein Kopfgeld ausgesetzt ist.“
„Ich kann nach den beiden sehen“, bietet Zetsu an.
„Du bist zu schwach, um zu verhindern, dass Deidara Tobi umbringt“, bemerkt Pain, während er weiter Hidan ansieht.
Langsam erhebt sich Kisame. „Ich werde mich der beiden annehmen. Samehada wird sie finden.“
„Beeile dich besser, wir wissen nicht wie weit sie schon sind.“
„Hallo, Rentiere, seid ihr hier irgendwo?“, ruft Tobi und schaut hinter jeden Baum, an dem sie vorbeigehen.
„Kann es sein dass du mich verarscht hat und es hier gar keine Rentiere gibt?“, knurrt Deidara leise und ballt die Hände zu Fäusten, bereit sie in seine mit Lehm gefüllten Taschen zu stecken, um einige Bomben zu formen.
„Nein, ich weiß, dass die hier irgendwo sein müssen. Reeentieree!“ Er klettert einen Baum hoch und schaut sich mit einer Hand über dem Auge um. „Da hinten ist was. Los Senpai, komm!“
Deidara flucht, als Tobi zwischen den Ästen der Bäume verschwindet und folgt ihm.
Als er ihn einholt steht dieser an einem Zaun, hinter dem sich vier Rentiere befinden.
„Ich habe doch gesagt, dass es hier welche gibt!“, ruft Tobi glücklich und bestaunt die Tiere, welche in Ruhe fressen. „Sie sind soo cool!“ Er beugt sich über den Zaun, streckt eine Hand aus und streicht einem über das Geweih. „Das ist voll weich! Komm, Deidara-Senpai, das musst du dir angucken!“
„Nein danke“, erwidert dieser und bleibt neben dem anderen Mann stehen, während er die Tiere beobachtet. „Meinst du in der Hütte da wohnt jemand?“, fragt er und deutet auf eine kleine Hütte aus Holz, die auf der anderen Seite des Zaunes steht.
„Finden wir es heraus!“ Bevor Deidara widersprechen kann, ist Tobi schon an der Hütte und klopft gegen die Tür. „Hallo, ist da jemand?“
Nach einigen Sekunden sind schwere Schritte zu hören und als die Tür aufgeht, steht ein kräftiger, alter Mann mit weißem langem Bart vor ihm. „Du bist der Weihnachtsmann!“, ruft Tobi geschockt und springt einen Satz zurück.
Der Mann lacht, was jedoch mehr wie ein „Hohoho“ klingt. „Du bist nicht der erste, der das denkt“, sagt er mit seiner angenehmen, tiefen Stimme. „Wie kann ich euch behilflich sein?“
„Ich habe heute Nacht einen Rentierschlitten am Himmel gesehen und wollte gucken, wem der gehört. Offensichtlich habe ich den Besitzer gefunden“, plappert Tobi fröhlich los.
Deidara zieht ihn ein Stück zurück und sieht den Mann an. „Sorry, der hat nicht mehr alle Latten am Zaun. Ich passe auf ihn auf. Vergiss einfach, was er gesagt hat.“
„Du passt auf ihn auf?“, ertönt Kisames Stimme hinter ihnen, während er aus dem Wald zwischen den Bäumen hervor tritt. „Ihr seid doch beide Kinder, die einen Sitter brauchen.“
Genervt verdreht der blonde die Augen und dreht sich zu Kisame um. „Hat Pain dich geschickt? Im Gegensatz zu Tobi brauche ich keinen Babysitter.“
„Wäre es dir lieber gewesen, wenn Hidan gekommen wäre? Der hatte sich nämlich angeboten. Es wundert mich, dass Tobi noch nicht schreiend und mit verkohltem Hintern vor dir wegrennt. Seid ihr auf einmal Freunde geworden?“, antwortet er lachend.
„Als ob! Hn.“ Mit verschränkten Armen dreht Deidara sich weg und sieht noch, wie Tobi dem Mann in die Hütte folgt, bevor sich die Tür schließt. „Er hat Tobi gekidnappt!“
Ein Kopf mit orangener Maske streckt sich aus dem Fenster. „Deidara, Kisame, kommt rein. Der Weihnachtsmann hat Kekse für uns!“
„Offensichtlich haben wir keine Wahl“, sagt Kisame seelenruhig und geht auf die geschlossene Tür zu.
„Keine Wahl? Wir können einfach gehen. Du bist nur so verfressen, dass du dir das nicht entgehen lassen willst, hn!“
„Samehada hat übrigens auch Hunger und dein Chakra wollte es schon immer mal probieren.“ Zufrieden grinst er, als Deidara noch einmal murrt, dann aber ruhig ist und ihm in die Hütte folgt. Im Kamin brennt ein Feuer, der Geruch von Gebäck und Tee liegt in der Luft. Tobi sitzt dem Mann gegenüber auf einer hölzernen Bank, hat die Maske etwas zur Seite geschoben und knabbert an einem der Kekse.
„Die sind super lecker, ihr müsst sie probieren“, sagt er begeistert und fuchtelt mit dem Plätzchen in der Luft herum.
Kisame lehnt das Schwert an die Wand und lässt sich neben ihm auf die Bank sinken. Er greift nach dem Teller und nimmt eine Handvoll, wovon er sich einen nach dem anderen in den Mund schiebt.
Deidara hingegen sieht sich skeptisch um. „Was machst du eigentlich hier?“, fragt er den Mann schließlich. Dieser dreht sich zu ihm und schaut ihn offen und freundlich an.
„Ich wohne hier. Allerdings nur im Winter, im Sommer ist es meinen Rentieren hier zu warm.“
„Ich habe diese 'Farm' hier zuvor noch nie gesehen und wir halten uns in dieser Gegend öfter auf.“ Erneut schaut er sich um und guckt, ob er etwas Verdächtiges findet.
„Wirklich nicht? Sie steht schon immer hier. Aber was machen so junge Leute wie ihr eigentlich mitten im Wald?“
Voller Enthusiasmus beantwortet Tobi seine Frage. „Wir sind Teil einer kriminellen Organisation und wollen die Weltherrschaft an uns reißen. Das sind so coole Sachen die wir dafür machen! Wir sammeln viele große und gefährliche Monster ein.“
Einen Moment schaut der Mann ihn nur an, bevor er anfängt laut zu lachen und sich dabei eine Hand auf den Bauch legt. „Du bist wirklich lustig, mein Lieber.“
Kisame lacht mit und nickt. „Er hat eine blühende Fantasie.“
Ein wenig Zeit vergeht, bevor Kisame aufsteht und sich Samehada wieder auf den Rücken schnallt. „Danke für die Gastfreundschaft, allerdings müssen wir langsam wieder los. Immerhin kommt die Weltherrschaft nicht alleine zu uns.“ Er grinst und offenbart dabei seine spitzen Zähne.
Der andere Mann erhebt sich ebenfalls und nickt lächelnd. „Es hat mich gefreut mal wieder ein paar andere Gesichter als die meiner Rentiere zu sehen und mich mit jemandem unterhalten zu können.“
Tobi folgt Kisame und Deidara nach draußen, dreht sich auf der Türschwelle allerdings noch einmal um. „Wie heißt du eigentlich?“
Mit einem Lächeln auf dem Lippen antwortet der Mann: „Claus“, bevor er die Tür hinter den drei Männern schließt.
„Endlich wieder zurück. Ich hab keine Lust mehr“, sagt Deidara befreit und streckt sich einmal.
„Du hättest ja schon früher gehen können“, erwidert Kisame und isst einen letzten Keks, den er hat mitgehen lassen.
„Und wenn er euch was in die Kekse gemischt hätte und ihr daran gestorben wärt? Dann wäre es zwar ruhiger aber Pain würde mich dafür verantwortlich machen.“
„Geht schon mal vor. Ich muss mal für kleine Tobis!“, ruft Tobi, der stehen geblieben ist, den beiden hinterher und verschwindet zwischen den Bäumen. Diese beachten ihn nicht und gehen weiter.
Ein kleiner Schuppen zwischen den Bäumen hinter der Hütte ist ihm ins Auge gefallen. Da er das Gefühl, dass es sich bei Claus tatsächlich um den Weihnachtsmann handelt, nicht los wird, verschafft er sich Eintritt zu dem Schuppen, um zu sehen, was sich darin befindet.
Abgesehen von einer Sache, die sich in der Mitte befindet, ist der Schuppen leer. Vorsichtig, als könnte ihn jederzeit etwas anspringen, nähert er sich dem großen Gegenstand, über dem ein Tuch liegt, greift danach und zieht es weg. Ein leiser Jubelschrei kommt über seine Lippen. Vor ihm steht ein roter, glänzender Schlitten.
„Ich habe es gewusst! Er ist der Weihnanchtsmann!“ Er geht um den Schlitten herum. Über dem Rot erstrecken sich geschnörkelte, goldene Verzierungen. Auf der Rückseite steht in geschwungenen Lettern „Santa“.
„Aber natürlich!“, sagt Tobi, als ihm ein Licht aufgeht. „Santa Claus!“
Gerade als er über das Metall streichen will, hört er ein Geräusch und schaut zu der geöffneten Flügeltür. Auf der anderen Seite stehen die Rentiere, von denen eins röhrt. Sie setzen sich gleichzeitig in Bewegung und kommen auf ihn zu. Als Tobi die Flucht ergreifen will, weil er denkt, dass sie ihn angreifen wollen, bleiben sie stehen und drehen ihm den Rücken zu. Aus dem Nichts erscheint an jedem von ihnen ein Geschirr, welche sich von alleine an dem Schlitten befestigen. Fasziniert sieht Tobi dabei zu. So bleiben sie stehen, zwei nebeneinander und zwei hintereinander, als würden sie auf etwas warten. Oder auf jemanden.
Langsam nähert er sich dem Schlitten, schaut die Tiere an und steigt kurzerhand auf das Gefährt. In dem Moment, in dem er nach den Zügeln greift, setzen sich die Rentiere von alleine in Bewegung. Gemächlich laufen sie aus dem Schuppen heraus, machen eine Kurve und werden auf einer freien Strecke schneller. Tobi hält sich am Gerüst fest und schreit begeistert auf, als sie schließlich abheben. Die Rentiere steigen in den Himmel auf und fliegen über den Wald.
„Tobi braucht echt lange“, merkt Kisame an und schaut sich nach dem Mann mit der Maske um.
„Wahrscheinlich hat er sich verlaufen. Lass uns gehen, Zetsu soll ihn suchen. Es ist viel zu kalt, um ihn jetzt selbst zu suchen.“ Er schaut sich selbst einmal um, als er glaubt seinen Namen zu hören.
„Deidara! Kisame! Hier oben!“, ruft Tobi und winkt als er über sie hinwegfliegt.
Ungläubig folgen die beiden dem Schlitten mit den Augen.
„In den Keksen scheint doch was drin gewesen zu sein. Ich sehe Tobi-“
„In einem Schlitten fliegen, der von Rentieren gezogen wird. Ich auch und ich habe keinen Keks angefasst“, beendet Deidara Kisames Satz, woraufhin sich die beiden Männer ansehen.
„Was gerade passiert, bleibt unter uns“, sagt Kisame.
„Das würde uns doch sowieso keiner glauben. Die würden denken, dass Tobis Wahnsinn auf uns übergesprungen ist, hn.“
„Das ist wahr...“
-The End-
-x-
Huhu,
es freut mich, dass du diesen OS gelesen hast und hoffe, dass er dir gefällt:)
Ich melde mich hier einmal, um eine kleine Info loszuwerden. Auf meinem Profil wird es nun um einiges ruhiger werden. Ich habe nichts mehr, was ich hochladen kann, da ich seit geraumer Zeit eine Schreibblockade habe und mir nichts mehr wirklich gefällt. Da ich nicht weiß wie lange das so bleibt, kann ich nicht sagen, wann es das nächste Mal wieder etwas von mir zu lesen gibt.
Trotzdem freue ich mich, wenn meine Geschichten gelesen (und kommentiert) werden :)
Wünsche jedem, der das hier liest, eine schöne Weihnachtszeit (selbst wenn es kein Weihnachten sein sollte) und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Liebe Grüße
Kitoka
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