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Zoff (2)

Mit dem Bauch auf seinem Surfbrett paddelte Baldor auf die blaue Weite hinaus, die ihm allein gehörte. Das meinte er nicht nur im übertragenen Sinn, sie gehörte tatsächlich ihm, genauso, wie der rosafarbene Strand hinter ihm und das ganze Gebiet in einigen Kilometern Umkreis.

Natürlich hatte er nicht auf seinen Vater gehört. Warum sollte er sich die Chance eines Surftrips in der Abenddämmerung entgehen lassen, nur weil irgendwo so ein blöder Militärtyp darauf wartete, dass er in sein Raumschiff stieg? Der würde auch noch eine Stunde länger warten. Hatten sie etwa daran gedacht, wie lange er darauf warten müsste, um das nächste Mal surfen gehen zu können?

Er hatte Glück, schon die erste Welle war perfekt. Er stieg auf das Brett – eine Übung, die ihm selbst im Schlaf gelang – und glitt auf den Wellenhang. Winzige Spritzer rieselten auf seinen Rücken während er dem Ungetüm hinter sich auf seinem eigenen Körper davonglitt.

Unter ihm tummelten sich Fischschwärme in allen Farben. Die Evolutionstheoretiker seines Volkes behaupteten, dass die Nethuf aus dem Meer stammten und nun die Spitze dieser Entwicklung bildeten. Man konnte also sagen, dass er als Herrscher über das niedere Volk dahinzog. Wenn er es wollte, konnte er auch über ganz Nethufia herrschen, aber das war mit so vielen lästigen Verpflichtungen verbunden. So viel Theater und so viele falsche Freunde, die um seine Gunst buhlten. Er kannte es kaum anders und er war es so leid. Inzwischen gab es nur noch zwei Jungen, von denen er mit ruhigem Gewissen sagen konnte, dass sie seine Freunde waren. Banjo und Terapon. Sie surften mit ihm und gemeinsam sahen sie sich als der neue Adel Nethufias an. Die beiden waren Söhne mächtiger Konzernchefs, die auch ohne die Unterstützung seines Vaters mächtig waren. Deswegen hatten die es auch nicht nötig, sich bei ihm einzuschleimen. Sie waren auf Augenhöhe und wirklich seine Freunde.

Er wusste nicht mehr, wann ihnen die Idee mit dem Adel eingefallen war, aber seitdem versuchten sie, diesem Stand nachzueifern, den es vor all diesen Kriegen einst gegeben hatte. Sie kleideten sich wie sie, auch wenn der Stoff ihrer Kleidung inzwischen synthetisch und nicht mehr aus Tiefseespinnenseide hergestellt wurde. Und sie vermieden das direkte Sonnenlicht. Ihre Haut und vor allem ihre Tentakelhaare sollten die edle Blässe ihrer vornehmen Ahnen annehmen. Wie das mit dem Surfen vereinbar war? Sein Sonnencremebudget behielt er besser für sich. Das Ergebnis konnte sich auf Baldors Tentakelhärchen sehen lassen. Sie waren etwas mehr als schulterlang und von einem blassen Rot, so wie er es sich gewünscht hatte. Für einen ebenso imposanten Tentakelbart war er noch zu jung.

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als unter ihm ein majestätisch großer Kupferwal an ihn heranglitt. Ein König unter den Walen, der ihm seine Anerkennung zollte? Das war zwar ein Gedanke, der seiner Eitelkeit schmeicheln würde, aber er bezweifelte es.

Der Wal bewegte sich wirklich nah an ihn heran. So nah an, dass Baldor hektisch die Position wechseln musste, um nicht von seinem Brett gerissen zu werden. Was sollte das? Noch ehe Baldor sich eine Verwüstung ausdenken konnte, um sie dem Wal an den Kopf zu werfen, durchbrach er dröhnend die Wasseroberfläche und stieß sprudelnd einen Wasserstrahl durch das Blasloch in die Luft, der als Regenschauer auf Baldor nieder ging.

Auch die kleinen Fische der Schwärme, die er gerade noch weit unter sich ausgemacht hatte, hüpften jetzt über das Wasser. Sie alle bildeten eine fröhliche Gruppe, reitend auf der Welle und ihr Ziel war das Ufer. Ob er heute Zeuge der Evolution werden würde, von dem diese sogenannten Wissenschaftler in seinen Unterrichtsstunden so gerne sprachen? Würden sich die Fische Beine waschen lassen, aus dem Wasser steigen und zu neuen Arten werden?

Baldor lachte bei dem Gedanken und sah es nun eher als Wettstreit an, wer von ihnen als Erster das Ufer erreichen würde. Dann verwarf er diesen unsinnigen Gedanken. Natürlich würde er der Einzige sein, der das Wasser wieder verließ. Wenigstens der Einzige, der es überleben würde.

Dennoch war dieses Verhalten seltsam. Welchen Grund konnte es dafür geben. Er schaute sich um, erst nach links und dann nach rechts. Ohne die Welle in seinem Rücken hätte er auch einen Blick über die Schulter geworfen. Aber soweit sein Auge reichte, bedeckte ein bunter Teppich, gewebt aus den verschiedensten Fischarten die Wasseroberfläche.

Wie beim Ansturm beim Verkauf des neuesten HaiPhones hüpften sie der Küste entgegen und bald waren sie so dicht gedrängt, dass er sich fragte, wie sie sich überhaupt fortbewegen konnten. Jetzt entdeckte er auch andere Meerestiere, die sich mit Lauten verständlich machen konnten, und er erkannte ihr Wehklagen.

Ein neuer Gedanke kam ihm. Bewegten sie sich nicht auf die Küste zu, sondern von etwas anderem weg? Einer Gefahr, die aus dem Meer kam? Er wagte einen Blick nach hinten und sah nur die Welle. Aber etwas störte ihm an dem Bild, das sich ihm bot.

Nicht die Welle, auf der außer ihm die halbe Meeresbevölkerung zu surfen schien, sondern darüber. Ein schwarzer Fleck verdeckte den eigentlich wolkenlosen Abendhimmel. Er hatte sich wie einer Nethufias Trabanten vor ihren untergehenden Lichtspender geschoben. Aber dafür, dass solch ein Ereignis auf natürliche Weise eintrat, war noch lange nicht die richtige Zeit. Nein, das war etwas anderes, ein Objekt gigantischen Ausmaßes. Einen Moment versuchte Baldor, es genauer zu erkennen, aber die Sonnenstrahlen umflossen es wie ein Feuerkranz und er musste seinen Blick abwenden.

Dann gaben die Meerestiere ihre Furcht vor ihm auf und quetschten ihn wie eine Sardine zwischen sich ein. Er wurde von seinem Surfbrett gerissen und nur die wuselnde Masse an Kreaturen hielten ihn über Wasser. Genauso schlagartig vollzog sich die nächste Veränderung. Plötzlich herrschte Stille, als ob alle Fische den Atem in Erwartung auf irgendein Ereignis anhielten. Baldor glaubte nicht, dass es eines der positiven Art war.

Ein Schauer durchfuhr ihn. Etwas hatte gerade seine Beine gepackt. Dann umschloss es seinen ganzen Rücken und zog. Es zog nicht nur an ihn, nein, auch der Fischschwarm zu seiner Rechten wurde mit einem Ruck in seiner Bewegung gestoppt und dann nach hinten gerissen. Panisch warf Baldor seinen Kopf herum. Es war eine blöde Idee, aber wollte einen Blick auf das Monster werfen, das sie verfolgte.

Doch was er sah, verwirrte ihn. Es war eine gigantische Kugel aus ... Nichts. Sie füllte die Stelle aus, an der gerade noch die Welle gestanden hatte, die er surfte. Und die Arme, die ihn scheinbar gepackt hielten, war das Wasser, das sich bemühte, seiner Natur entsprechend in diese Lücke zurückzufließen.

Was war mit den Tieren passiert, die sich dort befunden hatten?

Baldor wollte es nicht am eigenen Leib erfahren und kraulte mit kräftigen Stößen durch das Meer glitschiger Körper. Als er endlich vorankam, drehte sich der Effekt um. Statt ihn in die Tiefe reißen zu wollen, bäumte sich das Wasser schäumend auf und stieß ihn und seine angeblichen Vorfahren in die Höhe.

Er schrie und reihte sich in den Chor des Entsetzens ein, der ihn umgab. Als er den Wendepunkt seines Fluges erreicht hatte und begann, auf ein Mosaik an Körpern und Wasser zuzustürzen, hielt er reflexartig den Atem an. Die Luft würde nicht lange reichen, wenn er die Wasseroberfläche durchstieß. Aber es kam anders und noch schlimmer, als er es befürchtet hatte.

Ein Wal schob sich in seine Flugbahn und so sehr er ihn auch aus dem Weg wünschte, er verschwand nicht wieder.

Baldor prallte auf seinem rauen Körper auf. Seine Haut wurde abgeschürft und die Luft aus seinen Lungen gedrückt, bevor er zusammen mit dem Wal ins Wasser eintauchte. Als er in den Tiefen versank, wünschte er sich, dass ihm einige Fähigkeiten seiner Urahnen geblieben wären. Kiemen etwa. Er hatte nicht viel Zeit, um diesem verschollenen Erbe nachzutrauern, denn irgendetwas prallte mit seinem Kopf zusammen und raubte ihm nach der Luft gleich noch das Bewusstsein.

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