three
Am nächsten Morgen wurde ich tatsächlich durch das einfallende Licht geweckt. Nachdem ich mich gestern Abend fertig gemacht hatte, hatte ich vollkommen vergessen die Gardinen zuzuziehen.
Mein Blick fiel auf die Taschen. Ich würde sie noch auspacken müssen. Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. Der Gedanke zumindest vorerst zu bleiben stimmte mich fröhlich. Nachdem ich mich gestreckt hatte stand ich vom Bett auf, um mich für den kommenden Tag fertig zu machen.
Voller Elan stieg ich die Treppe hinunter, die ich gestern Abend hochgekommen war.
"Elijah?", rief ich, doch erhielt keine Antwort.
"Elijah? Wo bist du? Wir können für heute anfangen! Du wolltest mir noch die restlichen Grimoires zusammensuchen.", versuchte ich es weiter.
Ziellos lief ich durch die menschenleeren Flure. Irgendwann gelangte ich in einen Raum, den ich als Esszimmer vermutete. Drei Gedecke waren angerichtet. In der Mitte der Tafel standen Behälter, die wohl Essen warm hielten. Der Duft nach frischen Brötchen, Ei und Schinken lag in der Luft.
"Ich hoffe das Frühstück trifft deinen Geschmack. Wenn du mich fragst hat der Koch sich selbst übertroffen."
Die Stimme ließ mich erschrocken zusammenfahren. Ich hatte niemanden kommen hören. Eine Hand legte sich wie automatisch auf mein rasendes Herz.
Der Unbekannte lachte amüsiert auf. Vor mir stand ein Mann Mitte, Ende zwanzig. Er hatte dunkelblonde Locken und in seinen blauen Augen blitzte der Schalk. Klaus.
"Tut mir leid, du hast mich erschreckt. Du musst Niklaus sein."
Ein süffisantes Grinsen lag auf seinen Lippen.
"Klaus, bitte. Wie ich sehe eilt mein Ruf mir voraus."
Er hauchte einen Kuss auf meinen Handrücken, wobei er mich weiterhin ansah.
"Du musst die kleine Hexenfreundin meines Bruders sein."
Ich hob abfällig eine Augenbraue.
"'Kleine Hexenfreundin'?", fragte ich verächtlich.
"Nun ja, du bist doch die Hexe, die er um Hilfe gebeten hat, oder etwa nicht?"
"Eine Hexe, ja das trifft mehr, oder weniger zu. Aber mein Name ist Claire."
Stolz hob ich mein Kinn an. Der erste Eindruck zählte und ich wollte nicht, dass Klaus dachte er könne mich so einfach herumschubsen wie seine Handlanger.
"Claire... Und geht der Name auch weiter, oder bevorzugst du einen einzelnen Namen, wie Beyoncé, Adele, oder Cher?", scherzte er.
Unsere kleine Vorstellungsrunde schien ihn zu amüsieren.
"Claire Moreau. Bedauerlicherweise noch ohne Künstlernamen."
Über Klaus Schulter hinweg sah ich wie Elijah nun den Raum betrat. In einen seiner eleganten Anzüge gekleidet wirkte er wie immer makellos.
"Wie ich sehe habt ihr euch bereits bekannt gemacht.", stellte er erstaunlich monoton fest.
Kam es nur mir so vor, oder war eine unangenehme Spannung zwischen den Geschwistern zu spüren.
"Natürlich ich habe schließlich Mannieren, Bruderherz. Ich habe extra für unseren Gast ein fürstliches Frühstück zubereiten lassen.", er wand sich mit einer ausladenden Geste Richtung Tisch an mich. "Wollen wir, Liebes?"
Zögernd folgte ich seiner Aufforderung und begab mich zu Tisch. Elijah ließ sich gegenüber von mir nieder, während sein Bruder zwischen uns am Kopfende des Tisches Platz nahm.
Wie aus dem Nichts tauchten drei Zimmermädchen aus einem der Nebenzimmer auf. Sie hoben die Deckel von den Behältern und offenbarten die köstlich aussehenden Speisen.
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